Schindler scheitert an „Snakebite“

Am Samstagabend wurden in Göttingen die letzten Zweitrundenpartien ausgetragen. Mit Martin Schindler war auch noch ein Deutscher vertreten, er hatte mit Peter Wright aber eine schwierige Aufgabe vor sich. Ebenfalls sehr schwierig wurde es für Zoran Lerchbacher. Der Österreicher bekam es mit Michael van Gerwen zu tun. World Masters Sieger Krzysztof Ratajski traf außerdem auf World Grand Prix Finalist Simon Whitlock und Daryl Gurney wollte gegen Andy Boulton einen souveränen Sieg einfahren.

Cross siegt im Entscheidungsleg

Nathan Aspinall spielte in der ersten Runde herausragend und bezwang James Wade klar mit 6:1. Nun durfte er die Abendsession des zweiten Tages gegen Kim Huybrechts eröffnen und erwischte erneut einen durchaus guten Start. Zwar vergab er zunächst ein 90’er Finish auf Bull und kassierte auf diese Weise ein Break, doch er konnte dies schnell drehen, checkte 100 Punkte zur Führung. Auf die Doppel ließ er danach jedoch zu viel liegen. In den folgenden beiden Legs waren es insgesamt vier Chancen, die Aspinall nicht nutzen konnte. Da sagte der „Hurricane“ nicht nein und drehte die Partie wieder in seine Richtung, bestätigte dieses Mal auch das Break. Aspinall gab aber nicht auf. Ein 130’er Finish brachte ihn wieder bis auf ein Leg heran, ein 12-Darter war es. Die Antwort war ein starker 11-Darter mit 91’er Zwei-Dart-Finish von Huybrechts. Im darauf folgenden Leg vergab Nathan dann ein 103’er Finish, was Kim mit einem 104’er Finish zum 6:3-Sieg bestrafte. Jelle Klaasen traf danach auf Chris Dobey. Natürlich ging er als klarer Favorit ins Spiel, doch in den ersten beiden Legs hatte die „Cobra“ ja fast überhaupt keine Gegenwehr. Locker und leicht brachte er sich mit einem Break 2:0 in Führung. Danach kam Dobey dann aber auch ein wenig besser zurecht, konnte direkt das Rebreak holen, nachdem Klaasen einen Dart auf Bull verpasste. Doch weil Chris danach drei erneute Chancen auf Doppel liegen ließ, schaffte Klaasen direkt wieder ein Break und bog bereits auf die Zielgerade ein. In den eigenen Anwürfen war Jelle sehr sicher, wurde aber auch kaum unter Druck gesetzt. Und so holte er sich auch die restlichen Legs und tütete den 6:1-Sieg mit einem tollen 112’er Finish ein.

Im dritten Match des Abends bekam es Rob Cross mit Jamie Caven zu tun. Zwei Spieler mit einer ähnlichen Frisur, jedoch einer unterschiedlichen Entwicklung in den letzten Jahren. Während Cross auf einem aufsteigenden Ast ist, ging es für Jamie immer weiter bergab. In diesem Duell sollte es auf jeden Fall hin und her gehen. Zunächst war es Cross, der sich in Führung brachte, doch die nahm ihm Caven nur zwei Legs später wieder ab. Die Antwort war ein 11-Darter zum 2:2, was zeitgleich ein Rebreak war. Mit dem 3:2 schien die Partie in die Richtung von „Voltage“ zu laufen, doch wieder konnte Caven kontern, der Begegnung ihre dritte Wende geben. Ein erneut starker 11-Darter von Cross sorgte für das 4:4 nach acht Legs, woraufhin Rob sich, um der Serie in diesem Match treu zu bleiben, wieder in Führung setzte. Caven glich natürlich wieder aus und das Entscheidungsleg musste herhalten. Dort startete Cross dann perfekt und durchbrach die Serie mit einem 12-Darter. Ein 116’er Finish war es letztlich, das ihm den 6:5-Sieg einbrachte.

Danach war mit Martin Schindler der letzte Deutsche an der Reihe. „The Wall“ bekam es mit Peter Wright zu tun, dem er auch schon beim letzten Players Championship Wochenende gegenüberstand. Dort verlor er mit 1:6, dieses Mal wollte er es besser machen. Und er erwischte einen tollen Start. Sein eigenes Leg konnte er holen und in den beiden von Wright hatte er jeweils die Chance auf ein High Finish. 121 und 167 Punkte gingen jedoch nicht ins Ziel und so lag Schindler zurück. Weil Peter dann drei Breakdarts vergab, konnte Martin auch wieder ausgleichen und alles lief noch nach Plan. Nach der erneuten Führung gelang Peter dann jedoch das erste Break der Partie, als er 80 Punkte ins Ziel brachte. Bitter für Schindler, der bei 16 Punkten Rest gestanden hatte. Doch er gab nicht auf. 117 Punkte checkte er zum direkten Rebreak, ehe er zum 4:4 ausglich. Danach blieb er kämpferisch stark, traf jedoch das eine oder andere Mal zu wenige Triple und hatte mit einem Bouncer im zehnten Leg auch ein wenig Pech. Wright wusste dies zu nutzen und sicherte sich die folgenden beiden Legs um mit dem 6:4 den letzten deutschen Teilnehmer zu eliminieren.


