Price und van Gerwen messen sich morgen im direkten Duell

Am Samstagabend wurden die fehlenden vier Partien der zweiten Runde der European Darts Championship 2021 ausgetragen. Die Dartsfans im deutschsprachigen Raum freuten sich dabei besonders auf das Duell zwischen Wright-Bezwinger Florian Hempel und Lokalmatador Mensur Suljovic. Zuvor waren mit Gerwyn Price und Michael van Gerwen die beiden Topfavoriten im Einsatz: der Waliser traf auf Adam Gawlas, der Niederländer musste gegen James Wade antreten. Bevor es dazu kam, sorgten Nathan Aspinall und Damon Heta für die Eröffnung der Abendsession.

Aspinall bestraft Heta für die ausgelassenen Chancen

Wie eingangs erwähnt wurde die Bühne der Salzburgarena also zuerst von Nathan Aspinall und Damon Heta betreten. Der Australier startete mit zwei 13-Dartern nacheinander hervorragend in das Duell, danach verpasste er aber knapp ein 130er-Finish. Dieser kleine Fehler rief Aspinall auf den Plan, der sich erst das sofortige Rebreak und danach den 2:2-Ausgleich schnappte. Mehr gelang dem Engländer vorerst nicht, weil er zweimal außen an der Doppel-12 vorbeiwarf. Heta bestrafte ihn dafür mit einem 104er-Finish und lag zu diesem Zeitpunkt selbst knapp vorne.

Nach der ersten Pause glich Aspinall zunächst direkt wieder aus, ehe er mit einem starken 11-Darter breakte – sein Gegner war Augenblicke vorher denkbar knapp an 161 Restpunkten gescheitert. In dieser Phase war Aspinall am Drücker, er entschied noch zwei weitere Legs nacheinander für sich und lag mittlerweile relativ deutlich in Führung. Durch ein enorm wichtiges 127er-Highfinish verhinderte Heta kurz vor der zweiten Unterbrechung Schlimmeres, den Rückstand von 4:6 musste er dennoch akzeptieren. Auf der anderen Seite kam Aspinall einige Minuten später per 14-Darter zum sofortigen Rebreak, ehe er im darauffolgenden Leg zwei Breakdarts gegen sich unversehrt überstand. Heta ließ in diesem Match immer wieder wichtige Gelegenheiten aus, so setzte er auch im 13. Leg der Partie zwei Versuche in den Sand. Sein Gegner kannte keine Gnade, löschte 80 Zähler mit zwei Darts und stand kurz vor dem Weiterkommen. Noch wollte Heta die Bühne allerdings nicht verlassen. Er rettete sich erst mit einem 141er-Finish und brachte auch das unmittelbar folgende Leg auf seine Seite. Danach hatte Aspinall aber genug von der Partie. Er warf fünf perfekte Darts und jagte seinen elften Wurf in diesem Leg in die Doppel-9. Damit hatte Aspinall das Aufeinandertreffen mit 10:6 für sich entschieden.

Im zweiten Match des Abends waren die Rollen eindeutig verteilt: der Weltranglistenerste Gerwyn Price war klarer Favorit gegen Adam Gawlas. Den besseren Start erlebte allerdings der 19-jährige Tscheche, der mit einem 12-Darter frühestmöglich zum Break kam und dieses auch bestätigte. Danach meldete sich allerdings auch Price eindrucksvoll zu Wort. Mit Highfinishes von 119 sowie 116 Punkten sorgte er zügig für den Ausgleich. Der Waliser trat auch in den nächsten Minuten weiter auf das Gaspedal, mit zwei 13-Dartern nacheinander erarbeitete er sich einen 4:2-Vorsprung. Dagegen konnte Gawlas das hohe Niveau des Konkurrenten nicht mitgehen und verlor auch noch ein fünftes Leg in Serie. Diesen Negativlauf stoppte Gawlas jetzt zwar mit einem Treffer in der Doppel-1, die Freude darüber währte aber nur kurz. Denn Price konzentrierte sich weiterhin sehr erfolgreich auf sein eigenes Spiel. Er stellte den alten Abstand durch ein 80er-Finish wieder her und sorgte direkt danach mit einem brillanten 10-Darter für den Zwischenstand von 7:3.

Nach der jetzt folgenden Unterbrechung verlor Price keine Zeit mehr. Er gönnte seinem Gegner keinen weiteren Leggewinn und machte mit dem ersten Matchdart alles klar. Nach dem souveränen 10:3-Erfolg, bei dem er einen Average von fast 103 Punkten aufwies, stand Price ebenfalls in der Runde der letzten Acht.

Danach wollte Michael van Gerwen alles dafür tun, um ein Viertelfinal-Duell mit Gerwyn Price zu forcieren. Damit das gelang, musste van Gerwen allerdings James Wade aus dem Weg räumen. Im 60. Duell zwischen den beiden Topspielern entschied van Gerwen nicht nur das Auftaktleg, sondern per Break auch das zweite Leg für sich. Erst als der Niederländer im dritten Durchgang zweimal außen an der Doppel-14 vorbeigeworfen hatte, war Wade mit einem 78er-Checkout erstmals zur Stelle. Davon ließ sich van Gerwen nicht irritierten, er sicherte sich das sofortige Rebreak und baute seine Führung dank eines 106er-Highfinishes pünktlich zur Pause auf 4:1 aus.

Durch einen 13-Darter zog der viermalige Europameister seinem Kontrahenten im Anschluss daran weiter davon, ehe Wade die ungewollte Serie von drei abgegebenen Legs in Folge beendete. Doch unabhängig von dieser einzelnen Situation gab van Gerwen weiterhin ganz klar das Kommando vor. Er glänzte im achten Durchgang mit einem 125er-Highfinish, bestätigte das damit geschaffte Break in Form eines 11-Darters und entschied mit 13 Würfen auch das zehnte Leg zu seinen Gunsten – die Belohnung dafür war die deutliche 8:2-Führung. Zurück auf der Bühne ließ endlich auch Wade sein Können aufblitzen, er brachte sowohl 88 als auch 142 Punkte auf Null. Letzten Endes blieb es allerdings bei einem kurzen Strohfeuer. Nur wenige Minuten später löschte van Gerwen 80 Punkte und besiegelte das Endergebnis von 10:4. Damit stand fest, dass es morgen Nachmittag zum Kracher mit Gerwyn Price kommen wird.

Drama bis zum Schluss: Hempel unterliegt Suljovic ganz knapp

Mit seinem 6:3-Sieg über Titelverteidiger Peter Wright hatte Florian Hempel für die Sensation der ersten Runde gesorgt. Heute wollte der Kölner den nächsten Schritt gehen und bei seinem ersten Major-Turnier gleich ins Viertelfinale einziehen. Dieses Vorhaben wollte sein Gegner Mensur Suljovic auch mit der Unterstützung des österreichischen Publikums selbstverständlich unterbinden. Bereits im allerersten Leg setzte Suljovic das erste Ausrufezeichen, indem er 136 Punkte ausmachte. Weil der Wiener seine nächsten vier Versuche auf Doppel jedoch vergab, holte er seinen Gegner ins Match. Hempel nutzte die Fehler konsequent aus und riss sich in diesem Zuge zwei Legs unter den Nagel. Nachdem Suljovic ausgeglichen hatte, erhielt Hempel einen Breakdart – dieser landete knapp neben der Doppel-18. Somit wurde es Suljovic ermöglicht, mit einem 3:2 im Rücken in die Kabine zu gehen. Zurück vor den Kameras checkte Hempel 72 Zähler sehenswert über zweimal Doppel-18. Insbesondere beim Scoring hatte bislang allerdings Suljovic die Nase vorn. Diese Tatsache hatte zur Folge, dass „The Gentle“ mit einem 13-Darter wiederum vorlegte. Weil Hempel zwei Chancen zur direkten Antwort verpasst hatte, musste er weiterhin mit der Nebenrolle Vorlieb nehmen. Dagegen war es Suljovic mittlerweile gelungen, sich ein Polster von drei Legs zu verschaffen. Im zehnten Leg trat Hempel wieder in Erscheinung, der Deutsche erwischte seine bevorzugte Doppel-18 und verringerte den Rückstand auf 4:6.

Nach der zweiten Unterbrechung stellte Suljovic den alten Abstand mithilfe eines weiteren 13-Darters sofort wieder her, doch Hempel zeigte mit einem 124er-Finish auf der Doppel-11 eine hervorragende Reaktion. Im darauffolgenden Leg verpasste Hempel seine Chance, um ganz nah an seinen Gegner heranzurücken. Suljovic kam dem Sieg durch das 8:5 wieder ein Stück näher, ließ seinerseits aber zwei Möglichkeiten zur potenziellen Vorentscheidung aus. Weil er bei den eigenen Anwürfen aber unvermindert souverän auftrat, konnte Suljovic die verpassten Breakdarts verschmerzen. Er löschte im 15. Leg 90 Punkte und war folglich nur noch ein Erfolgserlebnis zum Weiterkommen entfernt. Noch gab sich Hempel allerdings nicht geschlagen. Er verteidigte zunächst sein eigenes Anwurfleg, überlebte danach die ersten beiden Matchdarts und verkürzte bis auf 8:9. Auf der anderen Seite konnte Suljovic die Ziellinie weiterhin nicht überqueren, er setzte zwei weitere Matchdarts in den Sand und musste mit ansehen, wie Hempel die Partie in das Entscheidungsleg brachte. Dort zeigten beide Akteure Nerven, doch Suljovic erholte sich zuerst und schaffte es schlussendlich, den insgesamt achten Matchdart in der Doppel-20 unterzubringen. Damit endete das Turnier für Florian Hempel mit einer knappen 9:10-Niederlage. Bei Suljovic kannte die Freude und Erleichterung über den hart erkämpften Sieg dagegen keine Grenzen.

European Championship


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