Die Titelkandidaten ziehen eine Runde weiter

Am Freitagabend wurde die erste Runde der Players Championship Finals fortgesetzt und beendet. Neben Titelverteidiger Michael van Gerwen starteten an diesem Abend auch die Mitfavoriten Gerwyn Price, Peter Wright, Jonny Clayton sowie der topgesetzte José de Sousa in das Turnier. Mit Gary Anderson, Raymond van Barneveld und Rob Cross waren zudem weitere prominente Namen auf der Hauptbühne in Aktion. Außerdem bekam es Mensur Suljovic auf der Nebenbühne mit Callan Rydz zu tun.

Nach 0:4 und 3:5: fantastisches Comeback von Anderson

Beim Grand Slam of Darts hatte sich Gary Anderson kürzlich motivierter und spielstärker präsentiert. Das wollte der ehemalige Doppelweltmeister auch im heutigen Match gegen Stephen Bunting unter Beweis stellen. Den eindeutig besseren Start in die Partie verbuchte allerdings der Engländer. Schon im allerersten Leg gelang ihm ein Break, welchem er einen 14-Darter hinterherlegte. Die starke Anfangsphase setzte „The Bullet“ fort, indem er einen 12-Darter mit einem 121er-Finish beendete. Dagegen durfte Anderson erst im vierten Leg auf Doppel zielen, die Doppel-8 für ein mögliches 133er-Checkout verfehlte der „Flying Scotsman“ allerdings knapp. Erfolgreich war Anderson schließlich erst im Anschluss daran, er verringerte seinen Rückstand auf 1:4. Weil Bunting im sechsten Durchgang zwei Chancen zur potenziellen Vorentscheidung ungenutzt ließ, produzierte Anderson ein dringend benötigtes Break. Er bestätigte dieses auf der Doppel-11 und hatte bis auf ein Leg verkürzt. Dieser Aufholjagd setzte Bunting mit seinem zweiten 121er-Finish vorerst ein Ende. Anderson ließ sich davon aber nicht entmutigen und gab weiter Gas. Im zehnten Leg gelang mit einem starken 12-Darter das so wichtige Break – im jetzt folgenden Entscheidungsleg hatte Anderson damit den Vorteil des Anwerfens. Die erste Chance zum Sieg erhielt jedoch Bunting, der sich bei 96 Rest aber keinen Matchdart erarbeitete. Damit war die Bahn frei für Anderson, der die Doppel-8 erwischte und sein eindrucksvolles Comeback vollendete.

Starker Auftritt von van Barneveld – Cross wird kaum gefordert

Die Rückkehr von Raymond van Barneveld auf die Bühne des Grand Slam endete nach der Gruppenphase. Gegen seinen Landsmann Maik Kuivenhoven wollte „Barney“ bei den Players Championship Finals dagegen den Sprung in die nächste Runde schaffen. Der fünfmalige Weltmeister überstand im Auftaktleg einen Breakdart gegen sich unbeschadet, ehe er kurz darauf per 13-Darter selbst für das erste Break verantwortlich war. Erst als van Barneveld zwei Doppelfelder verfehlte, kam Kuivenhoven zum Zuge. Davon ließ sich „Barney“ überhaupt nicht aus dem Konzept bringen. Er stellte den alten Abstand mit einem 104er-Highfinish wieder her und bestätigte das gleichzeitig geschaffte Rebreak mit einem 14-Darter. Van Barneveld war nun hervorragend unterwegs, glänzte auch noch mit einem 81er-Bullfinish und brachte die Partie schon kurz darauf mit seinem dritten Matchdart zum Abschluss. Beim deutlichen 6:1-Erfolg überzeugte van Barneveld mit einem Average von fast 104 Punkten.

Als nächstes traf der amtierende Europameister Rob Cross auf Jermaine Wattimena. Der Letztgenannte lag bereits mit 0:2 in Rückstand, als er seine ersten Versuche auf Doppel erhielt. Er setzte jedoch drei Darts vorbei und musste auch das dritte Leg an seinen Gegner abgeben. Danach kam Wattimena mit einem 112er-Highfinish zu seinem ersten Erfolgserlebnis, ehe er ein knapp verpasstes 160er-Finish von „Voltage“ mit einem Break bestrafte. Den drohenden Ausgleich verhinderte Cross mit einem 13-Darter, ehe er sich soweit brachte, als dass ihm nur noch ein Leg zum Weiterkommen fehlte. Wattimena hielt nicht in ausreichendem Maße dagegen und musste seine Niederlage eingestehen. Schlussendlich war es der dritte Matchdart, mit dem Cross den 6:3-Erfolg besiegelte.

