Clayton und Price behaupten sich gegen gefährliche Gegner

Wie üblich stand mit dem Grand Slam of Darts auch 2021 Mitte November eines der wichtigsten Turniere im PDC-Kalender in den Startlöchern. Nachdem das Event vor zwölf Monaten pandemiebedingt in Coventry ausgetragen werden musste, war es in diesem Jahr zurück in der Aldersley Leisure Village in Wolverhampton. Qualifiziert für das mit insgesamt 550.000 Pfund Preisgeld dotierte Turnier sind 32 Teilnehmer, von denen ganze fünf aus dem deutschsprachigen Raum kommen. Als Titelverteidiger ins Rennen geht José de Sousa. Traditionell wird beim Grand Slam zunächst im Gruppenformat gespielt, in der ersten Session am Samstagnachmittag starteten die Gruppen A bis D. Im Einsatz waren dabei Mitfavoriten wie James Wade, Rob Cross, Jonny Clayton und der zweimalige Turniersieger Gerwyn Price, aber auch Martin Schindler und die Rodriguez-Brüder Rowby-John und Rusty-Jake legten in dieser Session los. Absolviert werden die Gruppenspiele im kurzen Modus „Best of 9 Legs“.

Die Ehre, die 15. Auflage des Grand Slam of Darts eröffnen zu dürfen, wurde Stephen Bunting und Ryan Joyce zuteil. Auf das verlorene erste Leg reagierte Bunting mit einem 13-Darter, doch Joyce legte im dritten Durchgang noch einen drauf und benötigte lediglich zwölf Würfe. Wenig später vergab „Relentless“ jedoch zwei Breakchancen, sodass Bunting auf 2:2 ausglich. Umgekehrt stellte sich die Situation im darauffolgenden Leg dar, als Bunting zwei Breakdarts vorbeisetzte. Er korrigierte dies mit einem starken 11-Darter, inklusive 87er-Checkout. Joyce holte sich seine Führung zwar unmittelbar wieder zurück, ließ den ersten Matchdart auf der doppelten 9 allerdings ungenutzt. Im deswegen folgenden Entscheidungsleg hätte Bunting beinahe 148 Punkte ausgemacht, er verfehlte die Doppel-20 aber um Haaresbreite. Dagegen kannte Joyce Sekunden später keine Gnade, er nutzte seine einzige Möglichkeit auf der doppelten 16 aus und entschied die erste Partie der Gruppe D mit 5:4 für sich. Bunting ging damit trotz seines Durchschnitts von fast 107 Punkten leer aus.

Schindler sieht gegen Ratajski kein Land

Schon zum dritten Mal nahm Martin Schindler am Grand Slam teil. Mit der erfolgreichen Qualifikation erzielte der Brandenburger ein weiteres gutes Resultat in diesem Jahr. In Wolverhampton wollte „The Wall“ nun erstmals die Gruppenphase überstehen, die Favoritenrolle in seiner ersten Partie musste er jedoch seinem Gegenüber Krzysztof Ratajski überlassen. Der Start in die Partie verlief zunächst ausgeglichen. Im dritten Durchgang versuchte sich Schindler an einem 160er-Finish, verpasste aber die abschließende Doppel-20. Noch dicker kam es für ihn im vierten Leg, als er gleich fünf Pfeile am äußeren Ring des Boards vorbeiwarf. Ratajski nahm dieses Geschenk dankbar an, ließ dem hier geschafften Break einen 14-Darter folgen und stand kurz vor dem Sieg. Zum Abschluss gelang dem Polen noch sein stärktes Leg, er glänzte mit einem 12-Darter und besiegelte damit das Endergebnis von 5:1.

Weiter ging es mit einem echten Generationenduell: Mervyn King, der zum ersten Mal seit 2015 wieder am Grand Slam teilnahm, traf auf Juniorenweltmeister Bradley Brooks. Nachdem beide Akteure ihr jeweils erstes Anwurfleg erfolgreich nach Hause gebracht hatten, übernahm Brooks mit einem 15-Darter erneut die Führung. Zudem beobachtete er kurz darauf, wie sein Konkurrent drei Doppelfelder verfehlte. Brooks löschte in dieser Situation selbst 76 Punkte und sicherte sich das erste Break. Weil „Bam Bam“ auf der doppelten 16 nachlegte, stand er bereits ganz kurz vor der Ziellinie. Auf der anderen Seite erholte sich King nicht mehr von dem deutlichen Rückstand und erlebte damit einen Fehlstart in das Turnier. Letztlich war es ein 14-Darter, mit dem Brooks den klaren 5:1-Erfolg perfekt machte.

Williams zwingt Wade in die Knie – Cross feiert Traumstart

Die nächsten beiden Partien waren der Gruppe C zugeordnet. Den Anfang machten hierbei Vorjahresfinalist James Wade und der frühere BDO-Profi Jim Williams. Der Letztgenannte zeigte ein hervorragendes Auftaktleg, indem er einen 12-Darter mit einem 104er-Highfinish beendete. Wade blieb davon vollkommen unbeeindruckt, verteidigte sein erstes Anwurfleg ebenfalls und präsentierte den Zuschauern danach ein perfekt ausgeführtes 100er-Checkout. Der Weltranglistenvierte jagte kurze Zeit später allerdings vier Darts an den anvisierten Doppeln vorbei und ermöglichte Williams den 2:2-Ausgleich. Der Waliser ruhte sich darauf nicht aus, sondern entschied auch die nächsten beiden Legs weitgehend problemlos für sich. Erst als Williams den ersten Matchdart über die Doppel-20 geworfen hatte, trat Wade wieder in Erscheinung. „The Machine“ rettete sich mit einem 68er-Checkout, bestätigte das damit geschaffte Break und forcierte das entscheidende neunte Leg. Dort lief Wade der Musik von Anfang an hinterher, seine erste 180 im gesamten Match kam letztlich zu spät. Dagegen versenkte Williams den dritten Matchdart in der Doppel-8 und freute sich über den 5:4-Erfolg.

