Rowby nutzt seine Chancen nicht

Nach zwei Gruppenspieltagen stand der alles entscheidende dritte Spieltag an. Entscheidungen mussten gefällt, Gewinner und Verlierer auserkoren werden. Für die deutschsprachigen Fans war natürlich das Abschneiden des jungen Österreichers Rowby-John Rodriguez von besonderer Bedeutung. „Little John“ hatte mit Phil Taylor jedoch eine Mammutaufgabe zu bewältigen, um erstmals ins Achtelfinale dieses Turniers einzuziehen.

Geert de Vos rockt die Bühne

In der ersten Partie ging es für Geert de Vos im Grunde nur noch um die goldene Ananas. Nach zwei Niederlagen in zwei Spielen, hatte er nur noch Außenseiterchancen auf ein Weiterkommen. Er wollte sich aber mit einem guten Ergebnis aus dem Turnier verabschieden. Und dies sollte ihm auch gelingen. Geert spielte gegen Jonny Clayton komplett befreit auf und legte eine beeindruckende Performance hin. Er holte sich Leg um Leg und ließ seinem Gegner kaum eine Chance. Mit einem 3-Dart-Average von 113,8 und einem 5:0 hielt er sich die Minimalchance aufs Achtelfinale doch noch offen.

Ähnlich klar verlief auch das zweite Match. Robbie Green wollte Rowby-John Rodriguez im Fernduell unter Druck setzen und einen möglichst klaren Sieg über Martin Phillips erringen. Dementsprechend fokussiert trat er auch von Beginn an auf. Er bestimmte das Tempo der Partie und bestach vor allem durch seine Qualität auf die Doppel. So gut wie keine Chance ließ Green aus. So setzte er sich schnell mit 3:0 in Führung und legte den Grundstein zum Sieg. Zwar holte auch Phillips noch ein Leg, am Ende stand aber ein klarer 5:1-Erfolg für Robbie zu Buche.

Etwas überraschend konnte Michel van der Horst die Partie gegen Mark Webster zu Beginn bestimmen. Der Niederländer verblüffte dabei auch den Waliser, der früh mit dem Rücken zur Wand stand und 0:2 hinten lag. Doch er fing sich und konnte die Fehler seines Gegners zu seinen Gunsten nutzen. So drehte er nochmal auf und setzte van der Horst unter Druck. Dieser ließ sich davon beeinflussen und so setzte sich die Erfahrung Websters am Ende durch. Mit 5:3 holte sich Mark die Punkte drei und vier und hoffte wieder auf das Weiterkommen.

Gary Anderson gewinnt gegen Andy Boulton und bleibt auch im dritten Spiel ungeschlagen
Gary Anderson gewinnt gegen Andy Boulton und bleibt auch im dritten Spiel ungeschlagen

Zwei Spiele, zwei Siege. Diese Bilanz konnte Weltmeister Gary Anderson vor seinem Match mit Andy Boulton vorweisen. Dieser hingegen stand nach zwei Niederlagen am Tabellenende und hatte keinerlei Chancen mehr auf das Weiterkommen. Aber auch mit einem positiven Erlebnis aus dem Turnier verabschieden klappte nicht. Zwar konnte Boulton sich mit einem 101’er Finish zum zwischenzeitlichen 1:1 ein Leg sichern, mehr sollte dann aber doch nicht drin sein. Gary spielte ein fantastisches Niveau und hielt seinen Gegner permanent auf Abstand. Ein 121’er Checkout auf Bull war eines der Highlights vom Schotten, der sich am Ende völlig verdient mit 5:1 durchsetzen konnte.

Der Titelverteidiger weiter makellos

Robert Thornton setzt sich im alles entscheidenden Leg gegen Terry Jenkins durch und holt den Gruppensieg
Robert Thornton setzt sich im alles entscheidenden Leg gegen Terry Jenkins durch und holt den Gruppensieg

Im Grunde ging es bei diesem Match um den Gruppensieg. Robert Thornton bekam es mit Terry Jenkins zu tun, beide waren sie schon Mal im Finale dieses Turniers und unterlagen dann Phil Taylor. Sie begannen auch dieses Match durchaus überzeugend, Terry noch einen Tick stärker als sein schottischer Kontrahent. So spielte er zeitweise einen 109’er Average und schaffte das erste Break der Partie, als er 136 zum 4:2 auscheckte. Jedoch bekam er das Match nicht zu. Er vergab einen Matchdart, was Thornton zum Anschluss und wenig später mit einem 105’er Finish zum Ausgleich nutzte. Weil Terry seine Matchdarts auch im Entscheidungsleg nicht zu nutzen wusste, konnte Robert sich den 5:4-Triumph und damit den Gruppensieg sichern. Aber auch Terry zieht als Zweitplatzierter in das Achtelfinale ein.

Mit Rowby-John Rodriguez stand als nächstes ein Österreicher auf der Bühne. Er traf auf Phil Taylor und brauchte mindestens einen 5:3-Sieg, um Robbie Green noch von Platz zwei zu verdrängen. Und Rowby startete gut, sogar perfekt. Ein 14-Darter von Taylor brachte ihn aber schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Der Ausgleich machte ihm zwar neuen Mut, aber das Problem an diesem Tag war nicht, dass Rowby nicht mithalten konnte. Er warf vier 180’er und spielte einen Average von 96 Punkten, was er zu selten traf, waren die Doppel. So vergab er zwei Breakchancen gegen Taylor, ein Mal sogar bei einem möglichen 136’er Finish. „The Power“ war wie so oft eiskalt und bestrafte diese Fehler umgehend. Mit nur 22% auf die Doppel reichte es nicht gegen den Titelverteidiger und so verabschiedete sich „Little John“ mit einer 2:5-Niederlage aus dem Turnier.

Genau wie Rowby ist auch Keegan Brown noch wegen der Finalteilnahme an der U21-WM 2014 für den Grand Slam qualifiziert. Im letzten Jahr zeigte er eine beeindruckende Leistung, heute kämpfte er ums Weiterkommen. Dazu brauchte er einen Sieg gegen James Wade und es begann sehr gut. Ein 90’er Finish auf Bull brachte ihn in Führung. Doch Wade drehte die Partie recht schnell zu seinen Gunsten. So konnte auch das 2:2 von Keegan, bei welchem er 100 mit zwei Mal Tops ausmachte, nichts mehr daran ändern. Wade blieb konzentriert und spielte eine klasse Partie. Am Ende zeigte er einen 3-Dart-Average von 103,6 Punkten und holte sich mit dem 5:2 den Gruppensieg. Mit ihm für das Achtelfinale qualifiziert ist somit Mark Webster.

Raymond van Barneveld gewinnt sein letztes Gruppenspiel gegen einen erfahrenen Larry Butler
Raymond van Barneveld gewinnt sein letztes Gruppenspiel gegen einen erfahrenen Larry Butler

Die vielleicht heißeste Partie des Abends stand noch an. Raymond van Barneveld traf auf Larry Butler. Beide Spieler hatten nach den ersten beiden Spieltagen je einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto, somit zwei Punkte. Das direkte Duell sollte die Entscheidung darüber bringen, wer in dieser Gruppe Gary Anderson ins Achtelfinale folgt. Es begann zunächst positiv für Barney, als er mit einem 14-Darter in Führung ging und ein Break nachlegte. Butler aber ließ sich davon nicht beeindrucken, holte sich umgehend das Rebreak und warf einen 12-Darter mit 100’er Finish zum 2:2-Ausgleich. Diesen Schwung konnte er jedoch nicht mitnehmen, da er in der Folge die Chance zum nächsten Break ausließ. Zwei Darts vergab er auf die Doppel-8, Barney war da. Genauso vergab aber Barney in der Folge einen Breakdart auf Tops bei 117 Rest, so glich Butler erneut aus. Die Vorentscheidung fiel im siebenten Leg, als Raymond erneut eine nicht genutzte Chance von Larry ausnutzte und 84 zum 4:3 auscheckte. Wenig später legte er auch das 5:3 nach und konnte sich somit für das Achtelfinale qualifizieren.

Tobias Gürtler

Grand Slam of Darts


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