Cristo Reyes wirft Peter Wright raus

Zwei Tage des European Darts Matchplay waren bereits rum und so sollte am dritten Tag die Entscheidung fallen. Nachmittags wurden dafür die Achtelfinals ausgespielt. Die Turnierfavoriten Peter Wright und Michael van Gerwen bekamen es dabei mit Cristo Reyes bzw. Mervyn King zu tun. Der Österreicher Mensur Suljovic hatte mit Daryl Gurney ein schwieriges Los erwischt. Überraschungsmann Peter Hudson wollte mit einem Sieg über Alan Norris ins Viertelfinale einziehen.

Stephen Bunting dritter Spieler mit acht perfekten Darts

Mensur Suljovic und Daryl Gurney machten den Anfang in der Nachmittagssession. Beide waren in ihren ersten Matches wohl nicht ganz mit der eigenen Leistung zufrieden und wollten sich verbessern. Doch auch dieses Spiel begann nicht so gut, beide waren im ersten Leg noch eher durchschnittlich unterwegs. Mensur behielt aber seinen Anwurf und nachdem Gurney seinen mit einem 164’er Finish ins Ziel brachte, nahm das Spiel Fahrt auf. „Super Chin“ holte sich auch das erste Break, konnte dieses jedoch nicht bestätigen, weil er einen Dart auf Tops verpasste. Mit der Zeit wurde auch Mensur immer sicherer. Der Österreicher brachte sich auf 4:3 in Führung und tat seinem Gegner dann so richtig weh. Nachdem Sich Gurney mit einer 180 in Position gebracht hatte, checkte Mensur 161 aus und setzte sich mit dem Break auf 5:3 ab. Einen Matchdart verpasste er allerdings und so kam Gurney doch nochmal zurück und glich wieder aus. Im Entscheidungsleg, welches Mensur beginnen durfte, ließ der Österreicher nichts mehr anbrennen und sicherte sich den 6:5-Erfolg. Nicht weniger spannend verlief die zweite Begegnung. Dort bekam es Dave Chisnall mit Ian White zu tun, der einen Sahnestart erwischte. Er holte sich mit einem 112’er Finish sofort ein Break. Ein wenig Pech hatte er, als ihm eine 180 durch einen Bouncer verwehrt blieb, Dave aber ein Maximum als Antwort parat hatte. So glich „Chizzy“ aus. Doch wieder war White zur Stelle, holte mit einem starken 12-Darter erneut ein Break. Dave schüttelte sich, checkte 124 Punkte auf dem Bullseye und konnte danach als erster Spieler auch seinen eigenen Anwurf verteidigen. Es war eine Partie auf Augenhöhe mit Averages im mittleren 90’er-Bereich. Immer wieder setzten sich die Akteure gegenseitig unter Druck, aber immer wieder wurde dem standgehalten. So auch beim Stand von 5:4 für Dave. Ian blieb ganz locker und checkte 107 Punkte um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Dort hatte dann aber Chisnall die besseren Nerven und holte sich souverän das 6:5.

Stephen Bunting traf danach auf Kyle Anderson. Nach den bisherigen Leistungen ging Bunting hier als Favorit ins Spiel und konnte dies mit zwei 180’ern im ersten Leg direkt unter Beweis stellen. Er holte sich das Leg, doch Kyle wurde besser. Der Australier erlebte zuletzt immer wieder Schwankungen in seinem Spiel, checkte aber hier 107 Punkte und legte ein Break nach. Das stachelte Bunting an. Er glich aus und stand genau wie sein Gegner im Leg darauf nach 12 Darts bei 146 Punkten Rest. „The Bullet“ durfte zuerst und er checkte es aus. Danach gab es kein Halten mehr. Stephen tat das, was Adrian Lewis am Freitag und Mervyn King am Samstag ebenfalls gelang. Er spielte ein perfektes Leg bis zum achten Dart. Dann stand er bei 24 Punkten Rest, doch auch er brachte den 9-Darter nicht ins Ziel. Dennoch war Bunting sehr stark, setzte sich bis auf 5:2 ab. Zwar verkürzte Kyle nochmal, doch erneut gelangen Stephen Bunting zwei 180’er hintereinander, die den 6:3-Sieg eintüteten. Es folgte das Duell zwischen Peter Wright und Cristo Reyes. Nachdem Wright am Vortag ein Whitewash gelang, konnte Reyes sich direkt das erste Leg holen und die weiße Weste des Peter Wright beschmutzen. Weil er dann ein 108’er Finish vergab kam Peter aber zurück und konnte sich nach einem Break bis auf 3:1 absetzen. Obwohl beide zu diesem Zeitpunkt bei 101 Punkten im Schnitt lagen, schien die Begegnung nun ihren erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch Cristo gab nicht auf. Er startete nun selbst eine Serie, warf fantastische sieben perfekte Darts und konnte das Spiel auf 4:3 zu seinen Gunsten drehen. Peter musste nun also kommen und fühlte sich herausgefordert. Er glich erneut aus und holte mit einem fantastischen 110’er Finish das Break zum 5:4. Nachdem er dann auch noch perfekt startete und eine 140 folgen ließ, schien ihm der Sieg gewiss. Reyes hatte allerdings andere Pläne. Er zeigte seine sechste und siebte 180 und glich nach zwei vergebenen Matchdarts von Wright mit einem 12-Darter aus. Im Entscheidungsleg blieb er nervenstark, vergab aber knapp ein 127’er Finish auf Bull. Peter, bei 91 Punkten Rest stehend, bekam jedoch keine Chance auf ein Doppel und so nutzte Reyes seinen dritten Matchdart zum 6:5-Erfolg. Am Ende spielte der Spanier einen Average von 103,24 Punkten, Peter stand bei 102,02.

