Michael Unterbuchner erreicht das Achtelfinale

Nachdem gestern bereits vier Gruppen zum Abschluss gekommen waren, fielen heute beim Grand Slam of Darts 2018 die Entscheidungen in den Gruppen A, B, C und D. Bereits vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert waren nur James Wade und Gary Anderson, fast allen anderen stand die Tür in die nächste Runde noch offen. Unter ihnen war auch Michael Unterbuchner, der im direkten Duell mit Ian White um den zweiten Tabellenplatz der Gruppe D kämpfte.

Gruppe A: Clayton landet vor van Gerwen auf dem ersten Tabellenplatz

Michael van Gerwen hatte in seinem zweiten Turniermatch vorgestern gegen Jonny Clayton einen herben Rückschlag kassiert, als er in einem fantastischen Duell trotz Matchdarts den Kürzeren zog. Dementsprechend war der Weltranglistenerste noch nicht sicher im Achtelfinale, hatte aber noch alle Möglichkeiten dazu und brauchte einen Sieg über Joe Murnan. Van Gerwen kam druckvoll in die Partie hinein, profitierte aber auch davon, dass bei seinem Gegner speziell in den ersten Minuten überhaupt nichts funktionierte. Nachdem „Mighty Mike“ zu Beginn der Partie zunächst den eigenen Anwurf nach Hause brachte legte er nach, indem er dank eines 14-Darters ein Break erzielte. Auf der Doppel-16 konnte der Niederländer dieses wenig später auch bestätigen, ehe er auch das vierte Leg für sich entschied und kurz vor dem Sieg stand. Murnan konnte sich noch kurzzeitig aufbäumen, spielte im fünften Leg praktisch aus dem Nichts einen starken 11-Darter und hatte sogar gebreakt. Van Gerwen ließ sich davon allerdings überhaupt nicht beeindrucken, holte das ihm noch fehlende Leg eben ein paar Minuten später und hatte durch diesen 5:1-Erfolg sein Weiterkommen perfekt gemacht.

Mit einer unglaublichen Leistung hatte Jonny Clayton sein vorgestriges Spiel gegen den übermächtig scheinenden van Gerwen noch zum Sieg drehen können und sich so beste Voraussetzungen für das Weiterkommen geschafft. Gegen Gary Robson reichten „The Ferret“ zwei Leggewinne, um dieses auch klar zu machen. Nachdem Clayton das erste Leg auf seine Seite zog durfte er sich im zweiten bei seinem Gegner bedanken, weil dieser drei Darts auf Doppel ungenutzt ließ. So holte sich der Waliser mit einem 64er-Checkout das zweite Leg und hatte den Einzug ins Achtelfinale besiegelt. Davon abgesehen ging die Partie natürlich weiter, Clayton patzte im nachfolgenden Leg seinerseits dreifach auf Doppelfelder und ermöglichte Robson so dessen erstes Erfolgserlebnis. Dabei handelte sich sogar um ein Break, doch Clayton war schon wenig später wieder hellwach und rebreakte mit einem Treffer in der doppelten 20. Auch das nächste Break ging an den PDC-Spieler, sodass dieser nur noch ein Leg zum Sieg benötigte. Robson konnte sich jetzt jedoch noch etwas steigern, holte sich zwei Legs nacheinander und kam bis auf ein Leg an seinen Kontrahenten heran. Zu mehr reichte es aber nicht mehr, denn Clayton besiegelte das 5:3 mit einem Treffer in der Doppel-10 und feierte so seinen dritten Sieg im dritten Spiel.


