Clayton knackt Masters-Seriensieger van Gerwen

Fast ein ganzer Monat war mittlerweile seit dem Finale der Weltmeisterschaft vergangen. Am letzten Januartag stand nun mit dem Masters das erste TV-Event der neuen Saison in den Startlöchern. Beteiligt waren wie immer nur die besten 16 Profis der Weltrangliste, angeführt von Masters-Dauersieger Michael van Gerwen und dem frisch gebackenen Weltmeister Peter Wright. Erstgenannter musste gleich am Freitagabend ran und traf dabei auf Jonny Clayton. Außerdem wurden heute die Erstrundenpartien zwischen Michael Smith und Mensur Suljovic, zwischen Nathan Aspinall und James Wade sowie abschließend zwischen Rob Cross und Adrian Lewis ausgetragen. Gespielt wurde über die Distanz „best of 19 Legs“.

Eröffnetet wurde der Wettbewerb in Milton Keynes von Michael Smith und Mensur Suljovic. Beide hatten eine gleichermaßen schlechte WM hingelegt und verabschiedeten sich im Dezember bereits nach ihrem Auftaktspiel. Der Wiener legte hier und heute hervorragend los, glänzte mit einem 124er-Bullfinish und legte ein 83er-Checkout auf der Doppel-9 nach. Doch Smith ließ das nicht lange auf sich sitzen, rebreakte mit einem 71er-Finish und löschte wenig später 100 Punkte zum Abschluss eines 11-Darters. Als Suljovic kurz darauf einmal an der Doppel-20 vorbeiwarf, konnte der „Bully Boy“ dies ausnutzen, traf selbst genau dieses Feld und nahm einen 3:2-Vorsprung in die erste Pause.

Smith ließ sich von dieser nicht aus dem Rhythmus bringen und gewann in der Folge zwei weitere Legs in Serie, erst danach konnte „The Gentle“ den Lauf des Gegners stoppen und sein drittes Erfolgserlebnis verbuchen. Doch Smith holte sich in dieser Situation das sofortige Rebreak, bestätigte dieses mit einem starken 11-Darter und lag zur zweiten Pause deutlich mit 7:3 vorne. Nach der Unterbrechung konnte Mensur zwei Möglichkeiten auf der Doppel-16 nicht ausnutzen, machte es einige Zeit später auf der doppelten 10 allerdings besser und kam hier selbst zum Break. Anders als zuvor bestätigte er dieses nun aber auch, durch das 72er-Finish betrug der Rückstand nur noch 5:8. Suljovic war jetzt klar am Drücker, leistete sich im 15. Leg aber zwei folgenschwere Fehler auf die Doppel. Smith gelang Sekunden später ein starkes 113er-Highfinish, sodass ihm jetzt nur noch ein einziges Leg fehlte. Zum Schluss spielte es der Engländer dann wieder richtig gut, er warf zwei 180er und machte den 10:6-Erfolg mit einem 11-Darter perfekt.

Erfolgreiches Debüt für Aspinall

In das zweite Match des Abends war der Aufsteiger des letzten Jahres involviert. Nathan Aspinall hatte auch bei der WM 2020 mit dem Halbfinaleinzug abgeliefert und sich so unter anderem die Berufung in die Premier League verdient. Bei seinem Masters-Debüt bekam er es mit James Wade zu tun. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden, erlaubte sich Vorjahresfinalist Wade im dritten Durchgang fünf Fehlwürfe auf Doppelfelder, verteidigte seinen Anwurf aber dennoch, weil Aspinall ebenso oft vorbeizielte. In den nächsten Minuten konnte „The Asp“ aber mehrere Fehler von Wade ausnutzen, um mit einer 3:2-Führung in die Kabine zu gehen.

Nach der Pause scheiterte „The Machine“ knapp an 140 Restpunkten und durfte sich im direkten Gegenzug ein 96er-Finish seines Konkurrenten ansehen. Weil Aspinall einige Minuten später jedoch zweimal an der Doppel-8 vorbeiwarf, gelang Wade mit dem Break zum 4:4 der Ausgleich. Die Fehlwürfe auf die Doppelfelder bestimmten jedoch weiterhin das Spielgeschehen, im neunten Leg patzte Wade fünf weitere Male und kassierte folgerichtig sofort das Rebreak. Aspinall legte nun erfolgreich nach und ging mit einem 6:4 im Rücken in die zweite Pause. Im Anschluss daran gab Aspinall weiter Gas und holte sich noch zwei weitere Legs. Wade hatte mittlerweile vier Stück in Folge abgeben müssen und setzte kurz darauf zwei weitere Pfeile am äußeren Ring vorbei. Aspinall hatte sich dagegen längst stabilisiert und benötigte nach einem blitzsauberen 94er-Finish nur noch ein Leg. Nachdem Wade anschließend zwei weitere Darts an der Doppel-18 vorbeiwarf – seine Doppelquote lag unterm Strich bei desaströsen 15 Prozent – war die Angelegenheit durch. Aspinall nutzte seinen vierten Matchdart auf der Doppel-3 und siegte deutlich mit 10:4.

