Michael van Gerwen auf Titelkurs

Die letzten vier Achtelfinals sollten am sechsten Tag des Grand Slam ausgetragen werden. Dabei gab es vier hoch interessante Partien. Michael van Gerwen, welcher dieses Turnier noch nie gewann, bekam es mit Steve Beaton zu tun. BDO-Legende Martin Adams spielte gegen Kim Huybrechts. Mit Dave Chisnall und Michael Smith trafen zwei Scoring-Maschinen aufeinander. Außerdem gab es das Duell zwischen Peter Wright und Adrian Lewis.

„Bullyboy“ zu stark für Chisnall

Die erste Partie des Abends war das Duell zwischen Michael Smith und Dave Chisnall. Beide zeigten bisher tolle Leistungen im Turnierverlauf und sie sollten auch heute daran anknüpfen. Von Beginn an waren sie bärenstark, vor allem ihre Scores waren immens hoch. So stand es nach drei Legs 2:1 für Michael, welcher im Schnitt 112,5 Punkte warf. Chisnalls Average lag bei 110,9 Punkten. Nach fünf perfekten Darts des „Bullyboy“ stand es zur ersten Pause 3:2 für Smith. Es gab einfach noch keine Fehler in dem Match, sodass jeder seine Legs durchbrachte. So auch Chisnall, der mit einem 170’er Finish den erneuten Ausgleich schaffte. Es wirkte in der Folge, als wäre Dave einem Break näher als sein Gegner, doch erstens kommt es anders… Michael holte sich das zehnte Leg, welches „Chizzy“ eröffnete. So ging er mit 6:4 in Führung. Danach hatte man den Eindruck, dass Dave Chisnall nicht wirklich mit Smith mithalten konnte. Zwar traf dieser nicht immer sofort die Doppel, doch die Scores waren so hoch, dass Dave sich auf die Triple eigentlich keine Fehler erlauben durfte. An diesem Druck schien er zu scheitern. Das direkte Rebreak brachte daher nicht mehr viel. Michael zog einfach sein Spiel durch und schien kein Interesse daran zu haben, was der Mann in Gelb dort auf der Bühne macht. Dadurch wirkte er sehr ruhig und brachte das Match souverän mit 10:7 nach Hause.

Die Nummer eins der Welt traf dann auf Steve Beaton. MVG wollte dabei eine möglichst saubere und sichere Leistung zeigen. Dass ihm das auf diese Weise gelingen würde, hätte er aber wohl selbst nicht erwartet. Ihm gelang sofort ein Break und das 2:0. Steve war zwar nah dran, aber eben doch nicht in der Position mal auf ein Doppel zu werfen. Diese Chance bot sich ihm in Leg drei. Steve warf fünf perfekte Darts und vergab letztlich auf Tops. Weil „Mighty Mike“ seinerseits vier perfekte Darts warf, war er mit einem 124’er Finish auf Bull zur Stelle. Diese Demonstration zog sich bis zum 6:0, es war einfach nichts gegen Niederländer zu machen. Dabei war Steve wirklich gut mit dabei, er spielte einen Average von zeitweise um die 104 Punkte. Doch Michael war einfach nochmal stärker. Die Zuschauer merkten das und wollte „The Bronzed Adonis“ unterstützen, damit dieser keinen Whitewash kassiert. Das Publikum war sehr lautstark und die Anfeuerungsgesänge schienen Früchte zu tragen. Steve nahm den Support mit einem Lächeln gerne mit und checkte unter großem Jubel 116 Punkte zum 1:6. Doch in der Summe war da nicht mehr viel zu holen. Am Ende setzte sich van Gerwen, der einen Average von 109,18 spielte, mit 10:2 klar und deutlich durch und machte nochmal eine Ansage in Richtung Turniersieg.

Letzter BDO-Spieler ist raus

Weltranglistenfünfter besiegt Weltranglistenvierten
Weltranglistenfünfter besiegt Weltranglistenvierten

Von den Namen her wirkte die Partie zwischen Peter Wright und Adrian Lewis wie das spannendste Duell. Und es sollte auch relativ hochklassig werden. Dabei legte Peter etwas besser los, als er zwei Mal 76 Punkte checkte und so mit 2:0 in Führung ging. Adrian aber kam zurück und brachte auf dem Weg zum 2:2 unter anderem 121 Punkte auf null. Zwar ging „Snakebite“ noch vor der Pause wieder in Führung, wie sich zeigen sollte allerdings zum letzten Mal in diesem Match. Danach drehte nämlich der zweifache Weltmeister Adrian Lewis auf. Er drehte die Partie und schaffte immer wieder Breaks. Anders als Peter, der nach Breaks oftmals sein eigenes Leg nicht durchbringen konnte, gelang dies Adrian Lewis recht gut. Wright schien nicht ganz bei der Sache zu sein, nicht immer wirkte er vollends konzentriert. Sowas darf man sich gegen Adrian allerdings nicht erlauben. Der machte ganz locker weiter, spielte eine gute Partie und hielt sich seinen Gegner vom Hals. Mit einem 130’er Finish konnte „Jackpot“ dann den 10:7-Sieg eintüten und so ins Viertelfinale einziehen.

Das letzte Viertelfinale bestritten der letzte BDO-Spieler Martin Adams und Kim Huybrechts. Adams hatte dabei permanent ein Lächeln auf den Lippen, er genoss die Atmosphäre und die lauten Zuschauer. Kim hingegen hatte einen sehr fokussierten Gesichtsausdruck, er versuchte „Wolfie“ so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Anfangs schien es Kim aber doch etwas auszumachen. Adams erwischte den klar besseren Start und holte sich umgehend ein Break. Auch in der Folge konnte er Kim gut hinter sich halten, gab nur eines der ersten vier Legs ab und auch nur, weil er Bull bei 161 Rest verfehlte. Kim warf mitunter sechs perfekte Darts, bekam das Leg aber nicht zu. Er ab dem 1:3 Rückstand schien der „Hurricane“ dann so richtig angekommen. Er legte eine Schippe drauf und zeigte eine kleine Serie. Dabei gewann er fünf Legs hintereinander und setzte sich auf 6:3 ab. Adams schien in dieser Phase nicht wirklich mit dem Belgier mithalten zu können. Zur zweiten Pause stand es dennoch nur 4:6 aus Sicht von „Wolfie“. Und dies war gut für Martin, denn er kam besser aus der Unterbrechung und konnte ein paar kleinere Fehler von Huybrechts nutzen und zum 6:6-Ausgleich kommen. Nachdem Kim erneut in Führung ging, kam eine Szene, die die Klasse des Martin Adams aufzeigte. Der „Hurricane“ stellte sich 74 Punkte Rest, Adams stand bei 92 Punkten. Der erste Dart war ein Bouncer, sodass er nur noch zwei Darts in der Hand hatte. Und er traf die Triple-20, sowie die Doppel-16 zum erneuten Ausgleich. Huybrechts aber blieb konzentriert, ließ sich davon nicht unterkriegen und spielte weiter sein Spiel. So konnte er sich auf 9:7 absetzen, musste aber nach verpasstem Matchdart ein weiteres Mal den Ausgleich hinnehmen. Es kam also zum Entscheidungsleg. Dieses eröffnete Kim, welcher auch stärker spielte. So siegte er am Ende mit 10:9. Aber dennoch eine starke Leistung von „Wolfie“ bei seinem Grand Slam-Debüt.

Tobias Gürtler

Grand Slam of Darts


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