Phil Taylor verliert mit Average von 115,8

An Spieltag sieben ging es für die Premier League-Elite nach Glasgow. Aus tabellarischer Hinsicht war das Match des Abends das Duell zwischen Dave Chisnall und Michael van Gerwen, welche die ersten beiden Plätze bekleideten. Doch wenn man die Vergangenheit nicht außer Acht lässt, hatte die Begegnung von Raymond van Barneveld und Phil Taylor einen extrem großen Reiz. Die Schotten Peter Wright und Gary Anderson, welche sich der Unterstützung des Publikums sicher waren, bekamen es mit Stephen Bunting bzw. Kim Huybrechts zu tun.

Zwei Remis zum Auftakt

Den Abend eröffneten James Wade und Adrian Lewis. James war der Mann der Stunde. Am Wochenende zuvor zeigte er sich beim Players Championship Turnier in Barnsley in sehr guter Form, erreichte an beiden Tagen das Finale, konnte eines der Turniere sogar gewinnen. Nach den zuletzt schwachen Leistungen schien Lewis lediglich Kanonenfutter zu sein. James ging folgerichtig auch sehr souverän in Führung. Doch Lewis spielte ein gutes Match, drehte die Partie und schaffte somit auch das erste Break der Partie. Wade musste aufpassen, konzentrierte sich und schien das Match danach in den Griff zu bekommen. Er setzte sich auf 4:2 ab und wirkte wie der sichere Sieger. Doch weil er plötzlich schwächer auf die Doppel wurde, kam Adrian nochmal wieder. „Jackpot“ checkte unter anderem 138 Punkte und glich erneut aus. In der Folge holten sich beide ihre eigenen Legs, womit die Partie gerechterweise 6:6-Unentschieden endete.

Peter Wright konnte seine gute Form der letzten Wochen veredeln und sich am vergangenen Spieltag endlich den ersten Premier League-Sieg in dieser Saison sichern. Daran wollte er anknüpfen, doch auch sein Gegner, Stephen Bunting, hatte endlich seinen Rhythmus gefunden. Und „The Bullet“ startete mit einem Break auch deutlich besser in die Partie. Zwar konnte Wright das direkt korrigieren, musste in der Folge jedoch ein weiteres Break einstecken. Danach setzte sich Bunting ein wenig ab, ging mit 5:1 in Führung und wirkte wie der sichere Sieger. Doch plötzlich wurde „Snakebite“ stärker. Er verkürzte und brachte Stephen zum nachdenken. Mit Unterstützung der schottischen Fans kämpfte sich Wright weiter heran, vergab jedoch vier große Chancen zum Ausgleich. So konnte Bunting sich das Unentschieden sichern. Doch Wright kämpfte weiter. Stephen schien ein wenig aus der Fassung gebracht worden zu sein und verlor die letzten beiden Legs der Partie. Weil Peter Wright zum Schluss 66 Punkte mit Bull und der Doppel-8 auscheckte, hieß der Endstand 6:6.

Anderson scheitert knapp am 9-Darter

Raymond van Barneveld zeigte sich in den vergangenen Wochen wenig konstant. Er rutschte auf den vorletzten Tabellenplatz ab und hatte mit Phil Taylor, Michael van Gerwen und Gary Anderson ein hartes Restprogramm vor sich. Er wollte als Titelverteidiger nicht direkt ausscheiden. Doch sein Gegner Phil Taylor wollte dafür sorgen. „The Power“ startete direkt mit einem Break und zeigte sich zudem sehr souverän in seinem eigenen Aufschlag. Doch dann machte Phil den Fehler, der zur Wende führen sollte. Phil stand bei 50 Punkten Rest, er hatte noch einen Dart und er ging nicht auf das Bullseye. Er traute seinem Gegner nicht zu, dass er 144 Punkte auschecken konnte. Raymond schritt ans Oche und tat genau das. Er schaffte mit einem 91’er Finish auch sofort ein Break und glich aus. Phil antwortete mit sieben perfekten Darts und der erneuten Führung. Doch Barney ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Er war stark und wirklich konstant. Dank einer Serie konnte sich der Niederländer bis auf 6:3 absetzen und somit das Unentschieden sichern. Zwar verkürzte Phil nochmal, doch wenig später beendete Raymond die Partie mit einem 7:4-Sieg. Phil Taylor spielte am Ende einen Average von 115,8 Punkten, traf allerdings die Doppel zu selten.

Unter tosendem Jubel machte Gary Anderson seinen Walk-On. Das Publikum liebte seinen Weltmeister und er wollte ihnen die Unterstützung mit einem Sieg zurückzahlen. Kim hatte sichtliche Schwierigkeiten gegen das Publikum anzukommen, brachte sein eigenes Leg aber zunächst nach Hause. Wenig später gelang Gary Anderson schon das einzige Break dieser Begegnung, womit er die Partie auf 2:1 drehte. Diesen Vorsprung ließ er sich nicht mehr nehmen, was aber vor allem daran lag, dass der „Hurricane“ die guten Möglichkeiten, die er hatte, nicht nutzte. Das Match ging über die volle Distanz, womit Kim sich nochmal Chancen auf ein Last-Minute-Unentschieden erhoffte. Doch Gary legte so richtig los und warf acht perfekte Darts. Nur minimal scheiterte der Schotte an der Doppel-12 zum perfekten Spiel und zum Match in seinem Heimatland. Viel ärgern musste er sich aber nicht, in der nächsten Aufnahme machte er den 7:5-Erfolg zu.

MVG schlägt Chisnall problemlos

Die letzte Partie des Abends war die Top-Begegnung. Der Tabellenführer, Michael van Gerwen, bekam es mit seinem ärgsten Verfolger, Dave Chisnall, zu tun. Michael wollte die erst kürzlich errungene Spitzenposition in keinem Falle so schnell wieder hergeben müssen und legte direkt los wie die Feuerwehr. Er checkte 124 Punkte zum Break und zeigte sich auch im eigenen Leg äußerst souverän. Erst danach fand Dave etwas besser in die Partie. Jedoch machte der Engländer ungewohnt viele Fehler. „Mighty Mike“ nutzte dies wie so oft gnadenlos aus und holte sich ein weiteres Break. Der Mann aus den Niederlanden legte eine Serie hin und setzte sich auf 5:1 ab. Chisnall musste schon Highlights wie ein 143’er Finish zeigen um sich Legs zu holen. Doch auch danach war „Chizzy“ einfach zu unsicher. Seine Scores waren lange nicht auf dem Niveau, welches man von ihm kannte. Auch auf die Doppel zeigte er sich sehr unsicher. Und so musste er sich am Ende verdient mit 4:7 geschlagen geben. Michael van Gerwen baute seine Tabellenführung somit aus.

In der nächsten Woche geht es für die Premier League-Stars nach Dublin. Dort kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Premier League-Finals, wenn Michael van Gerwen auf Titelverteidiger Raymond van Barneveld trifft. Die Neulinge der Premier League bekommen es mit den WM-Finalisten zu tun. Bunting muss sich gegen den Weltmeister Gary Anderson beweisen, Kim Huybrechts bekommt es mit Phil Taylor zu tun. Dave Chisnall gegen Adrian Lewis und Peter Wright gegen James Wade komplettieren den Spielplan.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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