Wade und Price ziehen ins Halbfinale ein

Am Freitagabend waren beim Grand Slam of Darts 2021 nur noch acht Spieler übriggeblieben. Dementsprechend standen nun die Viertelfinals in den Startlöchern, wobei die ersten beiden bereits am heutigen Abend stattfanden. Den Anfang machten dabei die beiden Engländer Rob Cross und James Wade, danach kam es zum rein walisischen Duell zwischen Gerwyn Price und Jonny Clayton. Die Spieldistanz wurde ausgeweitet: im Modus „Best of 31 Legs“ benötigten die Akteure 16 gewonnene Legs, um ins Halbfinale einzuziehen.

Cross‘ Aufholjagd kommt letztlich zu spät

Im finalen Gruppenmatch gegen Rob Cross stand James Wade unter maximalem Druck. Um nicht auszuscheiden, musste er mindestens mit 5:3 gewinnen. Diese schwierige Situation meisterte Wade großartig, mit 112 Punkten gelang ihm sein höchster, jemals vor TV-Kameras erzielter Average. Nachdem beide Profis ihr Achtelfinale problemlos überstanden hatten, kam es heute zur Neuauflage des beschriebenen Duells. Im ersten Leg des Tages überstand Cross einen Breakdart gegen sich unbeschadet und checkte selbst 88 Punkte. Wade antwortete darauf mit einem starken 11-Darter. Insgesamt verlief die Anfangsphase äußerst ausgeglichen, beide Spieler konzertierten sich vor allem auf ihre eigenen Anwürfe. Eine nennenswerte Breakchance gab es erst wieder im fünften Leg, Wade setzte allerdings drei Darts am Doppelring vorbei. Nach der ersten Unterbrechung korrigierte Wade diesen Fehler und glich mithilfe eines 13-Darters auf 3:3 aus. „Voltage“ benötigte für die direkte Antwort ebenso wenige Würfe, ehe er im achten Durchgang bei 41 Rest auf seine Breakchance wartete. Mit dem größten Highlight der bisherigen Partie konnte Wade das Break aber verhindern: er machte 150 Punkte auf der Doppel-15 aus. Rückblickend wurden auch in der zweiten Session alle Legs vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, sodass am Zwischenstand von 5:5 nichts vorbeiführte.

Einige Zeit später gab es das erste Break der Partie zu beobachten. Wade erwischte zu diesem Zweck die Doppel-6 und brachte sich gleichzeitig erstmals in Führung. In den nächsten Minuten blieb Wade am Drücker. Er traf in zwei aufeinanderfolgenden Legs die Doppel-10 und hatte sich damit ein erstes Polster erarbeitet. Im Anschluss daran verpasste Cross drei Möglichkeiten, um die Serie seines Konkurrenten zu beenden. Wenig später war Cross mit einem Versuch auf der Doppel-3 nach zuvor fünf verlorenen Legs hintereinander zwar wieder erfolgreich, sein Rückstand war mit dem 6:9 aber dennoch spürbar. Zurück auf der Bühne stellte „The Machine“ den alten Abstand umgehend wieder her. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls mit dem Anwurf gewonnen, sodass Wade seinen Gegner weiterhin auf Distanz hielt. Durch ein 79er-Checkout reduzierte Cross kurz darauf erneut seinen Rückstand, er verfehlte aber das Bullseye, um bis auf zwei Legs zu verkürzen. Wade ließ ihn damit nicht davonkommen, machte selbst 82 Zähler aus und befand sich zu diesem Zeitpunkt klar mit 12:8 in Front.

Im Anschluss daran vergab Wade einen Breakdart, um seinen Vorsprung noch weiter zu vergrößern. Cross rettete sein Anwurfleg in dieser Situation mit einem Treffer in der doppelten 7, setzte unmittelbar danach jedoch selbst eine wichtige Breakchance in den Sand. Cross ließ sich davon nicht entmutigen und startete nun eine Attacke. Einem 74er-Checkout ließ er einen 13-Darter folgen, mit dem er das dringend benötigte Break vollbrachte. Weil der frühere Weltmeister dieses mit einem 70er-Finish bestätigte, lag er nur noch knapp mit 12:13 in Rückstand. Mit einem sehenswerten 148er-Finish beendete Wade den Lauf seines Kontrahenten und verhinderte gleichzeitig den Ausgleich. Ein ähnliches Muster trat in den beiden darauffolgenden Legs in Erscheinung. Mit einem 13-Darter kam Cross wieder heran, doch Wade genügten für die passende Reaktion ebenso wenige Würfe. Der dreimalige Grand Slam-Finalist war damit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Einen Durchgang musste Wade noch an seinen Gegner abgeben, danach brachte er die Partie zum Abschluss. Wade versenkte Matchdart Nummer zwei in der Doppel-6 und erreichte nach dem 16:14 als erster Teilnehmer die Vorschlussrunde.