Suljovic erlebt Debakel – de Sousa lässt beinahe zu früh nach

Zu diesem Zeitpunkt lohnte es sich, einen Blick auf die kleinere Nebenbühne zu werfen. Dort duellierte sich Mensur Suljovic mit Callan Rydz. Der Engländer setzte mit einem 14-Darter den Startschuss, Suljovic benötigte für die Antwort nur einen Wurf mehr. Abgesehen davon erlebte „The Gentle“ allerdings einen schwachen Beginn in diese Partie, besonders sein Scoring ließ ihn im Stich. Ohne selbst besonders gut zu spielen, sammelte Rydz problemlos drei Legs hintereinander ein. Auf der anderen Seite gelang es Suljovic bis zum Schluss nicht, sich ernsthaft zu steigern. Sein abschließender Average von unter 78 Punkten war nicht konkurrenzfähig. Rydz tat in diesem Zusammenhang selbst nicht mehr als unbedingt notwendig, zeigte zum Schluss immerhin noch einen 14-Darter und zog nach dem 6:1 in die zweite Runde ein.

Keiner hat bei den 30 Players Championship-Turnieren mehr Preisgeld eingespielt als er – dementsprechend war José de Sousa in Minehead an Position eins gesetzt. Zum Auftakt musste der Portugiese gegen Devon Petersen antreten. Der Weltranglistensiebte hatte das erste Leg bereits für sich entschieden, als er mithilfe eines 64er-Checkouts breakte. Im vierten Durchgang stellte sich de Sousa selbst ein Bein, als er zweimal am äußeren Ring des Boards vorbeiwarf. Petersen war zur Stelle und erzielte seinen ersten Leggewinn. Die Freude darüber währte beim Südafrikaner allerdings nur kurz, weil er die nächsten beiden Legs weitgehend chancenlos verlor und Turnieraus bereits dicht vor den Augen hatte. Allerdings gelang de Sousa auf der anderen Seite vorerst nicht, die Ziellinie zu überqueren. Nachdem Petersen unter anderem durch ein 116er-Checkout auf 3:5 herangekommen war, erhielt de Sousa seine ersten Matchdarts. „The Special One“ setzte jedoch drei Pfeile außen an der Doppel-16 vorbei. Einige Minuten später gelang es de Sousa schlussendlich doch, den Deckel draufzumachen. Er machte abschließend 118 Punkte aus und ging als 6:4-Sieger aus dieser Begegnung hervor.

Price setzt sich nur mit Mühe durch – van Gerwen ohne Probleme

Mit seinem Triumph beim Grand Slam hatte Gerwyn Price gezeigt, dass er sich pünktlich zur wichtigsten Phase der Saison wieder in Topform befindet. Seine starke Verfassung wollte der Weltranglistenerste auch heute gegen Jason Lowe verdeutlichen. Mit einem 109er-Highfinish eröffnete Price das Match, allerdings verteidigte auch Lowe sein erstes Anwurfleg. Im dritten Durchgang profitierte der Engländer von drei Fehlwürfen des Favoriten und produzierte das erste Break. Er bestätigte das beschriebene Break mit einem 13-Darter und baute seine Führung auf 3:1 aus. Beinahe hätte Lowe sogar noch nachgelegt, ein Breakdart landete aber neben der Doppel-18. Noch dicker kam es für Lowe im sechsten Durchgang, als er drei Pfeile an der doppelten 4 vorbeiwarf. Der „Iceman“ war in beiden Situationen zur Stelle und glich demzufolge zum 3:3 aus. Durch ein 72er-Finish holte sich Price ein drittes Leg nacheinander, ehe er das Glück hatte, dass Lowe vier weitere Darts an den gewünschten Doppelfeldern vorbeisetzte. Der Weltmeister bedankte sich und ging mit dem jetzt erzielten Break den vorletzten Schritt. Kurze Zeit später schaffte es Price, den Sack zuzumachen. Er verwandelte den vierten Matchdart in der Doppel-15 und verbuchte einen mühevoll zustande gekommenen 6:3-Erfolg.

