Suljovic schlägt bärenstarken Tabern

Die letzten Zweitrundenpartien der Gibraltar Darts Trophy wurden am Abend des zweiten Tages ausgetragen. Dort griff auch Top-Favorit Peter Wright ins Turnier ein, der es mit Krzysztof Ratajski zu tun bekam. Österreichs Mensur Suljovic traf auf den Altmeister Alan Tabern und Dave Chisnall musste gegen Jonny Clayton ran. Spannung versprach auch die Partie zwischen Simon Whitlock und Steve Beaton am Ende der Session.

Top-Favorit startet mit souveränem Sieg

Gerwyn Price und Darren Johnson hatten die Ehre den Abend mit ihrem Spiel zu eröffnen. Und ganz ehrenhaft teilten sie sich zu Beginn auch die Legs, als sie sich ihre eigenen Aufschläge, ungefährdet durch den Gegner, schnappen konnten. Das erste Break holte sich dann aber Gerwyn um mit 3:2 in Führung zu gehen. Bitter für Johnson, der bei 53 Punkten Rest stand. Doch es sollte in der Folge eher bitter für Price werden, denn statt den Aufschwung mit zu nehmen, ließ der Waliser vor allem auf die Doppel stark nach. So kam Johnson zum direkten Ausgleich und zeigte einen fantastischen 11-Darter zur Führung. Price hatte danach eigentlich alle Zeit der Welt zum Ausgleich zu kommen, doch er vergab ganze fünf Möglichkeiten. Johnson bestrafte ihn mit einem 130’er Finish auf Bull zu einem weiteren Break. Der Druck auf Gerwyn war nun groß und er spürte ihn wohl, als er die Doppel-12 bei 101 Punkten Rest verpasste. Johnson war in Position und beendete das Match mit dem 6:3. Eine herausragende Partie sahen die Zuschauer im Duell zwischen Mensur Suljovic und Alan Tabern. Letzterer hatte einen Blitzstart, spielte trotz eines Bouncers einen starken 12-Darter zum Break. Und Break war das Motto der ersten vier Legs. Anders als im ersten Spiel konnten die Spieler ihre Aufschläge zunächst nicht durchbringen und so stand es nach vier Breaks 2:2. Erst danach kam Mensur zu seiner ersten Führung, begünstigt vom Auslassen eines 132’er Finishes Taberns. Beide Spieler waren zu der Zeit bei einem Schnitt von über 100 Punkten und Alan zeigte eine richtig tolle Leistung. Er zeigte seine vierte 180 des Matches, es sollte nicht seine letzte sein, und glich zum 3:3 aus. Das klasse Niveau führte sich fort, gipfelte in einem 121’er Finish von Suljovic auf der Doppel-18, ehe er mit einem Break die Vorentscheidung zu schaffen schien. Doch er vergab ein 102’er Finish auf seinem Lieblingsdoppel, der Doppel-14, sodass Alan erneut verkürzte. 70 Punkte ließ sich Suljovic danach jedoch nicht mehr nehmen. Auf seinem typischen Weg, der Triple-14 und Doppel-14, beendete er das Spiel mit dem 6:4.

Dave Chisnall hatte die Play-Off-Plätze in der Premier League nun also doch verpasst. Wie er darauf reagieren würde war eine der Fragen in seinem Match gegen Jonny Clayton. Zu Beginn sah es erst mal sehr gut aus, doch schon im ersten Leg vergab er dann acht Darts auf Doppel. Nur weil Clayton keinen Profit daraus schlagen konnte, schaffte er das 1:0. Dieses gab ihm aber Aufschwung und so sprintete „Chizzy“ zu einer 3:0-Führung. Danach wachte dann auch Clayton auf. Er verkürzte und kam durch ein 121’er Finish wieder auf ein Leg heran. Chisnall wusste also er musste das Tempo wieder erhöhen, holte seinerseits zwei Legs in Folge und schien so die Vorentscheidung geschafft zu haben. Aber falsch gedacht. Clayton kam erneut zurück und checkte dieses Mal 116 Punkte um auf 4:5 zu verkürzen. Im letzten Leg war Dave dann allerdings wieder souverän und holte sich letztlich den 6:4-Erfolg nach einer sehr durchwachsenen Leistung. Das wollte Peter Wright natürlich besser machen und schon im ersten Leg zeigte er das. Nach neun Darts stand er bei 36 Punkten Rest und ließ sich das erste Break natürlich nicht nehmen. Dass er sich nicht bis auf 3:0 absetzen konnte lag nur daran, dass er 101 Punkte nicht auschecken konnte. Ratajski kam so nochmal zurück und glich wieder zum 2:2 aus. Doch Peter war an diesem Tag gewohnt solide. Der Schotte zeigte sich souverän und holte erneut zwei Legs hintereinander und setzte so Krzysztof schnell unter Druck. Dieser versuchte es nochmal und kam auch nochmal auf ein Leg heran. Den entscheidenden Punkt holte sich Peter jedoch, als er 121 Punkte zum 5:3 auf null brachte. Damit war sein polnischer Kontrahent im Grunde geschlagen. „Snakebite“ brauchte danach im Grunde nur noch über die Ziellinie spazieren. Mit einem soliden 14-Darter tat er genau dies. Und so setzte sich der Top-Favorit auf den Turniersieg in Gibraltar am Ende locker mit 6:3 durch.

