„Barney“ besiegt den Titelverteidiger und steht im Achtelfinale

Am zweiten Tag des Grand Slam of Darts 2022 wurde die Gruppenphase fortgesetzt. Dabei trafen die Gewinner und die Verlierer der gestrigen Partien jeweils aufeinander. Während Erstere einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen wollten, standen Letztere bereits unter Druck. Das galt auch für Martin Schindler und Mensur Suljovic, die gegen Adam Gawlas beziehungsweise Christian Perez dringend Punkte benötigten. Entspannter sah die Lage dagegen bei Titelverteidiger Gerwyn Price aus: er wollte im Topspiel des Nachmittags gegen Raymond van Barneveld an den erfolgreichen Turnierstart anknüpfen.

Nächste Nullnummer für Ashton – Schindler holt sich den Sieg

Zum Auftakt der Nachmittagssession unternahm Lisa Ashton ihren elften Versuch, um endlich ein Spiel beim Grand Slam für sich zu entscheiden. Ihr heutiger Gegner hört auf den Namen Ritchie Edhouse. „The Lancashire Rose“ vergab im Auftaktleg einen Breakdart und durfte sich im Gegenzug ein 90er-Bullfinish des Gegners anschauen. In den nächsten Minuten gelangen Edhouse mit 76 sowie 86 Punkten zwei weitere gute Checkouts. Auf der Doppel-20 kam Ashton anschließend zu ihrem ersten Erfolgserlebnis. Edhouse konterte sofort und stand bereits unmittelbar vor dem Sieg. Ein Leg konnte sich Ashton noch unter den Nagel reißen, danach machte Edhouse mit seinem 12-Darter den Sack zu. Das Endergebnis dieser Partie lautete 5:2.

Trotz einer ansprechenden Leistung war es Martin Schindler gestern nicht gelungen, den Turnierauftakt siegreich zu gestalten. Das brachte den Deutschen unter Zugzwang: gegen Adam Gawlas benötigte er unbedingt zwei Punkte. Gawlas zeigte gleich im allerersten Leg ein 111er-Finish, leistete sich kurz darauf aber einen groben Schnitzer: bei 11 Restpunkten verfehlte er die Single-3 und überwarf sich. Schindler bedankte sich auf der doppelten 10 und verpasste seinem Gegner einen weiteren Nackenschlag: Sekunden, nachdem Gawlas zwei Darts neben die Doppel-12 gesetzt hatte, brachte „The Wall“ 150 Punkte auf Null. Von langer Dauer war dieser Vorteil nicht, Schindler patzte im vierten Leg zweifach auf Doppel und kassierte das Rebreak. Durch einen 15-Darter übernahm Gawlas anschließend wieder die Führung, sechs Möglichkeiten zur potenziellen Vorentscheidung nutzte der Tscheche allerdings nicht aus. Schindler schaffte stattdessen doch den 3:3-Ausgleich und produzierte anschließend durch einen 12-Darter selbst das wichtige Break. Gawlas bekam die Doppelfelder bis zum Schluss nicht unter Kontrolle. Seine letzte Aktion waren zwei weitere Fehlwürfe im achten Leg. Schindler erkannte seine Chance, erwischte die Doppel-5 und verbuchte einen wichtigen 5:3-Erfolg.

Viel Luft nach oben, aber zwei Punkte für Suljovic

Es folgte das Verlierer-Duell in der Gruppe B: Mensur Suljovic wurde von Christian Perez herausgefordert. Suljovic startete mit einem 14-Darter und profitierte im zweiten Durchgang vom schwachen Scoring seines Gegners: mit 23 Darts schaffte der Wiener ein Break. Den Rückstand ließ Perez nicht lange auf sich sitzen, er sicherte sich weitgehend problemlos die beiden darauffolgenden Legs. Drei an den Doppeln vorbeigeworfene Darts kosteten den Mann von den Philippinen anschließend jedoch die Führung. Suljovic rettete seinen Anwurf auf der Doppel-18, profitierte wenig später von einem weiteren Fehlwurf von Perez und benötigte nur noch einen Leggewinn zum Sieg. Mit seinem 101er-Checkout auf der Doppel-14 markierte Suljovic den Schlusspunkt, er setzte sich trotz dürftiger Leistung (84er-Average) mit 5:2 durch.

Als nächstes wurde den Zuschauern in Wolverhampton das Duell zwischen Dave Chisnall und Ted Evetts geboten. „Chizzy“ erlebte den besseren Start. Er sammelte mit 14 sowie 15 Darts die ersten beiden Legs ein und wartete bei 40 Rest darauf, sogar noch weiter davonzuziehen. Dieses Szenario konnte Evetts mit einem 87er-Checkout auf dem Bullseye verhindern. Der Juniorenweltmeister bestätigte dieses Break und sorgte damit für das 2:2. Danach nahm jedoch Chisnall wieder die Zügel in die Hand. Er legte per 13-Darter vor und holte sich danach mit einem 14-Darter das vorentscheidende Break. Mit einem 113er-Highfinish machte Chisnall schließlich alles klar, beim 5:2-Erfolg spielte er einen Average von 101,5 Punkten.

