Clemens und Suljovic marschieren in die dritte Runde

Die Players Championship Finals dauern nur drei Tage – daher ging es direkt am Samstagnachmittag weiter mit den Zweitrundenspielen. 16 Matches wurden auf zwei Bühnen verteilt in der ersten Session des Tages ausgetragen, sodass alle verbliebenen Spieler ans Board treten durften. Mit Max Hopp, Gabriel Clemens und Mensur Suljovic waren noch zwei Deutsche sowie ein Österreicher im Rennen. Die Spieldistanz betrug unverändert „best of 11 Legs“.

Price und Wade völlig mühelos

Dass Gerwyn Price seine brillante Form der letzten Wochen auch mit nach Minehead genommen hatte, zeigte er gestern mit seinem 102er-Average. Heute ging es für den topgesetzten Waliser gegen Keegan Brown. Price legte mit einem 78er-Finish los und checkte wenig später 79 Punkte über das Bullseye. Brown kam überhaupt nicht zum Zuge, verlor auch das dritte Leg und erhielt erst im vierten eine Chance. Er warf jedoch an der Doppel-16 vorbei und wurde vom „Iceman“ mit einem 83er-Finish bestraft. Price baute seinen Vorsprung noch weiter aus; und nachdem Brown im sechsten Leg nochmal an der Doppel-16 vorbeiwarf, war die Angelegenheit durch. Price brachte 76 Punkte auf Null und machte den Whitewash perfekt.

Nach der Nummer eins war nun die Nummer zwei der Setzliste an der Reihe. James Wade bekam es mit „Rapid“ Ricky Evans zu tun. Letzterer schnappte sich zwar das Auftaktleg, sah dann aber eigentlich nur noch die Rücklichter seines Kontrahenten. Wade holte sich mit einem 14-Darter zunächst das direkte Rebreak und beendete einen darauffolgenden 12-Darter mit einem 124er-Bullfinish. Evans ließ danach eine Chance auf das Bullseye verstreichen und sah Sekunden später dabei zu, wie Wade mit einem 70er-Checkout für das nächste Break sorgte. „The Machine“ setzte sein brillantes Finishing auch im weiteren Verlauf der Partie fort, checkte 80, 80 und 82 Punkte aus und gewann am Ende mit 6:1. Dabei half Wade vor allem, dass er zwei Drittel seiner Versuche in den Doppelfeldern unterbrachte.

Van Gerwen gelingt der 9-Darter

Danach war Mensur Suljovic im Einsatz. Der Wiener musste in der ersten Runde gegen Kim Huybrechts mächtig kämpfen und überlebte sogar einen Matchdart. Genauso erlebte es auch sein heutiger Gegner Danny Noppert, der gegen Ryan Searle bis zum Schluss zittern musste. „The Gentle“ landete hier und heute im zweiten Durchgang ein frühes Break, patzte anschließend jedoch dreifach auf Doppelfeldern. Noppert bedankte sich mit einem 100er-Highfinish, verpasste es jedoch, nachzulegen. Stattdessen gewann Suljovic problemlos zwei Legs nacheinander und nahm ein 4:1 mit in die Pause. Danach ließ Mensur zwei Breakdarts aus und verpasste die Vorentscheidung, korrigierte dies aber sofort und benötigte nur noch ein Leg zum Weiterkommen. Nun hatte „Noppie“ jedoch Blut geleckt und erinnerte sich daran, dass er auch in seinem Erstrundenmatch ein 2:5 aufgeholt hatte. Der Niederländer kam dank eines 12- und eines 14-Darters wieder ran, überlebte anschließend zwei Matchdarts und brachte das Spiel in den Decider. Dort ließ Noppert jedoch einen eigenen Matchdart auf das Bullseye aus und verpasste so das nächste Comeback. Suljovic zeigte sich nervenstark, löschte 84 Zähler via Triple-20, Doppel-9 und Doppel-3 und zog in die dritte Runde ein.

Als nächstes hatte Gabriel Clemens seinen Auftritt auf der Hauptbühne. Für den Saarländer ging es gegen Gurney-Bezwinger Luke Woodhouse. Der Engländer startete richtig gut, landete sofort ein Break und bestätigte dieses mit einem starken 12-Darter. Erst als Woodhouse wenig später einmal am Bullseye vorbeizielte, fand auch Clemens in die Begegnung hinein. Er legte das erhoffte Break hinterher und holte sich anschließend mit einem 72er-Finish ein drittes Leg nacheinander. Nach der Unterbrechung scheiterte der ordentlich spielende Woodhouse nur knapp an einem 140er-Finish. Clemens war der Nutznießer und erhöhte mit einem eigenen 13-Darter auf 4:2. Vergleichbar dazu stellte sich die Situation im nachfolgenden Durchgang dar: Woodhouse verpasste eine Chance, der „German Giant“ war erneut gnadenlos und holte sich dank eines 97er-Checkouts ein fünftes Leg in Serie. Woodhouse schnappte sich dann noch sein drittes Leg, konnte insgesamt aber nicht mehr gegenhalten. Stattdessen beendete Clemens die Partie mit einem 121er-Finish und gewann unterm Strich mit 6:3.

