„Voltage“ zu stark für Martin Schindler

Am zweiten Tag der European Darts Championship betrat auch der einzige deutsche Teilnehmer die Bühne in Hasselt. Martin Schindler hatte mit Rob Cross allerdings ein sehr schwieriges Los erwischt. Schwer wurde es auch für World Masters-Sieger Krzysztof Ratajski, der Peter Wright zum Gegner hatte. Daryl Gurney, der Anfang des Monats sein erstes Major Turnier gewann, wollte bei der EM nachlegen, musste dafür aber zunächst Steve Beaton bezwingen. Spannung versprach auch die Partie Dave Chisnall gegen Cristo Reyes.

„Big Ben“ siegt in Krimi, Clayton weiter auf Erfolgskurs

Den Auftakt in den Nachmittag machten Jonny Clayton und Dimitri van den Bergh. Clayton zeigte sich in den letzten Wochen in einer Top-Form, sodass Dimitri von Beginn an auf der Höhe sein musste. Doch schon im ersten Leg zeigte er sich zu nervös. Vier Möglichkeiten auf die Doppel ließ der „Dreammaker“ aus, sodass Clayton sich seinen Anwurf doch noch sicherte und in Führung ging. Danach wurde er immer stärker, zeigte vier perfekte Darts und setzte sich bis auf 3:0 ab. Erst im vierten Leg konnte van den Bergh sich ein Leg sichern, zeigte mit einem 14-Darter dabei aber auch eine gute Leistung. Die Antwort von Jonny war ein 13-Darter, sodass der Waliser sich weiter absetzte. „The Ferret“ hielt auch dem Druck den van den Bergh nochmal reinzuwerfen versuchte locker stand und sicherte sich wenig später den lockeren 6:1-Sieg. Mit 102,8 Punkten im Schnitt auch ein verdientes Ergebnis.

Die Begegnung zwischen Dave Chisnall und Cristo Reyes galt durchaus als Duell auf Augenhöhe. Dass der Spanier gerade gegen die Top-Spieler immer wieder zu besonders starken Leistungen imstande ist, ist nicht erst seit der vergangenen Weltmeisterschaft bekannt. Doch „Chizzy“ erwischte einen Blitzstart und baute früh das Fundament für das Weiterkommen. Ein 138’er Finish zum 12-Darter und Break beendete das erste Leg und war zeitgleich der Beginn einer tollen Serie für Dave. Der hielt dem Druck seines Gegners durchweg stand und bestrafte die Fehler seines Kontrahenten umgehend. So verpasste Cristo gleich vier Chancen auf die Doppel im dritten Leg, wodurch Chisnall sich das zweite Break holte. Nachdem er ein 134’er Finish vergab, antwortete Dave auch sofort mit einem 78’er Checkout, sodass er sich bis auf 4:0 absetzte. Zwar konnte Reyes sich wenig später auch ein Leg sichern, doch dies war nichts als Ergebniskosmetik. Dave war gerade auf die Doppel, er hatte am Ende eine Quote von 67%, einfach zu sicher und so hatte er keine Mühe sich die weiteren Legs zum 6:1-Sieg zu schnappen.

Ein rein niederländisches Duell fand im Anschluss zwischen Benito van de Pas und Vincent van der Voort statt. Man durfte durchaus auf eine enge Partie hoffen, da beide sich aktuell, auch aufgrund ihrer eher schwankenden Leistungen zuletzt, auf einem ähnlichen Niveau befinden. Zu Beginn war „Big Ben“ jedoch der bessere Spieler, konnte sich mit zwei 13-Dartern eine 2:0-Führung erspielen. Doch Vincent ließ das kalt. Der „Dutch Destroyer“ kam zurück und glich mit einem 112’er Finish wieder aus. Danach sollte es immer dramatischer werden. Nachdem sich zunächst beide die Legs teilten, holte Vincent mit dem 4:3 ein weiteres Break zu seinen Gunsten. Benito aber behielt die Nerven und glich aus. Dennoch schien die Partie nun immer mehr in Richtung von van der Voort zu laufen, denn erneut holte er sich mit einem Break die Führung. Dazu checkte er 100 Punkte zu einem 12-Darter. Weil er dann jedoch zwei Matchdarts liegen ließ, konnte van de Pas erneut ausgleichen. Im Entscheidungsleg war es dann auch Benito, der seinem Kontrahenten mit einem 12-Darter keine Chance ließ und sich so den 6:5-Sieg sicherte. Daryl Gurney wollte das gegen Steve Beaton nach Möglichkeit gar nicht zu so einer engen Partie kommen lassen. Der World Grand Prix-Sieger kassierte allerdings direkt im ersten Leg ein Break, als Steve mit einem 11-Darter auftrumpfte. In der Folge war es jedoch Gurney, der von Minute zu Minute stärker wurde. Er legte einen starken Lauf hin und holte sich Leg um Leg. Besonders das 130’er Finish zum zwischenzeitlichen 3:1 sei hier zu erwähnen. Beaton konnte dieses Tempo auf Dauer nicht mitgehen. Er wurde immer schlechter und war wohl sehr froh, dass es nach fünf Legs eine Pause gab. Danach war er dann wieder etwas gefestigter, schaffte es sein Scoring etwas zu verbessern. Der „Bronzed Adonis“ vergab sogar eine Möglichkeit auf Bull, wodurch Gurney sich allerdings durch ein weiteres Break mit 5:1 in Führung setzte. Danach konnte Beaton nochmal ein wenig verkürzen und auf 3:5 herankommen. Trotz vergebenem 126’er Finish brachte Daryl dann aber seinen dritten Matchdart ins Ziel und siegte schließlich 6:3.