Zweiter Sieg für Noppert und Smith, van Duijvenbode ist bereits durch

Die jetzt noch fehlenden vier Partien wurden allesamt von Spielern bestritten, die ihr erstes Match gestern für sich entschieden hatten. Den Anfang machten dabei Danny Noppert und Simon Whitlock. Ein starker 11-Darter brachte Noppert frühestmöglich ein Break ein. Der Niederländer brachte zudem seinen ersten Anwurf nach Hause. Mit 15 Darts holte sich Whitlock anschließend den ersten Leggewinn, den Noppert mit seinem zweiten 11-Darter beantwortete. Durch einen 14-Darter ging Noppert anschließend den vorletzten Schritt. Der „Wizard“ sorgte kurz darauf mit einem 142er-Checkout auf der Doppel-11 für Aufsehen. Zwei Möglichkeiten, um auf 3:4 heranzukommen, verwertete Whitlock jedoch nicht. Weitere Chancen gab ihm Noppert keine, er versenkte Matchdart Nummer vier in der Doppel-10 und gewann auch sein zweites Match.

Ein knapper Sieg über Martin Schindler (inklusive überlebtem Matchdart) hatte Dirk van Duijvenbode in eine gute Ausgangslage gebracht. Gegen Rob Cross wollte der „Titan“ nun zwei weitere Punkte einfahren. „Voltage“ machte mit einem 116er-Finish den Anfang, van Duijvenbode verteidigte sein erstes Anwurfleg ebenfalls auf der Doppel-18. In den nächsten Minuten drückte Cross aufs Gaspedal, durch einen 15- sowie einen 13-Darter erarbeitete er sich einen 3:1-Vorsprung. Van Duijvenbode verkürzte durch einen brillanten 10-Darter und kam letztlich auch schnell zum erneuten Ausgleich. Der Niederländer hatte seinem Gegner den Zahn gezogen und ließ sich nicht mehr aufhalten. Wenige Minuten später brachte van Duijvenbode seinen zweiten Matchdart in der Doppel-8 unter. Durch den 5:3-Sieg war van Duijvenbode der erste Spieler, der sich vorzeitig fürs Achtelfinale qualifiziert hat. Cross bekommt morgen ein Entscheidungsspiel gegen Martin Schindler.

Im darauffolgenden Match traf der Titelverteidiger auf den Sieger des Grand Slam of Darts von vor zehn Jahren: Gerwyn Price und Raymond van Barneveld wollten beide den zweiten Sieg in ihrer Gruppe A erzielen. Den schnellen 12-Darter von Price konterte „Barney“ mit einem 14-Darter. Auch das dritte Leg der Partie wurde gegen den Anwurf gewonnen. Der Weltranglistenerste spielte hierfür einen eigenen 14-Darter, dem er zudem einen weiteren folgen ließ. Van Barneveld konnte das hohe Niveau mitgehen. Er verringerte den Rückstand durch einen starken 11-Darter und nutzte danach einen seltenen Fehlwurf von Price zum 3:3-Ausgleich. Der „Iceman“ blieb davon unbeeindruckt und holte sich durch einen 12-Darter die Führung zurück. Der Niederländer hielt weiter dagegen und erzwang durch einen 14-Darter das Entscheidungsleg, welches van Barneveld sogar beginnen durfte. Price übte im Decider massiven Druck aus und positionierte sich nach zwölf Darts bei 24 Restpunkten. Mit all seiner Erfahrung blieb „Barney“ allerdings die Ruhe selbst. Er stellte sich mit 67 Restpunkten vors Oche, versenkte seinen einzigen Matchdart in der Doppel-16 und stand nach dem 5:4-Erfolg sicher in der K.O.-Runde. Für den Titelverteidiger gab es am Ende trotz eines Averages von 106 Punkten keine Punkte, für ihn geht es morgen im direkten Duell mit Dave Chisnall um Alles oder Nichts.

Zum Abschluss der Nachmittagssession standen sich noch Michael Smith und Joe Cullen gegenüber. Nach einem ausgeglichen Start war es Smith, der mindestens einen Gang höherschaltete. Mit zwei 13-Dartern nacheinander sowie einem 114er-Highfinish rannte er seinem Konkurrenten davon. Cullen kam da nicht hinterher und ließ im sechsten Leg der Partie auch noch zwei eigene Chancen ungenutzt. Daher konnte Smith die Partie bereits nach wenigen Minuten zum Abschluss bringen. Er versenkte den ersten Matchdart in der Doppel-10 und gewann locker mit 5:1.

Grand Slam of Darts


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