Einige Minuten später trafen Rob Cross und Boris Krcmar aufeinander. Den besseren Start erlebte eindeutig der amtierende Europameister. Schon im allerersten Leg erzielte Cross ein Break, welches er mit einem 13-Darter bestätigte. Im dritten Durchgang profitierte „Voltage“ davon, dass Krcmar sich ganze fünf Patzer auf die Doppelfelder leistete. Nachdem der Kroate auch das vierte Leg an seinen Gegner abgeben hatte, ließ er drei weitere Chancen zu seinem ersten Erfolgserlebnis ungenutzt. Noch mehr Möglichkeiten erhielt Krcmar nicht, weil Cross seinen zweiten Matchdart in der Doppel-8 unterbrachte und damit den Whitewash vollendete.

Als erfolgreichster Spieler auf der European Development Tour hatte sich Rusty-Jake Rodriguez das Ticket für den Grand Slam erspielt. Der Auftaktgegner bei seinem Debüt hätte kaum schwieriger sein können: es handelte sich um Jonny Clayton, den erfolgreichsten Profi in diesem Jahr. Auf der doppelten 3 produzierte Clayton frühestmöglich ein Break, im zweiten Durchgang war er mit einem starken 11-Darter erfolgreich. Danach meldete sich Rodriguez erstmals zu Wort, wobei ihm ebenfalls ein 11-Darter gelang. Er ließ kurze Zeit später jedoch einen wichtigen Breakdart aus und musste den 1:3-Rückstand akzeptieren. Auch dank fünf perfekter Darts kam Rodriguez zwar wieder heran, doch Clayton hielt ihn mit einem 108er-Highfinish weiter auf Abstand und stand kurz vor dem Sieg. Aufgrund des vergebenen ersten Matchdarts musste „The Ferret“ noch ein Leg an seinen Konkurrenten abgeben, danach brachte er die Partie allerdings zu Ende. Er zeigte abschließend wiederum einen 11-Darter und entschied die Begegnung mit 5:3 für sich.

Danach startete der Topfavorit in das Turnier. Gerwyn Price wollte alles dafür tun, um diesen Titel zum dritten Mal in seiner Karriere zu gewinnen. Daher wollte der Weltranglistenerste bereits in seinem Auftaktmatch gegen Nathan Rafferty nichts anbrennen lassen. Der „Iceman“ hatte das erste Leg bereits eingefahren, als er knapp an 170 Restpunkten scheiterte. Rafferty blieb Augenblicke später auf der Doppel-14 fehlerfrei und erzielte seinen ersten Leggewinn. Im Anschluss daran legte Price erneut vor, danach verpasste er ein hohes Checkout aber erneut knapp – in diesem Fall verfehlte er das Bullseye für ein 167er-Finish. Rafferty schenkte dem keine Beachtung und sorgte durch ein eigenes 80er-Checkout für das 2:2. Auch die nächsten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, wobei Rafferty ein 13-Darter gelang. Price ließ sich den unerwartet engen Spielverlauf bis auf Weiteres nicht anmerken und konterte mit einem eigenen 13-Darter, setzte die ersten beiden Matchdarts allerdings in den Sand. „The Natural“ war auch in dieser Situation zur Stelle und zwang den Weltmeister ins Entscheidungsleg. Dort setzte Price drei weitere Matchdarts vorbei, sodass Rafferty nun selbst bei 82 Rest die große Überraschung vor Augen hatte. Der einzige Matchdart des Nordiren verfehlte allerdings das Bullseye. Schlussendlich verwandelte Price seinen achten Matchdart in der Doppel-5, um am Ende doch den 5:4-Sieg davonzutragen.

Rowby-John Rodriguez schlägt den nachgerückten Dobey

Eigentlich hatte sich Chris Dobey die Qualifikation für die aktuelle Auflage des Grand Slam verpasst, er profitierte jedoch von der durch eine Corona-Infektion erzwungenen Absage von Dimitri Van den Bergh. Daher war nun der Engländer der Gegner des Österreichers Rowby-John Rodriguez. Der Letztgenannte brachte das erste Leg der Partie auf seine Seite, vergab wenige Minuten später allerdings die ersten drei Breakdarts. Von diesem Fehler erholte sich „Little John“ schnell: die nächsten beiden Legs gingen an seine Adresse. Dobey ging anschließend per 14-Darter dazwischen und verkürzte zum 2:3 aus seiner Sicht. „Hollywood“ bestätigte das damit geschafft Break allerdings nicht, weil zwei seiner Darts im sechsten Durchgang neben den gewünschten Doppelfeldern landeten. Rodriguez nutzte diesen Vorfall zu seinen Gunsten und benötigte mittlerweile nur noch ein einziges Leg zum Auftaktsieg. Dobey gab sich noch nicht geschlagen und löschte unter maximalem Druck 66 Punkte. Nur ein Leg später ließ er jedoch drei Gelegenheiten aus, um für den Decider zu sorgen. Rodriguez hatte an einem finalen neunten Leg dagegen kein Interesse, sodass er Augenblicke später den dritten Matchdart in der Doppel-20 verwandelte. Mit dem 5:3 feierte der Österreicher einen erfolgreichen Start ins Turnier.

Grand Slam of Darts


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