Clemens zieht in die zweite Runde ein

Es ist die Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2021: die Players Championship Finals begannen am Freitagnachmittag in Coventry. Am Start waren die 64 Spieler, die bei den 23 Players Championship-Turnieren in diesem Jahr das meiste Preisgeld erspielt hatten. Um den gesamten Wettbewerb an einem Wochenende unterbringen zu können, wurden die Partien parallel auf zwei Bühnen ausgetragen. Ganz oben in der Setzliste waren die drei Topfavoriten Peter Wright, Gerwyn Price und Michael van Gerwen platziert, alle drei hatten ihr Auftaktspiel allerdings erst am Abend. Bereits am Nachmittag an der Reihe war der einzige deutsche Teilnehmer Gabriel Clemens, der es auf der Nebenbühne mit Martijn Kleermaker zu tun bekam. In der ersten Runde kam das Format „Best of 11 Legs“ zur Anwendung.

Van Duijvenbode und Smith gewinnen hochklassige Partien

Für das erste Match auf der Hauptbühne waren Grand Prix-Finalist Dirk van Duijvenbode und William O’Connor verantwortlich. Im allerersten Leg des Tages hatte der Niederländer Glück, dass sein Gegner haarscharf an einem 145er-Finish scheiterte und kam selbst per 13-Darter zum Break. Dieses bestätigte er mit einem starken 11-Darter, ehe auch „The Magpie“ aktiv wurde. O’Connor holte sich mithilfe eines 13-Darters sein erstes Leg und legte einen 12-Darter, inklusive 105er-Highfinish nach. Wenig später vergab er jedoch drei Möglichkeiten auf Doppel, sodass van Duijvenbode sich die Führung auch dank sechs perfekter Darts zurückholte. Nach der Unterbrechung erhöhte der „Titan“ mit einem 14-Darter, doch O’Connor hielt jetzt wieder mehr dagegen und sorgte mit zwei eigenen 14-Dartern nacheinander für den 4:4-Ausgleich. Wenig später gab es den nächsten 14-Darter zu beobachten, van Duijvenbode benötigte jetzt nur noch ein einziges Leg. Nachdem O’Connor seine Möglichkeit ausgelassen hatte, um für das entscheidende elfte Leg zu sorgen, war es dann soweit. Aus dieser Partie, in der beide Akteure über 100 Punkte im Schnitt warfen und gemeinsam zehn 180er erzielten, ging van Duijvenbode insbesondere dank seiner Doppelquote von 75 Prozent als 6:4-Sieger hervor.

Nach langer Wartezeit auf einen Titel schlug Michael Smith bei der Winter Series gleich zweimal zu. Durch die beiden Turniersiege schloss er die Rangliste als Achter ab und wurde bei den Finals von Boris Krcmar gefordert. Nachdem das Auftaktleg an Krcmar gegangen war, zeigte Smith im zweiten Durchgang sieben perfekte Darts, einige Momente später aber auch zwei Fehlwürfe auf Doppel. Dementsprechend war der Engländer erst im dritten Leg erfolgreich und vollbrachte im Anschluss daran einen 12-Darter mit einem 142er-Highfinish. Mit einem eigenen 127er-Checkout holte sich Krcmar die Führung zurück, doch Smith schaffte per 78er-Finish das sofortige Rebreak. Wenig später scheiterte der Kroate knapp an 140er-Restpunkten, und Smith gelang ein starkes 145er-Finish, um den eigenen Anwurf zu retten. Krcmar glich mit einem 12-Darter umgehend aus und beantwortete einige Minuten später auch den erneuten Rückstand mit einem „Zwölfer“. Es ging nun also ins Entscheidungsleg, in dem Krcmar sich bei 116 Restpunkten keinen Matchdart erarbeitete. Smith traf dagegen die Doppel-10 und hatte sich mit 6:5 durchgekämpft. Krcmar musste dagegen trotz eines sensationellen Averages von fast 108 Punkten die Heimreise antreten.

