Michael van Gerwen gewinnt Masters

Am dritten Abend des Masters fiel die Entscheidung. Nur noch vier Spieler waren übrig und diese spielten zunächst die Halbfinals aus. Raymond van Barneveld traf dort auf den Österreicher Mensur Suljovic und außerdem gab es die Neuauflage des letztjährigen Endspiels zwischen Michael van Gerwen und Gary Anderson. Im Anschluss ermittelten die beiden Sieger der Vorschlussrunde den Gewinner des Masters 2018.

Niederländer setzen sich durch

Mit seinem fantastischen Start gegen Peter Wright hatte sich Raymond van Barneveld in seiner Viertelfinalpartie eine tolle Ausgangslage geschaffen und so im gesamten Spiel keine Zweifel an einem Weiterkommen aufkommen lassen. Weltmeisterbezwinger Mensur Suljovic wusste also, dass er von Beginn an voll da sein musste und startete entsprechend gut. Er holte sich sein erstes Leg und legte ein 121’er Finish auf Bull zum Break nach. Dann aber wehrte sich auch Raymond. Er schaffte das sofortige Rebreak und konnte nach drei 140’ern trotz Doppelproblemen ausgleichen. Weil Mensur dann ein 116’er Finish vergab, brachte sich Raymond wenig später sogar erstmals in Führung und baute diese im Anschluss weiter aus. In dieser Phase lief nicht sonderlich viel bei Suljovic zusammen. Symptomatisch war eine Szene im siebten Leg, als er bei 25 Punkten Rest mit dem ersten Dart statt der einfachen 9 die 14 traf. So bekam er nur eine Chance auf ein Doppel, vergab diese dann auch noch. Mit einem 137’er Finish setzte sich Barney auf 6:2 ab und die Suljovic-Fans mussten schwer schlucken. Der Österreicher aber biss sich wieder rein. Zwei 180’er hintereinander führten zu einem 10-Darter, ein 116’er Finish danach zu einem 12-Darter und Break, sodass er vor der zweiten Pause noch auf 4:6 heran kam.

Doch trotz sechs perfekter Darts schaffte er es danach nicht seinen eigenen Anwurf ins Ziel zu bringen. Gleich fünf Möglichkeiten auf die Doppel ließ „The Gentle“ liegen, sodass Raymond erneut ein Break holte und dann seinerseits ein 116’er Finish zeigte. Wieder witterte Mensur dann Morgenluft, als er zwei Legs nacheinander holte. Doch erneut konnte er nach dem Break nicht nachlegen, kassierte direkt wieder ein Break von Barney und der sorgte mit dem 10:6 für die Vorentscheidung. Zwar verpasste er seine ersten Matchdarts noch, ein 11-Darter sorgte dann aber wenig später doch für den verdienten 11:7-Erfolg.

Michael van Gerwen und Gary Anderson trafen sich im vergangenen Jahr auch schon beim Masters. Damals allerdings im Endspiel und dort setzte sich Michael van Gerwen mit 11:7 durch. Ein ähnliches Ziel hatte der Niederländer nun auch im Halbfinale, hatte zu Beginn allerdings noch Probleme. Beide waren nicht sonderlich gut drin und so reichte nach der Führung von MVG ein 20-Darter für Anderson um auszugleichen. Erst im vierten Leg wurde es mal etwas hochklassiger, als Anderson ein tolles 124’er Finish zum 12-Darter zeigte und etwas mehr Druck machte. Diesem hielt Michael mit dem 95’er Finish auf Bull aber stand. Weil Anderson daraufhin ein 90’er Finish verpasste, gelang es „Mighty Mike“ das erste Break der Partie zu holen, als er sich mit 4:2 in Führung setzte. Erneut zeigte Gary dann aber einen 12-Darter und glich nach verpasstem 110’er Finish von van Gerwen zum 4:4 aus. Dies sollte allerdings das letzte Mal sein, dass der Schotte von den Legs her so nah am Weltranglistenersten dran war. Dieser warf zwei 180’er im folgenden Leg und legte eine tolle Serie hin, die ihn bis zu einer 7:4-Führung trug. Dabei zeigte er gleich zwei 12-Darter und verpasste einen Breakdart, um die Führung noch weiter auszubauen. Anderson verkürzte nochmal auf 5:7, was am Ende aber keine große Bedeutung mehr hatte. Michael spielte danach einfach deutlich stärker als der „Flying Scotsman“ und ließ ihm keine echte Chance mehr. Spätestens mit dem Break zum 9:5 war der Drops gelutscht und so holte sich van Gerwen am Ende auf der Doppel-3 den 11:5-Erfolg.

