Winmau World Masters


Winmau World Masters

Am vergangenen Wochenende fand mit den Winmau World Masters mal wieder das älteste Dartsturnier statt. Dort gab es vor allem aus deutscher Sicht einige sehr erfreuliche Ergebnisse. Nico Blum trumpfte bei den Junioren ganz groß auf und auch Gabriel Clemens, der auch auf der European Tour bereits Erfolge feierte, konnte mit seiner starken Performance für Aufsehen sorgen. Ein Rückblick.

Winmau World Masters Trophy

Nico Blum schnappt sich den Titel

Seit 1974 gibt es sie bereits, die Winmau World Masters. Es ist das geschichtsträchtigste Turnier im Dartsport und erfährt bis heute eine Menge Beachtung. Die Sieger schmücken sich mit Prestige. Bei den World Masters gibt es zudem nicht nur das eine Turnier, stattdessen dürfen sich am Ende insgesamt fünf Spieler über einen Titelgewinn freuen. Neben dem Turnier für die Herren findet das Turnier der Damen, der Jungen, der Mädchen und der körperlich beeinträchtigten Spieler statt. Beim letzteren durfte sich am Ende Kevin Turner durch einen 3:1-Sieg gegen Phil Lees über den Titel freuen. Bei den Mädchen machten sich zwei Deutsche auf, um beim Turnier für Furore zu sorgen, jedoch sollte es nicht für den ganz großen Wurf langen. Christina Schuler hatte großes Pech bei der Auslosung, als sie direkt auf die spätere Siegerin Beau Greaves traf und mit 0:4 verlor. Alicia Becker konnte sich mit 4:1 gegen Veerle Hamelink durchsetzen, verlor dann jedoch im Achtelfinale mit 0:4 gegen Kyana Frauenfelder aus den Niederlanden. Beau Greaves siegte am Ende durch ein 4:0 gegen Katie Sheldon.

Besser lief es bei den Jungen. Zwar ging Deutschland dort mit lediglich einem Spieler an den Start, doch der hatte es in sich. Der 16-jährige Nico Blum startete mit einem klaren 4:0 gegen Magnus Larsen ins Turnier. Auch gegen Hampus Norrstrom und Sam Cromwell siegte er glatt und zu null. Dadurch hatte er bereits das Achtelfinale erreicht, wo es erstmals so richtig spannend wurde. Eine nervenstarke Leistung gegen Jarred Cole brachte Blum einen knappen 4:3-Erfolg ein, sodass er ins Viertelfinale einzog und dort auf den Niederländer Justin van Tergouw traf. Dieser gewann das Turnier in den letzten beiden Jahren und gilt als eines der größten Dartstalente, doch Blum zeigte ihm die Grenzen auf. Mit 4:3 schlug Nico auch ihn. Gegen dessen Landsmann Ramon Leferink legte er gar ein weiteres 4:0 nach, sodass „Flower Power“ sich ins Endspiel gekämpft hatte. Dort traf er dann auf Keane Barry und zeigte einen soliden 76’er Average. Dies sollte am Ende zu einem 4:3-Sieg genügen, wodurch sich Blum zum Sieger der World Youth Masters krönte. Er war nach Carsten Hoffmann vor 21 Jahren erst der zweite Deutsche, dem das gelang.


Gabriel Clemens schrammt knapp am Endspiel vorbei

Bei den Damen nahmen mit Irina Armstrong, Steffi Lück und Lena Zollikofer drei Spielerinnen teil und hatten natürlich auch ihre Ambitionen. Steffi Lück und Irina Armstrong mussten sich jedoch bereits in der ersten Runde geschlagen geben. Lück unterlag Joanne Luke und Armstrong schied gegen Renata Slowikowska aus, die jeweils beide in der Folgerunde ebenfalls aus dem Turnier flogen. Nur für Zollikofer lief es etwas besser. Nach einem 4:2-Auftakterfolg gegen Lincy Gloudemans legte sie beim 4:0 gegen Malgorzata Malkowska nach. So erreichte sie die Runde der letzten 32, musste sich dort dann allerdings geschlagen geben. Sie unterlag Sandy Hudson klar mit 0:4 und schied aus. Im Endspiel setzte sich erstmals Lorraine Winstanley durch, nachdem sie Corrine Hammond mit 5:2 bezwingen konnte.

