Wright scheitert an Ronny Huybrechts

Am Abend des zweiten Tages des German Darts Grand Prix trat auch die neue Nummer eins der European Tour Order of Merit, Michael van Gerwen, das erste Mal auf. Er bekam es mit Richard North zu tun. Der auf Platz zwei verdrängte Peter Wright wollte seinen Platz zurückerobern, traf auf Ronny Huybrechts. Dessen Bruder Kim hatte mit Kyle Anderson einen äußerst schwierigen Gegner. Der letzte deutschsprachige Teilnehmer, Österreichs Mensur Suljovic, spielte gegen Martin Schindler-Bezwinger Mick McGowan.

Suljovic erringt lockeren Sieg

Den Auftakt in den Abend machten Alan Norris und Darren Webster. Zu Beginn war vor allem Webster ganz schwach auf die Doppel, vergab fünf Möglichkeiten zur Führung. Nur weil Norris es verpasste dies auszunutzen, konnte er trotzdem das 1:0 holen. Alan machte es mit einem 112’er Finish dann besser, konnte allerdings danach kaum etwas zeigen. Seine Scores waren schwach und so konnte sich Darren auch weiterhin Probleme beim Auschecken leisten. Der „Demolition Man“ ging trotz allem mit 4:1 in Führung und hatte damit schon mehr als die halbe Miete geschafft. Norris konnte dann, weil Webster ein 132’er Finish vergab, nochmal verkürzen, doch dies sollte in der Summe keine Auswirkungen mehr auf den Matchausgang haben. Am Ende holte sich Webster einen relativ klaren 6:3-Sieg ohne jedoch wirklich eine überzeugende Leistung geboten zu haben. Beim Duell zwischen Kim Huybrechts und Kyle Anderson erwarteten die Zuschauer dann schon deutlich mehr. Doch auch dort begann die Partie mit Doppelproblemen. Kyle Anderson konnte sein Leg zunächst nicht zu machen, mit etwas Glück bekam er es dann aber doch noch hin. Kim aber glich sofort aus und konnte die Partie mit einem Break sogar komplett drehen. Dies schien Anderson aber erst so richtig aufzuwecken. Der Australier warf sechs perfekte Darts und holte mit einem 12-Darter das direkte Rebreak. Nachdem beide danach ihre Anwürfe mehr oder minder souverän durchbringen konnten, nahm Kyle erneut Anlauf für den 9-Darter. Erneut war aber nach sechs perfekten Darts Schluss und am Ende musste er um das Leg sogar zittern. Drei Chancen hatte Kim und alle vergab er sie. So holte sich Kyle das Leg zum 5:3 doch noch und durfte das Leg danach sogar beginnen. Dort vergab er dann einen Matchdart, sodass Kim das Spiel am Leben hielt. Jedoch nicht für lange. Ein 13-Darter genügte Anderson um sich doch den 6:4-Sieg zu sichern und den Belgier zu eliminieren.

Nun war Mensur Suljovic an der Reihe. Er hatte Mick McGowan als Gegner, der am Vortag noch Martin Schindler aus dem Turnier warf. Mensur startete sehr gut und holte sich direkt ein Break, natürlich indem er auf der Doppel-14 auscheckte. Auch danach bestimmte er ganz klar das Geschehen. Zwar scheiterte er an einem 135’er Finish, konnte aber dennoch die ersten Legs problemlos für sich entscheiden. Bis auf 4:0 konnte sich der Österreicher absetzen und so schon einen großen Puffer zwischen sich und seinem irischen Kontrahenten bringen. Dieser schaffte es danach dann aber tatsächlich einen Anwurf nach Hause zu bringen, was allerdings nichts anderes als Ergebniskosmetik war. Ganz locker holte sich Mensur die nächsten beiden Legs und konnte damit einen klaren 6:1-Erfolg einfahren.

Eine ähnliche Idee hatte auch Peter Wright, der auf den Belgier Ronny Huybrechts traf. Wright begann auch durchaus gut, vergab aber eine Möglichkeit zum Break. So behielt Huybrechts seinen Anwurf und konnte mit einem 11-Darter dann seinerseits ein Break nachlegen. Wright gelang zwar die direkte Antwort, doch die Anfangsphase gehörte Huybrechts. Der blieb sehr cool und zeigte auf die Doppel eine tolle Leistung. Ein weiteres Break und ein 15-Darter im Anschluss sorgten für die 4:1-Führung. Wright musste sich nun richtig strecken, jedoch war Ronny ihm ebenbürtig und so hatte er Probleme. Das eigene Leg konnte der Schotte zwar durchbringen, sah sich wenig später aber schon mit 2:5 in Rückstand. „Snakebite“ konnte sich nun keine Fehler mehr leisten, vergab allerdings drei Darts auf Doppel. So hatte Ronny seine ersten beiden Matchdarts, wovon er den zweiten auch gleich zum 6:2-Sieg nutzte.