Pleite für den World Grand Prix Sieger

Ein sehr interessantes Spiel stand als fünftes auf dem Programm. Dort bekam es World Grand Prix Finalist Simon Whitlock mit dem World Masters Sieger Krzysztof Ratajski zu tun. Den besseren Start erwischte Whitlock, der sich recht schnell mit 2:0 in Führung brachte. Doch Ratajski war auch schon gut mit im Spiel. So konnte er auch einen perfekten Start von Whitlock kontern, warf 180 und 177 Punkte nacheinander und schaffte mit einem 11-Darter das Rebreak. Von da an war es eine Partie auf Augenhöhe. Simon legte vor, Ratajski konterte. Ein 120’er Finish zum 3:3 gab dem Polen dann aber nochmal etwas mehr Aufwind, sodass ihm auch ein Break zum 4:3 gelang. Dies weckte jedoch den „Wizard“ auf, der ab diesem Zeitpunkt nochmal eine Schippe drauflegen konnte. Er zeigte sechs perfekte Darts und holte mit einem 11-Darter das Rebreak, ehe er sich mit dem 5:4 in Position für den Sieg brachte. Weil Ratajski ein 104’er Finish und drei weitere Möglichkeiten zum Ausgleich liegen ließ, holte sich Whitlock diesen auch nur ein Leg später. So setzte sich Simon am Ende mit 6:4 durch und zog ins Achtelfinale ein.

Michael van Gerwen war als nächster an der Reihe. Er traf auf Zoran Lerchbacher und wollte nach dem Erstrundenaus beim World Grand Prix keinesfalls erneut sein Auftaktmatch verlieren. Er hatte auch einen guten Start, als er 114 Punkte zum 1:0 auscheckte. Weil er dann 116 Punkte nicht auf null bringen konnte, war auch Zoran in der Lage sein erstes Leg zu holen. Doch in der Phase danach war der Weltmeister einfach zu stark. Er ließ dem Österreicher kaum eine Chance und holte sich ein Leg nach dem anderen. Zwei Breaks gelangen ihm in dieser Zeit, eines davon mit einem fantastischen Finish. Er brachte 119 Punkte via Bull, 19, Bull ins Ziel und setzte sich damit auf 5:1 ab. Zoran schaffte direkt das Rebreak, doch obwohl er auch nachlegen konnte und auf zwei Legs heran kam, war es einfach ein zu spätes Aufbäumen. Michael holte sich seinen nächsten Anwurf und gewann schließlich mit 6:3.

Nach seinem 6:0-Erfolg am Vortag gegen Landsmann Christian Kist, wollte Jan Dekker nun gegen Mervyn King nachlegen und erwischte auch einen guten Start. Er holte sich sein erstes Leg und konnte auch nach dem Ausgleich Kings wieder in Führung gehen. Ein letztlich entscheidendes Leg sollte das vierte werden. Dort zeigte Jan 177 und 180 Punkte nacheinander und spielte einen brillanten 12-Darter um sich das erste Break der Partie zu sichern. Doch dies sollte nicht das letzte bleiben. Unter deutlicher Mithilfe von King gelang Dekker das im sechsten Leg erneut. Gleich fünf Darts auf Doppel ließ Mervyn aus, was sehr ungewöhnlich für ihn war. Dekker bedankte sich und brauchte wenig später nur noch seinen eigenen Anwurf holen. Mit einem souveränen 15-Darter gelang ihm das auch und so holte er mit dem 6:1 den nächsten klaren Sieg. Den letzten Auftritt des Abends hatte der frischgebackene World Grand Prix Champion Daryl Gurney. Der Nordire traf auf Andy Boulton, erwischte aber einen grausigen Start. Nur ein einziges Triple traf er im ersten Leg, sodass Boulton keine Probleme hatte in Führung zu gehen. Weil sich das auch in den folgenden beiden Legs noch nicht besserte, konnte Andy sich weiter absetzen. Er spielte über 100 Punkte im Schnitt und konnte kleinere Fehler oft schnell korrigieren. So checkte er zum 3:0 ein 20’er Finish via 6, Doppel-7. Erst danach zeigte auch Gurney sein Können, als er seine nächsten beiden Anwürfe mit 13 bzw. elf Darts ins Ziel brachte. Was er allerdings brauchte war ein Break. Dieses wollte Boulton ihm aber nicht schenken. Er blieb in seinen eigenen Legs sehr sicher und brachte sich so mit 5:2 in Führung. Unter Druck verkürzte Gurney ein weiteres Mal auf 3:5 und hielt die Partie am Leben. Gegen den soliden 15-Darter von Boulton hatte er aber keine Argumente und so setzte sich Andy am Ende verdient mit 6:3 durch. Sein Average von 103,25 Punkten unterstrich die tolle Leistung.

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