Cross mit einer starken Performance

Dass Rob Cross als Nummer fünf der Welt bei sämtlichen Players Championship-Events leer ausging, unterstrich sein schwaches Jahr 2020. Dementsprechend war er in Coventry nur an 23 gesetzt, sein Auftaktgegner war Jason Lowe. Der Letztgenannte eröffnete das Spiel mit einem souveränen 78er-Finish, doch dann übernahm „Voltage“ das Kommando und sicherte sich unter anderem mit einem 13-Darter problemlos drei Legs nacheinander. Lowe erhielt erst im fünften Leg wieder Möglichkeiten, setzte jedoch zwei Stück in den Sand. Dadurch begünstigt, holte sich Cross mit einem weiteren 13-Darter sogar das 4:1, ehe er mit einem 87er-Bullfinish nachlegte und mit einem Bein in der nächsten Runden stand. Mit 15 und 14 Darts entschied Lowe zwar noch zwei Legs für sich, doch dies war letztlich nur Ergebniskosmetik. Cross machte mit einem 104er-Finish den Sack zu und zeigte gerade auf den Doppeln eine herausragende Leistung: nur ein einziger Dart verfehlte dort sein Ziel.

Es folgte das Aufeinandertreffen von Joe Cullen und Adam Hunt. Beim Grand Slam gab es dieses Duell bereits in der Gruppenphase, wo sich der Erstgenannte knapp mit 5:4 behaupten konnte. Dank eines 102er-Checkouts kam der „Hunter“ frühestmöglich zu einem Break. Cullen ließ sich das aber nicht lange gefallen, hatte die direkte Antwort parat und legte erfolgreich nach. Hunt zeigte anschließend mit 106 Zählern sein zweites Highfinish, doch letztlich nahm Cullen einen 3:2-Vorsprung mit in die Pause. Auf der Doppel-10 brachte Hunt danach zwar den erneuten Ausgleich zustande, doch Cullen verteidigte wenig später wieder sein eigenes Anwurfleg und sorgte anschließend mit einem 130er-Bullfinish für die Vorentscheidung. Nur kurze Zeit später war das Match dann Vergangenheit, und Cullen hatte mit 6:3 gewonnen.

Etwa zeitgleich dazu absolvierte Gabriel Clemens sein Auftaktmatch auf der kleineren Bühne. Nach einem enttäuschenden Grand Slam wollte sich der Mann aus Saarwellingen hier und heute gegen Martijn Kleermaker zurückmelden. Clemens überstand im Auftaktleg einen Breakdart gegen sich unbeschadet, durfte sich anschließend aber einen 11-Darter seines Gegners anschauen. Genau wie im ersten Leg ließ Kleermaker sowohl im dritten als auch im vierten Durchgang je eine Möglichkeit zum Leggewinn ungenutzt. Clemens war auch in diesen beiden Situationen zur Stelle und lag dementsprechend mit 3:1 vorne. Kleermaker produzierte jedoch mit einem 14-Darter das sofortige Rebreak und schaffte es schon wenig später, Parität herzustellen. Nachdem Clemens mit einem 14-Darter wieder die Führung übernommen hatte, gelangen Kleermaker hervorragende Checkouts von 110 sowie 146 Punkten – der Niederländer benötigte jetzt nur noch ein einziges Leg zum Sieg. Doch Clemens konterte mit einem perfekt ausgeführten 88er-Checkout und hatte im notwendig gewordenen Entscheidungsleg sogar Anwurf. In diesem wichtigen Moment machte der „German Giant“ seine Sache richtig gut, startete mit einem Maximum und war nach 13 Würfen bei Null angelangt. Gabriel Clemens setzte sich knapp mit 6:5 durch, überzeugte insbesondere mit einer Doppelquote von fast 55 Prozent und erreichte genau wie in den letzten beiden Jahren auch die zweite Runde.

