Chisnall erwischt schwarzen Tag

Am dritten Tag der Europameisterschaft ging es darum die letzten vier Teilnehmer für das Viertelfinale zu finden. Die von den Namen her interessanteste Partie des Abends war das Duell zwischen Rob Cross und Dave Chisnall. Doch auch zwischen Michael Smith und Benito van de Pas ging es oftmals sehr eng zu. Der aktuell in fantastischer Form befindliche Jonny Clayton musste an sein Äußerstes gehen um Peter Wright zu schlagen. Außerdem bekam es Stephen Bunting mit World Grand Prix-Sieger Daryl Gurney zu tun.


„Big Ben“ unterliegt nach tollem Kampf

Als erstes waren Michael Smith und Benito van de Pas an der Reihe. Diese beiden haben eine überraschend ausgeglichene Bilanz. Jeder konnte aus den bisherigen zehn Duellen fünf Siege mitnehmen. Zwar ging Smith als leichter Favorit ins Spiel, sicher konnte er sich jedoch nicht sein. Dies unterstrich auch das 124’er Finish auf dem Bullseye von „Big Ben“ im ersten Leg. Smith verpasste daraufhin zwar ein 136’er Finish, wirkte danach aber wie der etwas bessere Spieler. Er holte sich auch das erste Break der Partie. Zwar glich Benito direkt wieder aus, doch Smith blieb cool. Der „Bully Boy“ bestrafte seinen Gegner für das Auslassen zweier High Finishes, 120 und 123 Punkte, und setzte sich letztlich bis auf 6:2 ab. Benito versuchte nochmal alles. Er warf sich voll rein und kam trotz vergebenem 167’er Finish auch auf 4:6 heran, schien dann aber matchentscheidende Fehler zu machen. Er vergab gleich fünf Darts auf Doppel um noch weiter ranzukommen und ermöglichte Smith damit ein erneutes Break, welches er mit einem starken 12-Darter zum 8:4 auch bestätigte. Doch van de Pas bewies Moral. Er blieb auch weiter konzentriert und glaubte an sich. Nachdem Michael eine Möglichkeit auf Bull ausließ war Benito direkt wieder da und legte nochmal einen Lauf hin, der ihn bis auf 7:8 heran brachte. Nun war wieder alles offen. Zwar konnte Michael auf 9:7 erhöhen und den Druck damit nochmal steigern, doch van de Pas hielt dem stand. Nachdem Michael ein 124’er Finish und eine weitere Möglichkeit auf Tops zum Matchgewinn vergab, konnte Benito tatsächlich auf 9:9 ausgleichen und so das Entscheidungsleg erzwingen. Dort waren sich beide ebenbürtig, doch „Big Ben“ bekam bei 138 Rest die erste Möglichkeit. Er erzielte allerdings nur 40 Punkte. So bekam Michael die Chance und checkte 118 Punkte zum 10:9-Matchgewinn.

Ein Duell auf das viele warteten war das Aufeinandertreffen zwischen Rob Cross und Dave Chisnall. Auch nach den fantastischen Auftaktpartien der beiden, in denen sie deutliche Siege einfuhren, erhoffte man sich ein Spektakel. Nachdem Chisnall auch beinahe 144 Punkte zum 1:0 ins Ziel brachte sah es auch genau danach aus. Cross holte sich dann aber das Break und Dave kam überhaupt nicht zurecht. Er versuchte Rob unter Druck zu setzen, traf allerdings kaum Triple. So konnte sich „Voltage“ mit einem tollen Lauf absetzen. Er checkte dabei unter anderem 120 Punkte und schaffte mit dem 5:1 schon die halbe Miete. Erst danach konnte „Chizzy“ den Lauf mal unterbrechen, schien aber keine echte Chance mehr zu haben. Nach dem 2:6-Rückstand kam er dann zwar nochmal auf 4:6 heran, jedoch schien die anschließende Pause zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für Dave gekommen zu sein. Danach war er wieder ziemlich aus dem Rhythmus, schenkte zwei Legs erneut sehr leichtfertig her. Doch Cross war an diesem Tag ebenfalls nicht sonderlich gut in Form. Der Senkrechtstarter ließ in der Folge seinerseits auch ziemlich nach und so konnte Dave dank einer kleinen Hochphase doch nochmal Spannung ins Spiel bringen. Nach einem Leg in dem Dave zwei 180’er aber auch zwei Scores im 40’er- Bereich zeigte, spielte er mit 14 und 13 Darts zwei sehr gute Legs. So verkürzte er wieder auf 7:8 und alles schien wieder möglich. Beide ließen dann ein gutes Leg folgen in dem Cross aber am Ende den Vorteil des Anwurfes genoss und sich so mit einem 13-Darter das 9:7 sicherte. Dort konnte er dann sogar nochmal eine Schippe drauflegen und mit einem 11-Darter samt 100’er Finish den 10:7-Erfolg eintüten.


