Winmau World Masters 2025: Zweite Runde, jetzt brauchte man bereits vier Gewinnsets und zudem gute Nerven

Zwei deutsche Teilnehmer waren nach Milton Keynes gereist, um in der Marshall Arena beim (dieses Jahr im komplett neuen Gewande gekleideten) World Masters anzutreten. Beide Spieler, namentlich waren es Martin Schindler und Florian Hempel, unterlagen einem überragend agierenden Waliser und mussten somit ihre Koffer schon wieder packen. Für Martin Schindler war es der zweite Auftritt beim Masters, – beim Debüt im letzten Jahr unterlag er in der ersten Runde Dave Chisnall, – gestern Abend war es Jonny Clayton, der Deutschlands Nummer Eins, mit einem grandiosen Average von 112,77, nicht den Hauch einer Chance einräumte. Da nutzte es nicht einmal mehr etwas, dass Martin Schindler seinerseits mit knapp über 105 im Schnitt aufwarten konnte, dieser im Grunde genommen fantastische Average bescherte ihm gerade mal einen Satz. Alles in allem lieferte der 28-jährige Strausberger zwar eine zufriedenstellende Leistung ab, wobei er sich nur äußerst wenig unachtsame Fehler leistete, aber wenn er dann mal eine Chance liegenließ, war Jonny Clayton umgehend zur Stelle. Der Waliser bestrafte einfach jede noch so minimale Nachlässigkeit, da konnte man sich nicht die geringste Ungenauigkeit erlauben. Während Martin Schindler von seinem Gegner mehr oder minder kalt gestellt wurde, musste sich sein letztjähriger Bezwinger definitiv an die eigene Nase fassen. Dave Chisnall fand überhaupt nicht zu seinem Spiel, während sich Cameron Menzies schier neu erfand. Bei seinem gestrigen 3:1-Erfolg über Dave Chisnall hatte der Schotte seine Emotionen bestens im Griff und wirkte kein bisschen rastlos. Lediglich der Caller Huw Ware bekam eine nicht enden wollende Umarmung, da hatte Cameron Menzies den Sieg aber bereits sicher in der Tasche. James Wade musste sich anfänglich mehr mit seinem Wurfmaterial als mit dem Board auseinandersetzen, doch sobald er die Darts gerichtet hatte, stimmte auch seine Performance. Mike De Decker konnte hier keine konstanten Leistungen abrufen, obgleich der Belgier den Entscheidungssatz erzwang, biss er sich schlussendlich am Engländer die Zähne aus. Komplett chancenlos waren am gestrigen Abend Andrew Gilding, der von Nathan Aspinall gebügelt wurde und Andy Baetens, der lediglich im ersten Satz kurzzeitig mithalten konnte, bevor Luke Littler ihn regelrecht niederwalzte. Ein wenig überraschend kam das Ergebnis der Partie, Ryan Searle gegen Chris Dobey, zumindest was die Eindeutigkeit des Resultats betrifft. Nachdem in den ersten drei Sätzen keiner von beiden den Anwurf des anderen ernsthaft gefährden konnte, schaltete Ryan Searle im vierten Set einfach einen Gang nach oben und begann ein regelrechtes Break-Festival, das ihm zum unangefochtenen Sieg verhalf. Der jetzige Namensgeber Winmau hatte nicht nur dem Masters einen neuen Anstrich verliehen, sondern auch seinen Topstar Michael van Gerwen neu eingekleidet. Es galt, das Jubiläum der fünfjährigen Partnerschaft zu feiern, dafür legte der Niederländer sein berühmtes Grün ab und schlüpfte stattdessen ins eigens für diesen Anlass angefertigte schwarze Trikot mit goldenen Applikationen. Es war nicht alles Gold, was er gestern am Oche ablieferte, aber dennoch eine solide Performance. Denn obgleich er fulminant ins Match gestartet war, wurde er zwischenzeitlich doch immer wieder vom ungeliebten Double-Trouble heimgesucht. Die kurzfristigen Flüchtigkeitsfehler nutzte Bradley Brooks, um zumindest einen Satz zu ergattern, dennoch hatte der Juniorenweltmeister von 2022 nicht wirklich eine Chance gegen den im Großen und Ganzen stark aufspielenden „Mighty Mike“. Zum Abschluss der ersten Runde gab es die Auseinandersetzung zwischen Gary Anderson und Dimitri Van den Bergh, wobei der „Flying Scotsman“ zunächst grandios ins Match startete und den ersten Satz im Schnelldurchgang abräumte, bevor er nicht ein einziges weiteres Leg mehr gewinnen konnte. Dimitri Van den Bergh sammelte sechs Leggewinne in Folge ein und buchte somit das verdiente Zweitrundenticket.