Gruppe B: „Barney“ kassiert eine Klatsche und verlässt das Turnier

Krzysztof Ratajski hatte mit einem Erfolg über van Barneveld vor einigen Tagen für eine der großen Überraschungen dieses Turniers gesorgt, dann aber knapp gegen Michael Smith verloren. Heute ging es für den Polen gegen den noch sieglosen Adam Smith-Neale um den Einzug ins Achtelfinale. Ratajski fand einen guten Einstieg in die Partie, nahm im ersten Leg 85 Punkte via Triple-15 und Tops von der Scheibe. „The Polish Eagle“ setzte seinen guten Beginn in der Folge auch fort, checkte zunächst 92 Punkte zum Break und legte dank eines Treffers in der Doppel-8 zum 3:0 nach. Smith-Neale, der bis hierhin nicht einmal auf Doppel werfen durfte, tat dies im vierten Leg endlich und verwandelte auch auf der Doppel-20 für seinen ersten Leggewinn. Ratajski ließ sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen, holte sich mit 15 und 16 Darts die ihm noch fehlenden beiden Leg und tütete den klaren 5:1-Erfolg ein. Aufgrund der Deutlichkeit des Sieges hatte sich Krzysztof Ratajski aus eigener Kraft für das Achtelfinale qualifiziert und war nicht anhängig vom Ergebnis des nächsten Spiels.

Das letzte Spiel des Abends schien von den Namen her das hochklassigste zu werden, als Michael Smith gegen Raymond van Barneveld antrat. „Barney“ brauchte dringend den Sieg und musste dabei auch verhindern, dass Smith mehr als drei Legs auf seine Seite zog. Dieses Vorhaben ging schon im ersten Leg nicht auf, denn van Barneveld warf zwei Darts an Doppelfeldern vorbei und musste dann mit ansehen, wie der „Bully Boy“ die Doppel-10 zum Break treffen konnte. Das beschriebene Break konnte Smith wenig später bestätigen, ehe er im dritten Leg trotz eines anfänglichen Ausrutschers in die Triple-1 noch 96 Punkte löschte und so auf 3:0 davonzog. Der Engländer marschierte weiter völlig problemlos durch die Partie, spielte im darauffolgenden Leg einen 13-Darter und hatte so Fakten geschaffen: er selbst war eine Runde weiter, van Barneveld ausgeschieden. Auch das ihm noch fehlende Leg zum Matchgewinn holte sich Smith wenige Minuten und hatte seinem Gegner so einen Whitewash verpasst.

Gruppe C: Harms folgt Wade ins Achtelfinale

Die erste Partie des Abends wurde in Gruppe C ausgetragen und war ohne den ganz großen sportlichen Wert. Mit James Wade und Mark Webster spielten die beiden besten Linkshänder auf der PDC-Tour gegeneinander. Während „The Machine“ bereits vorher als Achtelfinalist feststand hatte der Waliser keine Chance mehr auf s Weiterkommen. Nachdem er schon im ersten Leg breaken konnte legte Wade im zweiten Leg per 71er-Finish nach, ehe Webster 50 Punkte eliminieren konnte und dadurch verkürzte. Wade antwortete mit einem 107er-Highfinish, machte danach 70 Punkte aus und brauchte nur noch ein Leg für seinen dritten Sieg im siebten Spiel. Im fünften Leg zeigte Wade dann nochmal klasse Darts, beendete die Partie mit einem 11-Darter und zeigte beim 5:1-Erfolg einen 102er-Average. Nebenbei ist „The Machine“ nun 13 Spiele hintereinander vor TV-Kameras ohne Niederlage.

Spannender wurde es danach, als Keegan Brown und Wesley Harms aufeinandertrafen, um den verbliebenen Platz in der zweiten Runde untereinander auszuspielen. Schnell wurde klar, dass dieses Duell ein offener Schlagabtausch auf hohem Niveau werden würde. Nach dem Brown zu Beginn den eigenen Anwurf problemlos durchbrachte schaffte dies auch „Sparky“ mit seinem Anwurf, dabei gelang ihm ein starker 12-Darter. Brown antwortete ebenfalls mit 12 Pfeilen, ehe er ein Leg später noch einen draufpackte und dank eines 11-Darter zum Break kam. Harms ließ das allerdings nicht lange auf sich sitzen und konterte mit einem weiteren 12-Darter zum sofortigen Rebreak. Es ging jetzt in das sechste Leg, in welches „The Needle“ gegen den Anwurf mit zwei 180ern hineinkam. Der siebte Pfeil landete nicht mehr in der Triple-20, und zu allem Überfluss vergab der Engländer einen Breakdart auf Tops. Harms erwischte stattdessen die doppelte 12 und glich zum 3:3 aus. Im darauffolgenden Leg rettete Brown seinen Anwurf dank eines 71er-Finishes auf dem Bullseye und war noch ein Leg vom Sieg entfernt. Doch Harms zeigte unter Druck seine ganze Klasse, warf in diesem achten Leg nach einer anfänglichen 45 zwei 180er und brauchte für die verbliebenen 96 Zählern nur zwei Darts – durch diesen brillanten 11-Darter brachte der Niederländer dieses Match in das Entscheidungsleg. Dieses durfte der Mann von der PDC zwar beginnen, doch Harms gelangen die besseren Scores, sodass er nach 15 geworfenen Darts bei 40 Restpunkten wartete. Brown bekam nämlich als erster die Möglichkeit zum Sieg, hatte mit 138 Punkten aber noch eine hohe Hürde vor sich. Brown erwischte tatsächlich zwei Triple-19er, verpasste aber den Matchdart auf die Doppel-12. Harms kannte jetzt keine Gnade mehr, löschte die genannten 40 Punkte mit dem letzten Dart in der Hand aus und freute sich über den Einzug in die nächste Runde. Der Average beider Spieler lag unterm Strich übrigens bei über 103 Punkten und demonstrieren so den hohen Standard in diesem so wichtigen Match.


Gruppe D: White lässt zu viele Möglichkeiten liegen

Die Situation in dieser Gruppe gestaltete sich im Vorfeld analog zur Situation in der Gruppe C. In der ersten Partie trafen Gary Anderson und Steve Hine aufeinander. Weil Anderson bereits als Achtelfinalist feststand und der „Muffin Man“ vorzeitig ausschied war dieses Match sportlich relativ bedeutungslos. Binnen weniger Minuten schnappte sich „The Flying Scotsman“ die ersten beiden Legs und stand im dritten schon bei 2 Restpunkten. Doch Hine hatte jetzt einen starken Moment und brachte 108 Punkte zum 1:2 aus seiner Sicht auf Null. Anderson konterte zunächst per 14-Darter, profitierte dann im fünften Leg von drei Fehlern auf Doppel-16 seines Gegners und stand kurz vor dem Sieg. Wenig später war die Angelegenheit auch schon vorbei, Anderson traf die Doppel-8 zum Match und siegte mit 5:1 gegen Hine.

Um den zweiten Tabellenplatz und somit das Weiterkommen in dieser Gruppe spielten im Anschluss daran Ian White und Michael Unterbuchner im direkten Duell. Mit einem 104er-Finish holte sich „Diamond“ völlig problemlos den eigenen Anwurf im Auftaktleg, vergab in Leg Nummer zwei jedoch eine Breakmöglichkeit. So konnte Unterbuchner auf der Doppel-4 ausgleichen. Bitter wurde es für White im dritten Leg, als er fünf Möglichkeiten auf Doppelfelder liegen ließ. Unterbuchner löschte 94 Punkte stark via Single Bull, Triple-19 und Doppel-6 und hatte ein Break produziert. Wenig später lief es wieder ganz schlecht bei White, er verpasste im darauffolgenden Leg drei weitere Chancen auf Doppelfelder. „T-Rex“, der mit der vorangegangenen Aufnahme knapp an 164 Zählern gescheitert war nahm jetzt die verbliebenen 25 Punkte von der Scheibe und führte nun mit 3:1. White fing sich und traf im nächsten Leg endlich mal wieder ein Doppelfeld; es war Tops am Ende eines 13-Darters. Als Unterbuchner im sechsten Leg einen Dart an der Doppel-16 vorbeiwarf konnte der Engländer per Break wieder Parität herstellen. Doch im Anschluss daran ließen White die Doppelfelder erneut im Stich, setzte zwei Pfeile an der doppelten 16 vorbei. Unterbuchner brauchte sich nur noch zu bedanken und erwischte die Doppel-18 mit dem letzten Dart in der Hand. Der Landsberger war jetzt nur noch ein Leg vom Sieg und von der nächsten Runde entfernt und hatte im achten Leg sogar Anwurf. Diesen Vorteil spielte Unterbuchner klasse aus, positionierte sich nach zwölf Darts bei 40 Restpunkten. White konnte nicht mehr mitgehen, sodass sich Michael Unterbuchner vors Oche stellte, seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 unterbrachte und als erster Deutscher überhaupt ins Achtelfinale des Grand Slam of Darts einzog.

Grand Slam of Darts


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