Van Barneveld und Price machen Viertelfinal-Duell perfekt

Am Mittwochabend begann beim Grand Slam of Darts 2022 die K.O.-Phase, auf dem Programm standen heute die ersten vier Achtelfinalpartien. Gleich im Auftaktmatch war Darts-Ikone Raymond van Barneveld im Einsatz. Der im bisherigen Turnier auf ganzer Linie überzeugende Niederländer traf auf Simon Whitlock. Danach standen sich die beiden Engländer Michael Smith und Rob Cross gegenüber, ehe Titelverteidiger Gerwyn Price von Danny Noppert herausgefordert wurde. Abschließend kam es noch zum Duell zwischen Dirk van Duijvenbode und Joe Cullen. Die Runde der Letzten 16 wurde über die Distanz „Best of 19 Legs“ ausgetragen.

Die nach wie vor zahlreichen Fans von Raymond van Barneveld hatten in den vergangenen Tagen viel Grund zur Freude. Der fünfmalige Weltmeister spielte groß auf und gewann in einer schwierigen Gruppe alle drei Partien. Nun wollte er gegen Simon Whitlock daran anknüpfen. Den besseren Start erwischte allerdings der „Wizard“, mit 14 und 12 Darts sicherte er sich die ersten beiden Legs des Tages. Dank eines 13-Darters durfte anschließend auch „Barney“ erstmals jubeln, Whitlock antwortete darauf sofort mit einem 70er-Finish. Per 15-Darter verkürzte van Barneveld auf 2:3 aus seiner Sicht, nach der Pause stellte Whitlock durch einen 13-Darter den vorherigen Abstand wieder her. Whitlock, der zu diesem Zeitpunkt einen Average von rund 112 Punkten spielte, legte einen 14-Darter hinterher und zog auf diese Weise davon. Danach leistete sich der Australier jedoch zwei seltene Fehlwürfe auf der Doppel-20. Van Barneveld bedankte sich mit dem sofortigen Rebreak und bestätigte dieses mit einem 71er-Checkout auf dem Bullseye. Zwei weitere Fehler von Whitlock führten schließlich dazu, dass van Barneveld pünktlich zur zweiten Pause auf 5:5 ausgleichen konnte.

Im Anschluss daran schnappte sich der Niederländer noch ein viertes Leg nacheinander, einen 12-Darter hatte er mit einem 76er-Finish beendet. Erst danach stoppte Whitlock diese Serie, zuvor hatte sein Gegner aber auch zwei eigene Möglichkeiten liegen gelassen. Die erneute Führung von „Barney“ konterte Whitlock mit einem 112er-Highfinish, die Partie blieb beim Stand von 7:7 weiter völlig offen. Nachdem sich van Barneveld mithilfe eines weiteren 13-Darters wieder in Front gebracht hatte, löschte Whitlock erneut 112 Punkte. Wenige Minuten später unterlief Whitlock jedoch ein schwerwiegendes Missgeschick: er warf vier Breakdarts vorbei. Van Barneveld rettete seinen Anwurf auf der Doppel-4 und benötigte nur noch ein einziges Leg zum Sieg. Das 81er-Checkout auf dem Bullseye beantwortete schließlich alle offenen Fragen. Van Barneveld entschied ein enges Duell mit 10:8 für sich und steht zum ersten Mal seit 2016 im Viertelfinale des Grand Slam of Darts.

Cross mit deutlich verbesserter Leistung, aber trotzdem unterlegen

Vor allem Martin Schindler und seinen vier vergebenen Matchdarts hatte es Rob Cross zu verdanken, dass er überhaupt noch Teil dieses Turniers war. Gegen den bislang sehr gut aufgelegten Michael Smith benötigte „Voltage“ definitiv eine erhebliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Gruppenphase. Smith preschte zu Beginn mit Checkouts von 72 sowie 97 Punkten vor und blieb auch von dem 12-Darter seines Gegners im dritten Durchgang unbeeindruckt. Der „Bully Boy“ sicherte sich wiederum zwei Legs nacheinander und nahm einen 4:1-Vorsprung mit in die erste Pause. Im Anschluss daran verteidigten beide Profis je einmal ihr eigenes Anwurfleg. Danach verringerte Cross durch einen 14- und einen 12-Darter seinen Rückstand bis auf ein Leg. Das zehnte Leg der Begegnung ging jedoch wieder mit 14 Darts an Smith, der dadurch zu diesem Zeitpunkt 6:4 in Führung lag.

Ein knapp verpasstes 160er-Finish seines Konkurrenten ermöglichte es dem ehemaligen Weltmeister, erneut zu verkürzen. Smith hielt seinen Vorsprung jedoch mit einem 12-Darter aufrecht und verbuchte danach mit einem 68er-Checkout ein enorm wichtiges Break. Cross ließ sich aber nicht entmutigen. Er produzierte das sofortige Rebreak und kam wenig später dank eines unter großem Druck zustande gekommenen 104er-Checkouts wieder ganz nah an seinen Gegner heran. Diesmal gelang Cross sogar der Ausgleich, mit einem 14-Darter sorgte er für das 8:8. Die Vorentscheidung in diesem Match fiel im darauffolgenden Leg: Smith benötigte für 82 Restpunkte nur zwei Darts und holte sich auf diese Weise das Break. Kurz darauf folgte noch ein 77er-Finish, mit dem Smith den 10:8-Erfolg offiziell machte. Smith erreichte damit zum vierten Mal in Folge das Viertelfinale beim Grand Slam.

164er-Finish als Wendepunkt: Price schafft das Comeback

Beinahe wäre das Turnier für den Titelverteidiger bereits nach der Gruppenphase beendet gewesen. Doch weil Dave Chisnall im Entscheidungsspiel zwei Matchdarts vergeben hatte, kam Gerwyn Price mit dem Schrecken davon. Im Achtelfinale wartete Danny Noppert auf die Nummer eins der Welt. Gleich im allerersten Leg setzte Price ein echtes Ausrufezeichen: er reduzierte 150 Zähler auf Null. Ganz so spektakulär machte es Noppert kurz darauf nicht, der Niederländer brachte seinen ersten Anwurf aber dennoch nach Hause. Zudem war es kurz darauf ebenfalls Noppert, der für das erste Break der Begegnung verantwortlich war. Mithilfe eines 76er-Checkouts sammelte „The Freeze“ noch ein drittes Leg nacheinander ein, ehe Price per 14-Darter auf 2:3 verkürzte. Zurück vor den Kameras präsentierte Noppert den Zuschauern ein perfekt ausgeführtes 82er-Finish. Der dreimalige Grand Slam-Champion kam zwar wieder ran, doch Noppert ließ bei seinen eigenen Anwürfen weiterhin nichts anbrennen. Sowohl im achten als auch im zehnten Leg der Partie erledigte Noppert seine Hausaufgaben. Da Price in der Zwischenzeit ein starker 11-Darter gelungen war, lag er zu diesem Zeitpunkt mit 4:6 hinten.

Nach der zweiten Pause verschlechterte sich die Situation des Walisers zunächst, er kassierte ein Break. Mit einem 13- und einem 15-Darter kämpfte sich Price zwar wieder zurück, in Rückstand befand er sich aber weiterhin. Sein niederländischer Kontrahent verteidigte kurz darauf einmal mehr seinen eigenen Anwurf und hatte das Weiterkommen mit dem 8:6 bereits in Sichtweite. Jetzt zeigte Price jedoch, was einen Weltranglistenersten ausmacht. Jeweils unter hohem Druck stehend löschte er erst 80 und dann sogar 164 Punkte. Durch einen 13-Darter ging Price anschließend selbst den vorletzten Schritt, ehe sein in der Doppel-20 verwandelter zweiter Matchdart das Spiel beendete. Price drehte einen 6:8-Rückstand dank eines großartigen Endspurts und einer Doppelquote von fast 77 Prozent zum 10:8-Sieg und wird im Viertelfinale wie bereits in der Gruppenphase auf van Barneveld treffen.

Van Duijvenbode bereitet Cullen überhaupt keine Probleme

Jetzt fehlte an diesem Mittwochabend nur noch das Duell zwischen Dirk van Duijvenbode und Joe Cullen. Der Niederländer jagte seine ersten drei Versuche an den gewünschten Doppelfeldern vorbei und musste direkt ein Break gegen sich akzeptieren. Cullen legte mit einem 13-Darter nach, wenig später war van Duijvenbode mit einem 86er-Finish über 18, Doppel-18 und Doppel-16 erstmals erfolgreich. Nur ein paar Aufnahmen danach leistete sich der „Titan“ jedoch zwei weitere Fehlwürfe auf die Doppelfelder. Cullen war auf der Doppel-10 zur Stelle, brillierte unmittelbar danach mit einem 10-Darter und erhöhte seinen Vorsprung auf 4:1.

Nach der Pause unterlief dem „Rockstar“ sein erster grober Schnitzer, als er drei Chancen auf Doppel ungenutzt ließ. Das dadurch kassierte Break machte Cullen durch ein 104er-Finish umgehend wieder wett. Der Engländer machte mit einem 14-Darter weiter und brachte damit noch mehr Abstand zwischen sich und seinen Gegner. Im darauffolgenden Durchgang hatte Cullen erneut Grund zum Jubeln. Er machte 129 Punkte auf dem Bullseye aus und sicherte sich damit ein weiteres Break. Anschließend gewann Cullen noch ein viertes Leg nacheinander, sodass er eine deutliche 8:2-Führung mit in die zweite Unterbrechung nahm. Zurück auf der Bühne stellten 92 Restpunkten überhaupt kein Problem für Cullen dar, ein einziges Leg trennte ihn nur noch vom Viertelfinale. Kurz bevor es zu spät war, entschied van Duijvenbode immerhin noch zwei Legs zu seinen Gunsten, dabei handelte es sich aber um reine Ergebniskosmetik. Cullen brachte seinen dritten Matchdart in der Doppel-7 unter und vollendete damit den eindeutigen 10:4-Sieg.

Grand Slam of Darts


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