“The Rock” erreicht erstmals das Viertelfinale

Andy Hamilton hatte man lange nicht mehr so befreit und locker aufspielen sehen wie an diesem Wochenende, als er Martin Schindler und Simon Whitlock aus dem Turnier warf. Mit Michael Smith wartete nun der nächste Brocken, aber der „Hammer“ begann sehr gut und holte sich schnell sein erstes Leg. Zwar zeigte Smith sein gewohntes Powerscoring, aber Andy hielt gut mit. Er musste nur auf einen Fehler vom „Bullyboy“ lauern um zuzuschlagen. Allerdings wartete er da oftmals vergebens. Neben seinen klasse Scores war Smith an diesem Tag auch auf die Doppel unfassbar stark. So holte er sich insgesamt fünf Legs hintereinander und hatte dabei einen Average von weit über 100 Punkten, zeitweise sogar über 110. Ein 130’er Finish auf dem Bullseye sowie ein 92’er Finish mit zwei Darts zeigten die Kaltschnäuzigkeit. Hamilton schien aufgegeben zu haben, doch er kam nochmal zu einer Chance, als Smith Matchdarts vergab. Doch mehr als Ergebniskosmetik war dies nicht mehr. Der Rückstand war schon zu groß und Michael sicherte sich wenig später den 6:2-Erfolg. Ein weiterer Spieler den man so tolle Leistungen an diesem Wochenende nicht zugetraut hatte war Vincent van der Voort. Der „Dutch Destroyer“ hatte unter anderem Adrian Lewis aus dem Turnier geworfen und wollte nun mit Joe Cullen das gleiche tun. Der erwischte jedoch den besseren Start. Zunächst verpasste er zwei Breakchancen, konnte sich aber nur ein paar Legs später doch ein Leg sichern, welches van der Voort begonnen hatte. Die gute Phase brachte den „Rockstar“ auf 3:1 in Führung. Dann aber legte Vincent eine Schippe drauf, checkte 111 Punkte zu einem 12-Darter und glich wenig später aus. Noch besser war der 11-Darter mit zwei 180’ern hintereinander zum 4:3. Unter großem Druck war Cullen dann aber in der Lage 95 Punkte via Bull, 13, Doppel-16 auf null zu bringen, was der Wendepunkt sein sollte. Vincent ließ auf die Doppel nun nach und verpasste in den folgenden zwei Legs vier Möglichkeiten. Cullen nutzte seine Chancen und siegte somit letztlich 6:4.

Der größte Überraschungsmann des Turniers war bis hierhin allerdings „The Rock“ Peter Hudson. Er konnte sich gegen Brendan Dolan und Kim Huybrechts durchsetzen und hatte nun Alan Norris vor der Brust. Beide starteten mäßig ins Spiel, vor allem auf die Doppel ließen sie einiges liegen. Es dauerte vier Legs, die sie sich teilten, bis das Spiel so richtig Fahrt aufnahm. Dies lag in erster Linie an Hudson. Er vergab zunächst ein 139’er Finish knapp, kam aber nochmal ran, weil Norris wie schon am Vortag 80 Punkte unbedingt via zwei Mal Tops auschecken wollte, allerdings auf diese Weise Darts verschenkte. Hudson holte das Break und zeigte Alan danach wie es geht. Er checkte 100 Punkte mit zwei Mal Tops und war in einer guten Ausgangslage. Norris verkürzte dann zwar, vergab aber unzählige Möglichkeiten zum Ausgleich. Hudson konnte gar nicht anders als sich das 5:3 zu holen, ehe er nochmal ein tolles Leg auspackte, das ihm den 6:3-Sieg einbrachte. Damit erreichte Peter Hudson erstmals das Viertelfinale eines European Tour Events. Im letzten Achtelfinale wurde der Gegner von Hudson für die nächste Runde gesucht. Es wurde entweder Michael van Gerwen oder Mervyn King. Dort erwischte King einen guten Start, als er sich seinen ersten Anwurf auf dem Bullseye sicherte. Doch van Gerwen war der bessere Spieler. Er holte sich den Ausgleich und fast folgerichtig auch das erste Break. Weil er jedoch auf die Doppel in den folgenden beiden Legs gleich fünf Möglichkeiten liegen ließ, drehte King die Partie wieder zu seinen Gunsten. Michael wirkte ein wenig verunsichert, spielte nicht auf seinem Top-Niveau, kam aber dennoch schnell wieder zum Ausgleich. Den Wendepunkt schaffte der Niederländer dann aber mit einem 87’er Finish zum 4:3. Dies war wieder ein Break und nun hatte er alle Trümpfe in seiner Hand. Er konnte es bestätigen und erhöhte damit den Druck auf seinen Gegner immens. Genug, um sich mit einem 134’er Finish auch noch das 6:3 zu holen und damit letztlich doch souverän ins Viertelfinale einzuziehen.

Tobias Gürtler

European Darts Matchplay


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