Grand Slam of Darts – zweiter Tag, an dem besonders Nordirland einigen Grund hat, um richtig ausgelassen zu feiern

Zweiter Tag in Wolverhampton und die Nachmittagsspiele standen an. Auch in dieser Session wurden wieder acht Duelle der Gruppenphase ausgetragen, weiterhin natürlich im Best-of-9-Legs Modus.

Beginnen sollten heute Gian van Veen und Nathan Rafferty. Die Beiden, die am ersten Spieltag noch keinen Sieg ergattern konnten, bildeten zum aktuellen Zeitpunkt das Schlusslicht der Gruppe D, da die unfreundliche Null es sich auf dem jeweiligen Punktesessel vorübergehend bequem gemacht hatte. Lediglich bei den gewonnenen Legs konnte der Niederländer einen leichten Vorteil für sich verbuchen, er hatte an Tag 1 gegen Ryan Searle immerhin vier Leg-Gewinne zu verzeichnen, während Rafferty gegen Gerwyn Price kaum Land sah und gerade mal ein klägliches Leg einzufahren vermochte. Eines war bereits vor Spielbeginn gewiss: einer von beiden würde nach dem Match zumindest eine bessere Punktebilanz aufweisen können.

Youngster unter sich

Nachdem der Niederländer dieses Jahr bei all seinen Debüts derart famos aufspielt, war es doch ein klein wenig überraschend, wie überlegen sein nordirischer Kollege ins Match startete. Außer seinem eigenen Leg strich Nathan Rafferty auch gleich mal den Anwurf seines Gegenübers ein. Bei Leg 1 stand GVV gar noch auf der 205, als das 1:0 für Rafferty ausgerufen wurde. Dann besagtes Break zum 2:0. Doch van Veen hatte sich schnell vom Überraschungsmoment erholt, im dritten Leg, beginnend mit der 180, erwiderte er das Power Scoring seines Kontrahenten und holte sich seinerseits das Re-Break. 1:2. Re-Break bestätigt und es hieß 2:2. Spätestens im fünften Durchgang bewies der Nordire jedoch, dass er sich für den heutigen Tag einiges vorgenommen hatte, das Duell der Youngsters unbedingt für sich entscheiden wollte. Mit kompromisslosem Siegeswillen ausgestattet, ging Rafferty 3:2 in Führung. Und auch in Leg 6 bewies „The Natural“, dass heute kein Weg an ihm vorbeiführen würde. 4:2. Es war nicht wirklich vorauszusehen, aber der Shooting Star Gian van Veen war heute schier chancenlos gegen einen furios aufspielenden Nathan Rafferty und so bestimmte der auch Leg 7 nach Belieben. Mit einem Average von 103,09 (gegenüber 94,63 von van Veen) ein großartiger 5:2 Erfolg für den bestens aufgelegten, jungen Nordiren.

