Clemens mit überzeugendem Sieg über Cullen

Am Montagabend ging das Turniergeschehen beim Grand Slam of Darts 2020 auch in den übrigen Gruppen A, C, E und G los. Mit von der Partie waren alle drei Topfavoriten: Titelverteidiger Gerwyn Price wurde von Mikuru Suzuki gefordert, Weltmeister Peter Wright traf auf Dirk van Duijvenbode, und der Weltranglistenerste Michael van Gerwen bekam es mit Adam Hunt zu tun. Im Einsatz war außerdem auch der einzige deutsche Starter Gabriel Clemens: für ihn ging es in Gruppe A gegen Joe Cullen.

Clayton setzt sich ganz knapp durch

Mit dem Triumph beim World Cup an der Seite von Gerwyn Price hatte sich Jonny Clayton vor acht Tagen einen Traum erfüllt. Diese Euphorie wollte der Waliser nach Coventry mitnehmen und gegen Ryan Joyce auch an den Tag legen. Nach einem ausgeglichen Beginn patzte Clayton jedoch dreifach auf Doppel und kassierte das Break. Doch „The Ferret“ zeigte sich unbeeindruckt, sicherte sich die nächsten beiden Legs und drehte die Partie. Allerdings war Joyce noch immer mitten im Geschehen und stellte per 68er-Finish auf 3:3. Nachdem Clayton einen Breakdart unbeschadet überstanden hatte, stand er kurz vor dem Sieg, setzte jedoch selbst einen Matchdart in den Sand. Mit einem Treffer in der Doppel-8 forcierte „Relentless“ den Decider, in welchem er sich bei 96 Restpunkten positionierte. Doch Clayton ließ ihn nicht mehr ran, machte 116 Punkte aus und jubelte über den knappen 5:4-Erfolg und die damit verbundenen wichtigen zwei Punkte.

Danach war bereits Gabriel Clemens im Einsatz. Die deutsche Nummer eins war zum zweiten Mal beim Grand Slam am Start und hatte diesmal eine schwere Gruppe erwischt: neben Michael van Gerwen und Adam Hunt gehörte sein heutiger Gegner Joe Cullen dazu. Clemens musste gleich zum Auftakt einen Dämpfer hinnehmen, als der „Rockstar“ per 124er-Bullfinish zum Break kam. Doch Clemens reagierte mit einem eigenen 122er-Checkout und brachte wenig später auch 89 Punkte auf Null. Da Cullen im darauffolgenden Leg zwei Fehler auf Doppelfelder begangen hatte, gelang dem Saarländer ein Break, ehe er seine starke Performance fortsetzte und auch 112 Punkte ausmachte. Cullen stand somit bereits kurz vor der Pleite, konnte mit einem 12-Darter aber immerhin noch etwas für die Legdifferenz tun. Doch mehr ließ Clemens nicht zu, mit einem 13-Darter brachte er die Partie zu Ende. Clemens überzeugte neben einem Average von beinahe 100 Punkten vor allem mit einer Doppelquote von 62,5 Prozent; der 5:2-Sieg war der perfekte Start in den Grand Slam.

Die nächsten beiden Partien waren der Gruppe C zugeordnet. Dabei machten Krzysztof Ratajski und José de Sousa den Anfang. Der „Polish Eagle“ legte mit einem 12-Darter fulminant los und konnte dieses Break auch bestätigen. De Sousa verkürzte anschließend mit einem 64er-Checkout, ließ wenig später jedoch zwei wichtige Breakchancen zum Ausgleich liegen – Ratajski schaffte es, diesen Fehler mit einem 92er-Checkout für sich zu nutzen. Doch „The Special One“ drückte nun aufs Gaspedal, zeigte Checkouts in Höhe von 102 sowie 90 Punkten und stellte mit dem 3:3 zu diesem Zeitpunkt Parität her. Mit einem 81er-Finish via 7, Triple-14 und Doppel-16 holte sich de Sousa ein drittes Leg nacheinander und gleichzeitig auch erstmals die Führung. Doch Ratajski hielt auf der doppelten 20 dagegen und sorgte für das finale neunte Leg. Dort setzte sich de Sousa mit zwei 180ern nacheinander entscheidend ab, versenkte den 13. Wurf in der Doppel-13 und gewann eine sehr spannende Partie mit 5:4.

Smith sorgt gegen Ashton für klare Verhältnisse

Im Anschluss daran betrat Lisa Ashton die Bühne der Ricoh Arena. Nachdem die Tourcard-Inhaberin bei ihrem Debüt im letzten Jahr sieglos geblieben war, wollte sie es dieses Mal besser machen. Gegenüber stand ihr dabei Michael Smith, der bei der Winter Series mit zwei Turniersiegen für Aufsehen gesorgt hatte und nach über zwei Jahren Wartezeit mal wieder Titel gewonnen hatte. Die Anfangsphase gehörte ganz klar Smith, der das Auftaktleg bereits eingesammelt hatte, als er im zweiten Leg mit einem 11-Darter glänzte. Ashton musste dagegen auch das dritte Leg an ihren Konkurrent abtreten, ehe sie mit einem 14-Darter ihr erstes Erfolgserlebnis einfuhr. Doch Smith schien den Schwung aus der Winter Series mitgenommen zu haben und zeigte eine sehr überzeugende Leistung. Mit einem 13-Darter stellte er den alten Abstand wieder her und brachte die Angelegenheit mit einem 96er-Checkout zu Ende. Smith kam bei seinem klaren 5:1-Erfolg auf einen Durchschnitt von 102,51 Punkten und setzte nur einen einzigen Pfeil am äußeren Ring vorbei.

