Rodriguez und Rafferty gewinnen die Entscheidungsspiele

Am Montagabend wurde beim Grand Slam of Darts der letzte Spieltag in den Gruppen A bis D ausgetragen. Bei lediglich vier der 16 heute auf der Bühne in Wolverhampton auftretenden Spielern stand das Schicksal bereits vor der Session fest. Für die anderen zwölf war sowohl das Weiterkommen als auch das Turnieraus im Bereich des Möglichen. Aus deutschsprachiger Sicht war Martin Schindler bereits vorzeitig ausgeschieden, während sich die Rodriguez-Brüder mehr oder weniger große Hoffnungen aufs Achtelfinale machten. Aber auch Topspieler wie Jonny Clayton, James Wade, Rob Cross und Krzysztof Ratajski mussten nochmal alles geben, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen.

Die ersten beiden Partien des Montagabends waren von geringerem sportlichen Wert. In der Gruppe D war Ryan Joyce das Ticket fürs Achtelfinale nicht mehr zu nehmen, während der nachgerückte Chris Dobey keine Chance aufs Weiterkommen hatte. Joyce eröffnete die Begegnung mit einem 101er-Highfinish, durch ein souveränes 92er-Checkout kam „Hollywood“ allerdings zum sofortigen Rebreak. Im Gegensatz dazu wurden die nächsten beiden Legs vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen. Nachdem sich Dobey seine Führung zurückgeholt hatte, sorgte er mit einem starken 11-Darter für ein Break zum genau richtigen Zeitpunkt. Er konnte seine ersten vier Matchdarts allerdings nicht in den anvisierten Doppelfeldern unterbringen. Dieses Missgeschick blieb letztlich aber folgenlos. Den 5:3-Sieg machte Dobey mit einem 12-Darter einfach im darauffolgenden Leg perfekt.

Erhebliche Leistungssteigerung: Schindler verdient sich den ersten Sieg

Zwei enttäuschende Leistungen und damit verbundene Niederlagen hatten Martin Schindler jede Chance auf die nächste Runde verbaut. Nun absolvierte er sein Abschiedsspiel gegen den in den ersten beiden Partien siegreichen Weltmeister Gerwyn Price. Im Auftaktleg vergab Schindler einen Breakdart auf der doppelten 16. Besser machte es der Deutsche im zweiten Durchgang, als er unter Druck stehend 76 Zähler löschte. In den nächsten Minuten offenbarte Schindler jedoch wieder Schwierigkeiten auf den Doppelfeldern. Begründet durch fünf eigene Fehler verlor er zwei Legs nacheinander. Von dem 1:3-Rückstand erholte sich Schindler allerdings schnell. Er machte in aufeinanderfolgenden Legs 78 sowie 92 Punkte aus und stellte auf diese Weise Parität her. „The Wall“ schnappte sich mit einem 13-Darter sogar noch ein drittes Leg in Serie. Wenig später erarbeitete sich Schindler den ersten Matchdart. Bei 160 Restpunkten verfehlte er jedoch die abschließende Doppel-20. Im dadurch erforderlichen Entscheidungsleg zeigte Schindler aber seine Klasse. Gegen den Anwurf genügten ihm 13 Darts, um bei Null anzukommen. Den versöhnlichen Abschluss bei diesem Turnier hatte sich Schindler nach einer starken Performance redlich verdient.

Foto-Finish in der Gruppe C: Wade und Cross lassen Williams hinter sich

Nun wurde es vor allem für Jim Williams ernst. Anders als sein heutiger Gegner Boris Krcmar hatte er noch eine Chance aufs Weiterkommen – ein Sieg war daher aus der Sicht des Walisers alternativlos. Krcmar entschied zwar das Auftaktleg für sich, lief danach für den Rest der Partie der Musik allerdings eindeutig hinterher. Williams glich zunächst per 68er-Checkout aus und glänzte im Anschluss daran mit einem 111er-Highfinish. Begünstigt durch vier Fehlwürfe des Kroaten baute Williams seine Führung weiter aus. Das hiermit geschaffte Break bestätigte „The Quiff“ mühelos, sodass ihn nur noch ein Leg von zwei wichtigen Punkten trennte. Wenig später war es soweit, Williams verwandelte den zweiten Matchdart in der Doppel-8 und schob sich durch das klare 5:1 zumindest vorerst auf Platz zwei der Gruppe C.

Seine eigene Aufgabe hatte Jim Williams bravourös erledigt, nun musste er aber das Ergebnis der folgenden Partie abwarten. Während Rob Cross nur ein einziges Leg zum sicheren Weiterkommen ausreichte, musste James Wade mit mindestens 5:3 gewinnen, um Williams zu verdrängen. „The Machine“ ergriff von Anfang an die Initiative. Bereits im ersten Leg gelang ihm ein 12-Darter, den er mit einem 121er-Bullfinish beendete. Nachlegen konnte Wade in Form eines 14-Darters, ehe mit 13 Darts auch das dritte Leg auf sein Konto wanderte. Erst als sich Wade vier Fehlwürfe auf Doppel geleistet hatte, schaffte es Cross, den dringend benötigten Leggewinn zu verbuchen. Während Cross sich damit fürs Achtelfinale qualifiziert hatte, musste Wade weiter Gas geben. Der Weltranglistenvierte war sich dessen bewusst und stellte mit dem 4:1 den alten Abstand wieder her. Zwar ging das sechste Leg des Spiels mit einem 12-Darter an „Voltage“, doch Wade genügten kurze Zeit später sogar nur elf Würfe, um die Partie mit 5:2 für sich zu entscheiden. James Wade lieferte unter dem hohem Druck eine sensationelle Leistung ab, spielte fast 112 Punkte im Schnitt und erreichte sogar den ersten Tabellenplatz. Cross wurde schlussendlich Zweiter, Williams musste dagegen trotz vier Punkten die Heimreise antreten.

