Price und Anderson machen Viertelfinal-Duell perfekt

Am Donnerstagabend ging der Grand Slam of Darts in den zweiten Teil der Achtelfinals. In Wolverhampton war heute auch Topfavorit Michael van Gerwen mit von der Partie, der Ian White aus dem Weg räumen wollte. Insgesamt waren in dieser Session viele große Namen dabei, neben dem Duell von Adrian Lewis und James Wade spielte Titelverteidiger Gerwyn Price gegen Darren Webster und Gary Anderson gegen Robert Thornton.

Lewis mit unglaublichem Comeback

Im ersten Match des Donnerstagabends standen sich James Wade und Adrian Lewis gegenüber. Interessanter Fakt: das erste Duell der beiden Engländer fand vor ganzen 14 Jahren statt. Im heutigen Aufeinandertreffen holte sich Wade das Auftaktleg mit einem 96er-Finish, ließ anschließend aber vier Breakchancen liegen und kassierte den Ausgleich. Nachdem die nächsten beiden Legs dann gerecht aufgeteilt wurden, hatte Wade das letzte Wort vor der Pause und nahm dementsprechend eine knappe 3:2-Führung mit hinein. Nach dieser Unterbrechung hatte Lewis erneut Glück, dass sein Kontrahent diesmal sogar sechs Breakdarts in den Sand setzte. Der frühere Weltmeister legte dann einen 11-Darter nach und lag erstmals selbst in Front; doch dann entdeckte Wade seine bekannte Stärke wieder: das Finishing. Der Weltranglistenachte löschte zunächst 161 Punkte und checkte des Weiteren 74 und 88 Zähler. Durch diese starke Phase lag Wade zur zweiten Pause mit 6:4 vorne. Per 13-Darter erhöhte Wade im Anschluss daran, ehe Lewis den Lauf seines Gegners mit einem eigenen 14-Darter unterbrechen konnte. Da es beiden Profis in den nächsten Minuten gelang, die eigenen Anwürfe souverän nach Hause zu bringen, war Wade beim Stand von 9:6 der Ziellinie schon ganz nahe. „Jackpot“ gab sich jedoch längst nicht geschlagen und spielte erst jetzt seine besten Darts: mit zwei 12-Dartern in Folge sprintete er heran, musste danach aber eine brenzlige Situation überstehen. „The Machine“ machte beinahe nochmals 161 Punkte aus und verfehlte den Matchdart auf das Bullseye nur um Haaresbreite. Lewis sorgte Sekunden später für das Entscheidungsleg und begann dort mit einer 180. Letztlich positionierte Lewis sich bei 110 Rest, traf die abschließende Doppel-18 und hatte die Partie tatsächlich zu seinen Gunsten drehen können.

Titelverteidiger Gerwyn Price konnte in der Gruppenphase nicht vollends überzeugen, drei Siege holte sich der Waliser dennoch. In der Runde der letzten 16 ging es für ihn gegen Darren Webster. Der „Iceman“ produzierte mit einem 74er-Finish schon im zweiten Durchgang ein Break, welches er mit einem 76er-Checkout bestätigte. Webster wurde seinem Gegner bis dato nicht gefährlich, verlor auch die nächsten beiden Legs und erlebte einen katastrophalen Beginn. Nach der Unterbrechung konnte der „Demolition Man“ mit einem 97er-Finish sein erstes Erfolgserlebnis einfahren, die Freude darüber währte allerdings nicht wirklich lange. Denn Price ließ auf den Doppeln so gut wie nichts ungenutzt, zeigte Checkouts von 76 und 87 Punkten und zog so weiter einsam seine Kreise. Webster punktete insgesamt zu schwach und erarbeitete sich selbst kaum Möglichkeiten. Stattdessen löschte Price im zehnten Durchgang auch noch 72 Zähler und führte zur zweiten Pause tatsächlich mit 9:1. Im Anschluss daran reichte dem Waliser ein 13-Darter, um das Match bereits zum Ende zu bringen. Price versenkte herausragende zwei Drittel seiner Versuche auf Doppelfelder und zeigte seine beste Turnierleistung.

Van Gerwen müht sich in die nächste Runde

Danach war der dreifache Grand Slam-Sieger Michael van Gerwen im Einsatz. Für die Nummer eins der Welt kam es im Achtelfinale zum Duell mit Ian „Diamond“ White. Van Gerwen eröffnete die Partie mit einem 12-Darter, ließ anschließend allerdings drei Breakchancen liegen. White strauchelte in diesem Leg ebenfalls und rettete sich dann doch noch auf der doppelten 1. Per 72er-Checkout brachte sich „Mighty Mike“ wieder in Front und erhöhte per 12-Darter, doch White konterte sofort und verkürzte dank eines sehenswerten 143er-Checkouts auf 2:3. Nach der ersten Pause bestätigte der Engländer dieses Break mit einem 13-Darter, legte ein 110er-Highfinish hinterher und lag erstmals in Führung. Van Gerwen hatte im beschriebenen siebten Leg zweimal gepatzt und tat im achten Durchgang genau dasselbe. White bedankte sich und erwischte die Doppel-18 für einen weiteren 13-Darter. Erst als der Weltranglistenelfte kurz darauf knapp an 128 Rest scheiterte, konnte van Gerwen nach längerer Wartezeit wieder ein Leg für sich entscheiden. Doch White blieb davon unbeeindruckt, brachte seinen Pfeil schon wenig später in der Doppel-2 unter und nahm ein 6:4 mit in die letzte Unterbrechung. Im Anschluss daran unterliefen „Diamond“ jedoch die ersten größeren Fehler: nachdem er im elften Durchgang einen Dart am äußeren Ring vorbeisetzte, waren es im nächsten Leg ganze sieben. Van Gerwen zeigte selbst eine Menge Schwächen, traf letztlich aber doch und glich zum 6:6 aus. Zudem verfehlte White kurz darauf das Bullseye, van Gerwen kam mit vier eigenen Fehlern davon und lag nun in Führung. White meldete sich danach auf der Doppel-12 zurück, ehe van Gerwen im 15. Leg sieben perfekte Darts warf und letztlich per 11-Darter zum Erfolg kam. Van Gerwen schien nun zum finalen Schlussspurt auszuholen, legte einen weiteren 11-Darter nach und war durch dieses Break nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Als White anschließend eine letzte Chance auf der Doppel-20 verstreichen ließ war es soweit. Van Gerwen nutzte seinen dritten Matchdart aus und erreichte das Viertelfinale nach einem 10:7-Erfolg.

Im letzten Spiel dieser Turnierrunde standen sich mit Gary Anderson und Robert Thornton zwei Schotten gegenüber. Der „Flying Scotsman“ sicherte sich das Eröffnungsleg, vergab wenig später jedoch drei Breakdart. Dies war die Initialzündung für „The Thorn“, der gleich vier Legs in Serie für sich entschied. Zur 4:1-Pausenführung verhalfen ihm dabei auch Highfinishes von 100 und 117 Punkten. Nach der Pause fand dieser Erfolgslauf jedoch ein jähes Ende, weil Thornton zwei Darts an seiner favorisierten Doppel-20 vorbeisetzte. Anderson nutzte das trotz eigener Unsicherheiten aus und legte ein Break hinterher. Als der Weltranglistenvierte kurz darauf 120 Punkte von der Scheibe nahm, war der Ausgleich perfekt. Thornton hatte erst danach wieder eine Reihe an Möglichkeiten, verpasste in den nächsten beiden Legs jedoch insgesamt vier Stück. So holte sich Anderson sogar fünf Legs nacheinander und hatte den Rückstand zur zweiten Unterbrechung in eine 6:4-Führung umgewandelt. Nach sehr langer Wartezeit konnte Thornton im elften Durchgang wieder ein Doppelfeld erwischen. Anderson stellte zwar direkt den alten Abstand wieder her, doch Thornton zeigte in der Folge gute Checkouts von 74 sowie 115 Punkten und stellte mit dem 7:7 Parität her. Weil er kurz darauf jedoch einmal an der Doppel-20 vorbeiwarf, kassierte er ein Break und sah sich wieder mit einem Rückstand konfrontiert. Thornton gab aber selbstverständlich in keinster Weise auf, kam zum sofortigen Rebreak – mit dem 8:8 kündigte sich also eine spannende Schlussphase an. Anderson legte dort erneut mit dem Break vor, vergab dann jedoch die ersten vier Matchdarts. So erhielt Thornton ein letzte Chance, verfehlte das Bullseye jedoch knapp. So nutzte Anderson schlussendlich Matchdart Nummer sechs und gewann mit 10:8. Damit machte Anderson die Neuauflage des viel diskutierten Vorjahresfinals mit Gerwyn Price perfekt.

Grand Slam of Darts


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