Joe Cullen gewinnt das Masters

Am Sonntagabend fiel die Entscheidung beim PDC Masters 2022. Vier Spieler waren noch im Rennen um den ersten TV-Titel der neuen Saison. Mit Titelverteidiger Jonny Clayton war nur ein Spieler übrig, der dieses Event in der Vergangenheit bereits gewonnen hatte. Er bekam es im ersten Halbfinale mit Dave Chisnall zu tun. Danach wurde im Duell zwischen Joe Cullen und José de Sousa der zweite Finalist gesucht. Bedeutend war der Abend auch im Hinblick auf die noch nicht feststehenden Nominierungen für die Premier League. Die beiden Halbfinals und das daran anschließende Endspiel wurden im Modus „Best of 21 Legs“ ausgetragen.

Clayton und de Sousa scheitern in der Vorschlussrunde

Eröffnet wurde die Final-Session also mit dem Semifinale zwischen Titelverteidiger Jonny Clayton und Dave Chisnall, der seinerseits im Jahr 2016 bereits das Endspiel des Masters erreicht hatte. Gleich im ersten Leg gab es ein Break zu beobachten, welches Clayton mit einem 13-Darter bestätigte. Ein 101er-Highfinish brachte „Chizzy“ anschließend dessen ersten Leggewinn ein, ehe er auch von einem verpassten Single-Feld aufseiten Claytons profitierte. Durch einen 15-Darter übernahm Chisnall schließlich noch vor der Pause die Führung. Mit einem 13-Darter stoppte Clayton einige Minuten später die Serie von drei verlorenen Legs nacheinander. Im siebten Durchgang scheiterte er knapp an 141 Restpunkten, den daraus resultierenden Rückstand egalisierte er allerdings ohne Probleme. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls fair zwischen den beiden Kontrahenten aufgeteilt, sodass es mit dem Zwischenstand von 5:5 in die zweite Unterbrechung ging.

Chisnall kehrte mit einem 13-Darter zurück auf die Bühne, ehe er mit einem 117er-Highfinish für ein wichtiges Break sorgte. Diesem ließ er ein ähnlich wichtiges 72er-Checkout folgen. Der Engländer war nun voll in Fahrt, präsentierte den Zuschauern anschließend noch einen 13-Darter und sicherte sich damit ein viertes Leg nacheinander. Dabei handelte es sich um ein weiteres Break, das Chisnall mühelos bestätigte. Durch das 10:5 fehlte „Chizzy“ nur noch ein einziger Leggewinn, um die Partie für sich zu entscheiden. Die ersten drei Matchdarts nutzte er nicht aus, sodass „The Ferret“ nach langer Wartezeit wieder ein Leg auf seine Seite brachte. Den Ausgang dieser Partie beeinflusste diese Szene nicht, Clayton musste die Titelverteidigung schlussendlich abhaken. Chisnall versenkte den fünften Matchdart in der Doppel-20, gewann mit 11:6 und erreichte sein insgesamt sechstes TV-Finale bei der PDC.

Im zweiten Halbfinale wollte Joe Cullen alles dafür tun, um erstmals das Endspiel bei einem Major-Turnier zu erreichen. Sein Gegner José de Sousa hatte selbstverständlich das Ziel, dies zu verhindern. Der Engländer hatte das Auftaktleg bereits eingefahren, als drei Breakdarts von ihm oberhalb der Doppel-20 landeten. Der dritte Durchgang ging mit einem 78er-Finish an Cullen, der vierte per 13-Darter an „The Special One“. Kurz darauf erhielt de Sousa selbst seine ersten Breakchancen, konnte drei Stück allerdings nicht verwerten. Sekunden später traf Cullen die Doppel-16 und nahm einen 3:2-Vorsprung mit zum Pausentee.

Ein 118er-Finish verhalf de Sousa einige Zeit später zum neuerlichen Ausgleich. Die beiden darauffolgenden Legs gingen mit jeweils 13 Darts an den anwerfenden Spieler. Danach legte der „Rockstar“ einen kurzen Zwischenspurt ein. Er entschied mit 15 sowie 12 Würfen zwei Legs nacheinander zu seinen Gunsten und belohnte sich mit der 6:4-Führung. Zurück auf der Bühne scheiterte Cullen haarscharf an einem 148er-Finish. Dieser entgangenen Möglichkeit trauerte der Weltranglistenelfte nicht lange hinterher, sondern stellte mit einem 13-Darter umgehend wieder den alten Abstand her. In diesem Fall gelang es ihm zudem, das kurz zuvor geschaffte Rebreak zu bestätigen. Weil er den jetzt erzielten 13-Darter mit einem 12-Darter veredelte, ging Cullen einen weiteren großen Schritt in Richtung Endspiel. Umso wichtiger war es daher aus der Sicht von de Sousa, dass er rechtzeitig vor der dritten und letzten Unterbrechung zum Break kam. Sein Rückstand war mit dem 6:9 aber dennoch beträchtlich. Nach der Pause brachte sich Cullen ganz kurz vor die Ziellinie. Er musste sich allerdings noch in Geduld üben, weil er seine ersten vier Matchdarts allesamt ungenutzt gelassen hatte. Danach schaffte er es endlich, den Sack zuzumachen. Der siebte Matchdart steckte in der Doppel-16 und brachte Cullen in sein erstes großes Finale.

Mit dem elften Matchdart: Cullen fügt Chisnall die nächste Final-Pleite zu

Bereits im Vorfeld des Endspiels stand fest, dass das Masters einen Premierensieger erleben würde. Hinzu kam noch, dass sowohl Dave Chisnall als auch Joe Cullen um ihren ersten TV-Titel überhaupt kämpften. „Chizzy“ setzte im Auftaktleg einen Breakdart vorbei und war dementsprechend erst im zweiten Leg erfolgreich. Im dritten Durchgang zeigte Cullen einen 13-Darter, ehe er wenige Minuten später einen 12-Darter mit einem 117er-Highfinish abschloss. Weil er zwischendurch noch ein Leg an seinen Gegner abgegeben hatte, lag der „Rockstar“ zu diesem Zeitpunkt mit 3:2 vorne. Im Anschluss an die Unterbrechung leistete sich Chisnall zwei Patzer auf der Doppel-11, sodass er seinem Kontrahenten das erste Break der Partie ermöglichte. Cullen legte mit einem 87er-Finish auf der doppelten 5 nach und hatte sich ein Polster von drei Legs erarbeitet. Danach kämpfte sich Chisnall aber wieder zurück ins Spielgeschehen. Er gewann seinerseits ebenfalls drei Legs nacheinander, wobei er das letzte mit einem 82er-Finish über Bullseye und Doppel-16 beendete. Damit lautete der Spielstand zu diesem Zeitpunkt 5:5.

Mit einem 14-Darter war Cullen in die dritte Session gestartet, ehe er kurz darauf drei Fehlwürfe seines Konkurrenten mit einem 84er-Bullfinish bestrafte. Der Weltranglistenelfte legte mit einem weiteren 14-Darter nach und hatte sich wiederum den Vorsprung von drei Legs erspielt. Mit einem 13-Darter ging Chisnall anschließend dazwischen, doch diesmal verhinderte Cullen eine schnelle Aufholjagd. Er verteidigte seinen Anwurf mit 15 Darts und hatte den Turniersieg mit dem 9:6 zumindest bereits in Sichtweite. Ein Treffer in der Doppel-12 brachte Chisnall seinen siebten Leggewinn ein, gegen das 126er-Finish von Cullen kurze Zeit später war er aber machtlos. Der „Rockstar“ war damit nur noch ein einziges Leg von seinem großen Ziel entfernt. Jetzt zeigte der in dieser Partie auf die Doppel so starke Cullen allerdings Nerven, seine ersten vier Matchdarts landeten neben den anvisierten Feldern. Ein Leg später flogen gleich sechs weitere Matchdarts vorbei, sodass „Chizzy“ auf 9:10 verkürzte. Danach erlöste Joe Cullen sich selbst und seine Fans: der elfte Matchdart steckte mitten in der Doppel-18. Für den größten Erfolg seiner Karriere wird Cullen mit 60.000 Pfund Preisgeld belohnt. Dave Chisnall verlor dagegen auch sein sechstes Major-Endspiel und wartet weiter auf den ersten großen Titel.

 PDC Masters


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