Nächstes Match, nächster nordirischer Spieler

Weit gemächlicher gingen es die nächsten beiden Akteure an: Brendan Dolan gegen Haruki Muramatsu. Das zweite Match des Nachmittags sah eine ähnliche Konstellation vor wie das erste: auch hier spielten die zwei Tabellenletzten gegeneinander und zwar die der Gruppe F. Im Unterschied zu den beiden Akteuren aus der D-Gruppe, waren hier jedoch alle Werte identisch, weder Haruki Muramatsu noch Brendan Dolan konnte sich auf einem angesparten Leg-Vorteil ausruhen. Der Japaner war am Vortag von Danny Noppert mühsam von der Zielgeraden geschubst worden, Brendan Dolan hatte sich Andrew Gilding ergeben müssen. Haruki Muramatsu zeigte gleich mal, warum er die Asian Championship für sich entscheiden konnte, holte sich Dolans Anwurf und ging 1:0 in Führung. Aber auch der „History Maker“ kann Darts werfen und zwar dorthin, wo sie hingehören: vorzugsweise mit dem letzten ins Doppel. Re-Break: 1:1. Bestätigt hat der Nordire das Re-Break dann mit einem hervorragenden Durchgang: 140, 100, 140 und das High Finish 121 (T17,T18, D8) – zum 2:1. Der Freude folgte allerdings postwendend eine kleine Träne, denn im vierten Leg hatte Brandon Dolan alle Chancen, ein weiteres Break zu landen. Doch es wollte ihm nicht gelingen, dem Restbestand von 24 Herr zu werden. Nachdem er nur die einfache 12 getroffen hatte, folgte ein Wurf ins Nirvana und anschließend einer in die einfache 6. Der japanische Kontrahent machte es besser, löschte die 74 und rettete damit doch noch sein eigenes Leg. 2:2. Im fünften Durchgang dann die erste 180 des Matches – Muramatsu war hierfür der verantwortliche Produzent, dennoch nicht der Gewinner des besagten Legs. Brendan Dolan ging 3:2 in Führung. Und unter den heftigen Anfeuerungsrufen seiner Ehefrau sicherte er sich auch das 4:2. Obwohl Haruki Muramatsu in diesem Leg durchaus ordentlich unterwegs war, gelang dem „History Maker“ hiermit das vorentscheidende Break. Und als Brendan Dolan zu Beginn des siebten Legs mit der Hand zur vertrauten „Helikopter-Bewegung“ ansetzte, war klar, nun hatte auch er seine erste 180 ans Board genagelt. Mit dem Selbstbewusstsein des sicheren Sieges vor Augen spielte der mehr als erfahrene Routinier Dolan das Leg konsequent zu Ende. 5:2. Der Vergleich der Averages (Dolan 97,46 / Muramatsu 86,0) legte nahe, dass es auch ein durchaus verdienter Erfolg war.

„Hollywood“ beim Casting für das Achtelfinale

Gleiches Bild der Ausgangssituation im nächsten Spiel: mit Chris Dobey gegen Berry van Peer spielten abermals die zwei aktuell Gruppenletzten (Gruppe B) gegeneinander. Auch hier wie im vorausgegangenen Match: absolut identische Zahlen. Dobey mit zwei gewonnenen Legs gegen Josh Rock und auch der Niederländer konnte derer nur zwei gegen Jonny Clayton ausmachen. Chris Dobey hatte das Ausbullen gewonnen, hatte somit den Anwurf im ersten Leg, warf in diesem Durchgang auch bereits seine erste 180 und es stand wenig überraschend 1:0 für den Engländer. Genauso überzeugend der Ausgleich durch Berry van Peer. 1:1. Etwas spannender gestalteten die Akteure Leg drei: der Niederländer mit allen Chancen zum Break, doch dem verbliebenen Restbetrag von 32 hatte er nur magere 24 Löschpunkte entgegenzusetzen. Dobey antwortete damit, dass er seine Restforderung von 74 mit Triple-14, Double-16 ausmachte und somit doch noch seinen Anwurf hielt. 2:1. Viertes Leg, die zweite 180 von „Hollywood“, aber ausschlaggebend war wohl der neuerliche Double-Trouble von van Peer. Die 36 wollte partout nicht fallen. Und so war es abermals Chris Dobey, der die vorübergehende Doppelschwäche des Gegner zu nutzen wusste. Break zum 3:1. Doch Berry van Peer kam zurück. Statt sich weiterhin der Checkout-Misere zu ergeben, löschte er im fünften Leg die 104 (T19, 15, D16). Re-Break – 2:3. Mit der Zuversicht des letzten Leg-Gewinns ausgestattet, begann van Peer den sechsten Durchgang mit seiner ersten 180, der er das nächste grandiose High Finish folgen ließ: Rest 110: er warf die Triple-19, traf danach allerdings die Triple-17. Aber auch das Madhouse konnte ihn nicht erschrecken, er zielte auf die Double-1 – Treffer. 3:3. Nicht so dramatisch, aber zumindest mit einer weiteren 180 sicherte sich „Hollywood“ das 4:3. Doch auch der Niederländer kann 180 und holte sich folgerichtig das achte Leg zum neuerlichen Ausgleich. 4:4. Es ging über die volle Distanz und irgendwie hatte dieses Match den Decider auch verdient. Kleines Kuriosum im neunten Durchgang: Berry van Peer gelang das seltene Kunststück, vier Aufnahmen hintereinander mit der 100 abzuschließen. Chris Dobey konnte bei weitem nicht mit dieser Ziffern-Konstanz mithalten. Doch so unterschiedlich seine Aufnahmeergebnisse auch ausfielen, mal abgesehen davon, dass er Anwurf hatte, was ihm eventuell auch den entscheidenden Vorteil brachte, der Engländer zeigte das perfekte Timing. Rechtzeitig lieferte er 138 Punkte als Set-up-Shot, was ihm 52 Rest beschert hatte. Auch sein Gegner stand zwischenzeitlich auf der 52, aber, wie gesagt, Dobey durfte als erstes ran. Die 52 waren gelöscht, der Decider ging an „Hollywood“ Chris Dobey. 5:4.

