Price schlägt van Gerwen zum ersten Mal

Als am Sonntagnachmittag der Fokus der Darts-Welt auf Wolverhampton gerichtet war fehlten beim Grand Slam of Darts 2019 nur noch drei Partien, bis ein Sieger gefunden war. Vier Spieler waren noch im Rennen um diesen prestigeträchtigen Titel und spielten ab 14 Uhr die Halbfinals untereinander aus. Im ersten Semifinale bekam es Peter Wright mit Glen Durrant zu tun, ehe es im zweiten zu einem Kracher-Duell zwischen Michael van Gerwen und Gerwyn Price kam.

Durrant verliert auch sein drittes PDC-Halbfinale

Seit Januar bei der PDC und schon im dritten großen Major-Halbfinale – das ist die starke Bilanz des Glen Durrant. Nun sollte gegen Peter Wright erstmals der Sprung ins Endspiel gelingen. Wright startete mit einem 12-Darter ins Match, verpasste anschließend jedoch fünf Breakdarts. Für Durrant blieben fünf eigene Fehler in dieser Situation folgenlos, sechs Fehlwürfe im nächsten Leg aber nicht mehr. Auf der anderen Seite holte sich Wright mit 13 und 14 Darts noch zwei Legs hintereinander und lag mit 4:1 vorne. Nach dieser ersten Pause zeigte sich Durrant verbessert und holte sich Leg Nummer sechs. Zwar konterte „Snakebite“ sofort mit einem starken 11-Darter, doch Durrant zeigte in den nächsten Minuten einen 13-Darter, ein 115er-Finish sowie einen 15-Darter, der ihm letztlich den 5:5-Ausgleich einbrachte. Im darauffolgenden Leg leistete sich der Engländer zwei Fehler auf seiner favorisierten Doppel-16, konnte das mit einem 74er-Checkouts allerdings auch gleich wieder ausbügeln. Danach war aber wieder der schottische Weltranglistensiebte am Drücker: er schnappte sich drei Legs in Serie und zeigte dabei auch einen 13-Darter. Durrant, nun mit 6:9 hinten, stand unter Zugzwang.

Dabei zeigte er in diesem Moment das bisher höchste Finish: nach einer 180 brachte er 143 Punkt zum Abschluss eines 12-Darters auf Null. Wright zeigte sich davon beeindruckt und setzte ein Leg später fünf Pfeile am äußeren Ring vorbei. Durrant saß seinem Gegner nun im Nacken, vergab dann aber eine Chance, um für den Ausgleich zu sorgen. Wright bedankte sich und bestätigte das hier vollbrachte Break souverän. Per 13-Darter ließ der Schotte diesem zudem ein weiteres Break folgen, sodass er zur letzten Unterbrechung mit 12:8 in Front lag. Mithilfe eines 101er-Highfinish baute Wright seine Führung weiter aus, ehe Durrant nach längerer Wartezeit wieder erfolgreich war; dabei löschte er 86 Punkte auf der Doppel-7. Wright glänzte aber im direkten Gegenzug mit einem 155er-Highfinish und kam dem Endspiel immer näher. Durrant konnte in der Folge noch zwei Legs nacheinander für sich entscheiden, doch „Snakebite“ tat kurz darauf genau dasselbe und war dadurch an seinem Ziel angelangt. Wright gewann unterm Strich mit 16:11 und wartete nun auf seinen Finalgegner.

Van Gerwen liegt zu keinem Zeitpunkt in Führung

Topfavorit gegen Titelverteidiger – ein viel besseren Line-Up für ein Halbfinale gibt es gar nicht. Vor allem Gerwyn Price war heiß auf dieses Duell und wollte Michael van Gerwen im 20. Versuch endlich erstmals bezwingen. Doch dieser zeigte beim Grand Slam bisher großartige Leistungen und wollte das unter keinen Umständen zulassen. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden warf van Gerwen haarscharf an der Doppel-16 vorbei, seine ersten beiden Darts hatten dabei im Bullseye gesteckt. Price bestrafte dies, löschte 96 Zähler via 20, Doppel-18 und Doppel-20 und erzielte das erste Break. Nachdem er problemlos bestätigte profitierte er von gleich vier Fehlern seines niederländischen Gegners und nahm ein 4:1 mit in die erste Unterbrechung. Van Gerwen kam verbessert zurück auf die Bühne und holte sich unter anderem mit einem 11-Darter zwei Legs in Serie. Price ließ für den Moment nicht mehr zu, doch van Gerwen glänzte anschließend wieder mit einem 11-Darter und verkürzte erneut. Price machte aber unbeirrt weiter, beendete einen eigenen „Elfer“ mit einem 90er-Checkout und lag nun mit 6:4 vorne. Die Partie blieb auch in der Folge auf einem großartigen Niveau. So baute der „Iceman“ seinen Vorsprung erneut per 11-Darter zunächst aus, doch van Gerwen blieb wenig später in Reichweite, weil er unter Druck 124 Punkte auf Null bringen konnte. Price konzentrierte sich nach wie vor auf sein eigenes Spiel, kam per 13-Darter zum direkten Rebreak und stellte den alten Abstand von drei Legs wieder her. Zwei ganz seltene Fehlwürfe auf der Doppel-8 kosteten den Waliser jedoch einen noch größeren Vorsprung, stattdessen erwischte „Mighty Mike“ die Doppel-1 für das nächste Break. Weil van Gerwen mit einem 12-Darter nachlegte lag er zu diesem Zeitpunkt nur noch mit 7:8 in Rückstand.

Im nun folgenden 16. Leg wurde es spektakulär: van Gerwen stellte sich mit zwei 180ern nacheinander 42 Rest und wartete auf seine Chance zum Ausgleich. Doch Price ließ das nicht zu und machte 130 Punkte auf der Doppel-5 aus. Der Weltranglistenerste reagierte mit einem 104er-Highfinish und schaffte es dank eines 13-Darter kurz darauf tatsächlich, erstmals Parität herzustellen. Zwei Fehlwürfe auf Doppel kosteten ihn allerdings die Führung, stattdessen holte sich Price das Rebreak. Mit einem 104er-Checkout legte der Weltranglistenfünfte zudem erfolgreich nach und ging mit einem 11:9 im Rücken letztmals von der Bühne. Van Gerwen kam anschließend mit einem 80er-Checkout wieder ran, doch Price blieb mit dem eigenen Anwurf cool und rückte dem großen Ziel erneut ein Stückchen näher. Nachdem auch die beiden nachfolgenden Legs gerecht aufgeteilt wurden erzielte der „Iceman“ per 13-Darter ein enorm wichtiges Break. Weil van Gerwen wenige Momente später eine Chance auf der Doppel-5 verstreichen ließ konnte Price nachlegen, ihm fehlte jetzt tatsächlich nur noch ein einziges Erfolgserlebnis. Da er die ersten beiden Matchdarts liegen ließ musste er sich noch etwas gedulden, ehe es im 28. Durchgang soweit war. Gerwyn Price erwischte die Doppel-20, schlug van Gerwen mit 16:12 und feierte so den ersten Sieg über den amtierenden Weltmeister. Gegen Peter Wright wird es für ihn um die Titelverteidigung gehen.

Grand Slam of Darts


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