Clayton holt zwar auf, kommt aber nicht an Price vorbei

Danach freuten sich alle Zuschauer auf eine weitere Auflage des walisischen Duells zwischen Gerwyn Price und Jonny Clayton. Die letzten zwei Begegnungen der beiden Topspieler – im Finale des World Grand Prix und im Viertelfinale der World Series Finals – konnte der Weltranglistenachte für sich entscheiden. Der amtierende Weltmeister eröffnete die Partie mit einem 13-Darter, trotz einiger Schwierigkeiten auf Doppelfelder verteidigte auch Clayton sein erstes Anwurfleg. Abgesehen davon erlebte allerdings Price den besseren Start. Er glänzte im dritten Leg mit einem 100er-Finish über zweimal Tops und legte diesem einen brillanten 10-Darter hinterher. Schlussendlich ging Price mit einem 4:1-Vorsprung im Rücken in die erste Pause. Im Anschluss daran gelangen dem „Iceman“ sieben perfekte Darts, die letztlich in einen 11-Darter mündeten. Im darauffolgenden siebten Durchgang ließ Price drei Chancen ungenutzt, um seine ohnehin schon deutliche Führung noch weiter auszubauen. Clayton war in dieser Szene mit einem 126er-Checkout bestrafend zur Stelle. Obwohl Price den alten Abstand sofort wiederherstellte, präsentierte sich Clayton jetzt spürbar verbessert. Er zeigte vor der zweiten Unterbrechung Legs von 11 sowie 14 Darts und lag folglich nur noch mit 4:6 in Rückstand.

Danach blieb „The Ferret“ weiter am Drücker. Er produzierte zunächst einen 13-Darter und beobachtete wenige Aufnahmen später, wie Price zwei Pfeile am äußeren Ring vorbeisetzte. Clayton erwischte selbst die Doppel-5 und sorgte für den erstmaligen Ausgleich. Nach längerer Abwesenheit meldete sich die Nummer eins der Welt mit einem 110er-Highfinish wieder zurück. Clayton antwortete zwar sofort mit einem weiteren 13-Darter, verpasste anschließend aber aufgrund zweier Fehlwürfe die erstmalige Führung. Stattdessen war es Price, der nach 15 absolvierten Legs mit 8:7 vorne lag. Einige Zeit später erzielte Price ein Break, die Freude darüber währte jedoch nur kurz, weil er das direkte Rebreak einstecken musste. Davon ließ sich Price nicht aus dem Konzept bringen, die nächsten beiden Legs gingen wiederum auf sein Konto. In einem Fall profitierte er auch von zwei vergebenen Breakdarts aufseiten des Gegners. Das letzte Leg vor der finalen Pause ging per 14-Darter an Clayton, der die Partie mit dem 9:11 aus seiner Sicht offen hielt.

Der zweimalige Grand Slam-Sieger kehrte mit fünf perfekten Darts und einem 77er-Finish zurück vor die Kameras. Nachdem Clayton seinen Anwurf im darauffolgenden Leg verteidigt hatte, beobachtete er, wie Price statt der Single- die Doppel-3 erwischte und sich selbst eine Möglichkeit auf Tops nahm. Mit einem 64er-Finish war Clayton in dieser Szene zur Stelle, kurz darauf gelang ihm ein 68er-Checkout und damit verbunden der 12:12-Ausgleich. Price holte sich seine Führung sofort zurück, ehe Clayton einen enorm wichtigen Dart unterhalb der Doppel-20 platzierte. Auf genau diesem Doppelfeld leistete sich Price Sekunden später dagegen keinen Fehler. Das auf diese Weise vollbrachte Break bestätigte Price mit einem unter Druck zustande gekommenen 66er-Finish. Dem Weltranglistenersten fehlte damit nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen. Wenig später stand der Ausgang dieser Partie auch offiziell fest. Price brachte den zweiten Matchdart in der Doppel-20 unter und bezwang Clayton mit 16:12.

Grand Slam of Darts


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