Clemens ist vorzeitig eine Runde weiter

Am zweiten Tag des Grand Slam of Darts wurden die zweiten Gruppenspiele ausgetragen, in der Nachmittagssession zunächst in den Gruppen E bis H. Dabei trafen die Gewinner der ersten Partie und die Verlierer aufeinander. Während Erstere also schon Druck verspürten, konnten die Letztgenannten einen großen Schritt Richtung Weiterkommen machen. Dazu gehörte auch Gabriel Clemens, der im Sieger-Duell der Gruppe G auf Daryl Gurney traf. Mit anderen Vorzeichen startete Martin Schindler in den Sonntag. Wollte er eine realistische Chance auf das Achtelfinale behalten, musste Glen Durrant geschlagen werden.

Dolan und Noppert zeigen sich gut erholt

Den Auftakt machte aber ein Duell aus Gruppe B: Brendan Dolan und Richard Veenstra wollten ihre gestrigen Pleiten vergessen machen. Der Niederländer erwischte im Auftaktleg die Doppel-9 und holte sich so sein erstes Leg überhaupt beim Grand Slam. Danach lief bei „Flyers“ jedoch nur wenig zusammen, gerade das Scoring machte ihm zu schaffen. Auf der anderen Seite spielte Dolan solide Darts, zeigte auch einen 14- sowie einen 13-Darter und führte wenige Minuten später bereits mit 4:1. Einige Aufnahmen später löschte Dolan 82 Punkte und entschied die Partie mit 5:1 für sich.

Doch ziemlich überraschend kam die Auftaktpleite von Danny Noppert, der Ryan Harrington im Decider unterlag. Der Finalist der World Series Finals stand gegen Wayne Warren also unter Zugzwang. Warren profitierte im Auftaktleg von zwei Fehlern seines Gegners und spielte einen 14-Darter zum Break, ließ im darauffolgenden Leg jedoch selbst Chancen zum Auschecken ungenutzt. Noppert kam folglich zum direkten Rebreak und übernahm anschließend auch die Führung. Wenig später zeigte Noppert starke Darts, als er einen 12-Darter mit einem 81er-Finish für ein weiteres Break beendete. Warren hatte im weiteren Verlauf nichts mehr entgegenzusetzen, stattdessen siegte Noppert unterm Strich locker mit 5:1.

Schindler vergibt Matchdarts und verliert

Es folgte das rein englische Duell zwischen Jamie Hughes und der vierfachen Weltmeisterin Lisa Ashton. „Yozza“ fand besser in die Begegnung hinein, bestätigte ein frühes Break und lag dementsprechend mit 2:0 vorne. Hughes warf dann im dritten Durchgang zwei 180er, war schließlich nach 13 Darts bei Null angekommen und erhöhte mithilfe eines weiteren Breaks. Erst im vierten Durchgang warf Ashton erstmals in Richtung des äußeren Rings, war auf der Doppel-8 erfolgreich und holte sich ihr erstes Erfolgserlebnis. Doch Hughes hatte die passende Antwort parat, produzierte mit einem starken 11-Darter das direkte Rebreak und hatte die Ziellinie bereits in Sichtweite. Hughes ließ letztendlich nichts mehr anbrennen, nutzte seinen fünften Matchdart aus und gewann ebenfalls klar mit 5:1.

Danach war bereits Martin Schindler an der Reihe. Der 23-jährige Deutsche hatte gestern eine Packung von Nathan Aspinall kassiert und dabei nicht ein Leg gewinnen können. Heute hatte „The Wall“ mit Glen Durrant eine weitere schwere Aufgabe vor der Brust. Schindler überstand im ersten Durchgang zwei Breakdarts unbeschadet, verfehlte im nächsten Durchgang jedoch die große 14, um sich selbst eine Breakmöglichkeit zu ermöglichen. Stattdessen war „Duzza“ zur Stelle und markierte seinen ersten Leggewinn. Nachdem Schindler wiederum in Front lag, spielte Durrant seine bisher besten Darts, als er ein 132er-Finish zum Abschluss eines 12-Darters zeigte. Doch Schindler blieb unbeeindruckt, brachte seinen Anwurf im fünften Leg mit einem 13-Darter souverän nach Hause und lag analog zum bisherigen Spielverlauf wieder vorne. Ein Leg später warf Durrant zwei Pfeile über die Doppel-20 drüber, Schindler hielt seine Nerven zusammen und kam auf der Doppel-8 zu einem wichtigen Break. Durrant stand jetzt mit dem Rücken zur Wand, zeigte nun aber auch seine Klasse. Dank eines 12-Darters inklusive 84er-Checkouts erzielte er das sofortige Rebreak, musste dann aber wieder eine brenzlige Situation überstehen: der Engländer überlebte zwei Matchdarts und checkte erneut 84 Zähler – es ging also ins alles entscheidende neunte Leg. Dort lief beim anwerfenden Schindler nichts mehr zusammen und er traf erst mit dem 21. (!) Dart ein Triplefeld. Durrant tat in diesem Moment das was nötig war, nutzte seinen fünften Matchdart und gewann doch noch mit 5:4.

