Das Turnier endet für Schindler nach dem Achtelfinale

Erst vor etwa zwei Stunden wurde die zweite Runde der Players Championship Finals 2022 abgeschlossen, nun ging es bereits mit den Achtelfinals weiter. Die deutsche Fahne wurde in Minehead nur noch von Martin Schindler hochgehalten. Der Brandenburger durfte erstmals an diesem Wochenende auf der Hauptbühne spielen und forderte dort zum Auftakt der Session Rob Cross heraus. Im Anschluss daran folgte das Duell zwischen Luke Humphries und Krzysztof Ratajski, ehe das Topspiel Michael van Gerwen und Dimitri Van den Bergh folgte. Zu guter Letzt waren noch Scott Williams und Joe Cullen im Einsatz. Gespielt wurde über die Distanz „Best of 19 Legs“.

Als erster Spieler an diesem Samstagabend marschierte Martin Schindler auf die Bühne der Butlin’s Minehead Arena. Die deutsche Nummer zwei hatte heute die Gelegenheit, zum ersten Mal in seiner Karriere das Viertelfinale eines Major-Turniers zu erreichen – dafür müsste er aber Rob Cross aus dem Weg räumen. Schindler hatte das erste Leg bereits gewonnen, als er drei Fehlwürfe von „Voltage“ zu seinen Gunsten nutzte. Schon kurze Zeit später warf Schindler jedoch selbst sogar fünf Darts an den gewünschten Doppelfeldern vorbei. Cross holte sich erst das direkte Rebreak und danach den Ausgleich. Begünstigt durch zwei Patzer des Deutschen übernahm Cross anschließend die Führung, ehe ihm Checkouts in Höhe von 80 sowie 98 Punkten gelangen. Der Weltranglistensiebte schnappte sich anschließend auch noch ein sechstes Leg hintereinander. Erst danach schaffte es Schindler, diese Serie zu durchbrechen. Es handelte es sich um einen 13-Darter, mit dem „The Wall“ die eigene Durststrecke beendete. Allerdings hielt Cross sofort wieder dagegen, er verteidigte seinen Anwurf im zehnten Durchgang und nahm einen komfortablen 7:3-Vorsprung mit in die Pause. Schindler kehrte mit einem 14-Darter zurück auf die Bühne, doch der Ex-Weltmeister konterte mit einem 12-Darter und kam dem Sieg dadurch wieder ein Stück näher. Schindler verringerte den Rückstand erneut per 14-Darter und produzierte danach eines der dringend benötigten Breaks. Cross hatte in dieser Situation selbst drei Chancen vergeben, machte dieses Missgeschick mit einem 108er-Highfinish aber umgehend wieder gut. Wenig später gehörte diese Partie der Vergangenheit an. Cross verwandelte den siebten Matchdart in der Doppel-1 und stand nach dem 10:6-Erfolg als Viertelfinalist fest.

Die Titelkandidaten Humphries und van Gerwen bleiben auf Kurs

Das nächste Ticket für die Runde der letzten Acht wurde zwischen Luke Humphries und Krzysztof Ratajski ausgefochten. Der Weltranglistenfünfte erlebte einen Start nach Maß. Nach dem verteidigten ersten Anwurfleg erzielte er per 12-Darter ein frühes Break, welchem er zwei weitere starke Legs mit 14 sowie 13 Darts folgen ließ. Erst danach bekam Ratajski einen Fuß in die Tür. Durch ein 113er-Highfinish hatte er erstmals Grund zum Jubeln. Dabei handelte es sich um ein Break, welches der Pole mit einem 84er-Checkout auf dem Bullseye bestätigte. Einen noch engeren Zwischenstand verhinderte Humphries durch ein 92er-Finish via 20 und zweimal Doppel-18, sein Vorsprung betrug zu diesem Zeitpunkt 5:2. Doch Ratajski kämpfte sich immer besser in die Partie hinein. Nachdem er seinen Anwurf erneut durchgebracht hatte, glänzte er mit einem 129er-Checkout auf der Doppel-6. Anschließend holte sich der „Polish Eagle“ noch einen dritten Leggewinn in Folge, pünktlich zur zweiten Pause hatte er damit zum 5:5 ausgeglichen. Zurück vor den Kameras präsentierte Humphries den Zuschauern ein 143er-Highfinish. Ratajski lieferte die sofortige Antwort. Auch die nächsten beiden Legs wurden vom jeweils anwerfenden Spieler eingefahren, wobei „Cool Hand Luke“ 14 und Ratajski 15 Darts benötigten. Beim Zwischenstand von 7:7 war es Humphries, der zum Schlusssprint ausholte. Der Engländer übernahm per 12-Darter wieder die Führung, erzielte danach dank eines 103er-Checkouts das vorentscheidende Break und machte mit einem weiteren 15-Darter den Sack zu. Damit bleibt Luke Humphries weiter voll im Rennen um seinen ersten Major-Turniersieg.