Petersen und Van den Bergh mit überraschenden Niederlagen

Nun galt die Konzentration wieder der Hauptbühne, wo es jetzt zwischen Devon Petersen und Luke Humphries zur Sache ging. Petersen startete mit einem 13-Darter und brachte auch das zweite Leg nach Südafrika. Humphries trat dann mit einem 66er-Finish erstmals in Erscheinung, entschied ohne ernsthafte Probleme auch die nächsten beiden Legs für sich und hatte aus dem 0:2 ein 3:2 gemacht. Mit einem starken 12-Darter, inklusive 90er-Bullfinishh, gelang Petersen ein starkes sechstes Leg, doch insgesamt war „Cool Hand Luke“ jetzt der bessere Spieler. Erst holte er sich mit einem 15-Darter die Führung zurück, dann erzielte er mit einem 121er-Finish auf der Doppel-14 ein wichtiges Break. Wenig später waren dann alle offenen Fragen beantwortet, Humphries zeigte noch einen 13-Darter und feierte einen 6:3-Erfolg.

Beim Grand Slam vergangene Woche spielte Dimitri Van den Bergh überragende Darts und musste das Turnier erst im Halbfinale verlassen. Obwohl er beim aktuellen Turnier eine erheblich niedrigere Setzlistenposition als sein Gegner Ryan Searle hatte, ging der Belgier natürlich als Favorit in dieses Erstrundenspiel. Der „Dreammaker“ scheiterte im Eröffnungsleg knapp an 167 Restpunkten und war daher erst im zweiten Durchgang erfolgreich. Mit einem starken 11-Darter holte sich Searle seine Führung wieder zurück und baute diese mit einem 86er-Finish sogar noch aus. Van den Bergh zeigte eine starke Reaktion und verkürzte mit einem 124er-Checkout, doch nach der Unterbrechung stellte Searle den alten Abstand mit einem 13-Darter wieder her. Der Engländer ließ quasi keine Möglichkeit aus, löschte auch noch 72 Zähler und stand mit dem 5:2 kurz vor dem Sieg. Völlig unerwartet ließ Searle die ersten fünf Matchdarts aus, doch Van den Bergh vergab selbst drei Möglichkeiten und hatte die Niederlage akzeptiert. Schlussendlich steckte der sechste Matchdart in der Doppel-5 und brachte Searle in die Runde der letzten 32.

Whitlock und King starten erfolgreich

Genau wie Van den Bergh musste sich auch Simon Whitlock beim Grand Slam erst in der Vorschlussrunde beugen. Sein heutiger Kontrahent Adrian Lewis hatte sich dagegen gar nicht erst qualifizieren können. Der „Wizard“ startete mit einem 13-Darter, auch Lewis verteidigte sein erstes Anwurfleg. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, glänzte Whitlock mit einem 92er-Finish, über Single-20 und zweimal Doppel-18. Doch „Jackpot“ hielt weiter dagegen und übernahm anschließend mit einem 98er-Checkout sogar erstmals die Führung. Whitlock ließ sich das nicht lange gefallen und brachte selbst 98 Punkte auf Null, dabei handelte es sich um einen 11-Darter. Im Anschluss daran ließ Lewis ganze fünf Breakdarts liegen und beging so den vorentscheidenden Fehler. Das ihm jetzt noch fehlende Leg holte sich der Australier mit einem starken 11-Darter. Unterm Strich gewann Whitlock mit 6:4, Lewis musste direkt nach der ersten Runde die Heimreise antreten.

Das letzte Hauptbühnenspiel der Nachmittagssession wurde zwischen den beiden Engländern Dave Chisnall und Mervyn King ausgetragen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nahm „The King“ die Zügel in der Hand und lief seinem Gegner davon. Mit einem 13- und zwei 15-Dartern sammelte er drei Legs nacheinander ein und lag dementsprechend komfortabel mit 4:1 vorne. Nach der Pause verzeichnete „Chizzy“ mit einem 13-Darter zunächst sein zweites Erfolgserlebnis, ehe er beobachtete, wie sein Konkurrent drei Möglichkeiten auf Doppel ausließ. Mit einem Treffer in der Doppel-20 verkürzte Chisnall daher bis auf ein Leg, doch King reagierte ohne zu Zögern mit dem nächsten 13-Darter und stand bereits ganz kurz vor der Ziellinie. Ein 121er-Finish via Triple-20, Triple-11 und Doppel-14 rundete den starken Auftritt von King schlussendlich ab. Er kam auf einen Average von über 105 Punkten, traf die Doppelfelder zu exakt 50 Prozent und freute sich über einen verdienten 6:3-Erfolg.

Players Championship Finals


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