Wade verliert erneut Auftaktmatch

Bereits zwei Mal war James Wade in diesem Jahr auf der European Tour in seinem ersten Match gescheitert. In Hildesheim und Sindelfingen unterlag er dabei Darren Johnson und Mark Webster jeweils mit 5:6. Gegen Dimitri van den Bergh wollte er unbedingt mal wieder weiter kommen, erwischte aber einen schwachen Start. Dimitri konnte nach seinem ersten Leg auch das erste Break der Partie holen und sich so schnell auf 2:0 absetzen. Zwar kam Wade zurück und glich aus, aber auch in der Folge war van den Bergh der bessere Mann auf der Bühne. Nur knapp verpasste er die 4:2-Führung und hielt seinen Kontrahenten so im Spiel. Eine erneute Breakchance vergab er im achten Leg. Nachdem Wade ganze acht Darts auf die Doppel liegen ließ, checkte der „Dreammaker“ beinahe 150 Punkte, verpasste aber die Doppel-18. Wade behielt sein Leg dann doch und holte seinerseits das Break zum 5:4, nachdem Dimitri zwei Möglichkeiten liegen ließ. Der Belgier aber blieb konzentriert und gab mit dem Rebreak die richtige Antwort. Wade vergab hierbei zwei Matchdarts. Im Entscheidungsleg war van den Bergh dann erneut der bessere Spieler und holte sich am Ende durchaus verdient den 6:5-Erfolg, womit Wade erneut seine erste Partie knapp verlor. Auch für Kim Huybrechts wurde es alles andere als ein gelungener Abend. Dabei sah es zunächst wirklich gut aus für den Belgier. Gegen James Wilson kam er zwar zunächst noch nicht zu einem Break, war allerdings der bessere Spieler und konnte seinen Kontrahenten super unter Druck setzen. Im fünften Leg war es dann jedoch so weit. Nachdem Wilson 148 Punkte nicht auf null brachte, holte sich Kim das 3:2 und legte super nach. Er zeigte zwei 180’er und holte sich mit dem 11-Darter das 4:2. Doch das war es dann. Danach sollte es für Kim bergab gehen. Vier 100’er-Aufnahmen reichten zunächst nicht für ein weiteres Break, was zu verkraften war. Doch der Belgier ließ nun Möglichkeiten aus und holte Wilson so zurück ins Spiel. Der glich aus und checkte wenig später 118 Punkte zu einem eigenen Break und der 5:4-Führung. Plötzlich hatte sich das Spiel gedreht und der „Hurricane“ musste abliefern. Doch wieder verpasste er zwei Möglichkeiten und so hatte Wilson die Chance zum Sieg. Er nutzte seinen zweiten Matchdart und warf mit diesem 6:4 tatsächlich Kim Huybrechts aus dem Turnier.

Danach kam es zu einem durchaus interessanten Duell. Ian White traf auf John Henderson und da John immer mal wieder für Überraschungen gut ist, schien hier alles möglich. Der Beginn war auch sehr ausgeglichen, beide zeigten schon im ersten Leg eine 180. Doch „Diamond Dab“ schien der etwas gefestigtere Akteur zu sein und folgerichtig ging das erste Break im vierten Leg auch an den Mann aus Stoke-on-Trent. Dabei nutzte er erst seinen siebten Dart auf die Doppel. Trotz vier perfekter Darts verpasste er es aber seine Führung auszubauen. Er vergab ein 121’er Finish und zwei weitere Chancen, sodass Henderson zurück ins Spiel fand und ausglich. Ein zähes Leg ging dann aber wieder an Ian, der dies als Startschuss für die Schlussphase sah. Er holte sich in der Folge mit einem guten Leg ein weiteres Break, ehe er mit dem schönsten Finish des Matches, einem 106’er-Checkout, die Partie zum 6:3 entschied. Die letzte Partie der zweiten Runde bestritten dann Simon Whitlock und Steve Beaton. Auch hier war vor der Partie ein Favorit nicht auszumachen und man musste auf alles gefasst sein. Beide erwischten einen sehr guten Start. Simon, der zuvor ein 100’er Finish via zwei Mal Tops verpasste, holte sich dennoch direkt ein Break. Nach einer wichtigen 180 schaffte der „Wizard“ auch die Bestätigung dessen und zauberte im dritten Leg eine Art Knockout-Punch ins Gesicht des „Bronzed Adonis“. Dieser vergab drei Chancen auf Doppel, ehe Whitlock 164 auf null brachte. Auch danach war der Australier bärenstark, zeigte sechs perfekte Darts und erhöhte auf 4:0, die Partie schien entschieden. Doch diesmal hielt Beaton dem Druck einer 180 stand und schaffte einen Leggewinn. Dies sollte jedoch nur den Whitewash verhindern. Whitlock machte stark weiter, holte mit einem 11-Darter erneut sein Leg und machte wenig später den klaren 6:1-Sieg mit einem Break perfekt.

Tobias Gürtler

Gibraltar Darts Trophy


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