“Audiences are joining us around the world”

Man konnte dem Master of Ceremonies, John McDonald, nur beipflichten, Darts erfreut sich mittlerweile einer ungemein großen Beliebtheit, über den ganzen Erdball verteilt finden sich immer mehr Liebhaber dieses Präzisionssports. Auch die Internationalität bei den Spielern nimmt immer mehr zu, den Anfang machten am Nachmittag: Niederlande versus Irland. Danny Noppert hatte am ersten Spieltag Michael Smith aus dem Turnier geworfen, wobei der Weltmeister von 2023 im Anschluss in den sozialen Medien ein erklärendes Statement für seine seit längerer Zeit eher sinkende Leistungskurve abgab. Zum einen machte Michael Smith öffentlich, dass er unter Arthritis (als Folge einer alten Verletzung) an seiner rechten Wurfhand leide: „Als ich 19 Jahre alt war, habe ich mir beide Handgelenke gebrochen, und jetzt holen mich diese Frakturen ein, denn ich leide unter Arthritis in der rechten Hand.“ Des Weiteren habe er sich etliche weitere Verletzungen zugezogen, die seine Leistungen die ganzen letzten Jahre über beeinträchtigt hatten und trotzdem habe er Erfolge herausgearbeitet, auf die er stolz sei (und wahrlich auch stolz sein konnte!). „Ich habe ein WM-Finale mit einer gebrochenen Hand gespielt. Ich habe ein UK Open Finale mit einem Loch in der Leiste erreicht. Ich habe Pro-Tour-Turniere gewonnen, obwohl ich Probleme mit meinem Knöchel hatte.“ Diese Erklärung wollte er bislang nicht abgeben, weil er befürchtet hatte, dass sie seine Nominierung für die Premier League beeinflussen könnte, da er aber sowieso keine Einladung erhalten hatte, fühlte er sich nun bereit dazu, offen damit umzugehen. Gleichzeitig betonte der „Bully Boy“ jedoch, dass er kein Mitleid erregen wolle, dies sei keineswegs ein Hilfeschrei, sondern ausschließlich ein Statement. Beim Lesen seiner Worte erfasste einen eine gewisse Sprachlosigkeit, aber auch der innige Drang, ihm in jedem Fall „Gute Besserung“ zu wünschen.

