Rowby-John Rodriguez verpasst Achtelfinale
Am dritten Tag des Grand Slam of Darts wurden die letzten Spiele in den Gruppen A-D ausgetragen. Dabei gab es noch einige Spieler, die sich für das Achtelfinale qualifizieren wollten. So zum Beispiel die beiden Youngstars, Keegan Brown und Rowby-John Rodriguez, die in der Neuauflage des Junioren-WM-Finales um ein Ticket für die KO-Runde spielten. Doch auch mit Vincent van der Voort gegen Robbie Green und Terry Jenkins gegen Ronny Huybrechts gab es direkte Duelle um einen Achtelfinalplatz.
Scott Waites schafft Wiedergutmachung
Den Abend eröffneten zwei Spieler der BDO im direkten Duell. Die bisherigen Performances waren jedoch komplett unterschiedlich. Auf der einen Seite stand Scott Waites, der beide Matches verlor und sich sehr unsicher zeigte. Auf der anderen Seite Alan Norris, welcher mit zwei Siegen ins Turnier startete und vor allem durch hohe Finishes auffiel. Sehr schmerzhaft dann direkt das erste Leg. Scott war besser drin, hatte sechs Darts Zeit um 164 Punkte auszuchecken. Er vergab die Chance und „Chuck“ Norris warf 129 auf Bull aus. Waites wirkte aber weit gefestigter als die letzten Tage, er spielte toll, während Alan unkonzentriert schien. So konnte sich Waites auf 4:1 absetzen. Alan kam aber nochmal wieder, holte sich das 2:4 und checkte 164 Punkte zum 3:4. Weil er dann aber drei Darts zum Ausgleich vergab, bekam Waites seine ersten drei Matchdarts. Den dritten verwandelte er und siegte schließlich 5:3.
Um nichts mehr ging es in der Partie zwischen Raymond van Barneveld und Robert Thornton. Doch dies bedeutete nicht, dass es nicht trotzdem sehr interessant sein würde. Thornton begann wirklich gut, zeigte recht gute Scores und hielt Barney hinter sich. Er gewann die ersten beiden Legs und führte. Es folgte der Moment, der die Partie in eine andere Richtung lenkte. Raymond stand bei 136 Punkten Rest, hatte keinen echten Druck und checkte sie problemlos. Plötzlich standen dort zwei andere Spieler auf der Bühne. Robert gelang kaum noch etwas, während der fünfmalige Weltmeister immer stärker wurde. Fast checkte er auch 156 aus. Er holte sich Leg um Leg, führte 4:2. Dann bekam „The Thorn“ nochmals die Chance zu einem Leggewinn, jedoch vergab er sie leichtfertig. Raymond van Barneveld checkte in der Folge 52 Punkte mit Tops, Doppel-6 und gewann das Match somit 5:2, was ihm den Gruppensieg einbrachte.
Michael van Gerwen schafft Whitewash
Adrian Lewis erlebte beim Grand Slam of Darts 2014 ein echtes Debakel. Gegen die jungen Keegan Brown und Rowby-John Rodriguez musste der zweifache Weltmeister deutliche Niederlagen einstecken. In seinem letzten Spiel wollte er, gegen den bereits für das Achtelfinale qualifizierten Dave Chisnall, nochmal eine gute Leistung abliefern und erhobenen Hauptes aus dem Turnier gehen. Es sah allerdings zunächst gar nicht so gut aus, Chisnall zeigte tolle Scores, erarbeitete sich einige Möglichkeiten auf die Doppel. Weil er aber in den ersten beiden Legs alles vergab, führte „Jackpot“ mit 2:0. Er konnte sogar auf 3:0 erhöhen, ehe ein 131’er Finish Chisnall sein erstes Leg einbrachte. Lewis blieb aber konstant, zeigte sich weiterhin stark. So holte sich jeder nochmal seine Legs, was Lewis einen 5:2-Erfolg einbrachte. Durch die zwei gewonnenen Legs war Chisnall der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen, weswegen beide Spieler mit einem Lächeln von der Bühne gingen.
Michael van Gerwen war als nächstes dran. Er war zwar noch nicht sicher durch, aber es sah gut aus. Sein Gegner, Jan Dekker, wollte eine gute Performance abliefern, da er im Fernduell um einen Achtelfinalplatz mit Kim Huybrechts und Darren Webster stand. Jedoch hatte Jan keine echte Chance gegen den Weltmeister. MVG zeigte zwar wieder ein paar Probleme auf die Doppel, jedoch waren seine Scores so furios, dass Dekker nicht hinterher kam. In den ersten beiden Legs scheiterte der Niederländer zwei Mal knapp an der 170, dennoch ging er mit 2:0 in Führung. Auch in den restlichen drei Legs sah Jan ziemlich alt aus. Nach dem 3:0 checkte MVG 112 Punkte zum 4:0, ehe er 141 Punkte zum Matchgewinn auf null brachte. Ein glattes 5:0 sicherte Michael den Gruppensieg und sorgte somit für das Turnieraus Dekkers.
Rowby-John Rodriguez ausgeschieden
Sehr interessante Vorzeichen hatte die Partie zwischen Kim Huybrechts und Darren Webster. Nach der klaren Pleite von Jan Dekker gegen Michael van Gerwen war klar: Kim Huybrechts brauchte vier Legs zum Weiterkommen. Bei einem 5:3-Erfolg für Darren, würde es ein 9-Dart-Shootout geben. Jeder höhere Sieg würde das Weiterkommen für Webster bedeuten. Und er begann gut, holte sich direkt sein erstes Leg. Dann aber legte der „Hurricane“ so richtig los. Er glich aus und schaffte direkt ein Break. Seine Scores waren fantastisch, Darren merkte, dass er nicht mehr so recht mithalten konnte. So erhöhte Kim auf 3:1 und startete perfekt ins darauffolgende Leg. Ein 126’er Finish auf Bull sicherte dann das Weiterkommen, ehe er auch noch das 5:1 holte, um siegreich aus dem Match zu gehen.
Nun stand die Neuauflage des Junioren-WM-Finales auf dem Plan. Keegan Brown traf auf den Österreicher Rowby-John-Rodriguez. Beim Endspiel der Weltmeisterschaft siegte Keegan mit 6:4, heute wollte Rowby Revanche. Es war klar, der Gewinner würde im Achtelfinale stehen und auf Raymond van Barneveld treffen. Beide begannen sehr nervös. Weil Rowby 127 auf Bull vergab, ging Keegan in Führung. Der Engländer spielte sehr gut und sicherte sich auch die folgenden zwei Legs. Es sah nach einer klaren Niederlage für „Little John“ aus. Doch er kam nochmal wieder. Weil Keegan vier Darts zum 4:0 vergab, schaffte Rowby das 1:3. In zusammen 26 Darts sicherte er sich dann auch die folgenden beiden Legs, eines davon mit 127 auf Bull, und schaffte so den 3:3-Ausgleich. Ein erneut gutes Leg brachte Keegan wieder in Führung. Weil Rodriguez daraufhin einen Dart auf Tops vergab, bekam The Killer“ die Chance zum Matchgewinn. Er checkte 120 Punkte aus und holte sich den 5:3-Erfolg, womit er ins Achtelfinale einzog. Trotz eines tollen Turnieres war Rowby-John Rodriguez somit ausgeschieden.
Vincent van der Voort verliert nach tollem Comeback
Vincent van der Voort hatte es selbst in der Hand, es sah gegen Raymond van Barneveld so gut aus. Doch nachdem er sieben Matchdarts vergab, verlor er die Partie noch und so musste er gegen Robbie Green gewinnen, um doch ins Achtelfinale einzuziehen. Allerdings lief es überhaupt nicht nach Plan für den „Dutch Destroyer“. Green zeigte sich sehr ruhig, war konzentriert und unglaublich souverän. Die ersten beiden Legs gingen an den Mann aus der BDO. Nachdem van der Voort das direkte Rebreak schaffte, setzte sich Robbie auf 4:1 ab. Dann drehte sich die Partie. Green ließ etwas nach, was Vincent zu nutzen versuchte. Dennoch bekam Robbie vier Matchdarts, jedoch vergab er sie alle. VDV bestrafte das und kam tatsächlich zurück in die Partie, ihm gelang der Ausgleich. Im Entscheidungsleg war es dann zunächst sehr eng, aber dann verpasste es Vincent, sich ein Finish zu stellen. Robbie stand bei 170 Punkten und hatte sechs Darts Zeit. Doch er brauchte nur drei! Er schaffte tatsächlich das höchstmögliche Finish zum Matchgewinn! Mit einem 5:4 zog Robbie Green als zweiter BDO-Spieler, nach Alan Norris, ins Achtelfinale ein.
Die letzte Partie des Montags bestritten Terry Jenkins und Ronny Huybrechts. Nachdem beide Spieler gegen Alan Norris verloren und gegen Scott Waites gewannen, ging es im direkten Duell ums Weiterkommen ins Achtelfinale. Nach den Leistungen in diesem Jahr ging Terry als Favorit in die Begegnung und er startete gut. Ihm gelang direkt ein Break, indem er 92 Punkte mit Bull, 2 und Tops auscheckte. Darauf baute „The Bull“ auf, spielte weiterhin eine gute Partie. Ronny hatte hingegen ein paar Probleme, vor allem auf die Doppel. So kam es auch, dass nach dem 2:0 für Terry auch dessen zweites Break folgte. Ronny vergab dabei einige Chancen. Nach einem sehr guten Leg von Ronny, sorgte Terry durch das 4:1 für die Vorentscheidung. Wenig später beendete „The Bull“ dann das Match und zog mit dem 5:1-Erfolg ins Achtelfinale ein.
Tobias Gürtler