Hopp verpasst das Halbfinale

Die Viertelfinals des German Darts Grand Prix 2018 standen an und mit Max Hopp war noch immer ein Deutscher vertreten. Er bekam es mit dem zuletzt starken James Wade zu tun. Top-Favorit Michael van Gerwen spielte gegen den ehemaligen Juniorenweltmeister Keegan Brown und Peter Wright traf wie schon in der vergangenen Woche auf Joe Cullen. Außerdem wollte Weltmeister Rob Cross sich bei Daryl Gurney für die Niederlage in der Premier League vom letzten Spieltag revanchieren.

Wright brilliert mit 109’er Average

Gleich im ersten Spiel der Abendsession war Max Hopp an der Reihe. Es war das erste Viertelfinale für Hopp auf der European Tour seit 2016 und erst das zweite überhaupt. Mit James Wade hatte er allerdings einen schwierigen Gegner, der auch schon am vergangenen Wochenende das Halbfinale erreichen konnte und gegen Hopp noch ungeschlagen war. „The Machine“ holte sich mit einem 82’er Finish auch direkt sein erstes Leg, ehe er nach einer starken 180 auch das erste Break folgen ließ. Hopp geriet somit von vorneweg unter Druck und erlebte das Worst-Case-Szenario, als er wenig später mit 0:3 zurücklag. Doch er gab nicht auf. Er traute sich ein Comeback zu und zeigte dies mit einem brillanten 11-Darter. Weil Wade dann vier Chancen auf die Doppel ausließ, kam Max zu einem Break und war plötzlich wieder auf ein Leg dran. Doch darauf konnte er im Anschluss nicht weiter aufbauen. Wade blieb ganz ruhig, schnappte sich direkt ein weiteres Break und checkte wenig später 62 Punkte zum 5:2. Die Partie schien gelaufen, doch weil James seinen ersten Matchdart auf Tops verpasste, bekam Max doch nochmal die Chance. Er traf die Doppel-8, verkürzte und durfte weiterhoffen. Im neunten Leg spielte er dann durchaus gut und brachte sich auch auf 64 Punkte Rest und damit in Position für ein Break. Wade aber blieb eiskalt, checkte 85 Punkte aus und zog mit dem 6:3 zum zweiten Mal in diesem Jahr ins Halbfinale eines European Tour Events ein.

Joe Cullen wollte danach gegen Peter Wright seine bisher tollen Leistungen bestätigen. In der Vorwoche in Leverkusen traf er an gleicher Stelle auf den Schotten, unterlag jedoch mit 3:6. Dieses Mal wollte er es besser machen, doch die Partie entwickelte sich so, wie es bei Cullen häufig zu beobachten ist. Häufig kann er starke Matches im späteren Verlauf nicht bestätigen und so sah es in der Anfangsphase dieser Begegnung auch wieder aus. Wright holte sich nach einer wichtigen 180 das 1:0 und legte direkt ein Break nach, weil Cullen zwei Mal die Doppel-6 verpasste. Cullen wirkte einfach nicht so spritzig wie bisher und so setzte Wright auch noch das 3:0 drauf. Dann aber holte sich der „Rockstar“ mit einem 14-Darter ein Leg, hielt dabei sogar etwas Druck aus, da Wright sich zuvor auf 24 Punkte Rest gestellt hatte. Doch nach einem ganz starken 13-Darter bog „Snakebite“ dann doch auf die Zielgerade ein. Der Weltranglistenzweite warf auch im sechsten Leg wieder eine 180 zum perfekten Zeitpunkt und legte so den Grundstein zu einem weiteren Break. An ihm war in diesem Spiel letztlich nicht vorbeizukommen und das untermauerte er auch nochmal im letzten Leg, welches das Beste der gesamten Partie werden sollte. Ein fantastischer 12-Darter machte den 6:1-Erfolg für Wright perfekt, der damit im Halbfinale wie in Leverkusen auf James Wade treffen wird. Am Ende spielte Peter ganz starke 108,84 Punkte im Schnitt.

