Dartspieler im Fokus Januar 2018


Zwei Wochen sind im neuen Jahr schon wieder vergangen und damit ist es an der Zeit eine neue Rubrik auf Darts1 ins Leben zu rufen. Von nun an wird es Mitte eines jeden Monats einen kleinen, persönlichen Blick auf einen Spieler geben, den man auf kurz oder lang definitiv im Auge haben sollte. Neben dem Spieler des Monats ist dies eine Möglichkeit auch die Akteure, die nicht permanent bei großen Turnieren antreten, in den Fokus zu rücken und für die breite Öffentlichkeit bekannter zu machen.

In der ersten Ausgabe wird es allerdings um einen Spieler gehen, der aktuell durchaus auf einem großen Turnier von sich reden macht. Michael Unterbuchner brilliert gegenwärtig bei der BDO-Weltmeisterschaft und schrieb dort Geschichte. Nicht nur konnte er als erster Deutscher überhaupt ein Spiel auf der Lakeside-Bühne gewinnen, er legte sogar nach und spielte sich ins Viertelfinale. Dort wird er heute Abend auf Richard Veenstra treffen und hofft auf einen weiteren Coup.

Wer ist Michael Unterbuchner?

Michael spielte in den vergangenen Jahren vornehmlich Turniere des DDV und der WDF, trat also nicht im TV oder auf größeren Bühnen auf. 2004 hatte er mit dem Dartspielen begonnen, war allerdings zuerst nur im E-Dartbereich aktiv. Erst 2012 sattelte er auf Steeldart um und machte sich in der Szene schnell einen Namen. 2015 und 2016 versuchte er sich bei der Qualifikation für das PDC Europe Event, die German Darts Masters, scheiterte jedoch beide Male im dritten Spiel. Besser lief es im kleineren Rahmen, wo er bei den Kirchheim Open, den Austria Open und dem Italian Grand Masters jeweils das Viertelfinale erreichte. Sein Durchbruch sollte jedoch erst im Jahr 2017 folgen. Dort siegte er unter dem Banner des DDV in Wörth und auf Sylt, schloss die Rangliste am Ende als Erstplatzierter ab und war damit erstmals beim World Cup am Start. Im Einzel erreichte er dort in Japan sogar das Viertelfinale, schlug unter anderem den auch in der PDC bekannten Schweden Daniel Larsson, schied letztlich aber gegen Willem Mandigers aus.

Seine Entwicklung ging in dieser Zeit rasant bergauf. In Wien hatte „T-Rex“ seine Vorjahresleistung nochmal verbessert und das Halbfinale erreicht, in Italien kam er sogar bis ins Endspiel, welches er gegen Wesley Harms jedoch klar mit 1:6 verlor. Die starke Leistung in Italien hatte sich aber bereits eine Woche zuvor angekündigt. Bei den Czech Open gelang Unterbuchner im Spiel gegen Dennie Olde Kalter das perfekte Spiel, der 9-Darter. Er schlug den Niederländer am Ende klar mit 4:1, verlor erst gegen den späteren Turniersieger Scott Mitchell. Auch beim World Masters gab er 2017 sein Debüt, wo er nach zwei Siegen in der Runde der letzten 48 an Adrian Firm scheiterte. Doch er hatte in dem Jahr eine Menge Selbstvertrauen gesammelt und traute sich die Qualifikation für die BDO-WM zu. Diese gelang ihm auch nach Siegen über unter anderem Rhys Hayden, Danny Blom und Toon Greebe, sodass er in der Vorrunde antreten durfte. In einem unheimlich engen Spiel rang er dort den Kanadier David Cameron nieder, den er im Entscheidungssatz mit 5:3 Legs besiegte. Auch in der ersten Hauptrunde zeigte sich der Deutsche nervenstark. Gegen den an 3 gesetzten Jamie Hughes siegte er mit dem gleichen Ergebnis im Entscheidungssatz. Mit diesem ersten Sieg eines Deutschen auf der Lakeside-Bühne war es für Michael aber noch nicht getan. Im Achtelfinale schlug er den erfahrenen Martin Phillips mit 4:2 und steht damit nun verdient im Viertelfinale.

Michael Unterbuchner Dartspieler im Fokus

Prognose

Die Karriere von Michael Unterbuchner hat in den letzten 18 Monaten rasant an Fahrt aufgenommen. So richtig hatte ihn vor einem Jahr wohl keiner auf dem Zettel, nun steht er plötzlich im WM-Viertelfinale. Heute Abend wird er es mit dem Niederländer Richard Veenstra zu tun bekommen, der in der BDO Weltrangliste auf Platz 11 rangiert. Nachdem er die Nummer 3 und Nummer 16 der BDO-Welt allerdings schon ausgeschaltet hat, scheinen „T-Rex“ Ranglistenpositionen nicht sonderlich zu interessieren. Kann er heute Abend erneut sein Können abrufen, wäre ihm das Halbfinale durchaus zuzutrauen. Doch auch wenn er es nicht schaffen sollte kann man davon ausgehen, dass er den Schwung mit in den Rest des Jahres nimmt und weiterhin so richtig abliefert. Bisher konnte er sich noch nie für ein European Tour Event qualifizieren. Sollte er in den kommenden Monaten weitere Anläufe wagen, was ich ihm dringend raten würde, dürfte er es 2018 des Öfteren packen und könnte auf diesem Weg, ähnlich wie ein Martin Schindler, auch bei der PDC seinen Weg machen. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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