Danny Noppert zeigt, wie man auf Friesisch kurzen Prozess macht

Zurück zum heutigen Spiel: Danny Noppert stand William O’Connor gegenüber, der es als Qualifikant in die nächste Runde geschafft hatte, nachdem er am Donnerstag den Weltranglistenvierten Rob Cross nach Hause geschickt hat. In der zweiten Runde war die Anzahl der zu gewinnenden Sätze erhöht worden, jetzt galt der Best-of-7-Sets Modus, d.h. man brauchte vier Gewinnsätze, um ins Viertelfinale einzuziehen. Danny Noppert hatte das Ausbullen gewonnen und zeigte auch keinerlei Schwierigkeiten, das erste Leg souverän einzustreichen, 1:0. Im zweiten Durchgang befand sich der Niederländer im Endspurt auf der 182 und kurioserweise präsentierte er hier seine erste 180, was ihm das „Madhouse“ als einzige Checkout-Möglichkeit ließ. Danny Noppert sollte jedoch keine Möglichkeit mehr bekommen, den Wurf auf die Double-1 zu probieren, denn gegenüber hatte sich William O’Connor ebenfalls einen passenden Set-up-Shot (134) serviert und sich damit Tops gestellt. Die Double-20 ward bei der nächsten Aufnahme getroffen, so hatte auch der Ire sein begonnenes Leg nach Hause gebracht, 1:1. Genau im richtigen Moment packte Danny Noppert den 13-Darter aus: 131 – 180 – 81 – 73 – 36, der ihm nicht nur das Leg, sondern auch den ersten Satz bescherte, 1:0. Das zweite Set begann William O’Connor, der den ersten Durchgang – ebenfalls problemlos – mit 15 Treffern für sich verbuchte, 1:0. Abermals packte Danny Noppert im zweiten Durchgang den 13-Darter (140 – 140 – 85 – 128 – 8) aus, der beinah noch ein 12-Darter mit High Finish geworden wäre, wäre ihm beim Versuch des 136er-Finishs nicht der Wurf auf die Double-8 missglückt. Das war jedoch Jammern auf hohem Niveau, denn das eindrucksvolle 1:0 war es allemal. Dabei hatte „The Freeze“ seinen Anwurf gehalten, bevor er sich im Endspurt des dritten Durchgangs auch mühelos des 86er-Finish entledigte, mit insgesamt 15 Würfen hatte er das erste Break des Nachmittags geschafft. Gleichzeitig bedeutete dies die 2:0-Satzführung, der Gegner hatte an den zwei bisherigen Satzverlusten sichtlich zu knabbern. Auch im dritten Set brachten beide Spieler zunächst ihr begonnenes Leg heim, wobei William O’Connor den zweiten Durchgang mit respektablem 14-Darter einkassierte, 1:1. Dieses Set hatte Danny Noppert begonnen, folgerichtig hatte er auch im dritten Leg den Anwurf und als er sich zudem die optimale Vorbereitung (102) aufgetischt hatte, war der nächste Satzgewinn kurz darauf in trockenen Tüchern, 3:0. William O’Connor durfte trotzdem noch hoffen, denn er hatte im darauffolgenden Set den ersten Anwurf. Als der 38-Jährige aus dem irischen Limerick jedoch auf der Zielgerade des ersten Durchgangs angelangt war, verpasste er knapp das 101er-Finish, was ihm zwölf Punkte Rest ließ. Zunächst war das noch kein größeres Problem, da Danny Noppert gegenüber noch auf der 190 stand, von diesem Restbetrag baute er (nicht zuletzt dank Bullseye-Treffer) gerade mal 90 Zähler ab. William O’Connor durfte wieder ans Oche treten, die Zwölf vor der Brust, bugsierte er den ersten Wurf in die einfache Sechs, der zweite landete im Aus und den dritten Pfeil manövrierte er in die einfache Drei. Das ließ ihm drei Restpunkte, während sich auf der anderen Seite Danny Noppert auf den Weg machte, die Restforderung von 100 Punkten zu begleichen. Den ersten Dart navigierte er erfolgreich in die Triple-20, aber dann verschleuderte er gleich zwei Versuche ins Nirgendwo. Das erlaubte dem Gegner, sein Glück ein weiteres Mal zu versuchen und der nutzte die unverhoffte Chance. Diesmal traf William O’Connor die einfache Eins und die Double-1, er hatte den Kopf nochmal aus der Schlinge gezogen, 1:0. Danny Noppert misslang im zweiten Durchgang das 157er-Checkout, weil ihm der Wurf auf Tops missglückt war, seinen Anwurf hielt er trotzdem, 1:1. Zum vierten Mal hintereinander ging es in den Decider, zum vierten Mal in Folge war es Danny Noppert, der sich im entscheidenden Leg durchzusetzen wusste. William O’Connor hatte den Anwurf, aber Danny Noppert musste nicht mehr als 15 Würfe investieren, um schließlich mit High Finish, 118, (T20, 18, D20) das ultimativ entscheidende Break zu erzielen und das Match zu deckeln. Genau genommen hatte Danny Noppert für seinen 4:0-Satzerfolg gerade mal zwei Breaks benötigt.