Unauffällig, ruhig und tiefenentspannt – sind das die idealen Voraussetzungen?

Ganz andere Ausgangssituation im nächsten Match: nun traten die beiden Gruppenersten (Gruppe F) gegeneinander an: Andrew Gilding gegen Danny Noppert. Beide mit drei verlorenen Legs, damit auch hier bis dato die gleichen Tabellenwerte. Andrew Gilding wusste am Vortag durchaus zu überzeugen, begann allerdings ab einem gewissen Zeitpunkt leicht zu wackeln. Unerwartet schwer tat sich hingegen gestern Danny Noppert, er war regelrecht über die Ziellinie gestolpert. Im Gegensatz zum gestrigen Nachmittag, erlebte man den Niederländer heute wieder so wie man ihn kannte: er spielte völlig ruhig und unauffällig unsagbare gute Darts. Still und leise, aber mit überaus brillanten Treffern versehen, teilten sie sich die ersten beiden Legs. 1:1. In der gleichen Art und Weise holte sich Noppert nicht nur seinen nächsten Anwurf, sondern auch den seines Gegners und gewohnt unauffällig war er auf 3:1 davongezogen. Er bestätigte das gerade gesicherte Break und beim 4:1 dachte man schon, nun könnte es gleich vorbei sein. Doch Andrew Gilding, der bis dahin nicht richtig in Fahrt gekommen war, wobei man bei „Goldfinger“ nie das Gefühl haben wird, er sei „in Fahrt“ … – erinnerte sich wohl seiner eigentlichen Qualitäten und fing nun an, mitzuspielen. Anständiges Scoring und ein gezieltes Checkout gereichten ihm doch noch zum 2:4. Dass sich Danny Noppert zwischenzeitlich mit der großen 1 angefreundet hatte, die er mehrfach traf, half freilich ungemein. Im siebten Durchgang verpasste der Niederländer obendrein (und eigentlich überraschend) seinen ersten Match-Dart und öffnete seinem Kontrahenten die Tür zum Break. Der sagte „Danke“, checkte die 96 und holte damit das Break zum Anschluss, 3:4. Achtes Leg und „Goldfinger“ hatte Anwurf. Nachdem er bereits 1:4 zurückgelegen hatte, bekam er nun die reelle Chance zum Ausgleich. Und er startete ausgesprochen gut in sein Leg. Aber „gut“ ist halt einfach nicht gut genug, wenn man Danny Noppert gegen sich hat, der an diesem Tag zu allem Überfluss (aus Gildings Sicht) auch wieder in Siegeslaune angetreten war. Andrew Gilding spielte ordentlich, doch „The Freeze“ spielte noch einen Deut ordentlicher und als er die 97 vor der Brust hatte, inhalierte er diese mit Triple-19, Doppel-20 einfach weg. 5:3. Zweiter Spieltag, zweiter Sieg für Danny Noppert. Nachdem Brendan Dolan und Haruki Muramatsu bereits das zweite Spiel des Nachmittags bestritten hatten, war Gruppe F damit für heute durch.

Ebenfalls führend in der Tabelle, die beiden Spieler, die im Anschluss auftraten: Gerwyn Price versus Ryan Searle. Price, der den Grand Slam gerade eben noch zu seinem Lieblingsturnier erklärte und bislang entsprechend überzeugend aufgetreten war, hatte Nathan Rafferty gestern mit nur einem Leg-Verlust geschluckt. „Heavy Metal“ war aus schier aussichtsloser Position zu einem metallisch harten Comeback angetreten und hatte den niederländischen Shooting Star Gian van Veen noch abgefangen. Der Leg-Vorteil daher klar beim Waliser, aber die Art und Weise wie Ryan Searle ein einziges Leg Vorsprung herausgearbeitet hatte, war faktisch noch beeindruckender.

Apropos beeindruckend

Wie Gerwyn Price in diese Partie stürmte … – Holla, die Waldfee! Man konnte gar nicht so schnell gucken, da stand es 1:0, 2:0, 3:0, 4:0. Das 3:0 mal eben mit High Finish, 121 (T20, T11, D14) weggepustet. Searle hatte kurz vor Leg-Ausgang zwar seine erste 180 ins Board befördert, da konnte der „Iceman“ aber nur milde drüber lächeln. Er hatte zu dem Zeitpunkt schon zwei derer an die Scheibe genagelt. Und die gleiche Anzahl, nämlich zwei Stück, kredenzte er in Leg vier gleich nochmal hinterher. Der Waliser hatte bis zum 4:0 das ganze Board bearbeitet, kein Doppelfeld war ihm zuwider, auch die Double-3 – zwei Anläufe, trotzdem problemlos. Allerdings sah man sich auch für einen kurzen Augenblick an den gestrigen Tag zurück projiziert. Lag Ryan Searle nicht auch gestern 0:4 zurück, bevor er mit einem fabelhaften Comeback den Gegner doch noch überrollte? Und hatte nicht Danny Noppert bei der EM bewiesen, dass großartige Comebacks möglich sind, selbst wenn der Gegner Gerwyn Price heißt? Hoffnung für „Heavy Metal“. Doch der kleine Hoffnungsschimmer erlosch schneller als man „Iceman“ sagen konnte. Denn der Price war heiß! Ohne viel Federlesen zu machen, zeigte er „Heavy Metal“ wo der Metallhammer hängt. 5:0. Mit einem „White Wash“ frühstückte der Waliser seinen englischen Kontrahenten, ohne auch nur einmal Luft zu holen. Damit war auch Gruppe D für diesen Tag durch.

Ricardo Pietreczko bekommt es mit der Weltmeisterin zu tun – und mit dem Publikum

