Hopp spielt sich in Runde zwei

Mit dem German Darts Grand Prix trug die PDC Europe über das Osterwochenende ihr zweites European Tour Event aus. Am Nachmittag waren die ersten beiden Deutschen in München am Start. Max Hopp bekam es mit Rowby-John Rodriguez zu tun, Maik Langendorf traf auf Keegan Brown. Interessant klangen auch die Duelle zwischen Darren Webster und Jan Dekker sowie Danny Noppert und World Masters Sieger Krysztof Ratajski.


Humphries knackt O‘Connor

Luke Humphries und William O’Connor eröffneten das Turnier mit ihrem Duell. Luke stand im vergangenen Jahr bei der Junioren-WM im Halbfinale und verlor nur knapp gegen den späteren Sieger Dimitri van den Bergh, William durfte ihn also nicht unterschätzen. Im ersten Leg warf Humphries auch direkt seine erste 180 und holte sich seinen Anwurf. William hätte danach ausgleichen müssen, verfehlte aber gleich sechs Mal das notwendige Doppelfeld und so konnte sich Luke letztendlich bis auf 3:0 absetzen. O’Connor konnte seine Scores nicht konstant ans Board bringen, zeigte aber im vierten Leg mit einem 12-Darter samt 144’er Finish seine eigentliche Klasse. Doch in den eigenen Anwürfen war Luke Humphries einfach zu souverän. Er selbst spielte im siebten Leg einen 12-Darter, sorgte mit dem 5:2 für die Vorentscheidung. Zwar hatte William nochmal die Chance auf einen weiteren Leggewinn, vergab aber ein 103’er Finish. So beendete Luke Humphries das Match mit dem 6:2 und sprang in die nächste Runde.

Dort wollte auch Max Hopp hin, der im deutsch-österreichischen Duell auf Rowby-John Rodriguez traf. Im Qualifier konnte Max sich unter anderem gegen René Eidams durchsetzen und schlug am Ende Kevin Münch gar mit 6:0. Gegen Rowby kassierte er allerdings direkt ein Break und hatte im zweiten Leg Glück, dass „Little John“ zwei Möglichkeiten zum 2:0 ausließ. Max konnte so ausgleichen, war aber weiterhin noch nicht gut im Spiel. Trotzdem reichte ein 17-Darter für das 2:1. Rodriguez wirkte in dieser Phase allerdings stärker. Vier perfekte Darts bestätigten das und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis der Österreicher wieder in Führung gehen würde. Beim Stand von 3:3 war es dann wieder so weit. Dank einer ganz starken 180 zum richtigen Zeitpunkt ging er mit 4:3 in Führung und hatte nun alles in der eigenen Hand. Er vergab aber ein 109’er Finish und so glich Hopp wieder aus, checkte dafür 92 Punkte auf dem Bullseye aus. Nachdem Rodriguez dann auch noch ein 132’er Finish auf Bull verpasste und Max mit einem 13-Darter zur Stelle war, stand Rowby plötzlich enorm unter Druck. Max erhöhte diesen mit einem perfekten Start nochmal deutlich und Rowby vergab tatsächlich seine einzige Chance auf Tops. Max checkte als Antwort 84 Punkte auf dem Bullseye und sicherte sich damit den 6:4-Erfolg und das Weiterkommen.


Ratajski enttäuscht gegen Noppert

Das Duell zwischen dem ehemaligen BDO-WM-Finalisten Danny Noppert und World Masters Champion Krzysztof Ratajski weckte einige Erwartungen. Ratajski hatte in diesem Jahr bereits sein erstes PDC-Turnier gewonnen und Noppert hat unlängst bewiesen, dass er mithalten kann. Das erste Leg schien die Erwartungen auch zu erfüllen, als Krzysztof direkt eine 180 gelang, während Noppert nur knapp am 107’er Finish scheiterte. Ratajski schnappte sich ein Break, doch danach nahm das Niveau der Begegnung rapide ab. Danny reichte ein 18-Darter zum Ausgelich und obwohl er im Anschluss fünf Möglichkeiten auf die Doppel vergab, ging der Niederländer danach auch in Führung. Noppert legte dann einen Zahn zu, schnappte sich mit einem 124’er Finish auf dem Bullseye das nächste Break, welches er auch ungefährdet bestätigen konnte. Dann verpasste er jedoch Tops, wodurch Ratajski wieder herankam und der Rhythmus ein wenig gebrochen schien. Das siebte Leg war ein symptomatisches für diese Partie. Ratajski bekam die Möglichkeit zu einem Break und damit alles nochmal spannend zu machen, weil Noppert neben dem 103’er Finish noch sieben weitere Chancen liegen ließ. Doch Krysztof nutzte es nicht, ein 23-Darter von Noppert sorgte so für die Vorentscheidung. Die beiden folgenden Legs teilten sich die Akteure auf und so steht Danny Noppert nach dem 6:3-Erfolg in der zweiten Runde.