Weltmeister unterliegt Gurney erneut

Am vergangenen Donnerstag trafen sich Rob Cross und Daryl Gurney in Belfast bei der Premier League. Dort beendete Gurney die fünf Spiele andauernde Siegesserie des Weltmeisters, indem er ihn bezwang und seinen Turnierverbleib über die Judgement Night hinaus sicherstellte. Nun wollte Rob Cross sich gerne dafür revanchieren, musste jedoch direkt im ersten Leg ein Break verdauen. Dieses hatte sich Daryl mit einem bärenstarken 12-Darter gesichert. Danach stellte er sich nach 15 Darts auf 24 Punkte Rest, was jedoch zu wenig war. Cross zeigte einen tollen 13-Darter und schaffte so das sofortige Rebreak. Neben einem 120’er Finish ließ er anschließend aber drei Möglichkeiten zur Führung aus. Gurney vergab seinerseits ein 121’er Finish, konnte seine vierte Möglichkeit aber nutzen und ging mit dem dritten Break im dritten leg wieder in Führung. Dieses Mal bestätigte er es auch und es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, die jedoch von den Scores her mit zunehmender Dauer immer schwächer wurde. Beide trafen immer weniger Triple und so zog sich das Spiel ein wenig. Spannung gab es im sechsten Leg, als Cross ein 114’er Finish zum Break und Ausgleich verpasste. Gurney bestrafte dies indem er 140 Punkte auf null brachte. Auch zwei Legs später bewies er Nervenstärke, als er ein 87’er Finish auf dem Bullseye auscheckte. Gerade auf die Doppel war „Super Chin“ einfach stärker und weil Cross im neunten Leg in sechs Aufnahmen nur zwei Triple traf, hatte Gurney kein Problem mehr sich den 6:3-Erfolg zu sichern. So glich er auch die Gesamtbilanz gegen Rob Cross innerhalb von nur vier Tagen auf 2:2 aus.

Der letzte Teilnehmer am Halbfinale und zugleich Gegner von Gurney wurde im Match zwischen Keegan Brown und Michael van Gerwen ermittelt. MVG ging als klarer Favorit ins Rennen, auch weil er in neun Duellen mit Keegan erst ein Mal verloren hat. Doch Brown bewies in den Schlussphasen seiner bisherigen Auftritte, dass er vor allem unter Druck aufzublühen scheint. Druck bekam er auch von Anfang an aufs Brot geschmiert, denn Michael blies von vorneweg zum Angriff. Nachdem er sich seinen ersten Anwurf sehr zügig gesichert hatte, bestrafte er Brown für das Auslassen eines 120’er Finishes mit dem Break. Durch den 13-Darter zum 3:0 spielte Michael einen Average von 110 Punkten, den er wenig später sogar noch erhöhte. 124 Punkte checkte er auf der Doppel-2 aus, um mit einem 12-Darter das nächste Break zu holen und den Abstand auf vier Legs zu erhöhen. Das Tempo, das der Weltranglistenerste an den Tag legte war einfach viel zu hoch für Keegan. Dieser strecke sich nochmal und bekam tatsächlich die Möglichkeit sein erstes Leg zu holen. Via Triple-7, Triple-17 und Tops versuchte er sich an einem 112’er Finish, verpasste jedoch letztes Feld und kassierte damit das 0:5. Das Spiel war natürlich längst entschieden, trotzdem versuchte Brown zumindest noch den Whitewash zu verhindern. Er verpasste jedoch seine drei Chancen hierzu auf der Doppel-16 und so schnappte sich Michael auch das sechste Leg und zog durch den 6:0-Erfolg erneut ins Halbfinale ein. Am Ende rutschte der Average noch ein wenig nach unten, stand aber trotzdem noch bei knapp 104 Punkten.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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