Dobey nach Krimi im Viertelfinale

Die letzten vier Achtelfinals des Grand Slam of Darts 2016 fanden am sechsten Tag statt. Noch drei Spieler der BDO waren im Turnier. Jamie Hughes, der sich so gerade für das Achtelfinale qualifizierte, traf dabei auf Chris Dobey. Danny Noppert, spätestens seit seinem Sieg über Mensur Suljovic bekannt, musste sein Können gegen Weltmeister Gary Anderson unter Beweis stellen. Glen Durrant bekam es mit Raymond van Barneveld zu tun. Ein reines PDC-Duell zeigten James Wade und Benito van de Pas.

Wade deklassiert „Big Ben“

Jamie Hughes scheitert äußerst knapp im Achtelfinale des Grand Slam of Darts 2016
Jamie Hughes scheitert äußerst knapp im Achtelfinale des Grand Slam of Darts 2016

Die erste Begegnung war die Partie zwischen Jamie Hughes und Chris Dobey. Hughes hatte sich nach einem 1:4-Rückstand noch gegen James Wilson durchgesetzt und konnte sich so für KO-Runde qualifizieren. Er war auch der Favorit in dieser Begegnung gingen den jungen Dobey. Beide waren anfangs in ihrem eigenen Leg sehr sicher, hatten keine Probleme sie sich zu holen. Danach folgte aber direkt das erste Break zugunsten Dobeys, der es aber nicht bestätigen konnte. Zur Pause führte er dennoch mit 3:2 und baute dies auf 4:2 aus. Ein 116’er Finish von Hughes beeindruckte den jungen „Hollywood“ überhaupt nicht und er zeigte eine tolle Leistung. Auf die Doppel waren die Kontrahenten allerdings nicht sonderlich gut und so blieb es bis zum elften Leg spannend, nach welchem Chris mit 6:5 führte.

Chris Dobey fragt sich, warum er so viele Matchdarts benötigte
Chris Dobey fragt sich, warum er so viele Matchdarts benötigte

Dann schien die Begegnung sich zu entscheiden, weil Dobey einfach das Momentum auf seiner Seite hatte. Hughes machte Fehler, traf einfache Felder nicht und mit fünf perfekten Darts, die zu einem 10-Darter führten, brachte sich Chris mit 9:5 in Front. Dann aber schien er nervös zu werden, während Hughes erneut zu einem Comeback ansetzte. Er checkte 72 Punkte und zeigte dann vier perfekte Darts. Nun waren die Fehler auf Seiten von Dobey zu finden, der in der Folge auch sechs Matchdarts liegen ließ. Hughes kam tatsächlich zum Ausgleich und durfte das Entscheidungsleg eröffnen. Dort warf er hintereinander drei 140’er und stellte sich 24 Rest. Dobey startete schwach, brachte sich nur auf 204. Hughes aber vergab die Chancen und so machte Chris mit einer 180 nochmal Druck. Dies zeigte Wirkung und Hughes vergab erneut drei Möglichkeiten auf der Doppel-12. So checkte Dobey doch noch auf diesem Doppel zum 10:9 und gewann diese dramatische Partie.

Benito van de Pas zeigte die schwächste Leistung aller Achtelfinalisten
Benito van de Pas zeigte die schwächste Leistung aller Achtelfinalisten

James Wade bekam es dann mit Benito van de Pas zu tun. Der Engländer erwischte einen Blitzstart und spielte die Partie von vorne weg. Allerdings hatte Benito in jedem der ersten drei Legs je eine Chance auf ein Doppel. Diese vergab er dann aber allesamt und so holte sich Wade problemlos die ersten fünf Legs. Es bahnte sich sehr schnell ein Whitewash an. Benito wurde langsam etwas unsicher, schüttelte immer wieder grinsend den Kopf als fragte er sich, was mit ihm los sei. Er war nicht vollends fokussiert. Im siebten Leg wollte er die Chance dann mal wieder nutzen, verfehlte aber das Bullseye um ein 124’er Finish zu zeigen. Die Antwort von Wade war das Auschecken von 96 Punkten auf der Doppel-18. „The Machine“ war einfach zu sicher und dies zeigte sich dann auch vor allem im achten Leg. Benito zeigte ein starkes Leg, war mal selbst in Führung und stellte sich sehr gut 46 Punkte Rest. Es schien dieses Mal in seine Richtung zu laufen. Doch James Wade zeigte ein 160’er Finish und zelebrierte diesen Moment mit dem kreisenden Dolan-Finger. Für Benito ging es nur noch darum den Whitewash zu verhindern und im neunten Leg war es dann endlich so weit. Er traf mit dem zweiten Dart Tops und holte sich das 1:8. Auch wenn er noch ein paar Möglichkeiten liegen ließ, holte er sich am Ende noch ein zweites Leg, verlor aber sehr deutlich mit 2:10.