Aspinall verliert nach Comeback, Cullen nach vier vergebenen Matchdarts

Nathan Aspinall bewies auf der European Tour ein ums andere Mal sein großes Talent. Der ehemalige Junioren-WM-Finalist wollte dies auch gegen Michael Smith zeigen, schien aber zum Anfang nicht wirklich ins Spiel zu finden. Smith startete mit einem Break und konnte dieses auch relativ locker bestätigen. Erst im dritten Leg kam auch Nathan ein wenig besser ins Spiel, ließ jedoch in den folgenden beiden Legs insgesamt vier Möglichkeiten auf die Doppel aus. Smith checkte 80 und 114 Punkte eiskalt, brachte sich auf 4:0 in Front. Dann konnte Aspinall sich sein erstes Leg holen, es schien jedoch zunächst nur ein Strohfeuer zu sein. Weil Smith dann aber gleich zwei Möglichkeiten ausließ um das 5:1 zu erzielen, schaffte Aspinall ein Break und plötzlich glaubte er wieder an seine Chance. Smith schien nervös zu werden, traf nicht mehr so viele Triple und so holte sich Aspinall auch die nächsten beiden Legs zum Ausgleich. Danach ließ Nathan jedoch nach. Er konnte die Leistung nicht weiter abrufen und überließ Smith wieder die Spielkontrolle. Dieser bedankte sich und holte sich die nächsten beiden Legs zum 6:4-Erfolg. Danach war mit Martin Schindler der einzige deutsche Starter an der Reihe. „The Wall“ hatte mit Rob Cross einen äußerst schwierigen Gegner, wollte sich davon aber nicht beeindrucken lassen. Er startete auch relativ gut, doch der 11-Darter von „Voltage“ war dann doch besser, sodass der Engländer direkt mit einem Break in Führung ging. Weil dieser dann aber drei Chancen vergab um dies auch zu bestätigen, bekam Martin die Möglichkeit auf ein 146’er Finish. Die Triple-20 traf er auch zwei Mal, die Doppel-13 verpasste er jedoch. So holte sich Rob doch das Leg und machte ganz stark weiter. Bitter sollte für Schindler vor allem das vierte Leg werden. Seine erste 180 wurde von einer weiteren von Cross beantwortet. Dann stellte sich Martin 32 Punkte Rest, doch Rob checkte 81 Punkte auf dem Bullseye. Im fünften Leg bekam der Mann aus Strausberg nochmal zwei Möglichkeiten auf die Doppel, ließ diese jedoch beide liegen. So schaffte Cross das 5:0 und legte wenig später mit dem zweiten Matchdart das 6:0 nach.

Joe Cullen ging als klarer Favorit in die Partie mit dem ehemaligen BDO-Weltmeister Stephen Bunting. Doch „The Bullet“ überraschte mit einem richtig guten Start, der ihn nach einem Break bis auf 2:0 in Führung brachte. Nur weil er dann ein 89’er Finish auf dem Bullseye verpasste, konnte Cullen sein erstes Leg in dieser Partie sichern. In dieser Phase sah aber noch nichts nach einem Umschwung aus, Bunting wirkte mit seinen 98 Punkten im Schnitt sehr solide. Unter Druck konnte Cullen dann aber wieder auf ein Leg herankommen und, weil Stephen eine Möglichkeit auf Tops liegen ließ, sogar ausgleichen. Bunting wurde nun etwas nervöser, sodass sich Joe auf 5:3 in Führung brachte und ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen schien. Dann aber verpasste der „Rockstar“ gleich vier Matchdarts. Bunting war zur Stelle, holte sich wenig später den Ausgleich und erzwang das Entscheidungsleg. Dort warf er noch mal alles rein und spielte einen guten 15-Darter samt 74’er Finish, sodass Bunting sich doch noch mit 6:5 durchsetzte.

In der letzten Erstrundenpartie bekam es Peter Wright mit dem World Masters-Sieger Krzysztof Ratajski zu tun. Beide waren auch direkt gut im Spiel, Ratajski war aber gezwungen auf Bullseye zu checken um sein erstes Leg zu behalten. Dies gelang ihm nicht und so schnappte sich „Snakebite“ sofort ein Break und bestätigte dieses mit einem 12-Darter. Damit musste Krzysztof bereits früh einem Rückstand hinterherlaufen, behielt aber die Nerven. Er brachte sein Leg nach Hause und verpasste nur knapp ein 128’er Finish auf dem Bullseye. Es wäre der Ausgleich gewesen. So behielt Peter weiter die Oberhand, setzte sich auf 3:1 ab und vergab eine Chance auf Tops um die Führung sogar noch weiter auszubauen. Durch seine starken Scores zwang er Krzysztof aber immer wieder zu schwierigen Finishes. Er bekam im sechsten Leg erneut die Chance zum Ausgleich, verpasste aber ein 164’er Finish. Wright checkte 87 Punkte mit zwei Darts, erhöhte auf 4:2. Nachdem beide ihre folgenden Anwürfe holten, Wright dabei einen 11-Darter spielte, wurde es ganz schwer für Ratajski. Er durfte sich keinen Fehler mehr erlauben, wollte er noch weiterkommen. Weil er jedoch zu wenige Triple traf und dann auch noch eine Chance auf Tops vergab, konnte Wright sich den 6:3-Erfolg wenig später sichern.

European Championship


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