MVG scheitert knapp am 9-Darter

Der letzte Gruppenspieltag des diesjährigen Grand Slams wurde am vierten Tag ausgetragen. Dabei gab es einige sehr interessante Partien. Ian White, der nur noch theoretische Chancen hatte, bekam es mit Jelle Klaasen zu tun, welcher ebenfalls ums Weiterkommen kämpfte. Über allem stand aber das Match zwischen Peter Wright und Mervyn King. Der Sieger sollte weiter kommen, der Verlierer schied aus. Ein direktes Duell zweier sehr starker Spieler.

White macht seine Hausaufgaben

Der Abend begann mit dem Match, welches wohl am wenigsten Bedeutung hatte. Dave Chisnall, welcher bereits als Achtelfinalist feststand, bekam es mit Scott Mitchell zu tun. Der aktuelle BDO-Weltmeister war bereits ausgeschieden. Er wollte sich aber mit einer guten Performance aus dem Turnier verabschieden und schaffte dies auch. Er spielte ein blitzsauberes Match. „Chizzy“, welcher noch am Sonntag einen 9-Darter warf, traf die Doppel ganz schlecht. Und so holte sich Scott am Ende einen verdienten 5:1-Erfolg und somit auch den versöhnlichen Turnierabschluss.

Ian White und Jelle Klaasen zeigten sich in den letzten Monaten in einer tollen Verfassung. Im direkten Duell ging es beim Grand Slam bereits um alles. Nur der Sieger konnte sich noch Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen, wobei Jelle deutlich besser dastand als White. Doch war es „Diamond“ der es schaffte zu brillieren. Klaasen sicherte sich das erste Leg, ehe White mit zwei High Finishes die Partie drehte. Er checkte 121 und 103 Punkte aus und legte von da an so richtig los. Klaasen kam nicht mehr wirklich rein und so siegte White mit 5:1. Dennoch blieben die Möglichkeiten auf ein Weiterkommen nur theoretischer Natur.

Wie kann man seinem Gegner von vornherein Respekt einbläuen? Mit einem 160’er Finish zum Beispiel. So tat es Kim Huybrechts, der auf Mark Oosterhuis traf. Schnell folgte das 2:0 für den „Hurricane“, die Messe schien bereits gelesen, hatte Oosterhuis bei dem Turnier doch noch kein einziges Leg gewonnen. Dies sollte sich jedoch ändern, als er die Doppel-10 zum 2:1 traf. Dem 3:1 folgte ein 14-Darter von Mark, um wieder zu verkürzen. Danach setzte sich dann aber doch der erfahrene Kim Huybrechts ab und siegte schließlich mit 5:2, womit er die Tür zum Achtelfinale weiter auftrat.

Adrian Lewis erwartet im Achtelfinale mit Peter Wright eine schwere Aufgabe
Adrian Lewis erwartet im Achtelfinale mit Peter Wright eine schwere Aufgabe

Im vergangenen Jahr war nach zwei Spieltagen bereits das Turnieraus für ihn besiegelt, heute hatte Lewis es selbst in der Hand. Er traf auf Lokalmatador Wayne Jones, welcher mit einem 13-Darter direkt mal die Zuschauer glücklich machte. Dieses Break konnte Lewis jedoch kontern, weil Wayne drei Darts auf die Doppel vergab. Nachdem beide Spieler ihre Legs bis zum 3:2 holten, konnte Lewis 96 zu einem weiteren Break auschecken. Zur Freude der anwesenden Fans konnte Jones aber auch das nochmal kontern. Er brachte dabei 106 Punkte auf null. Wenig später markierte Lewis dann aber doch das 5:3 und sicherte sich somit den Achtelfinaleinzug.

Wright gewinnt direktes Duell


Kim Huybrechts schaute sich das nächste Match ganz genau an. Er bangte um das Weiterkommen und hoffte auf einen Sieg Michael van Gerwens über Steve West. Doch West überraschte mit einem 116’er Break direkt im ersten Leg. Diesen guten Start beantwortete Michael mit acht perfekten Darts. Nur knapp verfehlte er die Doppel-12 zum perfekten Spiel. Er machte von da an aber stark weiter und ging mit 3:1 in Führung. Erst danach konnte sich West nochmal zurückmelden und zum Ausgleich kommen. Ein 88’er Finish zum 4:3 sollte dann jedoch die Vorentscheidung bringen, wenig später war Michaels 5:3-Sieg perfekt. Mit 105,3 Punkten im Schnitt und fünf 180’ern zeigte er ein tolles Match und zog verdient als Gruppensieger ins Achtelfinale ein.

Peter Wright ist nach der Gruppenphase der einzige Tabellenführer mit nur zwei Siege
Peter Wright ist nach der Gruppenphase der einzige Tabellenführer mit nur zwei Siegen

Es folgte das Match zwischen Peter Wright und Mervyn King. Es war klar, der Sieger dieses Duells würde ins Achtelfinale einziehen, der Verlierer wäre ausgeschieden. Dementsprechend fokussiert gingen beide zu Werke. Wright erwischte den besseren Start und ging in Führung, King aber gelang postwendend der Ausgleich. Beide Spieler konnte ihre Legs bis zum 3:3 behalten. Obwohl Wright nicht seinen besten Tag auf die Doppel erwischte, bestrafte ihn King jedoch zu selten. So holte sich Peter auch das 4:3 und wenig später gelang dem Schotten das erste Break der Partie. Dieses war von entscheidender Natur, denn es brachte „Snakebite“ das 5:3 ein und sorgte somit für das Weiterkommen Peters.

Ein sehr spannendes Match sollte folgen. Steve Beaton bekam es mit Grand Slam-Debütant Martin Adams zu tun. Beide kamen direkt gut rein, warfen bereits im ersten Leg eine 180. Adams ging jedoch in Führung, weil er 80 Punkte checkte. Beaton toppte dies mit einem 117’er Checkout, doch nur ein Leg später brachte Adams 118 Punkte auf null. „Wolfie“ spielte von da an stark weiter und konnte sich deutlich absetzen. Er führte mit 4:1 und brauchte somit nur noch ein Leg zum Sieg. Beaton hingegen brauchte noch ein weiteres Leg um im Turnier zu bleiben. Dies gelang ihm auch und er legte eine kleine Serie hin, die zum 4:4-Ausgleich führte. Dann aber war es erneut Adams, welcher sich den 5:4-Erfolg und damit einhergehend den Gruppensieg sicherte. Beaton steht aber auch im Halbfinale, Klaasen und White schieden aus.

Das letzte Gruppenspiel des diesjährigen Grand Slam bestritten Michael Smith und Andy Fordham. Smith zeigte sich bisher fehlerlos und führte seine Gruppe souverän an. Heute wollte er sich den dritten Sieg holen und mit einem guten Gefühl ins Achtelfinale. Und er legte los wie die Feuerwehr. Das erste Leg holte er sich mit einem 160’er Finish, für das zweite checkte er 150 Punkte. Als er auch noch Leg Nummer drei holte, war das Turnieraus für Fordham besiegelt, das Weiterkommen von Smith und Adrian Lewis hingegen sicher. Smith konnte also befreit aufspielen und checkte wenig später 112 Punkte zum 4:0. Zwar konnte Fordham noch den Whitewash verhindern, doch am Ende siegte „Bullyboy“ klar, deutlich und vor allem hochverdient mit 5:2 und setzte nochmal ein Ausrufezeichen vor der KO-Runde.

Tobias Gürtler

Grand Slam of Darts


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