Um die Jagd nach seinem siebten Titel bei den Players Champions Finals fortsetzen zu können, musste Michael van Gerwen sich gegen Dimitri Van den Bergh behaupten. Der Niederländer eröffnete das Match mit einem 102er-Checkout, Van den Bergh checkte für seinen ersten Leggewinn 72 Zähler. Van Gerwen holte sich seine Führung sofort wieder zurück und schaltete danach einen Gang höher. Mit 11 sowie 13 Darts sicherte er sich binnen weniger Minuten auch die beiden darauffolgenden Legs und nahm einen 4:1-Vorsprung mit in die erste Pause. Direkt im Anschluss daran glänzte der „Dreammaker“ mit einem 12-Darter, inklusive 106er-Checkout. Durch ein 74er-Checkout stellte van Gerwen den vorherigen Abstand wieder her, doch Van den Bergh verlor seinen Gegner durch einen 14-Darter nicht aus den Augen. Nachdem van Gerwen zum wiederholten Male problemlos den eigenen Anwurf verteidigt hatte, setzte er fünf Breakdarts in den Sand. Van den Bergh war auf der doppelten 16 zur Stelle und verringerte den Rückstand auf 4:6. Durch einen brillanten 10-Darter kam Van den Bergh bis auf ein Leg heran, den Ausgleich verhinderte „Mighty Mike“ jedoch mit einem ebenfalls hervorragenden 11-Darter. Dieses Rebreak bestätigte van Gerwen mit 13 Darts, damit trennten ihn nur noch zwei Legs von seinem Tagesziel. Einen Leggewinn genehmigte der dreimalige Weltmeister seinem Konkurrenten noch, ehe er die Partie zum Abschluss brachte. Der erste Matchdart steckte in der Doppel-8 und machte den 10:6-Sieg offiziell.

Zur gleichen Zeit bekamen die Zuschauer an der Nebenbühne ein in jeder Hinsicht sensationelles Duell zwischen Dirk van Duijvenbode und Ryan Searle zu sehen. Der Niederländer setzte sich am Ende knapp mit 10:9 durch, spielte dabei einen Average von gut 112 Punkten, warf elf 180er und versenkte mehr als 50 Prozent seiner Versuche in den anvisierten Doppelfeldern. Vorjahresfinalist Searle spielte seinerseits über 103 Punkte im Schnitt (außerdem eine Doppelquote von 60 Prozent und zehn geworfene Maxima) und checkte gleich dreimal 121 Punkte. Nur ein einziges Leg im gesamten Spiel wurde mit mehr als 15 Würfen gewonnen, sieben der insgesamt 19 Durchgänge sogar mit zwölf oder weniger Darts. Den Vorteil des Anwerfens im Entscheidungsleg konnte „Heavy Metal“ nicht ausnutzen. Van Duijvenbode zeigte in dieser Situation einen 14-Darter und erreichte dadurch das Viertelfinale.

137er-Finish zum Abschluss: Cullen bucht das letzte Viertelfinalticket

Nach diesem kleinen Exkurs richtete sich die Aufmerksamkeit wieder auf die Hauptbühne. Im letzten Match des Tages trafen Scott Williams und Joe Cullen aufeinander. Auf das verlorene Auftaktleg reagierte „Shaggy“ mit einem 100er-Finish auf der doppelten 16. Wenige Aufnahmen später löschte Cullen ebenfalls 100 Zähler, er wählte jedoch die Route über 20 und zweimal Tops. Im Anschluss daran erzielte Cullen das erste Break, welchem er einen 13-Darter folgen ließ – zur ersten Unterbrechung lag er folglich mit 4:1 vorne. Der Abstand von drei Legs zwischen Cullen und Williams hatte auch einige Minuten später noch Bestand. Dieser Zustand änderte sich aber kurz darauf. Williams verteidigte den eigenen Anwurf mit einem 90er-Checkout und profitierte danach davon, dass der „Rockstar“ zwei Darts über die Doppel-20 feuerte. Cullen schlug jedoch ohne zu Zögern zurück. Er sicherte sich dank eines 113er-Checkouts das sofortige Rebreak und befand sich nach zehn absolvierten Durchgängen mit 6:4 in Front. Direkt nach der Pause verpasste Cullen drei Chancen, um seine Führung auszubauen. Mit einem eigenen 13-Darter konnte Williams wiederum verkürzen, den Ausgleich verhinderte Cullen allerdings erneut. Im Unterschied zur vorigen Situation schaffte es Cullen diesmal, nachzulegen. Der Weltranglistenzwölfte brachte 88 Punkte auf Null und hatte die Ziellinie mit dem 8:5 bereits in Sichtweite. Das übernächste Leg wurde per 11-Darter von Cullen gewonnen, der schon kurz darauf bei 140 Restpunkten die erste Möglichkeit hatte, den Abend zu beenden. Der erste Matchdart landete jedoch neben der Doppel-10. Ein spektakulärer Abschluss wurde den Zuschauern aber dennoch geboten: Cullen vollendete den 10:7-Sieg mit einem 137er-Finish über Triple-19 und zweimal Doppel-20.

Players Championship Finals


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