Überragender Cullen nimmt Anderson auseinander

Über zwei Sessions verteilt wurde am Samstag die zweite Runde des PDC Masters absolviert. Dabei trafen die acht Sieger des gestrigen Tages auf die Top-8 der Weltrangliste. Nach dem Auftaktmatch zwischen José de Sousa und Rob Cross freuten sich die Zuschauer in Milton Keynes auf die Partie zwischen Gary Anderson und Joe Cullen. Danach war der im WM-Finale unterlegene Michael Smith gegen Krzysztof Ratajski im Einsatz, ehe sich noch James Wade und Dave Chisnall gegenüberstanden. Ausgetragen wurde die zweite Runde im Format „Best of 19 Legs“.

Der Rechenfehler kommt Cross teuer zu stehen

Der erste Platz im Viertelfinale wurde zwischen José de Sousa und Rob Cross vergeben. Der Portugiese startete schwach, rutschte in der Anfangsphase relativ häufig in das 1er- und 5er-Segment und verlor dementsprechend die ersten beiden Legs. Danach riss sich de Sousa allerdings zusammen, mit einem 14- und einem 15-Darter kam er zügig zum Ausgleich. Kurz vor der Unterbrechung zeigte Cross einen eigenen 15-Darter, sodass er zu diesem frühen Zeitpunkt mit 3:2 vorne lag. Einige Minuten später stellte de Sousa zwar direkt wieder Parität her, danach spielte sich jedoch „Voltage“ in den Vordergrund. Einem sehenswerten 146er-Highfinish ließ er einen 11-Darter zum Break folgen. Sein Gegner schlug mit sechs perfekten Darts und einem eigenen „Elfer“ direkt zurück. Danach wurde es kurios: Cross absolvierte eigentlich ein herausragendes Leg und hatte nach neun Darts nur noch 16 Punkte übrig, warf mit der folgenden Aufnahme allerdings zweimal außen und einmal innen an der Doppel-8 vorbei. Der Ex-Weltmeister erhielt bei jetzt noch 8 Restpunkten eine weitere Chance, setzte aber gleich den ersten Dart in die Doppel-8 und lag damit natürlich völlig daneben. Nutznießer dieses Blackouts war de Sousa, der die Doppel-20 traf und zum 5:5 ausglich.

Die ersten beiden Legs nach der zweiten Unterbrechung wurden gerecht aufgeteilt, ehe Cross einmal knapp an der doppelten 16 vorbeiwarf und seinem Gegner das Break ermöglichte. „The Special One“ legte mit einem 15-Darter zudem nach. Cross entschied das darauffolgende Leg wiederum für sich und hielt die Partie damit zunächst offen, abgesehen davon ließ sich de Sousa jetzt aber nicht mehr aufhalten. Nachdem er bereits 101 Punkte auf Null gebracht hatte, löschte er auch noch 122 Zähler. Dabei war es der Treffer im Bullseye, der den 10:7-Sieg von de Sousa perfekt machte.

Danach erwartete die Zuschauer eine rasante Partie zwischen Gary Anderson und Joe Cullen. Der Engländer setzte mit einem starken 11-Darter den Startschuss. Danach erzielte er begünstigt durch zwei gegnerische Fehler ein frühes Break. Auch vom direkten Rebreak des Schotten ließ sich Cullen nicht irritieren. Mit je 13 Darts wanderten die nächsten beiden Legs auf das Konto von „The Rockstar“, sodass er mit einem 4:1-Vorsprung in die erste Pause hineinging.

Auch im Anschluss daran drückte Cullen weiter konsequent aufs Gaspedal, mit einem 14-Darter holte er sich sofort ein weiteres Break. Dieses bestätigte der Weltranglistenelfte völlig problemlos. Danach schaltete Cullen sogar noch einen Gang höher und setzte reihenweise Höhepunkte. Erst checkte er 167 Punkte, nur ein Leg später auch noch 142 Zähler über zweimal Triple-19 und Doppel-14. Auch im nächsten Leg musste der „Flying Scotsman“, der zu diesem Zeitpunkt aussichtlos mit 1:8 hinten lag, die Klasse seines Gegners neidlos anerkennen. Cullen checkte 115 Punkte spektakulär über Bullseye, 15 und Bullseye und ging damit den vorletzten Schritt. Mit einem 14-Darter machte Cullen schlussendlich den Deckel drauf. Nicht nur das Endergebnis von 10:1, sondern auch der Average von über 106 Punkten und die Doppelquote von rund 77 Prozent zeugen von einer Machtdemonstration.

Auch Smith ruft eine hervorragende Leistung ab

Bei der Weltmeisterschaft hatte es Michael Smith erneut nicht geschafft, auch den allerletzten Schritt zu gehen – das Warten auf den ersten großen Titel hält für ihn weiter an. Beim Masters bekam es der nun zweimalige Vizeweltmeister mit Krzysztof Ratajski zu tun, der gestern sieben Matchdarts von Gabriel Clemens überlebt hatte. Der „Bully Boy“ schnappte sich mit 14 Würfen das Auftaktleg, setzte unmittelbar danach aber drei Breakchancen in den Sand. Davon erholte sich Smith allerdings sehr schnell. Mit einem 11-Darter erkämpfte er sich seine Führung zurück, ehe ihm mit einem Treffer in der Doppel-10 das erste Break gelang. Durch ein 107er-Checkout sicherte sich Smith noch ein drittes Leg hintereinander, zu diesem Zeitpunkt befand er sich mit 4:1 in Front.

Nach der ersten Pause beendete Ratajski mit einem 12-Darter seine Durststrecke. Im Anschluss daran profitierte der „Polish Eagle“ von drei Fehlwürfen aufseiten des Konkurrenten. Ratajski ließ sich die Gelegenheit zum Break nicht entgehen, legte einen 13-Darter hinterher und hatte zum 4:4 ausgeglichen. Danach setzte Smith diesem Zwischenhoch ein Ende. Mit 15 sowie 16 Darts gingen die nächsten beiden Legs an den Engländer, sodass er mit einem 6:4-Vorsprung im Rücken in die zweite Pause ging. Direkt nach der Unterbrechung baute Smith seine Führung aus, ehe er seinem Konkurrenten den vorentscheidenden Nackenschlag verpasste. Als Ratajski bereits bei 40 Restpunkten wartete, machte Smith 164 Punkte zum Break aus. Er legte mit einem 14-Darter nach und war bereits an dem Punkt angelangt, an dem ihn nur noch ein Leg vom Weiterkommen trennte. Zunächst waren sieben perfekte Darts von Smith nicht genug, weil Ratajski bei eigenem Anwurf einen 12-Darter vollbrachte und sich damit im Turnier hielt. Der Pole glänzte anschließend sogar noch mit einem 104er-Highfinish, verpasste aber eine Möglichkeit, um die Partie noch spannender zu gestalten. Weitere Chancen genehmigte ihm Smith nicht mehr. Er versenkte den vierten Matchdart in der Doppel-6 und vollendete den 10:6-Erfolg. Dabei gelang dem Weltranglistenfünften ein Average von über 105 Punkten.

Zum Abschluss der Session am Samstagnachmittag trafen James Wade und Dave Chisnall aufeinander. Die Anfangsphase verlief äußerst ausgeglichen, beide Profis konzentrierten sich erfolgreich auf die eigenen Anwurflegs. Erwähnenswert sind dabei das 78er-Finish von Wade sowie der 13-Darter von „Chizzy“. Die logische Konsequenz war daher, dass Wade nach fünf absolvierten Legs knapp mit 3:2 vorne lag. Das erste Break der Partie gab es erst im siebten Leg zu beobachten. Sekunden, nachdem Wade zweimal an der Doppel-10 vorbeigeworfen hatte, checkte Chisnall 90 Zähler trotz eines Ausrutschers in die große 5 noch über Triple-15 und Doppel-20. Mit einem Treffer in der doppelten 19 bestätigte er das kurz zuvor geschaffte Break. „The Machine“ stand in dieser Phase neben sich und ließ im nachfolgenden neunten Leg zwei weitere Chancen verstreichen. Chisnall bedankte sich mit dem Break, glänzte unmittelbar danach mit einem 11-Darter und hatte den 2:3-Rückstand in die 7:3-Führung umgewandelt.

Nach der zweiten Pause änderte sich am Spielverlauf nichts mehr. Mit einem 12-Darter zog Chisnall zunächst weiter davon, mit einem Treffer in der Doppel-20 ging er kurze Zeit später den vorletzten Schritt. Danach beendete Wade immerhin die Negativserie von sieben verlorenen Legs hintereinander. Auswirkungen auf den Ausgang dieser Partie hatte diese Situation aber selbstverständlich nicht. Chisnall versenkte seinen fünften Matchdart in der Doppel-1 und brachte den deutlichen 10:4-Erfolg in trockene Tücher.

 PDC Masters


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