„Mighty Mike“ deklassiert Richard North

Michael van Gerwen hatte sich durch seinen vierten Sieg in Folge bei den Dutch Masters in der Vorwoche den ersten Platz in der European Tour Order of Merit erobert. Nachdem Peter Wright bereits ausgeschieden war, wollte Michael den Vorsprung nun ausbauen und musste dazu Richard North bezwingen. Und zu keinem Zeitpunkt ließ er auch nur den Hauch eines Zweifels aufkommen, dass für ihn das Turnier an dieser Stelle enden würde. In den ersten drei Legs ließ der Weltmeister seinem Gegner nicht mal einen einzigen Wurf auf ein Doppel. Er sprintete mit drei starken Legs zu einer lockeren Führung. Erst im vierten Leg bekam Richard dann mal die Möglichkeit ein Leg zu holen, jedoch verpasste er zwei Darts auf Doppel. MVG checkte ein 112’er Finish zu einem weiteren Break und bestätigte jenes. Ein toller 11-Darter sollte das Match beenden und den 6:0-Whitewash zugunsten des Weltmeisters besiegeln. Ein 111,33’er Average unterstrich die brillante Leistung des Niederländers.

Daryl Gurney bekam es danach mit Keegan Brown zu tun. Gegen den ehemaligen Juniorenweltmeister startete der Nordire sehr gut und checkte direkt 94 Punkte, hatte aber auch Zeit. Brown kam erst im zweiten Leg so richtig in Fahrt, verpasste jedoch in den darauf folgenden beiden Legs 123 und 83 Punkte jeweils auf dem Bullseye. So konnte sich Daryl immer weiter absetzen und den Druck auf seinen Gegner immer weiter erhöhen. Brown verpasste im vierten Leg dann auch noch ein 92’er Finish auf der Doppel-8 und kassierte so ein erneutes Break. Der Rückstand war damit schon zu groß um noch ein ernsthaftes Comeback erwarten zu können. Erst im sechsten Leg brachte Keegan dann mal ein Leg durch, verhinderte damit aber lediglich den Whitewash. Vier perfekte Darts eröffneten das letzte Leg der Partie, welches sich Gurney zum 6:1-Erfolg einpackte.

Danach spielten Michael Smith und Jamie Lewis gegeneinander und spielten eine richtig gute Partie. Vor allem Jamie war in einer fantastischen Form und konnte den Druck auf seinen Gegner immer wieder sehr hoch halten. In seinen eigenen Legs ließ er gar nichts anbrennen, so zum Beispiel auch im vierten Leg, als ihm fünf perfekte Darts gelangen. Doch obwohl er sich immer wieder durchaus gut positionieren konnte, schaffte Jamie es einfach nicht für ein Break zu sorgen. Bitter zum Beispiel das siebte Leg, als er nach zwölf Darts auf 24 Punkten Rest stand, jedoch durch den 15-Darter von Smith keine Möglichkeit mehr auf das Doppel bekam. Jamie zeigte als Antwort ein 100’er Finish zum erneuten Ausgleich und erzwang nervenstark im zehnten Leg nach sechs perfekten Darts das Entscheidungsleg. Dort verpasste Smith ein 125’er Finish zum Sieg und Lewis hatte die Chance 64 zu checken. Auf die Doppel-16 vergab er aber seinen einzigen Dart und so holte sich doch Michael Smith den 6:5-Erfolg im Match ohne Breaks. Dabei spielte Lewis mit 99 Punkten im Schnitt neun Punkte mehr als der „Bully Boy“. Die letzte Partie bestritten dann Simon Whitlock und der Schwede Daniel Larsson. Dort erwischte Daniel einen durchaus guten Start, checkte 113 Punkte zum 1:0, bekam danach aber so gut wie gar nichts mehr auf die Reihe. 20, 41 und 30 Punkte waren Aufnahmen, die er im zweiten Leg warf. So konnte Whitlock gar nicht anders als das Spiel zu drehen und auch nochmal ein 117’er Finish auszupacken. Nach drei Legs waren beide damit noch fehlerlos auf die Doppel, was sich jedoch im vierten Leg änderte. Dort vergab Simon ganze acht Darts um sich das Leg zu holen. Bezeichnend, dass er es sich am Ende aber trotzdem noch sichern konnte. Bei Larsson lief auch danach einfach nichts mehr zusammen und so holte sich Simon wenig später auch das 5:1. Daniel spielte zu dem Zeitpunkt weniger als 70 Punkte im Schnitt, hatte so auch gegen einen mäßigen „Wizard“ keine Chance. Zwar konnte er sich danach nochmal ein Leg sichern, am Ausgang des Matches aber nichts mehr ändern. So siegte Whitlock am Ende klar mit 6:2 und zog als letzter Spieler ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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