Andy Hamilton entzaubert den „Wizard“

Am Abend des zweiten Tages griffen auch die ganz großen Namen ins European Matchplay ein. Michael van Gerwen bekam es dabei mit John Henderson zu tun. Der beste Spieler der bisherigen European Tour, Peter Wright, traf auf John Michael. Der Österreicher Mensur Suljovic musste in seinem Auftaktmatch gegen Dirk van Duijvenbode ran und eine interessante Partie durften die Fans auch bei Dave Chisnall gegen James Wilson erwarten.

Suljovic zittert sich ins Achtelfinale

Das erste Match des Abends bestritten Simon Whitlock und Andy Hamilton. Fünfeinhalb Jahre ist es her, da standen sich beide noch im Halbfinale der Weltmeisterschaft gegenüber. Damals konnte sich Hamilton knapp durchsetzen. Nachdem beide durch Krisen gingen, schien Whitlock sich allmählich zu erholen, davon war bei Andy eigentlich nichts zu sehen. Doch „The Hammer“ legte einen super Start hin und konnte sich mit einem 128’er Finish auf 2:0 in Führung bringen. Der Engländer zeigte eine passable Leistung, doch auch Simon war stark. Auf die Doppel verpasste der Australier jedoch seine Möglichkeiten. Nachdem Andy mit 3:0 in Führung gegangen war, verfehlte der „Wizard“ gleich sieben Möglichkeiten innerhalb zwei Legs. Andy setzte sich bis auf 5:0 ab und stand kurz vor dem überraschenden Weiterkommen. Whitlock kämpfte zwar nochmal, holte sich ein Leg, doch der Rückstand war längst zu groß. Hamilton brachte ein 89’er Finish ins Ziel und siegte klar mit 6:1. Danach wollte Dave Chisnall ähnlich deutlich siegen, hatte aber mit James Wilson einen unangenehmen Gegner. Dennoch zeigte Dave gleich zu Beginn eine richtig starke Vorstellung. Zunächst warf er zwei 180’er und packte einen 11-Darter zum Break aus, dann bestätigte er diesen mit einem 124’er Finish zum 2:0. Das Break sollte im Nachhinein sehr wichtig gewesen sein, denn Wilson wurde stärker. Er checkte 76 Punkte und blieb dran. Immer wieder war Chisnall in den eigenen Legs unschlagbar, vergab nur knapp ein 164’er Finish. Doch für ein weiteres Break wollte es einfach nicht reichen, er konnte sich nicht absetzen. Auch der Druck machte James nicht zu schaffen, er blieb eiskalt. So führte Chisnall mit 5:4 nach einem erneut starken Leg von Wilson, der nun ein Break brauchte, da er sonst aus dem Turnier fliegen würde. „Chizzy“ tat genau das richtige, zeigte vier perfekte Darts und ließ seinem Gegner keine echte Chance auf ein Break. Mit einem tollen 13-Darter holte sich Dave den verdienten 6:4-Erfolg bei einem Average von am Ende knapp 105 Punkten.

Mensur Suljovic traf im Anschluss auf Dirk van Duijvenbode. Den besseren Start erwischte dabei ganz klar Dirk, der mit einer 180 perfekt startete. Mensur aber konterte diese mit einer eigenen 180 und behielt seinen Anwurf. Doch Dirk ließ sich davon nicht lange schocken. Er legte eine klasse Serie hin, in der er gleich drei Legs nacheinander holen konnte. Mensur verpasste dabei ein 110’er Finish auf die Doppel-16. Doch der Österreicher wollte nicht aufgeben und kam nun besser ins Spiel. Er verpasste nur knapp ein 158’er Finish, blieb aber konzentriert und kämpfte sich dennoch zum 3:3-Ausgleich. Doch gerade, als das Spiel in Richtung des Österreichers z kippen schien, verpasste „The Gentle“ ein 116’er Finish sowie drei weitere Chancen zur Führung. Dirk war zur Stelle, checkte seinerseits ein 116’er Finish und holte sich wenig später mit einem 11-Darter nach back-to-back 180’s die 5:3-Führung. Nur noch ein Leg von der Niederlage entfernt musste Mensur alles geben und tat genau dies. Nach einem 13-Darter konterte er erneut eine 180 von van Duijvenbode mit einer eigenen und checkte 76 Punkte zum Ausgleich. Im Entscheidungsleg schien dann keiner von beiden den Sieg so recht haben zu wollen. Mensur vergab drei Matchdarts, Dirk danach ebenfalls zwei. Suljovic behielt dann aber doch die Nerven und holte sich den knappen 6:5-Erfolg. Eine sehr schwache European Tour erlebte in diesem Jahr bisher James Wade. Der Engländer musste schon einige Niederlagen in der ersten Runde einstecken und wollte dies gegen Kyle Anderson keinesfalls erneut erleben. Doch schon im ersten Leg kassierte er ein Break und die Partie schien einen ähnlichen Verlauf zu nehmen. Zwar hatte Wade zunächst die passende Antwort, doch Anderson holte direkt wieder ein Break und setzte sich auf 3:1 ab. Die einzige Schwäche von Kyle an diesem Tag waren die Doppel, bei Wade waren es hingegen die Scores. Dennoch konnte „The Machine“ auf 2:3 verkürzen. Dies sollte allerdings das letzte Mal gewesen sein, dass er einen Wurf auf ein Doppel bekam. Kyle zeigte eine solide Leistung und holte sich weiter Leg um Leg, sodass er sich bis auf 5:2 absetzen konnte. Noch immer bei einer 100%-Doppelquote stehend musste Wade nun auch in den Scores zulegen. Dies gelang ihm jedoch nicht, er stand noch bei 258 Punkten Rest, als Anderson den Matchdart zum 6:2 versenkte. Am Ende spielte James einen Average von 71,73 Punkten.