Der vierte Titel in Serie


Damit duellierten sich zwei Niederländer im Finale des Masters 2018. Auch 2015 trafen sich Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld bereits im Endspiel dieses Turniers, damals siegte MVG. Insgesamt trafen die beiden schon in vier Finals aufeinander, jeder konnte zwei für sich entscheiden. So siegte Michael neben dem Masters auch mal bei den Dubai Masters, Raymond entschied die Premier League 2014 und den Grand Slam 2012 für sich. Den besseren Start erwischte Michael van Gerwen, der allerdings trotz herausragender Scores in den ersten beiden Legs auf die Doppel wenig effektiv war. So konnte Raymond seinen eigenen Anwurf durchbringen und war auch nach dem Ausgleich wieder zur Stelle. Plötzlich ließ Michael ein wenig nach und van Barneveld legte deutlich zu. Ein 15-Darter reichte ihm zum ersten Break der Partie, eher er sich mit einer 137 einen Rest von 24 Punkten stellte. Michael musste 136 Punkte auschecken, konnte sich jedoch nur Tops stellen. So holte sich Barney das nächste Leg und ging mit einer 4:1-Führung in die Pause. Die Unterbrechung tat Michael allerdings besser als Raymond, denn er kam richtig gut wieder raus. Zwar konnte er nach dem 2:4 zunächst noch nicht nachlegen und Barney sich wieder einen Vorsprung von drei Legs raus arbeiten, dann aber war „Mighty Mike“ nicht zu stoppen. Unter Druck traf er mit dem zweiten Dart die Doppel-19 im eigenen Anwurf, van Barneveld hatte auf 24 Punkten Rest gelauert, dann zeigte MVG einen bärenstarken 11-Darter mit zwei 177’er Aufnahmen zum Break. Raymond hatte zuvor ein 121’er Finish auf Bull vergeben. Wie ein High Finish geht zeigte van Gerwen nur ein Leg später, als er 137 Punkte via Triple-19, Triple-16, Doppel-16 zum 5:5 auf null brachte. Dieses Mal kam ihm die Pause allerdings denkbar ungelegen. Sie brachte ihn ein wenig raus und so schnappte sich van Barneveld nach seinem eigenen Leg auch das von Michael. Trotz ein paar Doppelproblemen bestätigte er dieses auch auf der Doppel-4 und setzte sich so auf 8:5 ab.

Michael verkürzte danach jedoch wieder und schaffte unter Druck auch das Break zum 7:8, nachdem sich Raymond zuvor auf 40 Punkte Rest gestellt hatte. Nach der Pause wollte der Weltranglistenerste dann die Schlussphase der Partie einleiten. Dafür checkte er zunächst 124 Punkte auf dem Bullseye und ging danach durch einen 12-Darter erstmals in dieser Partie in Führung. Das Break bestätigte er und setzte damit Raymond ordentlich unter Druck. Dieser brachte sein Leg aber durch und so wollte Michael mit eigenem Anwurf für die Entscheidung sorgen. Drei 140’er nacheinander legten hierfür den Grundstein und so sicherte van Gerwen sich mit einem 12-Darter und 11:9-Erfolg zum vierten Mal in Serie den Titel des Masters. Am Ende spielte er dafür gute 105 Punkte im Schnitt und traf fast mit jedem zweiten Dart das Doppel.

Tobias Gürtler

 PDC Masters


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