Wright und van Gerwen im Finale

Am letzten Tag des Grand Slam of Darts wurden nochmal zwei Sessions gespielt. Am Nachmittag wurden dabei die Halbfinals ausgetragen und es gab zwei echte Traumpaarungen. So fand zunächst das Duell der beiden Schotten Peter Wright und Gary Anderson statt und im Anschluss gab es das Aufeinandertreffen der beiden großen Rivalen. Titelverteidiger Michael van Gerwen bekam es mit Rekordsieger Phil Taylor zu tun.

Peter Wright dreht 7:13-Rückstand in Sieg

Gary Anderson wirkte, obwohl er als Dritter der Order of Merit hinter Peter Wright steht, als Favorit im Spiel gegen seinen schottischen Landsmann. Nur eines der letzten zehn Duelle konnte Peter nämlich gegen den „Flying Scotsman“ gewinnen und ein Turnieraverage von 103 Punkten unterstrich auch die tolle Form Andersons beim Grand Slam in diesem Jahr. Und er erwischte einen guten Start. Er holte sich gleich zu Beginn ein Break, welches er auch bestätigte und bestimmte das Spielgeschehen. Peter brauchte ein wenig um in die Partie zu finden. Was Gary in dieser Phase aber verpasste, war dies auch auszunutzen. Der zweifache Weltmeister zeigte fantastische Scores, doch auf die Doppel ließ er in der Anfangsphase noch sehr viel liegen. So konnte Wright immer nah an seinem Gegner dran bleiben. Erst im neunten Leg schaffte Gary dann mal wieder ein überfälliges Break, als er einen tollen 11-Darter zeigte. Doch Wright wusste die Antwort. Nachdem Gary nur ganz knapp ein 160’er Finish verpasste, schaffte Peter das Rebreak und verkürzte wieder auf 4:6. Anderson blieb danach weiterhin der stärkere Akteur auf der Bühne, vergab allerdings zwei Breakdarts, wodurch Peter auf 5:6 verkürzte. Zu diesem Zeitpunkt hätte Anderson gut und gerne auch mit 8:3 führen können.

Nun sollte allerdings eine Phase beginnen, in der Gary sich dann doch absetzen konnte. Einen 10-Darter nach vier perfekten Darts von Peter ließ er noch zu, dann holte er sich kaltschnäuzig immer wieder Legs und tat Wright weh. Zum Beispiel setzte Peter seinen Gegner mit einer 171 für 24 Punkte Rest gut unter Druck, doch Gary checkte danach direkt mit dem ersten Dart. Bis auf 10:6 konnte sich Anderson absetzen, ehe Wright auch mal wieder ein Leg ins Ziel bekam. Doch das schien nur noch Ergebniskosmetik zu sein. „Snakebite“ war unzufrieden und Gary wurde immer stärker, zeigte ein tolles 110’er Finish, ehe ihm ein weiteres Break gelang, welches er mit einem 119’er Finish zum 13:7 bestätigte. Die Partie schien gelaufen. Wright stand mit dem Rücken zur Wand und versuchte sich nochmal an einem Trick. Er wechselte seine Darts und wurde tatsächlich nochmal besser. Anderson schien sich hingegen schon etwas zu sicher zu sein und so kam Wright tatsächlich nochmal zurück. Sechs der nächsten sieben Legs gingen an den UK-Open-Sieger, der so auf 13:14 herankam. Er verpasste dann aber ein 116’er Finish zum Ausgleich, sodass Gary mit dem 15:13 nur noch ein Leg vom Sieg entfernt war. Peter hatte das Momentum allerdings weiter auf seiner Seite. Er schüttelte das ab und zeigte zwei 11-Darter, auch weil Anderson ein 134’er Finish zum Match verpasste. So stand es plötzlich 15:15 und Peter durfte das Entscheidungsleg eröffnen. Dort zeigte er dann einen soliden 15-Darter, der tatsächlich zum 16:15-Erfolg reichte.


Taylor verabschiedet sich aus Wolverhampton

Phil Taylor ist auf seiner Abschiedstour, erinnerte aber zuletzt immer wieder an seine besten Zeiten. Beim World Matchplay siegte er in dominantester Weise, schlug dabei auch Michael van Gerwen deutlich. Seine Performance im Grand Slam-Viertelfinale gegen Daryl Gurney war erneut herausragend und so schien er eine Chance gegen MVG zu haben, den er in fünf Duellen 2017 auch bereits drei Mal schlug. Die Partie begann sehr ausgeglichen. Beide zeigten sich stark in den eigenen Anwürfen, Michael setzte allerdings die Highlights mit den High Finishes von 117 und 106 Punkten. Weil er 138 aber nicht ins Ziel brachte, verpasste er das erste Break. Dieses sollte aber nur wenig später folgen. Im siebten Leg verpasste „The Power“ einen Dart auf die Doppel-16, was Michael mit einem 72’er Finish sofort nutzte. Fünf perfekte Darts führten danach zum 11-Darter, ehe der Weltmeister sogar ein weiteres Break zum 6:3 holen konnte. Taylor war weit weniger kaltschnäuzig als im bisherigen Turnierverlauf. Er machte unnötige Fehler und wirkte ziemlich unzufrieden. Nur weil van Gerwen ein 164’er Finish verpasste, konnte Phil mit einem direkten Rebreak auf 4:6 verkürzen.

Michael van Gerwen sollte in dieser Phase aber der stärkere Spieler sein und dies auch auf die Anzeigetafel bringen. So holte er sich mit einem brillanten 164’er Finish ein weiteres Break, es war sein bis dahin höchstes Finish beim diesjährigen Grand Slam. Ein toller 11-Darter sorgte danach für die 9:5-Führung. Zu diesem Zeitpunkt spielte Michael einen Average von knapp 110 Punkten, trat sehr dominant auf. Der Vorsprung von vier Legs hätte Michael dann eigentlich Sicherheit geben müssen, doch stattdessen ließ er nach, seine Leistungen begannen zu schwanken. Er konzentrierte sich zu sehr darauf, was sein Gegner machte, statt nur sein Spiel zu spielen. Doch unter Druck zeigte er sich auf die Doppel sicher und rettete so den Vorsprung in die dritte Pause. Phil war sichtlich angefressen und kassierte nach der Unterbrechung auch direkt wieder ein Break. Auf eine starke 180 von Taylor antwortete Michael mit einer 171 um sich 16 Punkte Rest zu stellen und letztlich mit dem 14:8 für die Vorentscheidung zu sorgen. Taylor schaffte danach keinen Leggewinn mehr und so sicherte sich Michael van Gerwen den am Ende hochverdienten 16:8-Erfolg und beendete damit den letzten Grand Slam für Phil Taylor.

Grand Slam of Darts


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