Peter Wright siegt mit Whitewash

Vom Papier her ging Jelle Klaasen gegen Stephen Bunting als Favorit ins Spiel, doch die Formkurve von Bunting ging zuletzt nach oben, während Klaasens eher nach unten zeigte. Dennoch startete die „Cobra“ mit einem Break, was Bunting jedoch umgehend mit einem 125’er Finish beantwortete, ehe er einen Lauf bis zur 4:1-Führung hinlegte. Bunting zeigte eine sehr ansprechende Leistung, während Klaasen nicht wirklich hinterher kam. Vor allem die Abgeklärtheit von „The Bullet“ überraschte, hatte man ihn doch häufig in entscheidenden Momenten einbrechen sehen. Doch nicht dieses Mal. Zwar verlor er ein Leg nach perfektem Start, doch er blieb konzentriert und holte sich direkt im Anschluss mit einem 117’er Finish die 5:2-Führung. Davon nur noch mehr angestachelt warf er sechs perfekte Darts und holte sich völlig verdient den 6:2-Sieg. Noch deutlicher verlief das Duell zwischen Peter Wright und John Michael. Peter war einer der beiden ganz großen Favoriten auf den Turniersieg und konnte das in diesem Spiel ein Mal mehr unter Beweis stellen. Er holte gleich das erste Leg mit einem 100’er Finish via zwei Mal Tops. Nachdem John dann drei Möglichkeiten liegen ließ holte sich Peter auch das erste Break. Von da an war es eine sehr souveräne Vorstellung. John spielte keine schlechte Partie, doch er kam nicht mehr dazu auf ein Doppel zu werfen. Er konnte sich lediglich immer wieder in Position bringen, musste dann aber zusehen wie Peter sich Leg um Leg holte. Der Schotte sprintete zu einer 5:0-Führung und der Whitewash schien unausweichlich. Auch wenn John nochmal alles reinlegte, reichte es nicht mehr um „Snakebite“ am klaren Sieg zu hindern. Und so holte sich Wright am Ende den 6:0-Sieg und zog in das Achtelfinale ein.

Danach kam es zum Duell der Niederländer. Benito van de Pas traf auf Adrian Lewis-Bezwinger Vincent van der Voort und es sollte sich eine hoch dramatische Partie entwickeln. Zunächst kamen beide zu einem Break, ehe Vincent ein 121’er Finish auf dem Bullseye zu einem weiteren Break vergab. Benito sicherte sich seinen Anwurf und läutete damit eine Phase ein, in der beide Spieler vor allem in den eigenen Legs sehr souverän auftraten. Besonders die Scores waren von beiden dann immer wieder gut. Benito zeigte dabei auch ein 114’er Finish. Vincent vergab zwar 136, aber er holte sich das Leg dennoch. Nach acht Legs stand es 4:4 und Benito vergab ein 170’er Finish. Weil van der Voort davon aber keinen Nutzen ziehen konnte, ging „Big Ben“ dennoch 5:4 in Front. Der Druck lastete nun auf Vincent und er schien dem nicht standhalten zu können. Er spielte kein gutes Leg. Doch nachdem Benito vier Matchdarts vergab, zeigte der „Dutch Destroyer“ seine ganze Klasse. Er checkte 118 Punkte auf der Doppel-19 und erzwang das Entscheidungsleg. Dort spielte er völlig befreit auf und zeigte einen brillanten 10-Darter zum 6:5-Sieg. Die letzte Begegnung der zweiten Runde bestritten Michael van Gerwen und John Henderson. Dort erwischte Michael wie so oft einen Blitzstart, als er mit einem 13-Darter in Führung ging. Henderson war allerdings nah dran und konnte durch seine guten Scores auch direkt ausgleichen. Michael hatte zuvor zwei Möglichkeiten liegen lassen. Der Niederländer machte daraufhin sehr stark weiter und obwohl der „Highlander“ keine schlechte Leistung zeigte, hatte er keine Chance. MVG holte sich das 2:1 und wenig später auch das erste Break. Zu diesem Zeitpunkt spielte der amtierende Weltmeister einen Average von über 110 Punkten. Henderson musste weiter alles geben und auf Fehler hoffen. Solche machte „Mighty Mike“ als er erneut zwei Mal das Doppel verpasste. John holte das Rebreak und verkürzte wieder. Das war aber nichts, was einen Michael van Gerwen aus der Ruhe bringen würde. Der machte einfach weiter, vergab nur knapp ein 136’er Finish, ehe er sich wieder mit 4:2 in Front brachte. Nachdem er dann auch sein eigenes Leg noch nach Hause brachte war die Vorentscheidung eigentlich gefallen. Danach wusste auch Henderson, dass er gegen einen so starken van Gerwen nicht mehr gewinnen würde. Michael startete ins nächste Leg perfekt und ließ sich den Sieg danach nicht mehr nehmen. Er sprintete mit einem 128’er Finish zum 6:2-Sieg und zog als letzter Spieler ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

European Darts Matchplay


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