Gruppe B: Clayton ganz oben, Brooks aus eigener Kraft weiter

Jetzt konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Gruppe B, in der noch keine endgültige Entscheidung gefallen war. Im ersten Spiel zwischen Bradley Brooks und Rusty-Jake Rodriguez brauchte der Juniorenweltmeister einen Sieg, um definitiv das Ticket für die K.O.-Runde lösen zu können. Der bislang punktlose Österreicher musste dagegen mit mindestens 5:2 gewinnen, um überhaupt noch im Rennen zu bleiben. Nach dem ausgeglichenen Start setzte Brooks das erste Ausrufezeichen, als er 113 Punkte auf Null brachte. Rodriguez zeigte eine starke Antwort, als er 93 Zähler über 19, Doppel-17 und Doppel-20 checkte. Brooks konterte mit einem 102er-Highfinish und zerstörte mit dem damit verbundenen dritten Leggewinn alle Hoffnungen seines Gegners. Trotz sechs perfekter Darts konnte „Bam Bam“ nicht nachlegen, sodass Rodriguez für den 3:3-Ausgleich sorgte. Im Anschluss daran legte Brooks wiederum vor, ehe er beobachtete, wie Rodriguez fünf Patzer auf Doppel unterliefen. Aus diesem Grund kam es nicht zum Decider. Brooks versenkte seinen vierten Matchdart in der Doppel-6 und brachte sich in die nächste Runde.

Die Ausgangposition im letzten Match der Gruppe B war damit denkbar einfach. Mervyn King durfte gegen Jonny Clayton maximal ein Leg abgeben, andernfalls stünde der Letztgenannte im Achtelfinale. Auf der anderen Seite benötigte „The Ferret“ einen Sieg, um Gruppenerster zu werden. Die ersten beiden Legs der Partie wurden fair aufgeteilt, sodass King keinen Spielraum mehr hatte. Der Engländer holte sich seine Führung zwar umgehend zurück, verfehlte wenig später jedoch die Doppel-20 und musste machtlos mit ansehen, wie Clayton zu seinem zweiten Leggewinn kam. Nachdem auch die nächsten beiden Legs an den jeweils anwerfenden Spieler gegangen waren, übernahm King dank eines starken 12-Darters zum wiederholten Male die Führung. Clayton antwortete ohne zu Zögern mit einem 13-Darter und überlebte im dadurch notwendigen Entscheidungsleg zwei Matchdarts. Er brachte seinerseits den dritten Matchdart in der Doppel-12 unter und schloss die Gruppenphase als Erstplatzierter ab.

Krzysztof Ratajski oder Nathan Rafferty – nur der Sieger dieser Partie würde es ins Achtelfinale schaffen. Ratajski eröffnete dieses so bedeutsame Duell mit einem 70er-Checkout. Nachdem auch Rafferty sein erstes Anwurfleg verteidigt hatte, sorgte der „Polish Eagle“ mit einem 88er-Finish auf dem Bullseye für Aufsehen. Rafferty hielt weiter dagegen und glich zügig zum 2:2 aus. Wie zuvor auch legte der Pole wieder vor, in diesem Fall erhielt er sogar erstmals Breakchancen. Er konnte allerdings zwei Stück nicht verwerten und durfte sich über den erneuten Ausgleich nicht mehr beschweren. Noch mehr wichtige Möglichkeiten ließ Ratajski im achten Durchgang liegen: er setzte ganze fünf Matchdarts in den Sand. „The Natural“ rettete sich auf der doppelten 5 und forcierte das alles entscheidende neunte Leg. Dort erhielt Ratajski noch einen sechsten Matchdart, warf allerdings auch diesen vorbei. Rafferty hatte nur noch 67 Punkte übrig, benötigte dafür nur zwei Darts und erreichte nach dem 5:4-Sieg die Runde der Letzten 16.

Auch im abschließenden Match des Montags gab es ein direktes Duell um das Ticket für das Achtelfinale. Dabei traten Stephen Bunting und Rowby-John Rodriguez gegeneinander an. Nach einem ausgeglichenen Beginn setzte „Little John“ die erste Duftmarke, als er mit einem starken 11-Darter für das erste Break sorgte. Wenige Sekunden nachdem Bunting haarscharf an 157 Restpunkten gescheitert war, erhöhte Rodriguez seinen Vorsprung durch ein eigenes 76er-Finish auf 3:1. Kurze Zeit später musste Bunting den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Er selbst verpasste Tops für ein 113er-Checkout, Rodriguez löschte 122 Punkte auf der doppelten 7. Mit diesem großartigen Finish hatte der Österreicher für die Vorentscheidung gesorgt. Rodriguez ließ sich den Sieg in Anbetracht des deutlichen Vorsprungs nicht mehr nehmen und verwandelte den ersten Matchdart in der Doppel-20. Der Average von beinahe 105 Punkten unterstrich dabei die starke Leistung, die ihn ins Achtelfinale brachte.

Grand Slam of Darts


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