Hopp und Roith schon ausgeschieden

Die European Tour machte mit der ersten Auflage des German Darts Grand Prix in Mannheim halt und hatte schon am ersten Nachmittag einige interessante Duelle zu bieten. Max Hopp bekam es mit Jamie Caven zu tun und der zweite Deutsche in dieser Session, Bernd Roith, traf auf Nathan Aspinall. Mit Zoran Lerchbacher trat auch ein Österreicher an, er hatte mit dem Belgier Ronny Huybrechts eine unangenehme Aufgabe. Zudem gab es zwischen Michael Plooy und Jermaine Wattimena ein rein niederländisches Duell.


Tony Martinez mit starkem Debüt

Tony Martinez gab in Mannheim sein Debüt auf der European Tour. Anders als der Name vermuten lässt kommt er aus Belgien und überzeugte in der Qualifikation mit einem Sieg über Dimitri van den Bergh. Gegen Paul Rowley wollte er nun nachlegen und holte sich mit einem 80’er Finish auch sein erstes Leg. Danach legte er gegen einen in der Anfangsphase überforderten Rowley nach und konnte sich mit einem 92’er Finish zum Break letztlich bis auf 3:0 absetzen. Nur weil Tony dann ein 170’er Finish vergab, kam auch Paul ins Spiel, holte sich das 1:3. Allerdings konnte er auch in der Folge nur in den eigenen Legs überzeugen, er gefährdete Martinez in dessen Anwürfen zu keinem Zeitpunkt. Ganz besonders im siebten Leg war es schwach, als er nach zwei Aufnahmen noch über 400 Punkte auch dem Tacho hatte. So hatte Martinez auch in der Folge kaum Druck und setzte sich mit einem 93’er Average locker 6:3 durch. Danach war mit Max Hopp auch schon der erste Deutsche an der Reihe. Er bekam es mit Jamie Caven zu tun, der in den letzten Jahren eine echte Wundertüte war. In diesem Spiel startete „Jabba“ schwach, allerdings konnte Max davon nicht profitieren. Hopp brauchte selbst ein wenig Zeit um seinen Rhythmus zu finden. Nach zwei Legs stand es Unentschieden und beide Spieler hatten einen Average von unter 75 Punkten. Erst danach sollte sich das Spiel besser. Kurios war auch, dass Caven im vierten Leg bereits seine dritte 180 warf, jedoch noch keine 100 oder 140 zeigen konnte, es gab nur ganz oder gar nicht bei ihm. Hopp blieb cool und holte sich nach einem vergebenen 108’er Finish von Caven das 3:2 und damit das erste Break der Partie. Weil er dann aber ein 90’er Finish verpasste, haute ihm Jamie ein 136’er Checkout zum Rebreak um die Ohren. Der „Maximiser“ musste sich kurz sammeln, glich einen erneuten Rückstand aber mit einem schönen 101’er Finish aus. Beim Stand von 4:5 war er dann verpflichtet 120 Punkte auf null zu bringen um das Match am Leben zu erhalten, traf aber mit dem zweiten Dart nur die Triple-1. So setzte sich Caven letztlich mit 6:4 durch und eliminierte den ersten Deutschen aus dem Turnier.

Danach wollte Jan Dekker gegen Mickey Mansell in die nächste Runde einziehen und zunächst sah es auch nach einer ganz klaren Angelegenheit aus. Mansell startete sehr schwach, konnte sich trotz maximal solider Scores von Dekker lediglich immer nur wieder stellen. Erst im vierten Leg gelang es dem Nordiren dann auch mal sich auf der Anzeigetafel bemerkbar zu machen. Dies allerdings auch nur, weil Jan ein 100’er Finish liegen ließ. Wenig später schaffte Mansell dann plötzlich auch ein Break und alles schien wieder offen zu sein. Dies änderte sich jedoch schnell wieder. Zunächst gelang Dekker mit einem 89’er Finish das nächste Break, weil Mansell dann ein 110’er Finish vergab, war Jan mit dem 5:2 schon fast am Ziel. Dieses erreichte er nur zwei Legs später mit einem 100’er Finish zum 6:3-Erfolg. Im Anschluss waren mit Michael Plooy und Jermaine Wattimena zwei weitere Niederländer an der Reihe. Im Duell der Landsmänner ging Wattimena als Favorit rein, hatte zu Beginn aber gehörige Probleme. Er geriet in Rückstand und konnte sich dann bei Plooy bedanken, dass dieser drei Breakdarts auf Tops liegen ließ. So glich Jermaine aus und konnte danach tatsächlich etwas stärker werden. Im fünften Leg holte er sich mit einem 91’er Finish das erste Break und legte einen 14-Darter zur Bestätigung nach. Er war nun richtig stark, verpasste jedoch ein 141’er Finish auf der Doppel-12, sodass Plooy im Spiel blieb. Wenig später konnte Michael sogar ausgleichen, nachdem Wattimena eine Chance auf die Doppel-8 nicht nutzte. Entscheidend sollte das neunte Leg sein. Dort hatten beide ihre Möglichkeiten auf die Doppel, am Ende war es dann aber Wattimena, der seinen fünften Dart zum erneuten Break nutzte. Dies war die Vorbereitung für seinen letztlich verdienten 6:4-Sieg.

