Frühes Aus für Vorjahressieger Cross

Zum ersten Mal seit 2019 konnte die European Tour in diesem Jahr in vollem Umfang stattfinden. 13 Turniere wurden in Deutschland, Österreich, Tschechien, den Niederlanden, Ungarn, Belgien und Gibraltar ausgetragen. Die 32 Spieler, die auf den genannten 13 Turnieren am besten performt hatten, nehmen an den am heutigen Donnerstagabend startenden European Darts Championship teil. Der auch als Darts-Europameisterschaft bekannte Wettbewerb findet in der Dortmunder Westfalenhalle statt und ist mit 500.000 Pfund dotiert. Der Titelverteidiger hört auf den Namen Rob Cross, Luke Humphries ist an Position eins gesetzt. Heute und morgen gibt es ausschließlich die Partien der ersten Runde zu sehen, gespielt wird im Modus „Best of 11 Legs“.

Auftaktmatch geht klar an van Duijvenbode

Eröffnet wurde die 15. Auflage der European Darts Championship von Dirk van Duijvenbode und Madars Razma. Das erste Leg des Wettbewerbs ging an den Niederländer, ein 12-Darter bescherte ihm unmittelbar danach ein frühes Break. Im dritten Leg unterliefen van Duijvenbode jedoch drei Patzer auf die Doppel, sodass er seinem Gegner dessen ersten Leggewinn ermöglichte. Razma glänzte kurz darauf mit einem 130er-Bullfinish und hatte auf 2:2 gestellt. Nur wenige Aufnahmen später löschte van Duijvenbode seinerseits 130 Punkte, ehe ihm ein 72er-Finish ein Break einbrachte. Razma gelang zwar mit einem 14-Darter das wichtige Rebreak, doch van Duijvenbode antwortete erneut umgehend mit einem 14-Darter. Durch das Break zum 5:3 war die Vorentscheidung gefallen, mit einem 88er-Checkout machte van Duijvenbode schließlich sein Weiterkommen perfekt.

Danach trafen die beiden Engländer Ryan Searle und Martin Lukeman aufeinander. Bei seinem Turnierdebüt gewann Lukeman das erste Leg. Searle ließ dieses Break aber nicht lange auf sich sitzen und konterte mit einem 12-Darter. Im Gegensatz dazu wurden die nächsten beiden Legs vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, wobei Lukeman ein 94er-Finish zeigte. Auf den erneuten Rückstand reagierte „Smash“ wenige Minuten später mit einem starken 11-Darter. Trotz eines knapp verpassten 170er-Checkouts holte sich Searle seine Führung wieder zurück, ehe Lukeman dank eines 84er-Checkouts auf 4:4 stellte und für eine spannende Schlussphase sorgte. Ein 87er-Finish brachte Lukeman jetzt ein enorm wichtiges Break ein, er warf einen Matchdart kurz darauf jedoch am Bullseye vorbei. „Heavy Metal“ war auf der Doppel-20 zur Stelle und erzwang das Entscheidungsleg. Dort genügten Searle 14 Darts, um 501 Punkte auf Null zu bringen. So stand am Ende ein knapper 6:5-Erfolg für Searle auf der Anzeigetafel.

Noppert wird seiner Favoritenrolle gerecht

Nach einigen schwachen Jahren präsentiert sich Andrew Gilding 2022 erheblich verbessert. Auch auf der European Tour lieferte „Goldfinger“ gute Leistungen ab, Höhepunkt war der Finaleinzug bei den Belgian Darts Open im September. Bei seiner ersten Darts-EM traf Gilding in Runde eins auf Danny Noppert. Der Letztgenannte erlebte den besseren Start und stellte sein Können mit Checkouts in Höhe von 89 sowie 140 Zählern unter Beweis. Danach meldete sich aber auch Gilding zu Wort, er machte zunächst 121 und danach 75 Punkte aus. Anschließend bestrafte der Engländer drei Fehlwürfe des Konkurrenten mit dem dritten Leggewinn nacheinander. Noppert beendete diese Serie und glich zum 3:3 aus. Nur wenig später beobachtete er, wie Gilding knapp an 140 Restpunkten gescheitert war. Sekunden später löschte „The Freeze“ seinerseits 136 Punkte. Das dadurch erzielte Break bestätigte Noppert problemlos, sodass ihn nur noch ein einziger Leggewinn von der nächsten Runde trennte. Nachdem Gilding im neunten Leg vier Chancen auf Doppelfelder vergeben hatte, musste er seine Niederlage endgültig eingestehen. Noppert versenkte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-6 und vollendete den 6:3-Erfolg.

Mit Blick auf das Line-Up folgte nun das Topspiel dieses Donnerstagabends. Titelverteidiger Rob Cross hatte mit dem Weltranglistenfünften James Wade gleich zu Beginn eine enorm schwierige Aufgabe vor der Brust. Nach einem ausgeglichenen Beginn leistete sich beide Akteure zahlreiche Fehlwürfe auf den äußeren Ring des Boards. Aus diesem Grund wurden die drei darauffolgenden Legs ausnahmslos als Breaks gewonnen. Wade bekam diese Schwierigkeiten als Erster in den Griff, dem 63er-Finish im fünften Durchgang folgte ein 72er-Checkout zum 4:2 aus seiner Sicht. Der Weltmeister von 2018 verkürzte im Anschluss daran, mit seinem 79er-Checkout ging Wade unmittelbar danach jedoch den vorletzten Schritt. „Voltage“ gab sich nicht vorzeitig geschlagen und kämpfte sich nochmal zurück. Er überlebte im zehnten Leg den ersten Matchdart und sorgte selbst per 14-Darter für den Decider. Dort ließen den anwerfenden Cross die Nerven im Stich, er jagte zwei Matchdarts deutlich über die Doppel-20. Wade hatte jetzt genug gesehen, er erwischte die Doppel-1 mit dem letzten Dart in der Hand und beendete die Titelverteidigung seines Gegners.

Humphries und Rock gewinnen mit starken Vorstellungen

Es folgte der mit Abstand beste Spieler der European Tour 2022. Luke Humphries entschied gleich vier Turniere für sich und ist daher in Dortmund an Position eins gesetzt. In der ersten Runde musste er gegen Krzysztof Ratajski antreten. Der Pole setzte mit einem 83er-Checkout den Startschuss. Humphries antwortete zwar sofort mit einem hervorragenden 11-Darter, konnte wenig später zwei Breakdarts allerdings nicht verwerten. Davon ließ er sich aber nicht lange stören. Der Engländer erhöhte die Schlagzahl und drehte die Partie mit drei 14-Dartern hintereinander zu seinen Gunsten. Erst danach ging Ratajski wieder dazwischen, durch einen eigenen 14-Darter kam er auf 3:4 heran. Humphries stellte den alten Abstand umgehend wieder her und erhielt kurz darauf bereits den ersten Matchdart, verfehlte aber die Doppel-12. Nun stand Ratajski bei 154 Restpunkten mit dem Rücken zur Wand. Der „Polish Eagle“ zeigte jetzt seine ganze Klasse, traf zweimal die Triple-20 sowie die Doppel-17 und verhinderte in diesem Moment seine Niederlage. Letzten Endes half Ratajski aber auch diese starke Aktion nicht entscheidend weiter. „Cool Hand Luke“ machte bei seinem eigenen Anwurf keine Kompromisse, platzierte den dritten Matchdart in der doppelten 12 und gewann mit 6:4.

Josh Rock kann aktuell als der Senkrechtstarter der PDC bezeichnet werden. Der 21-jährige besitzt seit Januar die Tour-Karte, machte seitdem reihenweise mit starken Leistungen und hohen Averages auf sich aufmerksam und holte sich erst kürzlich beim Players Championship 28 seinen ersten Profi-Turniersieg. Sein EM-Debüt erlebte der Nordire gegen den Grand Prix-Finalisten Nathan Aspinall. „The Asp“ verpasste im Auftaktleg einen Breakdart und sicherte sich seinen ersten Leggewinn erst wenig später mithilfe eines 100er-Checkouts. Auch die nächsten beiden Legs wurden fair aufgeteilt, wobei Rock mit einem 12-Darter glänzte. „Rocky“ blieb in der Folge am Drücker und erarbeitete sich durch zwei 14-Darter nacheinander einen 4:2-Vorsprung. Drei Chancen zur potenziellen Vorentscheidung ließ sich Rock im siebten Leg jedoch entgehen. Aspinall checkte Sekunden später 68 Punkte, brachte wenig später auch 109 Punkte auf Null und hatte zum 4:4 ausgeglichen. Rock legte nun bei eigenem Anwurf vor, doch Aspinall antwortete mit einem sehenswerten 136er-Finish und forcierte das Entscheidungsleg. Aspinall startete dort zwar mit 140 Zählern, die darauffolgenden Aufnahmen in Höhe von 43, 60 und 60 Pünktchen waren in dieser Situation jedoch nicht gut genug. Rock gab seinen Vorteil nicht mehr aus der Hand und verwandelte den vierten Matchdart in der Doppel-8.

Danach betraten Michael Smith und Karel Sedlacek die Bühne der Westfallenhalle. Durch ein 74er-Finish kam Sedlacek frühestmöglich zum Break, der „Bully Boy“ reagierte sofort mit einem eigenen 76er-Checkout. Doch Sedlacek setzte seinen guten Beginn unabhängig davon fort. Er holte sich per 14-Darter seine Führung zurück und machte danach 110 Punkte aus. Smith benötigte jedoch nicht lange, um sich zurückzumelden. Er spielte einen 15- sowie einen 13-Darter und hatte zügig zum 3:3 ausgeglichen. Drei vergebene Breakdarts des Gegners ermöglichten Smith anschließend den dritten Leggewinn in Serie und seine erste Führung im Spielverlauf. Sedlacek hielt zwar weiter bestmöglich dagegen, verpasste beim Stand von 4:5 aus seiner Sicht allerdings denkbar knapp das Bullseye, um das entscheidende elfte Leg zu erzwingen. Stattdessen machte Smith auf der Doppel-10 den Deckel drauf.

Van der Voort nutzt die Doppelprobleme seines Gegners aus

Zum Abschluss des ersten Turniertags trafen noch Damon Heta und Vincent van der Voort aufeinander. Der Australier sorgte gleich im Auftaktleg für ein echtes Highlight: er begeisterte die Zuschauer mit dem 170er-Finish. Van der Voort produzierte mit 14 Darts das sofortige Rebreak und verteidigte danach den eigenen Anwurf. Heta hatte zwar mit einem 13-Darter die passende Antwort parat, in dieser Phase gab aber dennoch der „Dutch Destroyer“ den Ton an. Er legte durch ein 86er-Checkout wieder vor und zeigte danach ein 137er-Finish – Augenblicke zuvor hatte Heta eine eigene Chance in den Sand gesetzt. Nur ein Leg später unterliefen „The Heat“ gleich vier Patzer auf die Doppel, sodass van der Voort den vorletzten Schritt ging. Auch im letzten Leg der Partie machten Heta die Doppelfelder das Leben schwer, er warf zweimal an der Doppel-9 vorbei und konnte die Niederlage nicht mehr abwenden. Der erfolgreiche dritte Matchdart besiegelte den 6:2-Sieg für van der Voort.

European Championship


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