Es war ein fulminanter Auftritt des Niederländers, der im Anschluss auch noch ein sehr aufschlussreiches Interview gab. Nachdem Michael Smith schon so offen mit seinen Verletzungen und mit seiner Krankheit umgegangen war, ließ nun auch Danny Noppert wissen, dass er unter ADHS leide, was einen Dartspieler mit Sicherheit enorm beeinträchtig, denn, wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei nicht allein um eine Hyperaktivitätsstörung, sondern vor allem auch um ein Aufmerksamkeitsdefizit. Auf jeden Fall war der Niederländer guter Dinge, auch im Viertelfinale wieder stark performen zu können, er wusste, dass er in jedem Fall weiter hart arbeiten müsse, um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Sein nächster Gegner würde Stephen Bunting oder Peter Wright sein, wobei Danny Noppert auch seinem heutigen Kontrahenten William O’Connor den höchsten Respekt zollte und den Sieg – selbst in seiner überlegenen Höhe – keineswegs als Selbstverständlichkeit erachtete. Er hoffte, in der nächsten Runde an seine heutigen Leistungen anknüpfen zu können. Auf die Frage hin, wie er mit dem Druck umginge, den der neue Spielmodus auf die Spieler ausübte, erklärte Danny Noppert, dass dieses Format für ihn kein absolutes Novum sei, da er ja bereits bei der BDO am Masters teilgenommen hatte. Das, was der Niederländer heute gezeigt hat, berechtigte ihn jedenfalls zu großen Hoffnungen, dass er morgen einen ähnlich starken Auftritt hinzulegen vermochte.

Wechselbad der Gefühle – wenn Emotionen Achterbahn fahren

Anschließend betraten Gerwyn Price und Damon Heta die Bühne der Marshall Arena, Gerwyn Price war – wie zuvor schon ausführlich besprochen – einer von zwei Walisern, die die Hoffnungen von Darts Deutschland zunichtegemacht hatten. Während der „Iceman“ gegen Florian Hempel sein bestes Darts ausgepackt hatte, war es heute eher ein mühseliger Kampf, den er an den Tage legte. Damon Heta, der auch das Ausbullen gewonnen hatte, schnappte sich gleich die ersten beiden Legs, wobei er jeweils nicht mehr als 15 Pfeile benötigte. Obendrein hatte Damon Heta den ersten Durchgang mit High Finish abgeschlossen, die 124 checkte er mit Triple-20, 14 und Bullseye aus, – das war schon mal ein Ausrufezeichen! Damit hatte der Australier die 1:0-Satzführung sichergestellt, bevor auch Gerwyn Price zu Beginn des zweiten Sets seinen ersten Leggewinn einfuhr, er war dabei ebenfalls mit 15 Würfen zugange, 1:0. Während dies jedoch nur sein eigener Anwurf gewesen war, verwendete er im zweiten Durchgang 15 weitere Pfeile dazu, auch das Break einzuholen, somit war wieder alles ausgeglichen, 1:1 in den Sätzen. In den ersten zwei Durchgängen des dritten Sets gelang es keinem der beiden Spieler, den Anwurf des anderen wirkungsvoll in Gefahr zu bringen, beide navigierten das jeweilig begonnene Leg zielsicher nach Hause. Bemerkenswert war hierbei allerdings noch, dass Gerwyn Price nicht nur ein weiteres Mal mit 15 Würfen erfolgreich war, sondern auch in beeindruckender Manier das 98er-Finish herausnahm, 1:1. Im dritten Durchgang gelangen dem Waliser drei Aufnahmen, bei denen er jeweils 180, 125 und nochmals 180 Punkte löschte, damit hatte er sich auf die 16 herunter katapultiert, doch dann genügten ihm drei Versuche nicht, um auch diesen mageren Restbetrag quitt zu werden. Gegenüber hatte Damon Heta den 13-Darter zur Hand: 134 – 59 – 134 – 134 – 40, damit schnappte er dem „Iceman“ Leg und Set doch noch vor der Nase weg und holte sich die Satzführung zurück, 2:1. Gerwyn Price zeigte sich beeindruckt, zumindest konnte er im ersten Durchgang des vierten Sets nichts ausrichten und auch im zweiten Leg hatte er nichts entgegenzusetzen. Damit erhöhte Damon Heta seinen Satzvorsprung mühelos auf 3:1, er war nur noch ein Set vom Einzug ins Viertelfinale entfernt. Doch noch war „Gezzy“ nicht geschlagen, der ehemalige Rugby-Profi kämpfte sich im fünften Satz zurück. Mit 15 Treffern griff er sich Durchgang Eins, 1:0. Damon Heta konterte im zweiten Leg zwar, 1:1, aber Gerwyn Price stellte sich im dritten Durchgang mit der 96 die Double-12, die er bei der nächsten Aufnahme auch umgehend abschoss. Der Satzanschluss zum 2:3 war schon mal geschafft und weiter ging`s. 15 Treffer später stand es 1:0 im sechsten Set, und während Gerwyn Price hier nur die Pflichtaufgabe des eigenen Anwurfs erfüllt hatte, war er im zweiten Leg mit dem 11-Darter zur Stelle: 140 – 100 – 180 – 81. Eigentlich der perfekte Moment, denn mit dem Satzgewinn war der Ausgleich wieder hergestellt, 3:3 – jetzt war alles wieder offen. Das Entscheidungsset musste in Anspruch genommen werden. Damon Heta hatte den Vorteil des Anwurfs und durfte beginnen. Und wie er begann! 134 – 134 – 133 – 100, der 12-Darter bescherte ihm das 1:0. Nicht ganz so spektakulär, aber immer noch ausreichend effektiv, hielt auch Gerwyn Price im zweiten Leg seinen Anwurf, 1:1. Damit wurde die volle Distanz komplett ausgeschöpft, denn jetzt ging es um alles oder nichts. Der dritte Durchgang war ein wackeliges Herunterholpern auf beiden Seiten, – Gary Anderson würde es als „scrappy“ bezeichnen, – letztendlich machte Damon Heta den entscheidenden Fehler weniger, der 21. Versuch landete in der Double-2. Damit konnte sich der Australier als glücklicher 3:2-Sieger wähnen, er trifft im Viertelfinale entweder auf Luke Humphries oder auf Josh Rock.

Findet Peter Wright rechtzeitig die passenden Darts?