Das von den Namen her am hochklassigsten besetzte Match des Nachmittags folgte im Anschluss daran. Michael van Gerwen duellierte sich mit Adrian Lewis – Lewis wollte sich dabei für die 6:16-Klatsche beim Grand Slam revanchieren. In den ersten vier Legs zeigten beide Akteure viele Auf und Abs – letztlich gab es vier Breaks zu sehen, die zum Spielstand von 2:2 führten. Erst danach gelang es mit van Gerwen erstmals einem Spieler, den eigenen Anwurf durchzubringen. Nach der Pause nahm die Partie so richtig Fahrt auf. „Mighty Mike“ erhöhte zunächst, scheiterte anschließend aber am Bullseye, welches ihm ein 170er-Finish beschert hätte. Lewis verringerte den Abstand deshalb wieder, doch van Gerwen startete mit Scores von 180 und 177 Punkten ins achte Leg. Der Weltranglistenerste war nun hochkonzentriert, traf zwei Triple-20er und auch die Doppel-12. Der erste 9-Darter vor TV-Kameras seit über einem Jahr war vollbracht. Gerade auch weil van Gerwen mit fünf perfekten Darts ins nächste Leg hineinkam, schien die Angelegenheit durch. Er verpasste jedoch vier Matchdarts und hielt seinen Gegner deshalb im Match. Lewis sorgte in der Folge für das alles entscheidende elfte Leg; dort stellte sich „Jackpot“ nach zwölf Würfen 40 Rest, musste aber erst abwarten, was sein Gegner mit 72 Rest veranstaltete. In diesem so wichtigen Moment erlaubte sich van Gerwen keinen Fehler mehr, traf die Doppel-4 und gewann die Partie mit 6:5.

Hopp vergibt zwei Matchdarts

Auf der Nebenbühne war währenddessen Max Hopp im Einsatz. Die deutsche Nummer eins wollte gegen Glen Durrant die Oberhand behalten. Der „Maximiser“ zeigte gleich zu Beginn ein 120er-Highfinish und profitierte anschließend von ganzen sechs verfehlten Breakdarts seines englischen Gegners. Durrant verarbeitete den schlechten Beginn dann mit einem starken 11-Darter. Hopp konterte zwar mit einem 13-Darter, insgesamt steigerte sich „Duzza“ nun allerdings. Er spielte ein ganz souveränes 74er-Finish zum 2:3, verpasste anschließend aber eine Möglichkeit zum Ausgleich. Hopp hielt dagegen und machte 69 Restpunkte aus, Durrant blieb mit einem 13-Darter jedoch wie zuvor auch am Deutschen dran. Der entscheidende Unterschied war diesmal, dass Durrant mit dem Break zum Ausgleich kam und anschließend mit einem 70er-Finish sogar die Führung an sich riss. Hopp gelang es aber, das Entscheidungsleg herbeizuführen, wo der Deutsche allerdings zwei Matchdarts auf der doppelten 10 ausließ. Durrant nutzte schließlich seinen dritten Matchdart aus, versenkte ihn in der Doppel-1 und zog in die nächste Runde ein.

James Wilson hatte gestern Abend mit dem Erfolg über Peter Wright für eine handfeste Überraschung gesorgt. Heute ging es für „Jammy Dodger“ gegen Chris Dobey. „Hollywood“ eröffnete mit einem 13-Darter und legte ein 110er-Finish zum Break nach. Dobey hatte die komplette Kontrolle über das Match und erlaubte seinem Gegner erst im fünften Leg einen Wurf auf den äußeren Ring. Wilson konnte diese Chancen allerdings nicht wahrnehmen, verfehlte die Doppel-20 und musste mit einem 0:5 in die Pause. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis Dobey die Doppel-8 erwischte und den Whitewash vollendete.

„Barney“ weiterhin auf Kurs

In seinem vorletzten Profi-Turnier knüpfte Raymond van Barneveld gestern an glorreiche Zeiten an und zeigte eine dominante Performance gegen Nathan Aspinall. Dies wollte er gegen Joe Cullen möglichst wiederholen. Für den ersten Knall sorgte jedoch der „Rockstar“, der seinen Anwurf zu Beginn mit einem 140er-Finish rettete. Allgemein fand allerdings auch „Barney“ gut ins Match und entschied die nächsten beiden Legs für sich. Dann patzte der Niederländer zweimal auf die Doppel-16 und kassierte folglich das sofortige Rebreak. Cullen hatte in dieser Situation die doppelte 1 erwischt und legte ein 78er-Finish nach, um mit einer 3:2-Führung in die Unterbrechung zu gehen. Danach konnte van Barneveld wieder einen Gang höher schalten. Mit Legs von 13, 14 und nochmal 14 Darts brachte er sich so weit, als dass ihm nur noch ein Durchgang zum Weiterkommen fehlte. Dieses Vorhaben war am Ende kein Problem mehr und van Barneveld siegte mit 6:3.

Im letzten Match kam es dann noch zu einem rein englischen Duell zwischen Jamie Hughes und Rob Cross. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden, hatte „Voltage“ im dritten Durchgang die Chance auf das nächste Break. Er patzte zwar, hatte dann aber Glück, dass Hughes im vierten ebenfalls Fehler unterlief. So stand es zu diesem Zeitpunkt noch immer unentschieden; letztlich war es Hughes, der 86 Punkte zum 12-Darter ausmachen konnte und eine 3:2-Führung mit zum Pausentee nahm. Cross hatte die passende Antwort parat und stellte mit einem 106er-Finish wieder Parität her. Der Weltmeister von 2018 hatte das Tempo nun angezogen, legte einen 15- und einen 14-Darter nach und hatte die Ziellinie in Sichtweite. Hughes verkürzte zwar noch mit einem 13-Darter, doch in seinem Anwurfleg ließ Cross nichts mehr anbrennen. Er beendete das Match auf der Doppel-18 und gewann mit 6:4.

Players Championship Finals


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