Für Michael van Gerwen waren die Players Championship Finals die letzte Chance, im Jahr 2021 einen Major-Titel einzufahren. Ganze sechs Mal hatte der Niederländer diesen Wettbewerb in der Vergangenheit bereits gewinnen können. In seinem Erstrundenmatch wurde er von Kevin Doets herausgefordert. Schon im Premierenleg machte van Gerwen mit einem 129er-Bullfinish auf sich aufmerksam. Wenig später gelang dem Weltranglistendritten ein ebenfalls sehenswertes 92er-Checkout über 20 und zweimal Doppel-18. Auch der dritte Durchgang ging an dieselbe Adresse, ehe Doets auf der Doppel-14 sein erstes Leg einsammelte. Da Doets kurze Zeit später allerdings einen Breakdart vergab, konnte „Mighty Mike“ den alten Abstand sofort wiederherstellen. Ein ähnliches Bild bot sich im darauffolgenden sechsten Durchgang: Doets nutzte seine einzige Chance nicht und durfte sich Sekunden später ein 82er-Checkout seines Gegners anschauen. Beim Zwischenstand von 1:5 bäumte sich Doets nochmal auf. Er beendete einen 12-Darter mit einem 105er-Highfinish und überlebte danach die ersten beiden Matchdarts. Mehr Leggewinne kamen allerdings nicht mehr hinzu. Die letzte Aktion der Partie war ein 113er-Checkout, mit dem van Gerwen den souveränen 6:3-Sieg vollendete. In der nächsten Runde kommt es für van Gerwen zum Duell mit Raymond van Barneveld.

Barry macht Wright das Leben schwer

Danach startete mit Peter Wright ein weiterer Mitfavorit in das Turnier. Für ihn ging es in Runde eins gegen den irischen Youngster Keane Barry. Mit einem starken 11-Darter legte Barry fulminant los. Nachdem zwischenzeitlich auch Wright seinen ersten Leggewinn verbucht hatte, löschte Barry 84 Punkte auf der Doppel-11 und übernahm wieder die Führung. „Snakebite“ antwortete auch jetzt ohne zu zögern, in diesem Fall in Form eines 13-Darters. Das gleiche Muster war in den beiden darauffolgenden Legs zu beobachten: Barry legte mit dem eigenen Anwurf wiederholt vor, Wright konterte mit einem weiteren 13-Darter. Zum ersten Mal in Führung ging Wright schließlich erst, nachdem sich sein Konkurrent unerwartet sechs Fehler auf die Doppelfelder geleistet hatte. Von langer Dauer war dieser Zustand allerdings nicht, weil Barry mit einem eigenen 13-Darter zum sofortigen Rebreak kam. Wright war dementsprechend wieder gefordert und brillierte in diesem Moment mit einem 10-Darter. Den Glauben an den Sieg hatte Barry allerdings noch nicht verloren. Er setzte seinen Gegner im zehnten Leg wie zuvor auch unter Druck, verpasste jedoch eine Möglichkeit, um den Decider herbeizuführen. Weitere Chancen erhielt der Ire nicht mehr. Augenblicke später versenkte Wright den vierten Matchdart in der Doppel-2, unterm Strich zählte für ihn nur der 6:4-Erfolg.

Zum Abschluss des Abends war der an drei gesetzte Jonny Clayton haushoher Favorit gegen Alan Tabern. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase sorgte Tabern mit einem Treffer in der Doppel-10 für das erste Break. Auf genau demselben Doppelfeld bestätigte der Engländer dieses auch. Durch einen 15-Darter verkürzte Clayton, ehe beide Akteure Probleme auf die Doppelfelder offenbarten. Tabern setzte bei eigenem Anwurf sechs Chancen in Sand, sodass Clayton trotz drei eigener Fehler zum Break und gleichzeitig zum 3:3-Ausgleich kam. Umgekehrt lief es im darauffolgenden siebten Leg ab: Clayton jagte sechs Darts an den anvisierten Feldern vorbei und schenkte seinem Gegner das direkte Rebreak. Immerhin reagierte Clayton unverzüglich mit einem 85er-Checkout. Trotz einer ungewohnt schwachen Leistung hatte „The Ferret“ am Ende den längeren Atem. Nachdem Tabern zwei Chancen ausgelassen hatte, um den Decider zu erzwingen, brachte Clayton die Partie zum Abschluss. Er brachte den ersten Matchdart in der Doppel-15 unter und gewann mit 6:4.

Players Championship Finals


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