Noppert verpasst die Sensation

Danny Noppert, einer der heißesten BDO-Namen bei dem diesjährigen Grand Slam. Sein Sieg über Mensur Suljovic und sein Weiterkommen waren sehr stark. Mit dem aktuellen PDC-Weltmeister Gary Anderson hatte er allerdings eine schwierige Aufgabe vor sich. „Noppie“ startete relativ gut, war eigentlich immer wieder nah dran, konnte jedoch nicht für ein Break sorgen. Zu gut war der Start von Anderson. Zur Pause stand es 3:2 für den Schotten. Doch danach legte Danny so richtig los. Er glich aus und schaffte mit einem 164’er Finish das Break. Dieses bestätigte er auch und so hatte er einen Zwei-Leg-Vorsprung. Er ließ auch in der Folge zunächst nicht nach und nutzte die Fehler seines Gegners aus. Zur zweiten Unterbrechung hatte er mit 103 den um zwei Punkte besseren Average und führte verdient mit 6:4.

Diese Unterbrechung kam aber zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für Danny. Danach musste er etwas Federn lassen und Gary holte sich in einer starken Serie fünf Legs hintereinander. Damit fehlte dem Schotten nur noch ein weiteres Leg zum Sieg. Noppert aber gab nicht auf. Er checkte 107 Punkte und schaffte ein richtig wichtiges Break zum 8:9. Dabei vergaben beide Spieler ein 124’er Finish. Nach einem starken Leg zum Ausgleich stand es 9:9 und die Fans sahen tatsächlich ein entscheidendes 19. Leg. Dort startete Anderson perfekt, legte aber eine 33 nach. Danny war also noch im Spiel. Allerdings waren die Scores des „Flying Scotsman“ doch etwas besser, sodass er sich 100 Punkte Rest stellte. Danny brachte sich auf 146 Punkte herunter, doch Gary checkte weltmeisterlich mit zwei Darts zum 10:9-Erfolg.

Der letzte noch verbleibende BDO-Spieler war damit Glen Durrant. Nach den knappen Niederlagen seiner Kollegen an diesem Abend, wollte er es gegen Raymond van Barneveld besser machen. Und er spielte von Anfang an sehr gut und hielt mit seinem Gegner mit. In ihren Leg zeigten sich die Spieler nervenstark und ließen keine Breaks zu, so stand es zur ersten Pause 3:2 für Raymond. Dieser drehte dann etwas auf und bestrafte Glen für jeden Fehler den er machte. So vergab Durrant ein 101’er und ein 97’er Finish, Barney machte jeweils aus und setzte sich auf 5:2 ab. Dann aber ließ der bis dahin so souverän wirkende RVB plötzlich nach, sodass Glen sich auf dem Weg zu einem Comeback machte. Dieses gelang ihm auch, weil er die Doppel gut traf. Zur zweiten Pause stand es damit 5:5 und alles war noch offen. Die Unterbrechung passte Barney sehr gut, so konnte er sich nochmal sammeln und sich für die Schlussphase der Partie vorbereiten. Nachdem beide einige Doppel vergaben holte sich der Niederländer auch die Führung zurück und legte ein Break nach. Ein perfekter Start, der zu einem 13-Darter führte, brachte van Barneveld eine 8:5-Führung ein. Glen hatte den Faden etwas verloren, sein Average fiel in der Phase auch um sechs Punkte auf 98 zurück. Und Raymond musste letztlich nur noch seine eigenen Legs nach Hause bringen. Somit lag der Druck bei Durrant, der nun immer wieder auch Fehler machte. Die Partie verflachte immer mehr, aber letztlich brachte Barney sie mit einem 10:7 zu Ende.

Tobias Gürtler

Grand Slam of Darts


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