Wright mit drei Highfinishes

Ab diesem Zeitpunkt waren die Gewinner von gestern im Einsatz. Dazu gehörte wie erwähnt auch Gabriel Clemens, der gegen Dolan überzeugen konnte. Nun ging es gegen dessen Landsmann, den zweifachen Major-Sieger Daryl Gurney. Der „German Giant“ kassierte schon im Auftaktleg das erste Break, bestrafte anschließend aber einen Fehler seines Gegners und holte sich das umgehende Rebreak. Wenig später profitierte der Saarländer erneut von mehreren Fehlwürfen seines nordirischen Kontrahenten und übernahm die Führung. Nachdem Gurney per 13-Darter locker ausglich, zeigte Clemens sein bestes Leg, als er einen 12-Darter mit einem 106er-Highfinish beendete. Doch nun zog „Superchin“ wieder das Tempo an, stellte mit dem nächsten 13-Darter zunächst wieder Parität her und zeigte dann ein 76er-Finish zum Break. Doch Clemens zeigte die richtige Reaktion, konterte mit einem 77er-Checkouts und sorgte fürs Entscheidungsleg. Dort brillierte Clemens mit Würfen in Höhe von 121, 180 sowie 140 Punkten, sodass er nur noch 60 Zähler übrig hatte. Gurney kam da beim besten Willen nicht hinterher, sodass Clemens ohne Druck die Doppel-20 erwischen konnte. Gabriel Clemens qualifizierte sich durch diesen 5:4-Erfolg vorzeitig für das Achtelfinale.

Wenige Minuten später kam es zum Duell von Peter Wright und Ryan Harrington. Nachdem beide Akteure ihr erstes Anwurfleg verteidigen konnten – Harrington tat dies mit einem 92er-Checkout – löschte „Snakebite“ 118 Punkte und legte wieder vor. Doch Harrington antwortete ohne zu Zögern und zeigte einen guten 12-Darter. Doch auch Wright war gut unterwegs und legte ein 124er-Finish direkt hinterher. Wright setzte die Checkout-Show wenig später nahtlos fort und brachte auch noch 153 Punkte auf Null. Harrington hatte wenige Sekunden zuvor einmal an der Doppel-16 vorbeigeworfen und so seine letzte Chance verwirkt. Dann Wright spielte noch einen 13-Darter und machte den Deckel auf das 5:2 drauf.

Danach standen sich in der Schindler-Gruppe H Michael Smith und Nathan Aspinall gegenüber. Aspinall vergab im Auftaktleg zwei Möglichkeiten auf Doppel, konnte aber das Rebreak produzieren, weil er selbst im zweiten Durchgang von vier Fehlern seines Konkurrenten profitierte. Doch dann legte Smith erst so richtig los: er checkte im dritten Durchgang 100 Punkte und legte diesem 12-Darter zwei 11-Darter hinterher. Aspinall kam da trotz guter eigener Leistung schlicht nicht hinterher, startete dann aber mit zwei 180ern ins sechste Leg. Weil er wenige Momente später allerdings einmal am Bullseye vorbeizielte, war die Partie bereits Geschichte. Smith verwandelte in der Doppel-2, gewann mit 5:1 und kam schlussendlich auf einen Average von 113,62 Punkten. Durch dieses Ergebnis hatte Martin Schindler keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

Zum Abschluss der Nachmittagssession fehlte nun nur noch ein Match. Ausgetragen wurde dieses zwischen dem Weltranglistenzweiten Rob Cross und dem formstarken Dave Chisnall. „Voltage“ schnappte sich das Eröffnungsleg ohne Komplikationen, ließ im Anschluss daran jedoch zwei Breakdarts liegen, wodurch Chisnall zum ersten Leggewinn kam. „Chizzy“ sicherte sich danach seinerseits das erste Break, konnte dieses auch bestätigen und seinen Vorsprung auf 3:1 auszubauen. Cross wirkte insgesamt etwas unkonzentriert und setzte auch im fünften Durchgang mehrere Pfeile am äußeren Ring vorbei. In diesem Fall kam er aber folgenlos davon und verkürzte doch auf 2:3. Chisnall verhinderte anschließend aber den Ausgleich, stattdessen checkte er selbst 62 Punkte und benötigte nur noch ein Leg für die nächsten beiden Zähler. Cross zögerte seine Niederlage dann nochmal heraus, mehr war aber nicht mehr drin. Denn Chisnall zeigte noch einen 13-Darter, gewann mit 5:3 und hatte sein Achtelfinalticket vorzeitig gesichert. Cross wird morgen im direkten Duell gegen Jamie Hughes um genau so ein Ticket kämpfen.

Grand Slam of Darts


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