Nathan Aspinall und Steve Lennon wollten das besser machen und für ein wenig mehr Unterhaltung sorgen. Und von Beginn an entwickelte sich eine fantastische Begegnung. Lennon behielt zunächst seinen Anwurf, doch Aspinall konterte mit einem fantastischen 12-Darter. Im Anschluss legte Steve dann aber so richtig los. Der Ire bewies im vergangenen Jahr beim Grand Slam of Darts, als er überraschend die Gruppenphase überstand, dass er Potential hat. Hier vergab er im dritten Leg ein 121’er Finish, konnte sich das Leg aber dennoch holen und mit einem 11-Darter wenig später für das erste Break der Partie sorgen. Aspinall brauchte ein wenig um auch wieder ein Wörtchen mitzureden. Die 180 im fünften Leg kam zu spät, Lennon erhöhte auf 4:1. Auch danach hielt Steve den Druck hoch, warf eine brillante 177 zur perfekten Zeit. Doch Aspinall blieb cool und durchbrach den Lauf seines Gegners. Weil er jedoch einen Dart auf Doppel vergab, stand er nach dem 2:5 mit dem Rücken zur Wand. Doch diesem Druck hielt er stand. Zunächst spielte er einen tollen 11-Darter, dann schaffte er sogar unter leichtem Druck das Break zum 4:5. Alles schien wieder drin, allerdings ließ Aspinall gleich vier Möglichkeiten im zehnten Leg auf die Doppel liegen. Lennon bedankte sich und spielte sich mit dem 6:4 eine Runde weiter. Beide warfen am Ende über 100 Punkte im Schnitt.

Langendorf verliert Break-Festival

Wie schon in der vergangenen Woche in Leverkusen war Maik Langendorf auch in München wieder mit am Start. Dieses Mal bekam er es mit Keegan Brown zu tun und wollte gegen den ehemaligen Juniorenweltmeister dieses Mal auch einen Sieg holen. Im ersten Leg fand Maik allerdings noch überhaupt nicht statt und so holte sich Brown direkt ein Break. Dieses konnte er wegen vier verpasster Möglichkeiten jedoch nicht bestätigen, sodass sich Maik den Ausgleich schnappte. Die 180 im dritten Leg kam dann aber zu spät, sodass im dritten Leg das dritte Break folgte. Maik hätte danach durchaus erneut ausgleichen können, doch in den Scores war er an diesem Tag einfach nicht gut genug. 21 Darts reichten Brown zum 3:1. Dann aber streckte sich Langendorf nochmal. Er vergab zwar ein 127’er Finish, kam aber dennoch zum 2:3 und holte sich mit einem Break auch wieder den Ausgleich. Dann aber sorgte Keegan für die Vorentscheidung. Zu stark war er im siebten Leg, wo er das fünfte Break der Partie holte. Er zeigte dort einen 12-Darter und vollendete diesen mit einem herrlichen 140’er Finish. In den folgenden beiden Legs konnte sich Maik zwar jeweils unter 100 Punkte spielen, zu einem weiteren Versuch auf ein Doppel kam er jedoch nicht. So unterlag Langendorf am Ende mit 3:6 und muss die Heimreise antreten.