Van Gerwen mit einer Machtdemonstration

Nun folgte das zweite Match der Clemens-Gruppe A. Im Einsatz war jetzt niemand geringeres als der dreifache Grand Slam-Sieger Michael van Gerwen, der gegen Adam Hunt natürlich haushoher Favorit war. Der Weltranglistenerste eröffnete mit einem 12-Darter, registrierte anschließend einen Fehlwurf von Hunt und erhöhte selbst mit einem 70er-Checkout auf 2:0. Van Gerwen präsentierte sich sehr souverän, machte in den nächsten Minuten 86 sowie 100 Zähler aus und stand bereits kurz vor der Ziellinie. Diese überquerte van Gerwen kurz darauf mit seinem zweiten Matchdart, zeigte beim 5:0-Erfolg einen Average von fast 106 Punkten und wird morgen gegen Gabriel Clemens spielen.

Suzuki scheitert ganz knapp an der Sensation

Im Anschluss daran folgte der nächste Titelfavorit und Grand Slam-Champion – in den letzten beiden Jahren ging der Turniersieg an Gerwyn Price. Der Waliser wollte dieses Kunststück unbedingt nochmal wiederholen und dabei möglichst gut ins Turnier hineinkommen – genau wie im Vorjahr traf er zum Auftakt auf Damen-Weltmeisterin Mikuru Suzuki. Der „Iceman“ produzierte gleich bei der ersten Gelegenheit ein Break, patzte dann aber vierfach auf Doppelfelder. Suzuki bedankte sich mit einem Treffer in der doppelten 10 und brachte sich anschließend selbst in Front. Im vierten Leg konnte die Japanerin eine Breakmöglich allerdings nicht verwerten, sodass Price stattdessen für das 2:2 sorgte. Doch Suzuki machte dem Favoriten das Leben weiterhin schwer: „The Miracle“ machte im fünften Durchgang 135 Punkte auf dem Bullseye aus und lag dadurch wieder vorne. Price war sich der ernsten Lage bewusst und riss sich jetzt nochmal zusammen. Er antwortete mit einem 78er-Checkout und holte sich mit dem daran anschließenden 13-Darter das so wichtige Break. Noch war Suzuki jedoch nicht geschlagen, unter Druck gelang ihr ein 116er-Highfinish, mit dem sie das Entscheidungsleg erzwang. Dort erhielt die anwerfende Suzuki ganze vier Matchdarts, setzte sie allerdings teilweise sehr knapp daneben. Price atmete tief aus, erwischte die Doppel-10 und holte sich doch noch den 5:4-Sieg.

Wright kassiert Auftaktpleite gegen van Duijvenbode

Nur in einer einzigen Gruppe war bislang kein einziger Pfeil geflogen: in der Gruppe E mit Ian White, Devon Petersen, Peter Wright und Dirk van Duijvenbode. Die beiden Letztgenannten, also der amtierende Weltmeister und der Grand Prix-Finalist, durften jetzt aber loslegen. Van Duijvenbode leistete sich bereits im ersten Leg vier Fehlwürfe und kassierte sofort das Break gegen sich. Doch dann schoss Wright im zweiten Leg einen echten Bock: bei 116 Rest hatte er den schwierigeren Part bereits erledigt und die Triple-19 getroffen, verfehlte Augenblicke später jedoch die Single-19. Van Duijvenbode bedankte sich und kam mit einem 79er-Finish zum Rebreak. Auch im weiteren Verlauf blieb die Partie sehr ausgeglichen, bis auf die Tatsache, dass es bis auf Weiteres keine Breaks mehr zu beobachten gab. Als beim Spielstand von 3:3 die entscheidende Phase angebrochen war, brachte sich van Duijvenbode mit einem starken 12-Darter wiederum in Führung, doch Wright antwortete mit einem 13-Darter und erzwang das spielentscheidende neunte Leg. Dort lief bei „Snakebite“ nichts mehr zusammen, und er traf erst im elften Wurf ein Triplefeld. Da sich der Niederländer fünf vergebene Matchdarts geleistet hatte, erhielt Wright bei 100 Rest tatsächlich eine Möglichkeit zum Sieg, erarbeitete sich aber keinen eigenen Matchdart. Jetzt nahm van Duijvenbode nochmal all seine Konzentration zusammen, verwandelte schlussendlich doch in der Doppel-4 und sorgte mit dem 5:4 über den Weltranglistenzweiten für die erste größere Überraschung.

Zum Abschluss des ersten Spieltags trafen noch Devon Petersen und Ian White aufeinander. Gleich im Auftaktleg wurde es kurios: White setzte sechs Pfeile am äußeren Ring vorbei und kam dennoch zum Break, weil der Südafrikaner acht Fehlwürfe beging. Petersen zeigte aber eine herausragende Reaktion, spielte im zweiten Durchgang sieben perfekte Darts und kam letztlich mit einem 13-Darter zum Rebreak. Nachdem Petersen mit einem weiteren 13-Darter die Führung übernommen hatte, steigerte er sich sogar nochmals und glänzte mit einem 11-Darter – von Problemen auf Doppelfelder war mittlerweile nichts mehr zu sehen. Der „African Warrior“ war nun kaum noch zu bremsen und sicherte sich mit einem 107er-Highfinish auch noch ein viertes Leg in Serie. White kam erst wieder zum Zuge, als er mit dem Rücken zur Wand stehend 82 Punkte auf dem Bullseye ausmachte. Doch letztlich war dies nur noch Ergebniskosmetik. Petersen verwandelte nämlich seinen dritten Matchdart in der Doppel-20 und setzte sich durch das 5:2 an die Spitze der Gruppe E.

Grand Slam of Darts


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