Clayton verliert nach Sahnestart

Für Stephen Bunting lief es in den Duellen mit Daryl Gurney bisher immer relativ gut. Vier Siege holte er aus fünf Spielen und so hatte er nach seinem Auftakterfolg gegen Joe Cullen nun auch den Anspruch aufs Weiterkommen. Und „The Bullet“ begann auch gut. Er war in seinen eigenen Anwürfen zunächst sicher und konnte auch Druck auf seinen Gegner ausüben. Nur knapp vergab Stephen ein 116’er Finish im vierten Leg, es wäre das erste Break gewesen. Dieses legte Daryl nur ein Leg später nach, als er seinerseits mit einem High Finish glänzte. 112 Punkte checkte er zum 3:2 aus. Danach lief es relativ bitter für Bunting. Der Engländer spielte weiterhin sehr gut, bekam allerdings keine Chancen dies auch auf die Anzeigetafel zu bringen. Daryl spielte zu sicher, checkte unter anderem 121 Punkte auf der Doppel-14 zu einem 12-Darter. Dies führte zu einem weiteren Break und der 5:2-Führung für „Super Chin“. Beinahe brachte er danach auch 153 Punkte ins Ziel, doch die Doppel-18 traf er nicht und so kam Bunting zurück ins Spiel. Er verkürzte auf 4:5 und blieb nun dran. Er lauerte auf einen Fehler seines Kontrahenten um zum Ausgleich zu kommen. Im zwölften Leg war es so weit und Stephen hatte tatsächlich fünf Darts Zeit. Er vergab aber all diese Möglichkeiten und so schnappte sich Gurney doch noch das Leg. Danach konnte Bunting noch ein letztes Mal verkürzen, war im Anschluss aber nicht mehr an der Lage den Druck hoch zu halten. So hatte Daryl in den letzten Legs keine ernsteren Probleme mehr und fuhr am Ende einen 10:6-Erfolg ein.

Im letzten Spiel des Abends bekam es Peter Wright mit dem gegenwärtig formstarken Jonny Clayton zu tun. Dass Jonny zuletzt eine ganze Menge Selbstvertrauen gewann, bewies er von Beginn an. Er holte sich mit einem 14-Darter sofort ein Break und bestätigte dieses sehr souverän. Peter war erst im dritten Leg drin, vergab dort neben einem 160’er Finish aber noch drei weitere Möglichkeiten auf die Doppel, sodass Clayton die Führung weiter ausbauen konnte. Er wurde auch nach einem vergebenen 101’er Finish nicht bestraft, da Peter seinerseits die Doppel-6 bei 126 Punkten Rest nicht traf. Erst kurz vor der ersten Pause war dann auch „Snakebite“ mal zur Stelle, verkürzte unter Druck auf 1:4. Dies schien Clayton dann doch etwas härter getroffen zu haben.

Nach der Unterbrechung war er nicht mehr so kaltschnäuzig und ließ einige Möglichkeiten aus. Zwar konnte er zunächst nochmal Wright bestraften, nachdem dieser drei Darts auf Doppel verpasste, doch letztlich ließ er in dieser Phase selbst zu viel liegen. Wright hingegen wurde immer stärker, erhöhte den Druck auf seinen Gegner enorm. So warf er im achten Leg genau zum richtigen Zeitpunkt eine bärenstarke 171 und holte sich letztlich wenig später mit einem 13-Darter den 5:5-Ausgleich. Beide Spieler konnten sich in der Folge ihre nächsten beiden Anwürfe sichern. Erst im 15. Leg kam es wieder zu einem Break, welches sich Clayton zur 8:7-Führung schnappte. Er verpasste mit eigenem Anwurf allerdings wieder zwei Möglichkeiten auf Doppel und so schaffte Wright das direkte Rebreak und erhöhte nach sechs perfekten Darts mit einem 11-Darter zum 9:8 nochmal den Druck. Diesem hielt Clayton nicht mehr stand und so holte sich Wright am Ende doch noch den knappen 10:8-Sieg.

European Championship


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