Suljovic schlägt den Weltmeister

Am dritten Tag des Masters ging es in die heiße Phase. Am Nachmittag wurden die Viertelfinals ausgetragen, in denen es der Österreicher Mensur Suljovic mit Weltmeister Rob Cross zu tun bekam. Michael van Gerwen musste gegen James Wade ran und der Weltranglistenzweite, Peter Wright, musste gutes Timing gegen Raymond van Barneveld beweisen. Außerdem traf der am Vortag überraschend schwache Gary Anderson auf Gerwyn Price.

Barney deklassiert Peter Wright

Den Auftakt machten Raymond van Barneveld und Peter Wright. Raymond hatte in der ersten Runde eine sehr kuriose Partie für sich entschieden, als er trotz eines um fünf Punkte schlechteren Averages und einer schlechteren Doppelquote einen Sieg über Dave Chisnall einfuhr. Sein Timing war besser und auch Wright tat er vor allem in der Anfangsphase sehr weh. Peter begann eigentlich ganz solide, verpasste aber schon im ersten Leg drei Möglichkeiten auf die Doppel. Raymond war zur Stelle, holte sich sofort das Break und checkte danach 96 Punkte via 20, Tops und Doppel-18 zur Bestätigung. Wright hatte auf der Doppel-20 bereits gelauert. Im Anschluss legte van Barneveld dann nochmal richtig einen drauf. Er zeigte gleich drei 12-Darter in Folge und checkte dabei 121 und 126 Punkte. „Snakebite“ versuchte zwar mitzuhalten, jedoch war er immer wieder einen Schritt zu spät. Bei einem Average von 110,51 Punkten und einer Doppelquote von über 70% war in dieser Phase aber entsprechend wenig zu machen. Bis zum 6:0 behielt Raymond die weiße Weste, dann kam auch Peter zu seinem ersten Leggewinn. Er hatte auch die Möglichkeit weiter zu verkürzen, verpasste dafür aber ein 120’er Finish. Damit behielt Barney sein eigenes Leg und legte eine kleine Pause ein, sodass die Legs etwas enger wurden. Nach der zweiten Unterbrechung packte er dann aber doch nochmal eine Schippe drauf, holte mit einem 116’er Finish ein erneutes Break und sicherte sich am Ende einen niemals gefährdeten 10:2-Erfolg über seinen schottischen Kontrahenten.

Rob Cross bewies in seinem Erstrundenduell mit Ian White, dass er die kleine Pause nach der Weltmeisterschaft gut überstanden hatte. Mit 10:2 schlug er „Diamond“ und wollte nun gegen Mensur Suljovic nachlegen. Gegen den Österreicher hatte er alle bisherigen vier Duelle gewonnen. Im fünften startete er auch recht gut, hatte aber von Anfang an auf die Doppel ein paar Probleme. Dennoch gelang „Voltage“ das erste Break der Partie, als er sich auf 3:1 absetzte. Doch Mensur blieb seelenruhig, checkte 121 Punkte und profitierte im Anschluss von zwei ausgelassenen Breakchancen auf Seiten von Rob, wodurch er wieder zum Ausgleich kam. Erneut holte sich der Weltmeister dann zwei Legs in Serie, auch weil es dieses Mal Suljovic war, der ein paar Möglichkeiten auf die Doppel ausließ. Cross aber verpasste danach ein Mal Tops und ein Mal das Bullseye, sodass Mensur noch vor der zweiten Pause wieder zum Ausgleich kam. Und der Österreicher legte nun einen Zahn zu. Er schaffte es mit einer Serie insgesamt fünf Legs in Folge zu holen und dabei 112 Punkte auszuchecken. Mit 8:5 führte „The Gentle“ zu diesem Zeitpunkt und durfte das nächste Leg sogar beginnen. Dieses war damit immens wichtig für Rob, der aber die Nerven behielt, ein Rebreak holte und auf der Doppel-19 auf 7:8 verkürzte. Weil er aber ein 126’er Finish auf dem Bullseye verpasste, konnte Mensur sich das 9:7 sichern und bekam wenig später sogar die erste Möglichkeit zum Sieg. Ein 124’er Finish verpasste er jedoch, sodass Rob die Partie am Leben hielt. Mit eigenem Anwurf war Mensur dann aber bärenstark und beendete das Match mit einem wunderschönen 136’er Finish und dem 10:8, womit er den Weltmeister aus dem Turnier warf.


