Schindler und van Gerwen überstehen Zitterpartien – Auftakt der European Championship in Dortmund
Die European Championship 2025 hat in der Dortmunder Westfalenhalle begonnen. 32 Spieler kämpfen um den mit 180.000 Pfund dotierten Titel. An dem Majorturnier nehmen die besten Spieler der European Tour Order of Merit teil, es läuft bis Sonntag und verspricht spannende Duelle. Acht Partien fanden am Eröffnungsabend statt – mit Comebacks, engen Entscheidungen und lautstarker Stimmung.
Ryan Joyce 6:3 Luke Woodhouse
Im Eröffnungsspiel der Machineseeker European Championship 2025 in Dortmund setzte sich Ryan Joyce mit 6:3 gegen Luke Woodhouse durch. Das Duell begann ausgeglichen: Joyce holte das erste Leg mit einem 70er-Finish, Woodhouse glich prompt mit einem 64er-Checkout zum 1:1 aus. Joyce übernahm anschließend die Kontrolle. Er sicherte sich das dritte Leg mit einer 180 und einem sauberen Abschluss zum 2:1. Danach dominierte er die Partie, gewann drei Legs in Folge und baute den Vorsprung auf 5:1 aus. Besonders ein 112er-Checkout im vierten Leg setzte ein Ausrufezeichen. Woodhouse kämpfte sich mit zwei gewonnenen Legs und einem 84er-Finish noch einmal heran, doch „Relentless“ behielt die Nerven. Mit einem Average von knapp 98 Punkten und 60 Prozent Doppelquote machte er im neunten Leg den Sieg perfekt.
Ross Smith 6:2 Peter Wright
Ross Smith setzte in Dortmund ein klares Zeichen und besiegte Peter Wright mit 6:2. Smith startete stark, holte das erste Leg mit einem 76er-Finish und legte mit einer 180 sowie einem Treffer auf Doppel-16 zur 2:0-Führung nach. Wright, der zweimalige Europameister, verkürzte mit einem 68er-Checkout auf 1:2. Smith blieb unbeeindruckt, glänzte im vierten Leg mit einem 112er-Checkout und stellte auf 3:1 – die Westfalenhalle jubelte. Anschließend nutzte er Wrights Schwächen auf den Doppelfeldern, gewann das fünfte Leg souverän und zog auf 4:1 davon. Ein weiteres starkes Leg brachte „Smudger“ auf 5:1, bevor Wright mit einem 74er-Finish noch auf 2:5 verkürzte. Doch Smith ließ nichts mehr anbrennen: Mit einem Average von rund 97 Punkten und einer Doppelquote von 55 Prozent beendete er das Match sicher im achten Leg. „Es ist eine Erleichterung, hier wieder zu gewinnen“, sagte Smith. „Die Unterstützung der Familie bedeutet mir viel.“ Für Wright war es ein weiterer Rückschlag, der ihn die Weltrangliste hinabstürzen lässt, während Smith in der zweiten Runde auf Daryl Gurney trifft.
Gian van Veen 6:3 Damon Heta
Gian van Veen zeigte eine starke Leistung und besiegte Damon Heta in seiner Auftaktpartie mit 6:3. Der junge Niederländer legte furios los und sicherte sich die ersten vier Legs in Folge. Mit einem 86er-Checkout im ersten Leg und einer 180 im zweiten setzte er früh ein Zeichen, während Heta Schwierigkeiten hatte, sein Scoring aufrechtzuerhalten. „The Giant“ nutzte dies konsequent aus und baute seinen Vorsprung durch präzise Finishes, darunter ein 78er-Checkout, auf 4:0 aus. Heta fand im fünften Leg endlich zu seinem Spiel und verkürzte mit einem 127er-Finish auf 4:1. Doch van Veen blieb unbeeindruckt und stellte mit einem weiteren Leg auf 5:1, gestützt auf einen Average von rund 99 und eine solide Doppelquote. Heta kämpfte sich mit zwei starken Legs, darunter ein 92er-Checkout, auf 3:5 heran, doch van Veen behielt die Kontrolle. Im neunten Leg schloss er das Match mit einem sicheren Doppeltreffer ab.
Daryl Gurney 6:3 Gerwyn Price
Daryl Gurney setzte sich in einem intensiven Duell mit 6:3 gegen Gerwyn Price durch. Die Partie, die an ihr hitziges Aufeinandertreffen beim World Matchplay erinnerte, begann mit einem starken Auftakt des Nordiren, der rasch mit 2:0 in Führung ging. Price konterte und verkürzte auf 1:2, doch Gurney stellte mit einem weiteren Leg den alten Abstand wieder her. Der Waliser fand anschließend besser ins Spiel, verkürzte auf 2:3 und glich zum 3:3 aus. Danach übernahm jedoch wieder Gurney das Kommando, gewann die nächsten drei Legs zum 6:3 und machte den Sieg souverän perfekt. „Ich musste konsequent bleiben – Gerwyn ist immer gefährlich“, sagte Gurney nach dem Match. Mit diesem Erfolg zieht er in die zweite Runde ein, während Price eine weitere Enttäuschung verkraften muss.
