Michael van Gerwen verteidigt Masters-Titel

Am Abend des letzten Masters-Tages fanden zunächst die Halbfinals statt. Dort trafen insgesamt 22 WM-Titel aufeinander. Der zweifache Weltmeister Gary Anderson bekam es mit dem 16-fachen Champion Phil Taylor zu tun. Im anderen Halbfinale spielten die Doppelweltmeister Michael van Gerwen und Adrian Lewis gegeneinander. Im Finale trafen sich dann die beiden Sieger wieder um den diesjährigen Champion zu krönen.

Taylor gibt Sieg aus der Hand

Im ersten Halbfinale bekam es Gary Anderson mit Phil Taylor zu tun. Die Neuauflage des WM-Finals von 2015. Damals konnte sich Gary knapp durchsetzen und auch hier lief es anfangs für den Schotten außerordentlich gut. Er holte direkt ein Break. Konnte er dieses zunächst nicht bestätigen, machte er es wenig später besser und erarbeitete sich ein Zwei-Leg-Polster. Ein 131’er Finish von Taylor wurde zudem von einem 110’er Finish gekontert. Alles schien in die Richtung des Schotten zu laufen, bis zum neunten Leg. Von da an begannen einige Unsicherheiten beim „Flying Scotsman“, was Phil Taylor natürlich nutzen wollte und auch konnte. Er kam zum Ausgleich und gewann zudem ein Leg, in welchem Gary mit sechs perfekten Darts startete. Nun hatte Taylor die Zügel klar in seiner Hand. Er wirkte sehr souverän, strahlte eine große Sicherheit aus. Obwohl Anderson nochmal mit einem 126’er Finish auf Bull ausgleichen konnte, ließ sich Taylor nicht aus dem Tritt bringen und setzte sich auf 9:7 erneut ab. Damit schien die Entscheidung gefallen zu sein, aber von wegen. Plötzlich war es „The Power“, der unsicher wurde und auf die Doppel einige Möglichkeiten liegen ließ. Drei Chancen in zwei Legs vergab der Rekordweltmeister, sodass Anderson doch wieder zum Ausgleich kam und die Partie damit wieder spannend machte. Das Momentum schien nun erneut zu kippen und auf Seiten des Schotten zu sein, der mit einem 91’er Finish ein erneutes Break schaffte und damit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt war. Dieses holte er mit einem lockeren 12-Darter und zog mit dem 11:9 erstmals ins Endspiel des Masters ein.

Im anderen Halbfinale bekam es Weltmeister Michael van Gerwen mit Adrian Lewis zu tun. Oftmals erhoffte man sich in den vergangenen Jahren zwischen diesen beiden einen engen Schlagabtausch, oftmals enttäuschte was das anging vor allem Adrian. Und auch an diesem Tag sollte es wieder so kommen. Das erste Leg war von beiden vor allem auf die Doppel desolat. Lewis vergab sechs Chancen zum Break, Michael verwandelte seinen sechsten Versuch und behielt sein Leg. Der Unterschied war, dass Michael sich daraufhin steigerte, Lewis brauchte eine ganze Zeit länger um ordentlich ins Spiel zu finden. So lag er bereits mit 0:3 hinten, ehe sein elfter Versuch ein Doppel traf. Doch auch danach wurde es lange nicht wirklich spannend. Michael gewann vier der folgenden fünf Legs und setzte sich bis auf 7:2 ab. Dabei spielte er sechs perfekte Darts und ließ Lewis absolute keine Chance. Diese witterte er dann aber doch nochmal. Er verkürzte auf 3:7 und legte seinerseits eine kleine Serie hin, bei der er, auch wegen Fehler MVG’s, bis auf 5:7 heran kam. Doch danach ging alles seinen gewohnten Gang. Ein 11-Darter leitete die Endphase der Partie ein, in der Michael dann nicht mehr zu schlagen war. Er spazierte bis zum 10:5 und zeigte nach der letzten Pause nochmal sechs perfekte Darts, die im 11:5-Triumph mündeten.


„Mighty Mike“ gewinnt Neuauflage des WM-Finals


Das Masters verlief für die beiden WM-Finalisten bis zum Endspiel äußerst gut. Michael van Gerwen konnte lockere Siege über Simon Whitlock, Mensur Suljovic und Adrian Lewis holen und Anderson bewies seine Klasse in den Duellen mit Benito van de Pas, Raymond van Barneveld und Phil Taylor. So standen sie sich wie schon vor ein paar Wochen erneut in einem Finale gegenüber und wenn es nach Anderson ging, sollte es das Ende dieses Mal ein anderes sein. Doch der Beginn ließ nicht darauf schließen. Schon im ersten Leg checkte Michael 107 Punkte und legte im Anschluss direkt ein Break nach. Zwar schaffte Gary das direkte Rebreak, vergab aber in der Folge 167 Punkte auf dem Bullseye, sodass Michael bis auf 4:1 davonziehen konnte. Michael spielte wieder mal richtig stark und obwohl auch Gary ein fantastisches Spiel zeigte, deutete in dieser Phase alles auf eine Titelverteidigung von Michael van Gerwen. Der „Flying Scotsman“ musste sich strecken und tat dies in Form eines 116’er Finishes. Allerdings schaffte er diese Highlights meist nur in den eigenen Legs. Für ein Break reichte es in dieser Phase nicht, da war Michael einfach zu sicher. Und so stand es trotz eines 106’er Finishes von Gary zur zweiten Pause 6:4 für van Gerwen, der zu diesem Zeitpunkt einen Average von 113,55 spielte.

Gary zeigte genau 108 Punkte im Schnitt. Danach machte Michael einfach weiter, zeigte sich in dieser Phase unfassbar stark. Nicht nur holte er das 7:4, sondern legte auch noch ein fantastisches Break samt 130’er Finish hin. Weil er dann jedoch ein 129’er Finish auf die Doppel-12 vergab, kam Anderson nochmal zurück. Zur letzten Pause stand es dennoch 9:6 für den Weltmeister, womit ihm der Sieg schon fast sicher schien. Drei Chancen zum vorentscheidenden Break verpasste der Niederländer jedoch, womit Gary die Partie offen hielt. Weil Anderson dann aber seinerseits die dicken Möglichkeiten zu einem Break vergab, hatte van Gerwen keine größeren Probleme mehr den Sieg einzutüten. Am Ende siegte er durch ein 121’er Finish verdient mit 11:7 und verteidigte damit seinen Masters-Titel zum zweiten Mal in Folge.

Tobias Gürtler

 PDC Masters


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