Dann das Spiel, auf das wir aus deutscher Sicht gewartet hatten. Ricardo Pietreczko gegen Beau Greaves. Interessant vor allem, dass beide gestern einen sehr ähnlichen Match-Verlauf hatten. Denn beide waren bis zum Decider nie hinten gelegen, beide hatten das Ausbullen gewonnen, bis zum 4:4 stets die eigenen Legs durchgebracht und beide waren nach ihrem Anwurf immer in Führung gelegen. Und dann kam der entscheidende Durchgang, den beide begannen und schlussendlich doch abgaben. Und noch eine Gemeinsamkeit: beide sind Debütanten beim Grand Slam of Darts. Dass „Pikachu“ nicht nur gegen Beau Greaves, sondern auch gegen die Pfiffe des Publikums antreten musste, war ihm wohl von vorneherein bewusst, denn er lächelte das Pfeifkonzert zu Beginn noch nonchalant weg. Bei dieser Einstellung hätte er unbedingt bleiben sollen! Doch es kam anders. Die junge Engländerin begann abermals mit Power. Die erste 180 im ersten Leg, es war ihr Anwurf. Als Ricardo noch die 114 vor sich hatte, sah sich Greaves der 5 ausgesetzt. 1, Doppel-2 – kein Problem für die introvertierte Starspielerin, die sichtlich Freude an ihrem eigenen Spiel hatte. Zweites Leg und man fragte sich, ob es clever sei, sich mit dem Publikum anzulegen. Doch genau das tat der deutsche Spieler. Entsprechend war er mit den Gedanken beim Publikum, anstelle bei seinem eigenen Spiel. Eigentlich kennt man Ricardo im Tunnel und nicht im Dialog mit den pfeifenden Zuschauern. Klar, dass diese Gesten zusätzlich verstärkte Reaktionen der Menge provozierten. Ganz anders Beau Greaves, die das Spiel zwar genoss, aber absolut im Tunnel unterwegs war. Zweites Leg, die zweite 180 der Engländerin und das Break zum 2:0. Dritter Durchgang: „Pikachu“ gelang das van Peer`sche Kunststück, ebenfalls viermal hintereinander die 100 abzuschießen, doch ähnlich wie beim Niederländer, war es zwar schön anzusehen, aber die Serie reichte auch hier nicht zum Leg-Gewinn. Durchgang vier und endlich war auch Ricardo Pietreczko auf der Leg-Grafik angelangt. 1:3. Und es war sogar ein Break, mit High Finish, 118 (20, T20, D19) – super ausgemacht! Was nicht ganz so super war, war Ricardos Auftritt, denn auch im Anschluss an den kurzzeitigen Leg-Erfolg verbrauchte er all seine Energie damit, dem Publikum – ja, man könnte sagen, ein wenig Häme ins Gesicht zu schleudern. Nachdem er nun endlich im Spiel angekommen war, riss er sich somit selbst wieder aus der Konzentration heraus. Und wenn du mit den Gedanken nicht vollständig beim Spiel bist, dich mehr am Publikum aufreibst als am Dartsboard, dann hast du keine Chance gegen eine Beau Greaves. So kam es denn auch: geniales Checkout mit Bullseye zum 4:1. Und auch der sechste Durchgang war ein Paradebeispiel dafür, wie brillant diese Spielerin tatsächlich ist: 125, 100, 180 und auch die 96 als Schlussakkord war letztendlich kein Problem mehr für die Dirigentin dieses Matches. Sie hatte heute entschieden, wo die Musik spielt. 5:1. Wir konnten heute nicht glücklich mit dem Auftreten unseres Spielers sein, zu seiner Entschuldigung sei aber hinzugefügt, er war vor kurzem krank, sein Flug nach England wurde zwei Mal gecancelt, dadurch traf er gestern viel zu spät in Wolverhampton ein – das soll keine Ausrede sein, aber, dass er mit der Situation heute nicht ganz so smart umgehen konnte, war vielleicht auch diesen Umständen geschuldet. Sicher kann man sich sein, dass er daraus gelernt hat und morgen erleben wir mit aller Wahrscheinlichkeit wieder unseren gewohnten „Pikachu“.

Solide genügt

Nachdem „Pikachu“ und „Beau 'n' Arrow“ (zu Beginn des Spieltags beide noch am Ende der Gruppe H liegend), den Anfang gemacht hatten, waren nun die Führenden der Tabelle an der Reihe: Nathan Aspinall gegen Damon Heta. Auch diese beiden gingen mit bislang identisch erspielten Werten in die Partie. Heta weiterhin mit eigenwilliger Gesichtsbehaarung unterwegs – der Bart steht ihm nicht wirklich gut – allerdings muss er es als noch viel schlimmer empfinden, dass auch sein Spiel in letzter Zeit nicht wirklich gut läuft. Obwohl er gestern mal wieder einen wichtigen Sieg einholen konnte, wenngleich der Erfolg im Decider gegen Ricardo Pietreczko mehr als glücklich für den Australier ausfiel, konnte man nicht wirklich konstatieren, dass „The Heat“ mittlerweile wieder „on fire“ ist. Nathan Aspinall brauchte gar kein Überflieger Darts auszupacken, denn eine solide Performance sollte heute gegen Damon Heta reichen. Es dauerte nicht lange, da ging „The Asp“ mit 2:0 in Führung, wobei das Auschecken der 151 (T20, T17, D20) schon ein mittlerer Genie-Streich war. Und obwohl Heta im dritten Durchgang die erste 180 des Matches ablieferte, war es wiederum Nathan Aspinall, der das nächste High Finish 122 (T18, 18, Bullseye) servierte. Der Engländer war sichtlich besser im Tritt als bei seinem gestrigen Sieg über Beau Greaves. Im nächsten Leg auch seine erste 180 und das 4:0. Im fünften Leg machte sich Aspinall das Leben selbst nochmal ein wenig schwer, öffnete dem Australier die Tür, allerdings nur einen Spalt breit. Und obgleich es erst so aussah, als wenn Damon Heta das Geschenk nicht annehmen wollte, sich beim Stand von 96 mit der Triple-20 selbst überwarf, nahm er die nächste Chance, dann doch wahr. Diesmal klappte es auch mit der 96 – gelöscht. 1:4. Und es war sogar ein Break. Nächster Durchgang, die nächste freundliche Einladung von Nathan Aspinall. Diesmal nahm „The Heat“ etwas flotter an, der erste Leg-Dart saß in der Doppel-14, damit 2:4. Damit fand die großzügige Phase des Engländers aber auch schon wieder ein abruptes Ende, Leg sieben zog er konsequent durch: 5:2 Sieg für „The Asp“.

Eine einseitige Angelegenheit

Zum Abschluss des Nachmittags traten Jonny Clayton und Josh Rock an, die für heute die Gruppe B finalisieren sollten. Beide hatten gestern nur zwei Legs abgegeben, allerdings schien Clayton gegen Berry van Peer einen geringfügig größeren Kraftaufwand aufbringen zu müssen, während der Youngster mit Chris Dobey überraschenderweise relativ kurzen Prozess gemacht hatte. Einen ähnlich überzeugenden Standard wollte er heute gegen „The Ferret“ abgeben. Aber nach zahlreichen Problemen privater Natur, versucht auch der Waliser mit viel Willenskraft und Energie an alte Leistungen anzuknüpfen und so holte sich Jonny Clayton erstmal den Anwurf seines jungen Gegners zum 1:0. Der revanchierte sich postwendend, Ausgleich zum 1:1. Dann legte Josh Rock noch eine Schippe drauf, während Clayton bereits anfing, komplett abzubauen. Ohne große Momente zu setzen, ohne übermäßig mit Highlights zu glänzen, zeigte „Rocky“ einfach nur solide Beständigkeit und räumte damit sukzessive die nächsten vier Legs ab. Der Average von 91,71 war o.k., aber nichts Weltbewegendes. Wenn der Gegner allerdings nur 82,59 im Durchschnitt ans Board bringt, ist auch der 91-er Average bereits mehr als ausreichend. Vor allem aber machte die Checkout-Quote den großen Unterschied. Während Jonny Clayton bei armseligen 20% herumwieselte, kann man die 45,45% des Nordiren eben doch als respektablen Wert erachten. 5:1 für das Nachwuchstalent Josh Rock. Jonny Clayton erhält noch eine Chance, um ins Achtelfinale zu kommen, aber natürlich möchte auch Chris Dobey diese letzte Möglichkeit nutzen.

Damit geht es in die Pause, am Abend dann die Fortsetzung.

Grand Slam of Darts


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