Ryan Searle 6:3 Jonny Clayton
Ryan Searle besiegte Jonny Clayton in einem hart umkämpften Match mit 6:3 und zog damit in die zweite Runde der European Darts Championship ein. Clayton startete stark und ging mit 1:0 in Führung, doch Searle glich sofort aus und drehte das Spiel zum 2:1. Der Waliser konterte zum 2:2, ehe Searle erneut die Kontrolle übernahm, auf 3:2 stellte und den Vorsprung auf 4:2 ausbaute. Clayton verkürzte noch auf 4:3, doch Searle blieb ruhig, gewann die nächsten beiden Legs und machte den Sieg mit 6:3 perfekt. „Jonny hat mich gefordert, aber ich bin ruhig geblieben“, sagte Searle nach der Partie. Mit diesem Erfolg setzte sich der Engländer souverän gegen den erfahrenen Clayton durch und wahrt seine Chancen auf einen tiefen Lauf im Turnier.
Martin Schindler 6:5 Dave Chisnall
Martin Schindler kämpfte sich in einem dramatischen Match mit 6:5 gegen Dave Chisnall in die zweite Runde. „Schindi“, der im April die Austrian Darts Open gewonnen hatte, stand zunächst schwer unter Druck: Chisnall startete stark, traf ein präzises 111er-Checkout und erspielte sich eine 3:0-Führung. Doch Schindler blieb ruhig, holte sein erstes Leg zum 1:3 und kämpfte sich mit großer Entschlossenheit zurück. Mit insgesamt drei gewonnenen Legs in Serie glich er zum 3:3 aus – die Stimmung in der Halle kochte. Chisnall legte erneut vor und ging mit 4:3 in Führung, doch „The Wall“ antwortete postwendend zum 4:4. Nach dem 4:5 zeigte der Strausberger Nervenstärke, glich zum 5:5 aus und entschied auch das letzte Leg souverän für sich.
„Es fühlt sich unglaublich an, hier vor heimischem Publikum zu gewinnen“, sagte Schindler nach dem Spiel. „Dave hat mich früh unter Druck gesetzt, aber ich wusste, dass ich dranbleiben muss.“ Mit einem Average von 104 Punkten und einer Doppelquote von 67 Prozent untermauerte Schindler seine Ambitionen auf einen langen Turnierlauf – und feierte nach fünf vergeblichen Anläufen seinen ersten Einzug in Runde zwei der European Championship.
Michael van Gerwen 6:5 Wessel Nijman
Michael van Gerwen, viermaliger Europameister, kämpfte sich in einem nervenaufreibenden Duell gegen Landsmann Wessel Nijman mit 6:5 in die zweite Runde der European Darts Championship. Van Gerwen startete mit 1:0, doch Nijman drehte die Partie und ging mit 2:1 in Führung. Der Youngster baute seinen Vorsprung auf 4:2 aus, bevor Van Gerwen mit zwei starken Legs zum 4:4 ausglich. Anschließend stellte der Favorit auf 5:4, vergab aber drei Matchdarts – Nijman nutzte die Chance und erzwang das Entscheidungsleg. Dort vergab er seinerseits sieben Matchdarts, ehe Van Gerwen mit einem 70er-Checkout den Sieg sicherte.
Mit einem Average von 97,83 Punkten zu Nijmans 96,57 blieb Van Gerwen erneut ungeschlagen gegen seinen Landsmann (5:0 im direkten Vergleich). „Es war ein starkes Match bis zum letzten Leg“, sagte Van Gerwen. „Wessel hat gut gespielt, aber am Ende entschieden die Nerven.“ In Runde zwei trifft Van Gerwen nun auf Chris Dobey.
Chris Dobey 6:3 Stephen Bunting
Chris Dobey setzte sich in einem hochklassigen Duell mit 6:3 gegen Stephen Bunting durch und zog in die zweite Runde der Europameisterschaft in Dortmund ein. Dobey startete konzentriert und ging mit 1:0 in Führung, doch Bunting glich aus. Nach dem 2:1 für Dobey stellte der Engländer erneut auf 2:2. Danach übernahm Dobey die Kontrolle, holte sich das 3:2 und baute den Vorsprung mit einem starken Finish auf 4:2 aus. Bunting verkürzte auf 3:4, doch Dobey blieb ruhig, sicherte sich das 5:3 und machte den Sieg mit 6:3 perfekt.
Trotz eines höheren Averages von 109 Punkten konnte Bunting Dobey (105 Average) nicht stoppen. „Stephen hat stark gespielt, aber ich musste alles geben, um dranzubleiben“, sagte Dobey nach dem Match. Mit diesem Erfolg trifft er in der nächsten Runde auf Michael van Gerwen – und will seine starke Form dort erneut bestätigen.