Beim Masters schien Vizeweltmeister Michael van Gerwen schier unbesiegbar. Seit 2014 (!) hatte der Niederländer bei diesem Wettbewerb kein Match mehr verloren und den Titel folglich fünf Mal nacheinander eingefahren. Das Erstrundenduell mit Jonny Clayton gab es übrigens auch im letzten Jahr, wo der Waliser mit 5:10 unterlegen war. Van Gerwen hatte Anfang Januar den Ausrüster gewechselt und spielte heute Abend erstmals mit seinen neuen Darts, dabei erlebte er einen klassischen Fehlstart. Nachdem er die ersten beiden Legs bereits abgegeben hatte, warf „Mighty Mike“ im dritten einmal an der Doppel-20 vorbei; Clayton bestrafte dies mit einem 116er-Highfinish. Van Gerwen antwortete jedoch mit einem 14-Darter, ehe es im fünften Leg etwas kurios wurde. „The Ferret“ überwarf sich zunächst bei 82 Rest, doch van Gerwen nutzte das nicht aus und warf zweimal an Doppeln vorbei. Mit dem zweiten Versuch löschte Clayton dann die erwähnten 82 Zähler und lag zu diesem Zeitpunkt mit 4:1 vorne. Nach der Pause ließ der Waliser drei Möglichkeiten ungenutzt, um noch weiter davonzuziehen. Stattdessen kam van Gerwen trotz dreier eigener Patzer zum Break, bestätigte dieses auf der Doppel-16 und hatte bis auf ein Leg verkürzt. Clayton konterte zwar mit einem guten 12-Darter, musste das nächste Leg aber chancenlos abtreten und vergab im nachfolgenden zehnten Durchgang fünf Möglichkeiten zum Leggewinn. Der Weltranglistenerste bedankte sich dafür, traf die Doppel-8 und glich zum 5:5 aus.

Nichtsdestotrotz ließ van Gerwen auch weiterhin ungewöhnlich viele Chancen liegen, drei Stück waren es beispielsweise im elften Leg der Partie. Clayton holte sich in diesem Moment das Break und erhöhte seine Führung mit einem 14-Darter. Als van Gerwen im Anschluss daran drei weitere Pfeile an den Doppelfeldern vorbeisetzte, zeigte „The Ferret“ seine ganze Klasse, löschte 92 Punkte via Single-20, Doppel-16 und Doppel-20 und schnappte sich so das nächste Break. Nachdem er kurz darauf 66 Punkte über Bullseye und Doppel-8 checkte, fehlte Clayton nur noch ein einziges Leg, er konnte wenig später den ersten Matchdart auf Bull aber nicht verwerten. Völlig aus dem Nichts brillierte van Gerwen in diesem Moment mit einem 164er-Checkout und hielt sich zunächst noch im Turnier. Einen langfristigen Effekt sollte dieses spektakuläre Finish aber nicht haben. Denn Clayton nutzte wenig später seinen vierten Matchdart und brachte die Partie zum Abschluss. Vor allem aufgrund der schwachen Doppelquote von 25 Prozent verlor van Gerwen mit 6:10; er wird mindestens ein weiteres Jahr auf seinen sechsten Titel warten müssen.

Ganz schwacher Auftritt von Rob Cross

Nun fehlte nur noch das rein englische Duell zwischen Rob Cross und Adrian Lewis. Nachdem „Voltage“ das Auftaktleg für sich entschied, warf er im zweiten Durchgang fünf Mal an Doppeln vorbei und verfehlte bei 7 Restpunkten zudem die große 3. Lewis kam trotz acht eigener Fehler zu seinem ersten Leggewinn; es folgten sechs Fehlwürfe im nächsten Leg. Dadurch konnte Cross seinen Anwurf in dieser Situation retten, doch Lewis schnappte sich nun zwei Durchgänge nacheinander und nahm seinerseits eine knappe 3:2-Führung mit in die erste Unterbrechung.

Nachdem die beiden darauffolgen Legs gerecht aufgeteilt wurden, hatte Cross die große Chance zum Ausgleich, setzte aber vier Pfeile an den Doppelfeldern 16 und 8 vorbei. Wenig später lief es für den Weltranglistenvierten besser, er löschte 90 Punkte und verkürzte erneut. Doch „Jackpot“ konnte den Ausgleich auch hier verhindern, er traf die doppelte 6 und lag zur zweiten Pause mit 6:4 vorne. Nach der letzten Unterbrechung des Abends vergrößerte Lewis den Abstand bis auf vier Legs, ehe Cross nach längerem Leerlauf wieder dazwischenging und sein insgesamt fünftes Erfolgserlebnis verbuchte. Doch Lewis konterte mit einem 13-Darter und stand nun kurz vor dem Weiterkommen. Dieses war schon einige Momente später besiegelt, Lewis glänzte noch mit einem 11-Darter inklusive zwei 180ern und gewann ungefährdet mit 10:5.

 PDC Masters


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