Michael van Gerwen verteidigt Titel

Am Abend des zweiten Masters-Tages fiel bereits die Entscheidung über den Sieger. Die drei bisherigen Turniergewinner waren noch immer im Turnier vertreten. Der Sieger von 2014, James Wade, bekam es mit dem einzigen Spieler zu tun, der sich die Trophäe noch nicht sichern konnte: Dave Chisnall. Zudem traf Titelverteidiger Michael van Gerwen auf den Sieger der ersten Auflage, Phil Taylor.

Taylor vergibt sieben Matchdarts und verliert

James Wade konnte die Partie gegen Dave Chisnall bis zum 5:5 offen gestalten
James Wade konnte die Partie gegen Dave Chisnall bis zum 5:5 offen gestalten

Dave Chisnall war eigentlich schon ausgeschieden. Er lag in der ersten Runde bereits mit 0:8 gegen Robert Thornton zurück, schaffte aber ein wahnsinniges Comeback und zog doch noch mit 10:9 in die zweite Runde und später sogar ins Halbfinale ein. Dort bekam er es mit James Wade, dem Masters Sieger von 2014 zu tun, der seinerseits damals im Finale gegen Mervyn King nach großem Rückstand noch zurückkam. Den besseren Start in diese Partie erwischte Chisnall, der sich vier der ersten fünf Legs holen konnte. Es hätten auch fünf werden können, hätte er seine erste Breakchance nicht sträflich liegen gelassen. Wade musste nach der Pause dringend zu seinem Spiel finden und das tat er. Untypisch viele 180’er warf „The Machine“ in dieser Phase und schaffte so den 4:4-Ausgleich. Nachdem Chisnall das 5:4 machte, jedoch daraufhin zwei Darts auf die Doppel-16 vergab, checkte Wade 138 Punkte zum erneuten Ausgleich. Von da an ließ Wade dann aber wieder nach. „Chizzy“ marschierte sehr souverän und vor allem sicher auf die Doppel in Richtung Finale, als er fünf Legs hintereinander holte. Zwar kam Wade nochmal zu einem Leggewinn, ein 117’er Finish brachte Dave dann aber doch den 11:6-Erfolg und damit den Einzug ins Finale ein.

Dave Chisnall 11:6 James Wade
18 100+ 29
4 140+ 7
1 170+ 0
12 180 6
99.18 Average 93.77
117 High Finish 138
3 Breaks of Throw 1
11/20 - 55% Checkout % 6/14 - 43%

Der Gegner wurde im Match der Rivalen Michael van Gerwen und Phil Taylor ermittelt. Bisher traf Chisnall in Major Finals immer auf Phil Taylor und es sah lange so aus, als wäre es auch an diesem Tag der Fall. MVG holte zwar direkt ein Break, aber Taylor kam etwas besser ins Spiel und konnte die Partie zunächst auf 3:1 drehen. Es musste ein 161’er Finish von van Gerwen her, um nicht direkt deutlich hinten zu liegen. Es folgte eine enge Phase, in der sich beide nicht viel schenkten. Ein 12-Darter von Taylor wurde mit einem 12-Darter von van Gerwen gekontert. Beide spielten einen Average von über 100 Punkten und zeigten eine sehr ansprechende Leistung. Danach ließ der Niederländer aber etwas nach, konnte sich nur zwei der folgenden sieben Legs sichern, womit er zur zweiten Pause bereits mit 6:9 hinten lag. Es musste eine schnelle Wendung her. Michael wäre nicht die Nummer eins der Welt, wenn er dazu nicht in der Lage wäre. Er gab nochmal alles und kam wieder bis auf ein Leg heran. Dann machte Taylor einen Fehler, als er bei 121 Rest und einem Dart in der Triple-20 nicht den Weg über die 11 ging. Er wollte die Triple-15 treffen, verfehlte sie aber. MVG bestrafte ihn mit einem 144’er Finish und dem Ausgleich. Phil aber blieb cool, holte sich das 10:9 und legte sich MVG zurecht. Dann vergab der Rekordweltmeister aber ganze sieben Matchdarts, sodass „Mighty Mike“ erneut der Ausgleich gelang. Ein 87’er Finish, bei dem der erste Dart in die einfache 3 flog, brachte dem Niederländer dann sogar noch den nicht mehr für möglich gehaltenen 11:0-Erfolg ein.

Michael van Gerwen 11:10 Phil Taylor
23 100+ 29
16 140+ 22
0 170+ 2
7 180 4
103.30 Average 103.45
161 High Finish 84
5 Breaks of Throw 4
11/22 - 50% Checkout % 10/30 - 33%

Dave Chisnall unterliegt nach Fehlstart

Beide Spieler hatten im Turnierverlauf schon Matchdarts gegen sich. Keiner ging rein und so standen sich Michael van Gerwen und Dave Chisnall im Finale des Masters gegenüber. Die Rollen waren klar verteilt. MVG als Titelverteidiger und Sieger aller Major Turniere ging als Favorit in die Partie gegen „Chizzy“, der noch immer auf seinen ersten Major Titel wartete. Und der Anfang der Partie deutete an, dass er noch länger warten müsse. Er kam nicht so gut rein, während Michael eine bärenstarke Leistung zeigte. Der Niederländer startete mit einem 16-Darter und wurde dann besser und besser. Zwar kam auch Chisnall immer besser rein, jedoch nicht gut genug, um mit „Mighty Mike“ mithalten zu können. Die erste Session bis zur Pause ging mit 5:0 an den Niederländer und Dave hatte noch nicht mal einen Wurf auf ein Doppel.

Dave Chisnall wartet nach den Masters immer noch auf einen großen Turniersieg
Dave Chisnall wartet nach den Masters immer noch auf einen großen Turniersieg

Dies änderte sich im sechsten Leg, als er 155 Punkte auf die Doppel-19 vergab. Weil MVG das aber nicht nutzte, gelang dem Engländer endlich der erste Leggewinn. Michael ließ sich zunächst nicht davon aus der Ruhe bringen, checkte 110 Punkte und holte ein Break zum 7:1. Doch Chisnall gab nicht auf. Er holte sich zwei weitere Legs und verkürzte auf 3:7. Der Weltranglistenerste blieb danach aber weiter fokussiert und konzentrierte sich darauf, seine eigenen Legs sicher nach Hause zu schaukeln. Dies gelang ihm sehr gut und so stand es zur letzten Pause 10:5 für Michael, womit nur noch ein Leg fehlte. Da auch Dave Chisnall nicht mehr so recht daran glaubte, war es kein Problem mehr, auch das noch zu holen. Am Ende siegte also Michael van Gerwen zum zweiten Mal in Folge beim Masters, indem er Dave Chisnall mit 11:6 bezwang.

Michael van Gerwen 11:6 Dave Chisnall
13 100+ 18
13 140+ 11
2 170+ 0
6 180 6
98.94 Average 96.71
110 High Finish 90
3 Breaks of Throw 1
11/27 - 41% Checkout % 6/18 - 33%

Tobias Gürtler

 PDC Masters


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