Ryan Meikle bekam es im Anschluss mit Scott Taylor zu tun. Nach dem guten Auftritt bei den UK Open, wo er unter anderem Dave Chisnall bezwang, war Meikle der klare Favorit. Doch Taylor war es, dem ein perfekter Start und der erste Leggewinn gelang. Meikle aber zeigte, dass er es genauso kann. Er warf zu Beginn des zweiten Legs ebenfalls eine 180 und schnappte sich den Ausgleich. Taylor hielt in den nächsten beiden Legs durchaus gut mit, doch beide Male verpasste er neben dem Bullseye auch noch zwei weitere Möglichkeiten auf Doppel. Ryan war jeweils zur Stelle, holte sich so ein Break und ging mit 3:1 in Führung. Danach belohnte sich Scott für die ebenbürtige Leistung mit einem Leggewinn, hatte dann jedoch Pech. Er stellte sich auf 58 Punkte Rest, doch Meikle checkte 100 Punkte mit zwei Mal Tops und legte mit einem guten 14-Darter ein Break nach. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Zwar gab Scott nicht auf und hatte auch nochmal zwei Möglichkeiten auf ein 100’er Finish, doch beide vergab er mal wieder. Auf die Doppel reichte es in diesem Spiel nicht für mehr als zwei Legs. Und so schnappte sich Ryan Meikle auch das 6:2 und zog in die nächste Runde ein.

Ein Sieg mit 79,5’er Schnitt

Steve West ging gegen Paul Rowley als haushoher Favorit ins Spiel. Doch was er bot, war deutlich unter dem, was er zu leisten imstande ist. Zunächst ging er mit 1:0 in Führung, spielte dabei einen 17-Darter und damit eines der zwei besten Legs der gesamten Partie. Rowley hatte zuvor ein 84’er Finish auf Bull vergeben, belohnte sich aber in den folgenden beiden Legs mit 21 und 20 Darts, die zu einem Break und zur 2:1-Führung für Rowley führten. Viel zu selten trafen beide an diesem Tag die Triple und hätten sie einen anderen Gegner gehabt, wären sie wohl sang- und klanglos ausgeschieden. So aber waren beide weiter im Rennen und ein 24-Darter von West sorgte tatsächlich für ein direktes Rebreak. Beide hatten zuvor unzählige Möglichkeiten auf die Doppel liegen lassen. West schnappte sich im Anschluss mit dem zweiten 17-Darter der Partie die erneute Führung und konnte sogar ein Break nachlegen. Rowley streckte sich, versuchte nochmal alles reinzuwerfen und bekam die Chance zu einem High Finish. 120 Punkte konnte er dabei allerdings nicht auf null bringen, verpasste Tops. Die Antwort war ein tolles 130’er Finish von West auf der Doppel-5, das Highlight der Partie. Damit war der Drops im Grunde gelutscht. Zwar hatte Paul nach einer starken 180 nochmal die Chance auf ein 112’er Finish, jedoch verfehlte er die Doppel-16. So holte sich Steve West mit einem Average von 79,5 den deutlichen 6:2-Erfolg und trifft morgen auf den Belgier Kim Huybrechts.

In der letzten Partie des Nachmittags traf Darren Webster auf Jan Dekker. Ein Duell zweiter etablierter Namen, von dem sich die Fans mit Sicherheit einiges erhofften. Diesen Erwartungen schienen die Spieler auch gerecht werden zu wollen. Dekker stellte sich mit einer 133 im ersten Leg auf Tops, doch Dekker war bereits auf 32 Punkten Rest und schnappte sich so das erste Break. Auch im zweiten Leg lief es etwas bitter für Dekker, der ein 152’er Finish verpasste. So erhöhte Webster weiter, der seinem Gegner einfach einen Schritt voraus war. So auch beim zweiten Break der Partie, das zum 3:0 führte. Nach neun Darts stand Darren dort bereits auf 85 Punkten Rest. Als der „Demolition Man“ dann auch noch auf 4:0 erhöhte, schien die Begegnung bereits entschieden zu sein. Dekker gab zwar nicht auf, holte sich sein erstes Leg und warf auch eine gute 180 im Anwurf von Webster. Dieser aber brachte 84 Punkte mit zwei Darts ins Ziel und erhöhte somit auf 5:1. Der Druck auf Jan war nun natürlich enorm hoch, er durfte sich keinen Fehler mehr erlauben. In seinem eigenen Leg blieb er auch ruhig, brachte unter Druck 72 Punkte ins Ziel, doch ein Break gelang ihm nicht mehr. Am Ende siegte Webster klar mit 6:2 und warf den Niederländer aus dem Turnier.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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