Es folgte die Wiederauflage des WM-Viertelfinales Stephen Bunting versus Peter Wright, die beiden waren als nächstes an der Reihe. Peter Wright fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel hinein, während Stephen Bunting die ersten beiden Durchgänge abräumte, ohne viel Federlesens zu machen. 16 Würfe im ersten Leg, 15 im zweiten, schon stand es 1:0 in den Sätzen. Weiter ging es mit 15 Treffern im ersten Durchgang des zweiten Sets, hier hatte sich Stephen Bunting mit dem passenden Set-up-Shot (140) die 36 gestellt, 1:0. Im zweiten Durchgang vermochte es Peter Wright, sich mit dem 13-Darter (140 – 100 – 130 – 115 – 16) zu wehren, wobei ihm beinah noch der 12-Darter gelungen wäre, bevor ihm die Double-16 einen Strich durch die Rechnung machte, aber das dürfte ihm in diesem Fall reichlich egal gewesen sein. Doch schon im dritten Durchgang war der Gegner wieder zur Stelle und kassierte das zweite Set ein. 2:0. Im dritten Satz gewann Peter Wright dann ein wenig an Stabilität, vielleicht weil er zum x-ten Male die Pfeile ausgetauscht hatte. Zunächst verstand er es, im ersten Leg seinen Anwurf zu halten, 1:0, und im zweiten Durchgang genügten ihm 15 Treffer, um seinem Kontrahenten das begonnene Leg abzunehmen. Satzanschluss zum 1:2, Peter Wright durfte wieder etwas Hoffnung schöpfen. Aber Stephen Bunting setzte alles daran, um diese Zuversicht gleich wieder zu trüben, im vierten Set hatte der Engländer den Anwurf und integrierte gleich zwei Maxima ins erste Leg. Insgesamt waren es 14 Würfe, mit denen er auf 1:0 davonzog. Nur einen Pfeil mehr benötigte Peter Wright in Durchgang Zwei, der Kontrahent parkte noch auf der 204, da zog „Snakebite“ bereits seine Leggewinndarts aus dem Board heraus, 1:1. Im dritten Durchgang gelang Peter Wright das Kunststück der Aufnahme mit 170 gelöschten Punkten, allein es war nicht der „Big Fish“, den er gezogen hatte, denn elf Restpunkte waren übrig geblieben. Stephen Bunting war derweil auf der 88 angekommen, doch das Bullseye-Finish misslang. Daraus konnte Peter Wright jedoch kein Kapital schlagen, denn drei Versuche reichten ihm nicht aus, auch die verbliebene Elf loszuwerden. Ein Treffer in der einfachen drei, zwei Pfeile im Nichts – damit konnte man keinen Blumentopf, geschweige denn ein Leg gewinnen. Dieser Lapsus sollte den Schotten teuer zu stehen kommen, denn der Kontrahent nahm mit der nächsten Aufnahme die restlichen 25 Punkte heraus und vollendete so den 14-Darter, der ihm den nächsten Satzgewinn einbrachte, 3:1. Peter Wright hatte den Gegner selbst wieder ins Spiel geholt und lief nun einem weit besorgniserregenderen Rückstand hinterher. Schon im ersten Durchgang des fünften Sets nahm ihm Stephen Bunting den Anwurf ab, 1:0, es wurde immer enger für den zweifachen Weltmeister aus Schottland. Doch Peter Wright lässt sich nicht so schnell aus der Fassung bringen, nervenstark revanchierte er sich im zweiten Leg mit dem umgehenden Re-Break. Die 80 vor Augen, hatte er mit dem 15. Pfeil Tops getroffen, da war der Ausgleich wieder hergestellt, 1:1. Und im dritten Durchgang hatte Peter Wright gar das „Shanghai Finish“ parat, abermals war es der 15-Darter, mit dem er nicht nur das eben errungene Break bestätigte, sondern auch den Satzgewinn sicherstellte, 2:3. Noch war Peter Wright also nicht geschlagen, aufopferungsvoll kämpfte er um jedes Leg. Aber Stephen Bunting war im ersten Durchgang des sechsten Sets wieder mit 14 Treffern zur Stelle, die 97 hatte er dabei mit Triple-19 und Double-20 ausgecheckt, dem hatte Peter Wright hier einfach nichts entgegenzusetzen, 1:0. Trotzdem gehört „Aufgeben“ nicht zum Vokabular des Schotten, im zweiten Durchgang zauberte er das High Finish aus dem Hut, die 122 löschte er mit 18, Triple-18 und Bullseye, 1:1. Dennoch hatte Stephen Bunting immer wieder die passende Antwort im Köcher: 99 – 140 – 138 – 92 – 32, mit dem 13-Darter im dritten Leg besiegelte „The Bullet“ den 4:2-Satzerfolg. Peter Wright war die ersehnte Revanche fürs verlorene WM-Viertelfinale nicht gelungen, ein weiteres Mal musste er sich dem Engländer geschlagen geben. Damit war auch der Masters-Viertelfinalgegner von Danny Noppert ermittelt, der Niederländer trifft morgen auf Stephen Bunting.

