Wright lässt Rodriguez keine Chance

Am Samstagabend wurden die noch fehlenden vier Partien der zweiten Runde bei den European Darts Championship 2022 absolviert. Beteiligt daran war auch der einzige, noch übriggebliebene deutschsprachige Teilnehmer Rowby-John Rodriguez. Nach seinem Coup gegen Gerwyn Price wollte der Österreicher mit Peter Wright den nächsten Favoriten ärgern. Zuvor machten Ross Smith und Dimitri Van den Bergh den Anfang. Außerdem trafen noch Dave Chisnall und Jonny Clayton sowie Chris Dobey und José de Sousa aufeinander.

Ross Smith beweist in einem engen Match starke Nerven

Mit seinem Sieg über Joe Cullen hatte Ross Smith für eine der Überraschungen der ersten Turnierrunde gesorgt. Zum Auftakt des Samstagabends wollte der Engländer gegen Dimitri Van den Bergh daran anknüpfen. Im Auftaktleg ließ Smith zwar zwei Möglichkeiten liegen, danach lief es aus seiner Sicht mit Checkouts in Höhe von 73 und 109 Punkten allerdings schon deutlich besser. Erst nachdem Van den Bergh auch ein drittes Leg hintereinander abgegeben hatte, war er per 14-Darter wieder erfolgreich. Nach der Unterbrechung konterte der „Smudger“ mit einem noch etwas besseren 13-Darter. Doch Van den Bergh wollte sich mit dem Rückstand nicht länger abfinden. Er sicherte sich mit 17 und 13 Darts die nächsten beiden Legs und hatte somit mit dem 4:4 Parität hergestellt. Jetzt hielt allerdings Smith eine hervorragende Antwort parat. Er beendete zunächst einen 12-Darter mit einem 121er-Checkout auf der Doppel-14 und bestätigte dieses Rebreak mit starken 11-Darter – die 6:4-Führung hatte sich Smith damit redlich verdient.

Einige Minuten später kam der „Dreammaker“ durch ein blitzsauberes 89er-Finish wieder heran, doch Smith hielt seine Führung durch einen 14-Darter weiter aufrecht. Van den Bergh blieb seinem Gegner weiter auf den Fersen und wartete geduldig auf die Chance zum Break. Im 14. Leg bot sich ihm diese Möglichkeit. Nachdem sich Smith ausnahmsweise drei Patzer auf die Doppel erlaubt hatte, machte Van den Bergh mit einem Treffer in der doppelten 16 den 7:7-Ausgleich perfekt. Smith blieb davon unbeeindruckt und reagierte darauf mit einem hervorragenden 11-Darter. Ein knapp verpasstes 146er-Finish seines Konkurrenten ermöglichte es Smith anschließend, den vorletzten Schritt in Richtung Ziellinie zu gehen. Der Weltranglisten-28. warf den ersten Matchdart vorbei und musste sich noch etwas gedulden, wenige Aufnahme später stand seinem Sieg aber nichts mehr im Wege. Ross Smith platzierte seinen vierten Matchdart in der Doppel-5 und erreichte zum zweiten Mal in seiner Karriere das Viertelfinale bei einem Major-Turnier.

Beim Erstrundensieg über Gerwyn Price hat Rowby-John Rodriguez unter Beweis gestellt, wie gefährlich er sein kann. Nun wartete die nächste schwierige Aufgabe auf den Österreicher: er forderte mit Peter Wright die Nummer eins der Welt heraus. „Little John“ scheiterte im Auftaktleg knapp an 144 Restpunkten und kassierte sofort ein Break, welches er zunächst nicht korrigieren konnte. Danach fand Rodriguez aber besser ins Spiel hinein. Er holte sich auf der Doppel-8 seinen ersten Leggewinn und erzielte danach dank eines souveränen 100er-Checkouts sein erstes Break. „Snakebite“ lieferte allerdings die passende Reaktion, er spielte einen 12-Darter und nahm daher eine knappe 3:2-Führung mit in die Kabine.

Nach der Unterbrechung konnte Rodriguez eine Chance zum Rebreak nicht verwerten. Das machte Wright wenig später besser, er zeigte einen 13-Darter und vergrößerte seinen Vorsprung. Im nachfolgenden achten Leg verhinderte Wright das akut drohende Break mit einem 99er-Finish über 19 und zweimal Tops. Der amtierende Weltmeister war nun voll im Flow, legte einen 11-Darter hinterher und gewann im Anschluss daran auch noch ein sechstes Leg in Serie. Nach zehn absolvierten Durchgängen lag Wright somit deutlich mit 8:2 vorne. Ein weiterer 13-Darter brachte den Schotten dann an den Punkt, an dem ihm nur noch ein einziges Erfolgserlebnis zum Weiterkommen fehlte. Zwei vergebene Matchdarts von Wright machten es möglich, dass Rodriguez sich nach langer Wartezeit wieder über einen Leggewinn freuen durfte. Durch ein 111er-Highfinish zögerte Rodriguez sein Ausscheiden anschließend nochmals nach hinten, danach musste er die Bühne aber räumen. Wright brachte seinen fünften Matchdart in der Doppel-8 unter und vollendete den klaren 10:4-Erfolg.