Auch bei den Herren wurde Deutschland von drei Startern vertreten. Gabriel Clemens, Ricardo Pietreczko und Michael Unterbuchner zogen aus, um möglichst lange dabei zu sein. Und alle verkauften sich sehr teuer. Unterbuchner siegte nach einem Freilos gegen Chris Gilliland und Pawel Wolynka, zog so in sein Gruppenfinale ein. Dort bekam er es dann mit dem Rumänen Adrian Firm zu tun und zeigte eine gute Leistung. Leider unterlag er am Ende knapp mit 2:3. Auch Pietreczko zeigte eine starke Performance. Nach einem 3:2 gegen Thor Helmer Johansen folgten die Siege gegen Henrik Halsvik und Rhys Griffin. So erreichte auch er das Gruppenfinale, wo der Ire Neil Duff auf ihn wartete. Gegen diesen konnte Ricardo leider nicht mehr viel ausrichten und schied nach dem 0:3 aus.

Besser machte es Gabriel Clemens. Nach einem Freilos siegte er gegen Kristian Lukas und Gavin Carlin, um wie seine Landsmänner ins Gruppenfinale einzuziehen. Dort hatte er mit Keith Rooney einen harten Gegner, den er allerdings mit einer guten Leistung 3:2 besiegen und so ins Achtelfinale einziehen konnte. Clemens, der in der Bundesliga für den deutschen Meister aus Kaiserslautern antritt, bekam es dann mit Chris Landmann zu tun und siegte mit einer bärenstarken Leistung 3:0. Im Viertelfinale bewies er dann Nervenstärke. Mit 4:3 bezwang er James Hurrell, spielte dabei etwa 93 Punkte im Schnitt. So erreichte der Saarländer das Halbfinale und traf auf den letztjährigen Finalisten Mark McGeeney. Auch dort zeigte er eine tolle Leistung und hielt das Spiel lange spannend. Nach acht Sätzen stand es 4:4, außerdem 1:1 in den Legs. Dann stand Clemens bei 170 Punkten Rest und vergab dieses Finish. So unterlag er und verpasste es als erster Deutscher ins Endspiel der World Masters einzuziehen. McGeeney unterlag daraufhin wie schon 2016 im Finale. Dieses Mal setzte sich der Pole Krzysztof Ratajski mit 6:1 deutlich durch.


Deutschland erlebt Aufschwung

Die Ergebnisse bei den World Masters untermauerten eines deutlich. Deutschland erlebt einen Aufschwung im Dartsport, der nun bereits seit einigen Jahren stetige Verbesserungen im Vergleich mit der Weltelite zu Tage bringt. Auch wenn es für die Damen und Mädchen nicht ganz so rund lief wie für die Herren, können auch sie auf ihre Teilnahme und auch die Leistungen stolz sein. Nico Blum bewies, dass mit ihm in naher Zukunft zu rechnen sein wird, was er bereits bei einem European Tour Event zeigte und bei den World Youth Masters auf beeindruckende Weise bestätigte. Die Gruppenfinals aller Herren waren ein gutes Ergebnis, das Halbfinale und die brillanten Performances von Gabriel Clemens die logische Folge seiner fantastischen Entwicklung über die letzten Jahre. Deutschland ist konkurrenzfähig, das wurde am vergangenen Wochenende ein Mal mehr bewiesen und wenn dieser Aufschwung so weiter geht, steht unserer Nation im Dartsport eine rosige Zukunft bevor.

 Winmau World Masters

 Winmau World Masters 1974-2017 (PDF, 794 kB)


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