Wenn die Doppelchancen nicht genutzt werden, bringt auch alles Scoring nichts

Die Nachmittagssession beschlossen Luke Humphries und Josh Rock, irgendwie hat man es selbst noch nicht ganz so realisiert, dass „Cool Hand, Luke“ mittlerweile als „A Former World Champion“ auf die Bühne gerufen wird, aber in der Tat: wir schreiben das Jahr 2025. Von seiner Coolness hat er auf jeden Fall nichts eingebüßt, Beleg dafür war nicht zuletzt die heutige Vorstellung. Josh Rock war furios ins Match gestartet, mit Anwurf präsentierte er gleich mal den 13-Darter: 60 – 140 – 140 – 125 – 36, 1:0. Luke Humphries legte einen eher langsamen Start hin, er hatte es eigentlich nur seinem optimalen Set-up-Shot (127) zu verdanken, dass er sein begonnenes Leg im zweiten Durchgang über die Ziellinie schleifen konnte, 1:1. Doch dann ließ der Flow nicht länger auf sich warten, im dritten Leg förderte der Weltranglistenerste den 14-Darter zutage und erzielte so das erste Break. Dies war gleichzeitig der erste Satzgewinn, 1:0. Das zweite Set begann Luke Humphries, das 1:0 war lediglich eine Frage der Zeit. Josh Rock ließ bei seinem Anwurf im zweiten Durchgang ebenfalls nichts anbrennen, mit 15 Würfen sicherte er sich den Ausgleich, 1:1. Dieselbe Anzahl an Pfeilen benötigte Luke Humphries, um im dritten Durchgang Leg und Satz für sich zu verbuchen, schon hatte er den Satzvorsprung auf 2:0 ausgebaut. Josh Rock, der das dritte Set begonnen hatte, probierte sich im ersten Durchgang am „Shanghai Finish“, aber der Wurf auf Tops missglückte. Er bekam eine weitere Möglichkeit, auch die verbliebene 40 zu eliminieren, dabei schleuderte „Rocky“ alle drei Versuche vehement ins Aus. So etwas darf man einem Luke Humphries nicht anbieten, der löschte mit der nächsten Aufnahme 75 Restpunkte und somit war auch dieses Break zementiert, 1:0. Das eben erzielte Break sicherte „Cool Hand, Luke“ im darauffolgenden Leg ab, ehe Josh Rock sich versah, lag er 0:3 in Sätzen hinten. Im ersten Durchgang des vierten Sets hielt Luke Humphries nicht nur die geeignete Vorbereitung (134) in petto, er brauchte auch nicht mehr als 14 Würfe, um abermals mit 1:0 in Front zu schreiten. Obgleich Josh Rock ins zweite Leg, das er begann, mit der 180 startete und anschließend mit dem idealen Set-up-Shot (134) aufwarten konnte, wollte es ihm zum wiederholten Male nicht gelingen, die Früchte der ausgestreuten Saat auch zu ernten. Der Restbetrag von 36 Zählern weigerte sich, trotz drei Versuchsmöglichkeiten, vollständig zu weichen. Wie gesagt, das kann man sich gegen Luke Humphries einfach nicht leisten. Der löschte das High Finish von 104 Punkten (T18, 18, D16) und tütete somit auch dieses Leg respektive Set und Match ein. Beide Spieler wiesen letztendlich einen Drei-Dart-Average von knapp 95 Punkten auf, da gaben sie sich nichts, aber im Hinblick auf die Ausbeutung der Doppelchancen hatte der 23-jährige Nordire einen rabenschwarzen Tag erwischt. 4:0-Satzerfolg für Luke Humphries.

Kurze Pause, bevor es mit dem zweiten Teil der zweiten Runde weitergehen sollte.

 PDC Masters


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