Wade gegen van Gerwen chancenlos

In seinem ersten Spiel zeigte sich Gary Anderson gegen Benito van de Pas völlig außer Form. Nur weil sein Kontrahent ebenfalls einen schwachen Tag erwischte, setzte er sich letztlich durch. Gegen Gerwyn Price wollte der zweifache Weltmeister nun für Wiedergutmachung sorgen und startete auch sehr gut. Ein 150’er Finish verschaffte ihm sofort ein Break, woraufhin er auch noch sechs perfekte Darts zur Bestätigung auspackte. Gerwyn war aber ebenfalls von Beginn an gut mit dabei. Er hielt mit und holte seinerseits zwei Legs nacheinander, um wieder auszugleichen. Es war in dieser Phase eine Partie der Breaks. Beide hatten in den eigenen Legs Probleme. Gerwyn brachte im siebten Leg dann aber doch mal wieder einen Anwurf durch, durfte sich aber beim „Flying Scotsman“ bedanken, dass dieser ein 167’er Finish verpasste. Price checkte 104 Punkte zum 4:3 und ging erstmals in Führung. Dies rief Anderson dann aber auf den Plan, der sich neu fokussierte und eine kleine Serie startete. Drei Legs in Serie gingen an den Schotten, der damit das Spiel auf 6:4 aus seiner Sicht drehte und erst von einem 107’er Finish durch Gerwyn unterbrochen wurde. Dieser hätte wenig später ausgleichen müssen, konnte aber große Doppelprobleme von Gary nicht nutzen. So erhöhte dieser wieder und schaffte im 15. Leg das letztlich vorentscheidende Break zum 9:6. Ein 20-Darter genügte dann zum 10:6-Erfolg für Anderson in einer Partie, die nach rasantem Beginn dann doch ziemlich nachließ.

Die letzte Viertelfinalpartie bestritten Michael van Gerwen und James Wade. Obwohl sich James gegen Simon Whitlock ganz gut verkaufte, ging er als krasser Außenseiter in diese Begegnung. Der Beginn des Spiels unterstrich dies auch nochmal. Relativ solide holte sich Michael seinen ersten eigenen Anwurf und legte ein Break nach. Zu diesem Zeitpunkt spielte James einen Average von 76 Punkten, Michael hingegen zeigte sich bärenstark und warf fünf perfekte Darts im dritten Leg. Am Ende wurde es ein 11-Darter und bis zur ersten Pause beim Stand von 5:0 erhöhte er seinen Punkteschnitt noch auf starke 113. Die Unterbrechung brauchte Wade auch, so wie Michael über die Bühne gefegt war. Es war schon zu diesem Zeitpunkt schwer zu glauben, dass es hier nochmal spannend werden würde. Und MVG hatte an so einem Szenario auch keinerlei Interesse. Er machte unbeirrt weiter, zeigte sechs perfekte Darts die in das nächste Break mündeten und nach einem weiteren perfekten Start erhöhte er auf 7:0. Als er das 8:0 perfekt machte, stand sein Average bei überragenden 116 Punkten. Dann aber meldete sich doch nochmal „The Machine“ zu Wort. Er brachte 121 Punkte auf dem Bullseye ins Ziel und verhinderte somit den Whitewash, konnte das Ergebnis vor der Pause dann sogar noch auf 2:8 stellen. Es sollte jedoch keine Aufholjagd mehr geben. „Mighty Mike“ brachte die Partie souverän ins Ziel und setzte sich am Ende verdient mit 10:2 durch. Während Wade mit einem Average von knapp 100 Punkten und einer perfekten Doppelquote durchaus gut war, zeigte sich Michael bei 111 Punkten im Schnitt und 77% auf Doppel in einer überragenden Form.

Tobias Gürtler

 PDC Masters


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter