Anderson und Barney legen Klassiker hin

Mit Michael van Gerwen und Peter Wright standen die ersten beiden Halbfinalisten fest, doch wer würde ihnen folgen? Mindestens ein Engländer, das war bereits klar, denn im ersten der beiden fehlenden Viertelfinals bekam es der Überraschungsmann Chris Dobey mit seinem Landsmann James Wade zu tun. Welche Nation am meisten Halbfinalisten stellen würde, entschied sich im anderen Duell. Dort trafen der schottische Weltmeister Gary Anderson und der Niederländer Raymond van Barneveld aufeinander.

James Wade seinem Gegner immer einen Schritt voraus

Chris Dobey kann stolz sein, das Achtelfinale des Grand Slam of Darts erreicht zu haben
Chris Dobey kann stolz sein, das Achtelfinale des Grand Slam of Darts erreicht zu haben

Wohl niemand hätte damit gerechnet, dass Chris Dobey es bis in das Viertelfinale dieses Turniers schaffen würde. Auch für ihn selbst eine Situation, mit der er nicht gerechnet hatte. Gegen James Wade, das wusste er, musste er nun alles zeigen, was er kann, durfte sich keine Fehler erlauben. Nachdem beide zunächst ihre Aufschläge durchbrachten, vergab er jedoch ein paar Breakdarts. James nutzte dies und schaffte wenig später seinerseits ein Break. Nachdem Chris dann ein 170’er Finish verpasste, erhöhte Wade auf 4:1. Schon nach dieser ersten Session zeichnete sich ein Bild, das sich durch die komplette Partie ziehen sollte. Chris war wirklich gut, seine Scores konnten mit denen von Wade mithalten. In den entscheidenden Momenten war „The Machine“ jedoch immer wieder einen Schritt voraus. Zudem kurios: Wade erhöhte auf 6:1 und sechs der sieben Legs wurden durch 40’er Finishes entschieden. Immer wieder folgten dann Möglichkeiten für „Hollywood“, die der sympathische Engländer immer wieder liegen ließ. So verpasste er zum Beispiel ein 101’er Finish auf die Doppel-16. Es wäre ein Break gewesen. Oftmals stellte sich Dobey ein Finish im Bereich zwischen 32 und 60 Punkten. Er war quasi immer bereit zuzuschlagen. Doch Wade ließ keine Chancen zu. Er checkte 76 Punkte dann, wenn er es musste. Ebenso ein starkes 112’er Finish zum 12:3 und zu einer weiteren, klaren Pausenführung. Doch Dobey gab nicht auf. Er startete perfekt in das nächste Leg. Er stellte sich 60 Punkte Rest und hoffte auf ein weiteres Leg. Doch wieder sprang Wade dazwischen. Dann jedoch Double Trouble bei „The Machine“, sodass Dobey auf 4:13 verkürzte. Ein 152’er Finish zum 5:13 war das persönliche Highlight von Chris, der danach jedoch kein Leg mehr gewinnen sollte. So siegte James klar und deutlich 16:5 und zog als bester Engländer ins Halbfinale ein.


Weltmeister im Halbfinale

Das letzte Viertelfinale war die heiß erwartete Begegnung zwischen Gary Anderson und Raymond van Barneveld. Der zweifache Weltmeister, gegen den fünffachen Weltmeister. Und der amtierende erwischte den besseren Start. Gary hatte zum Anfang überhaupt keine Gefahr zu befürchten, konnte relativ locker mit 2:0 in Führung gehen. Zwar verkürzte Raymond, doch schon zur ersten Unterbrechung war Anderson mit 4:1 vorne. Dann folgte aber ein Bruch im Spiel des Schotten. Er verpasste plötzlich einige Chancen, war Barney zu nutzen wusste. Er verkürzte unter Druck, vergab dann aber die große Ausgleichschance zum 4:4. Doch er sollte eine weitere bekommen. Weil der „Flying Scotsman“ nämlich erneut unzählige Möglichkeiten vergab, kam Barney zum 5:5. Aus der Pause kamen beide Spieler dann so richtig stark raus, wir hatten ein Match. Er checkte Raymond 164 Punkte, was Gary mit einem 121’er Finish auf die Doppel-18 beantwortete. Unter Druck holte sich Raymond dann das 7:6, verpasste aber ein 122’er Finish auf Bull und ein 106’er Finish auf die Doppel-16. Diese Fehler nutzte Gary Anderson um die Partie zu seinen Gunsten wieder auf 8:7 zu drehen. Doch Raymond zeigte sich in dieser Phase sehr fokussiert und selbstbewusst, sodass ihm mit einem Rebreak der erneute Ausgleich gelang.

Raymond van Barneveld zeigte eine ansprechende Leistung gegen den amtierenden Weltmeister
Raymond van Barneveld zeigte eine ansprechende Leistung gegen den amtierenden Weltmeister

Es war eine Spitzenpartie. Die Spieler schmissen sich die Pfeile um die Ohren als gäbe es kein Morgen. Eine 100’er Aufnahme konnte schon zu wenig sein. Nachdem beide sich ihre eigenen Aufschläge holten, zog Anderson das Tempo nochmal ein klein wenig an, indem er sechs perfekte Darts warf. Dies würde entsprechend zu einem Break. Er wollte das bestätigen und stellte sich 64 Punkte Rest. Doch van Barneveld war zur Stelle, checkte 126 Punkte auf Bull und glich mit dem direkten Rebreak zum 10:10 aus. Es war der Wahnsinn. Beide setzten ihre Gegner in deren Anwürfen immer wieder sehr stark unter Druck, doch beide hielten diesem Druck auch immer wieder stand. Raymond war dabei in der angenehmeren Position, er brauchte kein Break mehr um zu gewinnen. Das benötigte Gary und im 25. Leg war er auf dem besten Weg. Beim Stand von 12:12 warf Gary unter anderem zwei 180’er und stand bei 41 Punkten Rest. Mit dem ersten Dart traf er allerdings die 18, womit er nur eine Chance auf ein Doppel bekam. Diese vergeigte er und Barney checkte 62 zum 13:12. Dennoch war Gary Anderson in dieser Phase um ein paar Prozentpunkte stärker. Er glich aus und mit vier perfekten Darts leitete er dann doch das Break zum 14:13 ein. Nun lag der Druck bei van Barneveld, der „Flying Scotsman“ konnte hingegen frei aufspielen. Ein richtig starkes 100’er Finish mit zwei Darts brachte Gary nah ans Ziel. Barney aber startete direkt perfekt und legte eine 177 nach. Mehr wurden es jedoch nicht. Gary konnte mithalten und zeigte am Ende einen 11-Darter zum 16:13-Erfolg in einem unfassbar starken Match.

Tobias Gürtler

Grand Slam of Darts


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter