Keegan Brown schlägt Barney
Am fünften Tag des Grand Slam of Darts wurden die ersten Partien der KO-Runde gespielt. Die Achtelfinals wurden über eine Distanz von Best of 19 Legs gespielt, wer also als erstes zehn Legs für sich entscheiden konnte, stand im Viertelfinale. Mit dem Aufeinandertreffen zwischen Michael van Gerwen und Terry Jenkins gab es die Neuauflage des Europameisterschaftsfinals. Neben diesen Beiden waren auch Raymond van Barneveld(gegen Keegan Brown), Dave Chisnall(gegen Robbie Green) und Kim Huybrechts(gegen Alan Norris) im Einsatz.
PDC besiegt BDO zweifach
Den Anfang in der KO-Runde machten Kim Huybrechts und Alan Norris. Es war eines von zwei Duellen des Abends, in der ein PDC-Spieler auf einen BDO-Spieler traf. Die Partie begann ausgeglichen. Kim war zwar stärker in den Scores, Alan allerdings sicherer auf die Doppel. Dies führte dazu, dass Huybrechts mit 3:2 führte. Nach der ersten Pause legte der Belgier dann so richtig los. Er wurde immer besser beim Auschecken und hielt seine guten Scores. Alan hingegen bekam Schwierigkeiten, je näher er dem Finishbereich kam. Er konnte sich nur schwer ein Doppel stellen, was dazu führte, dass Kim sich auf 6:2 absetzte. Mit etwas Dusel kam „Chuck“ Norris aber noch auf 4:6 heran. Erneut kam Huybrechts nach der Unterbrechung außerordentlich stark heraus. Er legte einen kleinen Lauf hin und tat Norris im 13. Leg so richtig weh. Nachdem Alan eigentlich gut dastand, aber die großen Felder verfehlte, checkte Kim 144 Punkte aus und ging mit 9:4 in Führung. Nachdem Alan mal wieder einen Aufschlag durchbrachte, fegte der „Hurricane“ ein letztes Mal über die Bühne. Ein Leg mit drei Treffern auf Bull, sowie einem 155’er Finish brachte ihm den 10:5-Erfolg ein.
Auch in der zweiten Partie hieß es PDC vs. BDO. Dave Chisnall bekam es mit Robbie Green zu tun und zeigte von Beginn an, wer der Herr im Haus ist. Obwohl Green gut begann, sicherte sich Dave durch ein 136’er Finish im ersten Leg direkt ein Break. Auch in der Folge zeigte er sich in einer fantastischen Verfassung, war sehr sicher auf die Doppel, seine Scores waren toll. Green kam überhaupt nicht hinterher, er hatte nach vier Legs einen 3-Dart-Average von etwa 77 Punkten. Mit 5:0 ging es in die erste Pause. Erst danach wurde Green etwas besser, konnte selbst ein paar Legs gewinnen. Jedoch spielte „Chizzy“ einfach zu dominant, Robbie konnte da auf Dauer nicht mithalten. Am Ende sollte Dave völlig verdient mit einem 10:3-Sieg ins Viertelfinale einziehen und eine Doppelquote von fast 50% haben.
Keegan Brown trotzt Comeback
Ein äußerst interessantes Match war die Partie zwischen Raymond van Barneveld und dem Juniorenweltmeister Keegan Brown. Keegan ließ in der Gruppenphase Rowby-John Rodriguez und Adrian Lewis hinter sich, um die Partie gegen Barney spielen zu dürfen. Und diesen Abend sollte er so schnell nicht vergessen. Er spielte extrem konzentriert und fokussiert, nutzte jeden Fehler den Raymond machte gnadenlos aus. Ein 121’er Checkout brachte Brown mit 4:0 in Führung. Erst danach kam Raymond etwas besser rein, jedoch nicht gut genug um Keegan wirklich angreifen zu können. Der „Killer“ spielte unbeirrt weiter, versuchte seinen niederländischen Gegner unten zu halten. Es schien sich ein sehr schnelles Ende anzubahnen. Nach zwölf Legs stand es bereits 9:3 für Brown, er brauchte nur noch ein weiteres Leg. Seine ersten beiden Matchdarts vergab er jedoch. Barney nutzte das und holte sich nochmal ein Leg. Dann aber schien Brown anzufangen zu viel nachzudenken. Er vergab noch drei weitere Matchdarts, was Raymond immer wieder auszunutzen wusste. Der fünfmalige Weltmeister wurde stärker und checkte 125 Punkte zum 7:9 aus. Es war wieder alles drin. Dann vergab er jedoch drei Darts auf die Doppel-4. In der Folge checkte Keegan tatsächlich 122 Punkte auf Bull aus und gewann somit die Partie! Mit dem 10:7-Erfolg qualifizierte sich Brown erstmals für das Viertelfinale eines Major Turnieres, während der Sieger von 2012 bereits die Segel streichen musste.
Bei den European Darts Championship standen sie sich im Finale gegenüber, beim Grand Slam gab es die Neuauflage im Achtelfinale. Michael van Gerwen und Terry Jenkins bestritten die letzte Partie des Mittwochabends. MVG ging als Favorit ins Match und zeigte mit einem perfekten Start auch direkt warum. Trotz einiger Doppelprobleme ging Michael verdient mit einer 4:1-Führung in die erste Pause. Terry hatte Schwierigkeiten die Scores von „Mighty Mike“ mitzugehen, wenn er es schaffte, machte er sich beim Auschecken selbst zu viel Druck. Zudem war er in der Summe oft zu wenig konstant. Die Pause kam dann aber zur richtigen Zeit. Danach wurde „The Bull“ stärker, gewann drei Legs in Folge und kam somit zum Ausgleich. Dieser kleine Zwischenspurt war jedoch nichts weiter als das, ein Zwischenspurt. Danach ließ Terry wieder nach und Michael zog davon. Der Weltmeister gewann die folgenden sechs Legs, womit der Sieg des Niederländers feststand. Mit 10:4 setzte sich Michael am Ende gegen Terry Jenkins durch und zog ins Viertelfinale ein.
Tobias Gürtler