Webster und Meikle zeigen Top-Spiel

Es folgte das Duell zwischen Mick Todd und Richard North. Letzterer zeigte sich auf der European Tour in diesem Jahr oftmals sehr gut und ging daher durchaus als Favorit ins Spiel. Dies bewahrheitete sich zu Beginn auch, als er sich recht schnell mit 2:0 in Führung bringen konnte. Todd kam erst gegen Ende des zweiten Legs so richtig rein, begann aber einen kleinen Lauf. Er checkte 110 Punkte zu einem direkten Rebreak und kam zum Ausgleich. Nun hatte er die Chance ein weiteres Break zu holen und damit die Partie komplett zu drehen, jedoch vergab er die drei Möglichkeiten die sich ihm boten. North war zur Stelle und hatte von da an wieder die Nase vorn. Bis auf 5:2 setzte er sich ab, bis auch Mick mal wieder einen Anwurf durchbringen konnte. North aber war bereits zu weit vorne und holte sich letztlich souverän den 6:3-Sieg. Mit Bernd Roith war dann der zweite Deutsche des Nachmittags an der Reihe. Er hatte mit Nathan Aspinall eine harte Nuss zu knacken, hielt allerdings von Beginn an super mit. Immer wieder konnte er sich in eine aussichtsreiche Position bringen, stellte sich ein Doppel, bekam aber nur ein einziges Mal innerhalb der ersten vier Legs zu einem Wurf auf ebenjenes. Im zweiten Leg vergab er dabei ein 116’er Finish, lag somit recht schnell 0:4 zurück. Es sah nach einer Klatsche aus, doch die gute Leistung von Roith sollte doch noch belohnt werden. Bernd setzte zum Comeback an und holte sich drei Legs nacheinander, checkte dabei 96 und 105 Punkte aus. Der Start von 43 Punkte ins darauf folgende Leg war jedoch zu wenig, sodass Aspinall mit dem 5:3 den Druck auf Bernd nochmal deutlich erhöhte. Bei 45 Punkten Rest warf der Deutsche dann aber in die Doppel-13, statt in die einfache. So bekam er nur einen Wurf auf ein Doppel, vergab diesen aber. Aspinall war zur Stelle und holte sich so den 6:3-Sieg.

Ein fantastisches Spiel zeigten danach Darren Webster und Ryan Meikle. Dabei sah es zu Beginn noch gar nicht danach aus. Zunächst ging es noch hin und her, jedoch auf einem eher mäßigen Niveau. Meikle kassierte nach der Führung den Ausgleich sowie ein Break, konnte aber direkt antworten und holte sich seinerseits die Führung zurück. Dann explodierten plötzlich beide. Meikel warf sechs perfekte Darts, warf den siebten Dart in die Triple-5, holte sich mit einem 11-Darter aber dennoch das Break zum 4:2. Webster antwortete mit fünf perfekten Darts, warf seinerseits einen 11-Darter und glich wenig später mit einem 12-Darter samt 132’er Finish zum 4:4 aus. Das Niveau ging immer weiter nach oben. Nach zwölf Darts stand Meikle bei 40 Punkten Rest, was zu wenig war. Webster warf einen 11-Darter zum Break und führte plötzlich 5:4. Doch dann vergab er einen Matchdart, was Meikle mit einem 70’er Finish zum 5:5 bestrafte. Im letzten Leg waren beide wieder stark, Webster holte sich am Ende aber erneut ein Break und siegte mit einem 101’er Average 6:5. Die letzte Partie des Nachmittags war nochmal mit deutschsprachiger Beteiligung. Der Österreicher Zoran Lerchbacher traf auf den Belgier Ronny Huybrechts und erwischte einen richtig guten Start. Beinahe checkte er ein 167’er Finish, holte sich trotzdem aber noch das erste Break. Ronny aber gleich direkt im Anschluss aus und konnte nach sieben vergebenen Möglichkeiten von Lerchbacher die Partie auf 3:1 drehen. Nachdem er dann aber selbst drei Darts auf die Doppel liegen ließ, kam Zoran mit einem erneuten Break zum Anschluss. Dieses konnte er aber nicht bestätigen und so holte sich Ronny erneut einen Zwei-Leg-Vorsprung. Zoran musste sich nun strecken um die Partie am Leben zu halten, warf aber zu wenige Triple im siebten Leg, sodass Huybrechts mit dem 5:2 kurz vor dem Sieg stand. Zwar hielt Zoran dem Druck stand und verkürzte nochmal, vergab dann aber ein 119’er Finish. So nutzte Ronny die Möglichkeit und holte sich letztlich doch den 6:3-Sieg.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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