Michael van Gerwen gelingt Titelverteidigung

Am Freitag starteten 64 Spieler in das Players Championship Finale. In nur fünf Sessions wurden 62 davon eliminiert und die beiden besten standen sich im Endspiel gegenüber. Auf der einen Seite war das, wie nicht anders zu erwarten war, Titelverteidiger Michael van Gerwen. Sein Gegner war mit Dave Chisnall jemand, der noch nie einen Major Titel einheimsen konnte und darauf brannte, dies zu ändern.

Die Wege ins Finale

Michael van Gerwen bekam es in der ersten Runde mit Andy Hamilton zu tun und zeigte alles andere als eine souveräne Vorstellung. Der in den letzten Jahren so schwache Hamilton spielte zeitweise sogar einen besseren Average als der Weltranglistenerste. Der 6:1-Sieg fiel höher aus als das Match es hergab. In der zweiten Runde gegen Vincent van der Voort lief es da schon deutlich besser, auch seinen Landsmann schlug er mit 6:1. Lediglich zwei Legs gab der Niederländer dann im Achtelfinale gegen Josh Payne ab, welcher allerdings auch mit 2:0 führte. Einem 10:5-Erfolg im Viertelfinale über Raymond van Barneveld folgte eine kuriose Begegnung im Halbfinale. Michael traf auf Darren Webster und geriet sehr schnell mit 0:6 in Rückstand. Von diesem Schock erholte er sich aber super, gewann elf der folgenden 13 Legs und checkte 144 Punkte zum 11:8-Erfolg.

Dave Chisnall hatte eine relativ schwierige Auslosung. In der ersten Runde traf er auf Kevin Painter, der an seine alten, erfolgreichen Tage anknüpfte und Dave ziemlich unter Druck setzte. Diesem hielt er aber stand und konnte am Ende einen starken 6:4-Sieg einfahren. Ähnlich lief es in der zweiten Runde. Jamie Lewis spielte gegen „Chizzy“ eine sehr gute Partie und so musste der Engländer sich bis zum Ende konzentrieren, ehe er auch hier mit 6:4 gewann. Mit einem Bein im Aus stand Dave im Achtelfinalduell mit Jelle Klaasen. Es war ein unfassbar spannender Krimi mit dem Happy End für Chisnall, der sich hauchdünn mit 10:9 durchsetzen konnte. Gegen Robbie Green folgte dann eine klarere Geschichte, als er sich mit 10:5 durchsetzte, ehe er im Halbfinale gegen Peter Wright die Nerven behielt und letztlich mit 11:8 gewinnen konnte.

„Mighty Mike“ lässt Chisnall keine Chance

Michael van Gerwen dominierte das Finale des PDC Players Championship 2016
Michael van Gerwen dominierte das Finale des PDC Players Championship 2016

Dieses Endspiel sollte das 44. Duell zwischen Dave Chisnall und Michael van Gerwen markieren. Bereits 33 mal konnte sich MVG hier durchsetzen, neun Mal Dave. Dazu trennten sie sich ein Mal Unentschieden in der Premier League 2015. Es war das zweite Major Finale zwischen den beiden. Beim Masters im Januar diesen Jahres konnte sich der Weltranglistenerste mit 11:6 durchsetzen. Die letzten elf Spiele, alle fanden im Jahr 2016 statt, gewann Michael van Gerwen, der nicht nur deshalb als haushoher Favorit in die Partie ging. Dies wollte er auch von Anfang an unter Beweis stellen und legte los wie die Feuerwehr. Anders als gegen Darren Webster führte er die Begegnung sofort an und ging schnell mit 2:0 in Führung. Zwar checkte Chisnall danach 121 Punkte auf dem Bullseye, aber das musste er auch, wenn er sein Leg behalten wollte. MVG war nämlich bereits wieder in der Nähe und wollte sich das nächste Break schnappen. Dies gelang ihm nicht und auch zwei Legs später verpasste er zwei Möglichkeiten dazu, womit es mit 3:2 noch sehr knapp in die Pause ging.

Nach der Unterbrechung folgte eine Schlüsselszene. Dave hatte drei Breakdarts, die zum Ausgleich hätten führen können. Er vergab sie jedoch alle und so holte sich Michael das Leg. Von da an gab es für den Niederländer kein Halten mehr. Er haute alles weg, was sich ihm in den Weg stellte. 83 Punkte auf dem Bullseye, obwohl „Chizzy“ ihn unter Druck setzte, kein Problem für den Titelverteidiger. Mit einer 180, einer 140 und der 145 stellte er sich nach neun Darts 36 Punkte Rest und machte sie zum 10-Darter weg. Gleiches Bild im Leg danach, allerdings brauchte er dieses Mal etwas länger auf die Doppel. Dennoch war das Niveau, das der Niederländer hier an den Tag legte, wieder ein Mal nicht von dieser Welt. Bezeichnend auch, dass er in diesem zehnten Leg, nachdem er auf drei perfekte Darts folgend den vierten in die einfache 20 warf, ein Gesicht machte, als würde bei ihm nichts zusammenlaufen. Die Mentalität war klar, der Turniersieg schien für ihn nicht mehr in Frage zu stehen. Er wollte einen 9-Darter. Dieses absolute Highlight sollte ihm allerdings nicht mehr gelingen. Was ihm aber nicht mehr zu nehmen war, war die Titelverteidigung. Er spielte die Partie ganz locker zu Ende und Dave hatte keine echte Chance. Am Ende siegte Michael völlig zu Recht mit 11:3 und konnte sich damit zum dritten Mal als Sieger des Players Championship Finales eintragen lassen. Am Ende spielte er mal wieder einen Average von deutlich über 100 Punkten.

Tobias Gürtler

Players Championship Finals


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter