Lewis holt den knappen Sieg in einem hochklassigen Match

Rund einen Monat nach dem Abschluss der Darts-Weltmeisterschaft 2021 durch den Triumph von Gerwyn Price stand mit dem Masters das erste Turnier der neuen Saison auf dem Programm. Erstmals gingen bei diesem TV-Event, das bei seiner neunten Auflage ohne Zuschauer in Milton Keynes ausgetragen wurde, ganze 24 Teilnehmer an den Start. Die Top-8 der Weltrangliste griffen erst morgen ins Spielgeschehen ein, nichtsdestotrotz gab es schon am heutigen Freitag zahlreiche große Namen zu sehen. In der ersten Runde kam der Modus „Best of 11 Legs“ zur Anwendung.

Suljovic nutzt die Schwäche des Gegners – King erneut bärenstark

Gleich im ersten Match des PDC Masters 2021 war Mensur Suljovic im Einsatz. Der Wiener wollte sich gegen Ian White durchsetzen. Nachdem die ersten beiden Legs des Abends gerecht aufgeteilt worden waren, gelang „The Gentle“ das erste Break – hierbei profitierte er von zwei Patzern des Engländers. Nachlegen konnte Suljovic mit einem 104er-Highfinish. White verkürzte zwar umgehend, ließ nach der Pause aber zwei Chancen zum Ausgleich liegen. Noch dicker kam es für „Diamond“ im siebten Leg, als er gleich sechs Pfeile an diversen Doppelfeldern vorbeisetzte. Mit dem Rücken zur Wand stehend, produzierte White per 13-Darter zwar das sofortige Rebreak, wenig später brachen ihm jedoch acht weitere Patzer das Genick. Suljovic verwandelte letzten Endes seinen siebten Matchdart in der Doppel-2 und entschied eine mittelmäßige Auftaktpartie mit 6:3 für sich.

Anschließend traf der seit längerem sehr formstarke Mervyn King auf den zuletzt eher schwächelnden Glen Durrant. Der Letztgenannte erzielte direkt im Auftaktleg ein Break, vergab anschließend aber eine Chance auf der Doppel-20, um dieses zu bestätigen. „The King“ war an dieser Stelle mit einem 14-Darter erfolgreich und ließ diesem einen 13- sowie einen weiteren 14-Darter folgen. Der Masters-Finalist von 2014 war jetzt hervorragend unterwegs und erhöhte mit einem 120er-Finish noch vor der Unterbrechung auf 4:1. Im Anschluss daran änderte sich am Spielverlauf nichts mehr; „Duzza“ punktete einfach zu schwach, um seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen. Dagegen setzte King seine starke Vorstellung nahtlos fort und machte mit einem 105er-Highfinish schließlich den Deckel drauf. Zum klaren 6:1-Sieg verhalf ihm ein Average von fast 102 Punkten, im gesamten Match leistete sich King nur einen einzigen Fehlwurf auf Doppel.

Klare Niederlagen für Van den Bergh und Ratajski

Dass Dimitri Van den Bergh erstmals für die Premier League nominiert wurde, war vor allem aufgrund des Triumphs beim World Matchplay keine Überraschung. Beim Masters-Debüt bekam er es in Runde eins mit Chris Dobey zu tun. Der Belgier kassierte frühestmöglich ein Break und scheiterte anschließend ganz knapp an 140 Restpunkten, um dies umgehend zu korrigieren. Daher gelang Van den Bergh erst danach das erste Erfolgserlebnis, drei gegnerische Fehlwürfe ermöglichten ihm sogar den Ausgleich. Doch Dobey zeigte eine gute Reaktion, glänzte mit einem 12-Darter und nahm einen knappen 3:2-Vorsprung mit in die Kabine. Auch das erste Leg nach der Pause ging an „Hollywood“, der mit dem daran anschließenden 11-Darter für die Vorentscheidung sorgte. Schlussendlich war es ein 13-Darter, mit dem Dobey den durchaus überraschend hohen 6:2-Erfolg perfekt machte.

Als Nächstes wurde der morgige Gegner von Titelverteidiger Peter Wright gesucht: dabei standen sich Krzysztof Ratajski und Simon Whitlock gegenüber. In der dritten Runde der WM konnte sich der „Polish Eagle“ glatt mit 4:0 behaupten, sodass Whitlock heute auf eine Revanche abzielte. Der Australier hatte das Auftaktleg bereits eingesammelt, als er mit einem 12-Darter für das erste Break sorgte. Wenig später leistete sich Ratajski drei Fehlwürfe auf Doppel, was zur Folge hatte, dass Whitlock trotz vier eigener Patzer auf 3:0 erhöhte. Da beide Spieler anschließend mit je einem 13-Darter erfolgreich waren, lag der „Wizard“ zur Pause klar mit 4:1 in Führung. Einige Minuten später verpasste Whitlock drei Chancen auf Doppel und damit auch die Vorentscheidung, lange darüber ärgern musste sich Whitlock aber nicht. Nach einem großartigen 10-Darter hatte er das Weiterkommen bereits dicht vor den Augen. Wenig später war es dann amtlich, Whitlock versenkte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 und gewann deutlich mit 6:2.

Weiter ging es mit dem rein englischen Duell zwischen Vorjahresfinalist Michael Smith und dem früheren Doppelweltmeister Adrian Lewis – beide hatten bei der Weltmeisterschaft massiv enttäuscht. Die ersten beiden Legs der Partie wurden fair aufgeteilt, wobei Smith mit einem 170er-Finish für Aufsehen sorgte. „Jackpot“ holte sich seine Führung anschließend mit einem starken 11-Darter wieder zurück und produzierte kurz darauf das erste Break. Doch Smith ließ sich das nicht lange gefallen und reagierte mit zwei weiteren herausragenden Checkouts: erst löschte er 132 Punkte via 25, Triple-19 und Bullseye, danach machte er zum zweiten Mal 170 Punkte aus. Lewis ging mit einem Treffer in der doppelten 2 dazwischen, doch der „Bully Boy“ brillierte gleich mit dem nächsten spektakulären Finish: in diesem Fall waren es 150 Zähler, die ihm den 4:4-Ausgleich einbrachten. Lewis blieb davon weitgehend unbeeindruckt und benötigte nach einem 93er-Finish nur noch ein einziges Leg zum Sieg, doch Smith antwortete problemlos mit einem 14-Darter und sorgte für das entscheidende elfte Leg. Dort konnte Lewis den Vorteil des Anwerfens ausnutzen, er erwischte die Doppel-5 und entschied eine sehenswerte Partie knapp für sich.

Auch Gurney und Clayton gewinnen erst im Entscheidungsleg

Nach einem schwachen Jahr 2020 hatte Daryl Gurney eine überraschend gute Weltmeisterschaft gespielt und war unerwartet bis ins Viertelfinale vorgerückt. Gegen Jeffrey de Zwaan wollte „Superchin“ an diese Leistungen anknüpfen. Der Mann aus Nordirland schnappte sich das erste Leg und nutzte danach ganze sechs gegnerische Fehler zu seinen Gunsten. Dank eines 108er-Highfinishes ging auch das dritte Leg an ihn; dagegen war de Zwaan erst im vierten Leg erstmals erfolgreich. Wenig später konnte „The Black Cobra“ dann selbst zwei Patzer des Konkurrenten ausnutzen, sodass er nur mit einem knappen 2:3-Rückstand in die Pause ging. Nach dieser Unterbrechung setzte de Zwaan seine Aufholjagd fort, unter anderem mit einem 13-Darter gewann er zwei weitere Legs nacheinander und hatte auf diese Weise aus dem 0:3 das 4:3 gemacht. Nach vier verlorenen Legs in Serie konnte Gurney jetzt zwar dazwischengehen, doch der Niederländer sicherte sich mithilfe eines 92er-Checkouts das sofortige Rebreak und benötigte nur noch einen einzigen Leggewinn zum Weiterkommen. Gurney gab die Partie allerdings noch nicht verloren und sorgte per 68er-Finish für das Entscheidungsleg. Dort nutzte Gurney seinen Anwurf souverän aus und benötigte lediglich 14 Würfe, um bei Null anzukommen.

Im vorletzten Match der ersten Runde trafen José de Sousa und Jonny Clayton aufeinander – gesucht wurde hierbei der Zweitrundengegner von Michael van Gerwen. „The Ferret“ erlebte den eindeutig besseren Start und entschied die ersten beiden Legs mit 14 und 13 Würfen locker für sich. Sein portugiesischer Gegner meldete sich erst im dritten Leg mit einem 84er-Finish erstmals zu Wort und sorgte schon kurze Zeit später für den 2:2-Ausgleich. Clayton hatte in dieser Situation zwei Breakdarts ausgelassen, erholte sich aber schnell von diesen Fehlwürfen und brachte sich dank eines 13-Darters wieder in Front. Nach der Unterbrechung blieb die Partie weiter sehr ausgeglichen, beide Akteure konzentrierten darauf, ihre eigenen Anwurflegs zu verteidigen. Die größte Möglichkeit zu einem Break erhielt de Sousa, der im neunten Leg jedoch drei Pfeile am äußeren Ring vorbeisetzte. Auf dieses Missgeschick reagierte „The Special One“ jedoch hervorragend, mit einem 12-Darter erzwang er das spielentscheidende elfte Leg. Dort zeigte wiederum Clayton sein ganzes Können: mit einem eigenen 12-Darter, inklusive 130er-Finish, brachte er die Partie zu Ende – unterm Strich setzte sich der Waliser knapp mit 6:5 durch.

Zu diesem Zeitpunkt fehlte einzig und allein die Begegnung von Joe Cullen und Stephen Bunting. Der „Rockstar“ setzte gleich zu Beginn mehrere Ausrufezeichen: erst brachte er im Auftaktleg 134 Punkte auf Null, dann breakte er mit einem 100er-Finish zum Abschluss eines 12-Darters. Erst nachdem auch das dritte Leg an seinen Gegner gegangen war, konnte sich Bunting per 13-Darter seinen ersten Leggewinn sichern. Cullen stellte den alten Abstand jedoch umgehend wieder her und lag zu diesem Zeitpunkt komfortabel mit 4:1 vorne. Das überragende Niveau der ersten Session konnte Cullen nach der Pause nicht mehr ganz aufrechterhalten. Dies rief „The Bullet“ auf den Plan, der unter anderem mit einem 14-Darter bis auf 3:4 herankam. Danach ließ der diesjährige WM-Halbfinalist jedoch eine Gelegenheit zum Ausgleich ungenutzt. Cullen ging in diesem Moment den vorletzten Schritt und ließ sich auch vom direkten Rebreak nicht aus dem Konzept bringen. Schlussendlich machte Cullen den Einzug in das Achtelfinale mit einem 80er-Finish perfekt, dort wird er es mit niemand geringerem als Weltmeister Gerwyn Price zu tun bekommen.

 PDC Masters


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