Starke Schlussphase verhilft Chisnall zum Sieg – Dobey macht es deutlich

Für den höchsten Average des bisherigen Turniers war Dave Chisnall verantwortlich. Bei seinem Whitewash gegen Stephen Bunting spielte er über 107 Punkte im Schnitt. An diese Topleistung wollte der Engländer jetzt gegen Jonny Clayton anknüpfen. „Chizzy“ gewann zwar das Auftaktleg, abgesehen davon gab allerdings sein Gegner in der Anfangsphase den Ton an. Der Waliser löschte erst 102 Punkte und ließ auf das dadurch geschaffte Rebreak zwei 13-Darter hintereinander folgen. Rechtzeitig vor der ersten Unterbrechung ging Chisnall dazwischen. Er erwischte die Doppel-8 mit dem letzten Dart in der Hand und verkürzte auf 2:3.

Ein 100er-Checkout brachte Chisnall nach der Unterbrechung den Ausgleich ein. Im Anschluss daran gelang beiden Profis je ein 14-Darter. Im neunten Leg holte sich „The Ferret“ seine Führung zurück. Ein Versuch auf der Doppel-20, um diesen Vorsprung auszubauen, war kurz darauf aber nicht von Erfolg gekrönt. Sekunden später erwischte Chisnall genau dieses Doppelfeld und glich zum 5:5 aus. Mit einem starken 12-Darter, beendet mit einem 121er-Checkout, kehrte Clayton gut vor die Kameras zurück. Chisnall antwortete einmal mehr ohne zu Zögern und bestrafte danach zwei Fehlwürfe seines Konkurrenten mit dem Break. Nachlegen konnte „Chizzy“ auf sehenswerte Art und Weise. Genau wie Clayton wenige Minuten zuvor schloss er einen „Zwölfer“ mit einem 121er-Highfinish ab. Chisnall marschierte nun unaufhörlich in Richtung Ziellinie. Mit einem 14- und einem 13-Darter beseitigte er die letzten Zweifel. Dave Chisnall zog ins Viertelfinale ein, weil er beim Zwischenstand von 5:6 aus seiner Sicht den Turbo gezündet und fünf Legs nacheinander gewonnen hatte.

Mit dem Duell zwischen van Gerwen-Bezwinger Chris Dobey und José de Sousa wurde die zweite Runde der European Darts Championship abgeschlossen. Der Portugiese verfehlte im allerersten Leg die Single-20, erhielt deswegen keinen Versuch auf Tops und kassierte frühestmöglich ein Break. Mithilfe eines 13-Darters brachte Dobey auch den zweiten Durchgang auf seine Seite, danach durfte de Sousa dank eines 76er-Checkouts erstmals jubeln. Ein 14-Darter brachte de Sousa unmittelbar danach den zweiten Leggewinn ein, kurz darauf setzte er jedoch zwei Darts an den anvisierten Doppelfeldern vorbei. Dobey bedankte sich mit dem direkten Rebreak und lag zu diesem Zeitpunkt mit 3:2 vorne. Nach der Pause gelang es Dobey, Distanz zwischen sich und seinen Gegner zu bringen. Dem 14-Darter im sechsten Leg folgte ein weiterer, wobei er hierbei von zwei Fehlwürfen seines Gegners profitiert hatte. „Hollywood“ gewann sogar noch ein viertes Leg nacheinander, erst danach konnte de Sousa dieser Serie ein Ende bereiten. Davon ließ sich Dobey nicht aus dem Konzept bringen. Er antwortete mit einem weiteren 14-Darter und nahm einen deutlichen 7:3-Vorsprung mit in die zweite Unterbrechung.

Zurück auf der Bühne scheiterte Dobey knapp an 164 Restpunkten, diesmal nahm „The Special One“ die sich ihm bietende Gelegenheit dank eines 97er-Checkouts wahr. Nur wenig später musste der Weltranglistensechste jedoch den nächsten Rückschlag einstecken: er jagte sieben Darts am äußeren Ring des Boards vorbei und verpasste daher das dringend benötigte Break. Alles in allem war de Sousa nicht in der Lage, dieses Match noch zu seinen Gunsten zu drehen. Er bekam die Doppelfelder bis zum Schluss nicht in den Griff, zielte auch im 14. Leg der Partie zweimal zu ungenau und lag mit seiner Doppelquote am Ende bei unter 20 Prozent. Dobey nutzte die Schwäche des Gegners zu seinen Gunsten, beendete den Abend mit einem 74er-Checkout und steht nach dem 10:5 als letzter Viertelfinalist fest.

European Championship


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